Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Als Osterburg sie gewahrt und sich zu ihr durchgedrängt hatte, sagte er: »Natalie, komm nach Hause, deine Mutter …«

Natalie seufzte leise und schwer. Ihr war, als würde sie plötzlich blind vor Schrecken. Ihre Augen füllten sich mit Tränen; sie rührte sich nicht von der Stelle.

»Du mußt kommen«, drängte Osterburg, während er zu gleicher Zeit neugierig und begehrlich um sich blickte. »Die Mutter hat einen furchtbaren Anfall …«

»Es ist sicher nicht ärger als sonst«, erwiderte Natalie vorwurfsvoll. »Nur noch bis der Kaiser kommt, laß mich hier.«

Osterburg hätte sehr gern eingewilligt, denn er fing an, mit dem festlichen Treiben sich zu befreunden und zu vergessen, was ihn hergeführt. Aber Natalies erwachtes Gewissen rief. Mit zitternden Händen warf sie ihren Umhang um die Schultern. In ihrem verwirrten Herzen zürnte sie der Mutter.

Eifrig begegnete ihnen Arnold auf einem der Wiesenwege, die schneller zum Ausgang führten. »Wohin? wohin?« rief er.

Natalie schluchzte wie ein Kind.

Arnold schaute Natalie bestürzt nach. Dann bahnte er sich durch die immer dichter werdende Volksmenge einen Weg zum Zelt der Valescottschen Damen, welche Lose feilboten, und zwar kam auf alle Lose nur ein einziger Treffer, eine goldene Chrysantheme.

»Was zahlt man für ein Los?« fragte Arnold, vor das Zelt tretend.

»Das steht bei Ihnen«, erwiderte Dora.

Er warf fünf Gulden auf das Brett und zog lachend. Es war nichts. Zum zweiten und dritten Mal, ohne Erfolg. Er entnahm einen Hundertguldenschein der Brieftasche und wählte dafür zwanzig Lose. Von allen Seiten kamen Neugierige und stellten sich hastig drängend in engem Halbkreis auf. Hinter den Zelten wurden die Damen des Festes und mehrere Herren sichtbar. Anna Borromeo verlor keine Bewegung Arnolds aus den Augen. »Ich habe kein Geld mehr«, sagte Arnold und blickte sich um. »Aber Kredit, so viel Sie wollen!« rief Dora. Er nahm lachend zwei Hände voll Lose und schrieb einen Schuldzettel über fünfhundert Gulden. »Bravo Narziß!« rief Valescott, der ebenfalls zwischen die Zelte getreten war; die Damen klatschten in die Hände, und einige waren ihm behülflich, die Röllchen zu öffnen. Die Leute drängten sich näher. Arnold griff nach beiden noch gefüllten Schalen, schwenkte sie in den Armen und warf den leicht fliegenden Inhalt über die Köpfe der Leute hinweg. Unzählige Hände streckten sich aus, und in beängstigender Kreiselbewegung drehte sich die ganze Masse um sich selbst. Mitten in das tolle Wesen erschallte der Ruf: »Der Kaiser! Der Kaiser!«

Die Musikkapellen traten zusammen und spielten die Hymne, Soldaten schoben die Menge auseinander, und es bildete sich eine Gasse, durch welche von fern der Kaiser herangeschritten kam. Ein Schauer fuhr Arnold durch den Körper. Wie in einem früheren Dasein sah er sich selbst, mit törichten Erwartungen auf die damals so ferne Gestalt des Monarchen blickend. Nun stand der Fürst kaum fünf Schritte weit, nickte lächelnd und ging vorüber, durch das schweigende Volk.

Es wurde Abend. Auf der Balustrade am oberen Ende des Gartens war Feuerwerk.

Die Buden wurden geschlossen, und die vornehme Welt versammelte sich im Schloß, um die Tänze und lebenden Bilder zu sehen. Arnold stand unter den Bäumen und blickte still in den Lichterglanz des Gartens.

Hier war es dunkel, und er wollte ein wenig zu sich selbst kommen. Aus der Ferne kam das alberne Klappern der Musik und das Geschrei der Menschen, des »Volkes«, wie Baronin Valescott bedeutsam sagte. Arnold zuckte zusammen. Zwei Arme hatten ihn von rückwärts umfaßt, und eine Stimme flüsterte: »Schon lange, schon lange lieb ich dich.«

Als er sich umwandte, ließen ihn die Arme los, ein weißes Kleid rauschte durch das Laub, die Gestalt wandte sich noch einmal um und an einem goldenen Gürtel blitzten Smaragde im Schein einiger verirrter Lichtstrahlen.

Arnold senkte den Kopf und blieb gedankenlos lächelnd stehen. Wohl ahnte er, wer ihn umfangen hatte, doch er erstickte das Nachdenken. Denn sonst hätte er niederstürzen müssen ins Gras, um Gott zu bitten, daß er ihn flüchten lasse oder die Seele in einen stärkeren Körper presse. Er hob seine Augen eine Sekunde lang demütig zum Himmel.

Fünfzigstes Kapitel

Die Tage schlichen gleichmäßig vorüber. Arnold machte viele Besuche, aber selten vermochte ihn ein Gespräch zu fesseln. Ein paarmal suchte er Hyrtl auf, der ihn liebte und ihn auf jede Weise an sich zu binden suchte, aber der kränkliche Mann erregte seinen Widerwillen.

Er nahm an den Zusammenkünften einer Anzahl von Schauspielern und sonstigen Theaterleuten teil, trieb sich nächtelang umher und machte sich die unwahre Lustigkeit dieser Menschen zu eigen. Er übte wie jeder Kritik an jedem und urteilte schlecht über den, dem er soeben vertraut. Seine tieferen menschlichen Eigenschaften, seine Entschiedenheit, die witzige und lebhafte Art, durch die er im Sprechen selbst das Gewöhnliche zu adeln schien, verschafften ihm Ansehen und er wurde für eine ursprüngliche Natur erklärt. Aber auf dem Gipfel seiner Erfolge schüttelte er diese Anhänger von sich ab und kehrte auf die reinlichere Schwelle der guten Gesellschaft zurück. Er wollte unterbrochene Arbeiten vollenden, aber sein Herz war unruhig wie eine Maus in der Falle. Wünsche traten an die Stelle der Pläne. Leere Verabredungen trieben ihn auf, er folgte ihnen gehorsam, ging hin, war gesprächig, unternehmungslustig, teilnehmend und sorglos. Aber die Not wurde größer; er machte Reisepläne und verwarf sie wieder in der Befürchtung, Wichtiges zu versäumen. Die Welt lockte ihn, sobald er die Augen schloß; offenen Auges stieß sie ihn ab. In seinem Innern entstanden Zänkereien wie unter den Parteien eines Hauses. Ungesammelt begann der Tag, ungesammelt endigte er. Jede Kraft erwies sich nun als verderblich, auch die der Selbstbeherrschung, denn sie nötigte zur Heuchelei. Mitten in einer Nacht erhob sich Arnold aus dem Bett und begann den Aufenthalt in diesen Räumen widerwärtig zu finden. Er beschloß Hanka aufzusuchen, den er seit Wochen nicht gesehen hatte. Kaum war es Tag geworden, so führte er seinen Vorsatz aus.

Im Hotel erhielt er die Auskunft, daß Hanka nicht mehr dort wohne, sondern ein Logis im dritten Bezirk bezogen habe. Er nahm einen Wagen und fuhr hin. Die Köchin sagte, der Herr Doktor schlafe noch. »Wecken Sie ihn nur auf«, erwiderte Arnold, »es ist elf Uhr. Sagen Sie ihm, ein Freund sei da.«

Hanka räkelte sich im Bette, als Arnold eintrat, und fragte: »Nun, mein

Teurer, was führt Sie zu mir?«

»Ich wollte mich nur überzeugen, ob Sie noch am Leben sind«, antwortete Arnold und nahm neben dem Bett Platz. »Weshalb machen Sie sich unsichtbar? Warum sind Sie nicht zu mir gekommen?«

Hanka richtete sich ein wenig empor und stützte den Kopf auf den Arm. »Es ist kein gutes Zeichen für Ihr geistiges Wohlbefinden, daß Sie gerade mich suchen«, sagte er.

»Unsinn«, versetzte Arnold. »Stehen Sie auf und reden wir vernünftig.«

Hanka lachte, sprang aus dem Bett, streichelte mit kläglichem Gesicht seine dünnen Beine und fuhr schlotternd in die Unterhosen. »Was treiben Sie?« orgelte seine tiefe Stimme. »Haben Sie noch immer so großen Lebensappetit?«

Arnold deutete auf ein Ölbildnis an der Wand und fragte: »Wer ist das?«

Hanka wusch sich und entgegnete prustend: »Das ist ein Mann, der früher oder später wahnsinnig werden wird.«

»Und deshalb hängt sein Bild hier?«

»Jawohl. Für den Einbeinigen ist es eine Erquickung, jemand zu sehen, der gar keine Beine hat. Darauf beruht alle wahre Zufriedenheit.«

Sie gingen zusammen zum Essen, saßen im Kaffeehaus, blieben den Abend über beieinander und trennten sich erst in der Nacht.

Hanka sah wohl, daß Arnold gleichsam als Bittsteller zu ihm komme. Er bittet mich um meine Zeit, dachte Hanka, und wirklich, mit diesem Gegenstand kann ich verschwenderisch sein, aber je mehr ich ihm davon geben kann, je ärmer wird er daran werden; ein sonderbares Rechenexempel.

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