Jakob Wassermann - Der Moloch

Здесь есть возможность читать онлайн «Jakob Wassermann - Der Moloch» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Berlin, Год выпуска: 1908, Издательство: S. Fischer, Verlag, Жанр: Проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Moloch: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Moloch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kurzbeschreibung
Synopsis
* * * Bei diesem Werk handelt es sich um eine urheberrechtsfreie Ausgabe.
Der Kauf dieser Kindle-Edition beinhaltet die kostenlose, drahtlose Lieferung auf Ihren Kindle oder Ihre Kindle-Apps.
Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at
.

Der Moloch — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Moloch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Das einzige Hindernis wäre,« fuhr er fort, »daß sie eine Jüdin ist. Aber Sie sind ja sozusagen ein aufgeklärter Geist.« Er ging mit großartigen Schritten herum und fuchtelte mit den Armen. »Was geht uns überhaupt diese Geschichte an, die da vor zweitausend Jahren passiert sein soll? Wir sind alle Menschen, alle sind wir Brüder. Wenn wir auch Christen sind, Gott ist der Herr. Mein Ehrenwort, das ist meine Meinung, Herr Ansorge.« Diese letzten Worte schrie er beinahe zum Fenster hinaus.

»Bist du betrunken?« fragte Natalie mit eisiger Ruhe.

Osterburg wurde plötzlich kleinlaut. »Ach, ach,« seufzte er, »früher war ich so geistreich; erst seit zwei Jahren bin ich so stupid geworden.«

Arnold verabschiedete sich. In diesem Hause umfing ihn stets eine Luft von seltsamer Wesenlosigkeit, ein Gewebe abenteuerlicher und zweckloser Reden, ein grundloses Auf und Ab von Lachen und Trauer, von Eifer und Leerheit, von Wichtigkeit und Bodenlosigkeit.

Am nächsten Tag fand sich der junge Mann ein, den Verena zu schicken versprochen hatte. Er hieß Wolmut und war ein zarter Mensch von bürschchenhaftem Ansehen, mit rosigem Kindergesicht und ernsten, klugen Augen. Seine Redeweise hatte etwas Nüchtern-Belehrendes, sein Betragen war gewandt und kühl, aber Arnold spürte sofort, daß dies der ihm notwendige Helfer sei. Was er vor allem aus dem kleinen blonden Mann dunkel herausfand, war eine gewisse Ehrlichkeit und Zartheit; er fühlte die Gegenwart einer tüchtigen und klaren Natur. So sah er sich mit Vergnügen am Eingang einer arbeitsreichen Epoche, und als von Hankas eine schriftliche Ermahnung kam, er möge den heutigen Abend nicht vergessen, da war für ihn beschlossen, nicht hinzugehen. Wozu das Trübe suchen? dachte er; im schlammigen Wasser steckt kein Fisch. Als er sich nachmittags hinsetzte, um durch eine Karte sein Nichtkommen zu melden, ward es jedoch anders. Mit seinen groben Federzügen schrieb er Anrede und Anfangsworte und legte langsam den Halter auf den Tisch zurück. Ernst und fragend tauchte Alexander Hankas Gesicht vor ihm empor.

Es war ein heißer Tag, Arnold wurde gelähmt durch die brütende, staubige Stadthitze. Die Sonne leuchtete nicht, sondern glomm in einem Dunstnest. Nach Tisch ging Arnold aus, aber auf der Straße war es noch übler als im Zimmer, und er wollte schon umkehren, da zog es ihn plötzlich nach einer ganz andern Richtung, und er beschloß, Verena Hoffmann aufzusuchen.

Er läutete einige Male an der Tür und niemand rührte sich drinnen. Als er sich enttäuscht zur Treppe wandte, kam Verena von unten herauf. Am Fuß der letzten Stiege gewahrte sie ihn schon, blieb einen Augenblick stehen und lächelte empor. Sie trug ein weißes Leinwandkleid mit schwarzem Band um den Hals und um die Taille. Sie reichte ihm die Hand, deren festen Druck er fest erwiderte, dann schloß sie auf, ging voran, warf ohne sonderliche Verlegenheit eine Wolldecke über das noch ungemachte Bett, brachte Streuzucker und eine Art Sodawasser bei und beide nahmen an einem Tisch beim Fenster Platz. Von hier war ein weiter Blick in die Nachbarhöfe und Verena sagte, indem sie hinausdeutete: »Zweihundertfünfzig Fenster.«

Arnold nickte. »Auf wie viele Menschen kommt da ein Fenster?« erwiderte er.

Verena sagte, sie freue sich, daß er gekommen sei.

»Was hat Ihnen denn Hyrtl eigentlich von mir erzählt?« fragte Arnold neugierig.

»Es ist die Geschichte mit dem Judenmädchen. Ist es wahr, war das wirklich der Anlaß für Sie, Ihre Heimat zu verlassen?«

»Ja, das ist wahr,« murmelte er. »Aber ich habe bis jetzt nichts erreicht, gar nichts. Es ist schändlich.«

»Kennen Sie das Mädchen näher?«

»Die Jutta Elasser? Ich habe sie einmal im Leben gesehen. Ein häßliches kleines Ding.«

Verena sah ihn aufmerksam an. Es schien als ob diese Antwort erst ein tieferes Interesse für ihn erweckt hätte. Doch sprach sie nicht weiter von der Sache und dafür war Arnold ihr dankbar.

Sie saßen nun mindestens eine Viertelstunde schweigend beisammen. Arnold staunte vor sich hin. Eine wunderbare Bewegung war in seiner Brust, und er hatte das Gefühl, als überströmten ihn Wohlgerüche.

»Ist Wolmut zu Ihnen gekommen?« fragte Verena endlich.

»Ja, er ist gekommen.«

»Finden Sie ihn sympathisch?«

»Sehr sympathisch.«

»Er ist einer der nützlichsten Menschen, die ich kenne; er wird es sicher noch sehr weit bringen, das heißt, soweit man es in diesem korrumpierten Land eben bringen kann.«

»Weit bringen, das heißt, ein großes Amt bekommen?«

»Ja, ungefähr.«

»So weit werd’ ich’s wohl nie bringen.«

»Kaum. Idealisten bringen es nicht zu hohen Ämtern.«

»Idealisten? Das ist ein dummes Wort. Ich bin doch kein Schiller.«

Verena lachte. »Aber die Idealisten können es noch weiter bringen als zu hohen Ämtern.«

»Ach, dann bin ich versöhnt.«

»Ja, aber es gibt Gefahren.«

»Gefahren?«

»Die Idealisten dürfen sich nicht verpflichten. Sie dürfen keine anspruchsvollen Freundschaften haben.«

»Wieso? Sie meinen, daß man sparsam mit seinem Herzen sein muß.«

»Vielleicht. Oder doch, daß man das Herz nicht verschwenden soll.«

»Das scheint mir aber unmoralisch. Meiner Ansicht nach kann das Herz nicht arm werden, soviel es auch gibt.«

»Glauben Sie? Da sind Sie aber sehr auf dem Holzweg. Das Herz kann sich nämlich auch irren und sogar verirren. Und wenn es sich einmal verirrt hat, dann wird es aufgebraucht.«

»Na na, und wenn? Dazu sind wir ja da. Man kann doch nicht eine Rechenmaschine in die Brust hineinstellen.«

»Aber wenn einer ein Ziel hat, dann muß er sein Herz bewahren, sonst ist er nichts wert.«

Plötzlich erhob sich Verena und sagte: »Ich muß gehen. Ich muß zu Tetzner.«

»Wie stehen Sie eigentlich zu Herrn Tetzner?« fragte Arnold rasch.

Sie stutzte, runzelte die Stirn, antwortete aber nicht.

Kaum hatten sie auf der Straße ein paar Schritte gemacht, als Tetzners Kopf an einem ebenerdigen Fenster sichtbar wurde. »Wo steckst du, Verena?« rief er; »nimm doch den Herrn mit herein. Junger Freund, hier gibt es die seltensten Schnäpse der Welt und vieles andere, was sich sonst nur auf der Tafel des Großkhans der Bucharei findet. Kommen Sie.«

Arnold blickte hinauf und machte eine Grimasse. »Man hat schon wo anders für mich gesorgt,« entgegnete er lachend, »aber vielleicht heben Sie mir etwas auf.«

»Bravo,« rief Tetzner und klatschte in die Hände. Verena warf einen teilnehmenden, tiefen Blick auf Arnold, dessen Heiterkeit ihr sehr gefiel. Fast ungestüm streckte sie ihm die Hand hin, als er ging.

Fünfunddreißigstes Kapitel

In dem Zimmer, welches gegen den Garten hinausging, saß Hanka am Klavier und spielte eine Haydnsche Sonate. Beate saß in der Ecke des mäßig großen, noch von der untergehenden Sonne beleuchteten Raumes, blätterte in einem Photographiealbum und gähnte von Zeit zu Zeit. »Diese Einladung war ganz unnötig,« sagte sie in der Pause zwischen einem Andante und einem Allegro, »besonders da Specht nicht kommt. Was tun wir denn mit Ansorge allein und was geht er uns an? Dazu ist er noch unhöflich und läßt auf sich warten.«

Hanka wandte sich langsam mit dem Drehstuhl um. Er blickte auf die Uhr, schmatzte mit den Lippen und erwiderte: »Wir wollten doch die beiden Podoliner einmal beisammen haben, vielmehr du wolltest es. Daß dein Freund Specht absagen würde, konnte man ja nicht vermuten. Übrigens interessiert mich Ansorge viel mehr.«

Beate pendelte ungeduldig mit den Füßen. »Mich langweilt er,« sagte sie. »Ich langweile mich überhaupt. Wenn wir nur schon fort wären. Wie lang ist es noch bis morgen früh! Ich will jeden Tag wo anders sein, und du, du schläfst bei Tag und Nacht.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Moloch»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Moloch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jakob Wassermann - My First Wife
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Ulrike Woytich
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Schläfst du, Mutter?
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Die Schwestern
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Der goldene Spiegel
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Faustina
Jakob Wassermann
Jakob Wassermann - Engelhart Ratgeber
Jakob Wassermann
Отзывы о книге «Der Moloch»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Moloch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x