Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Tetzner trug eine blaue Brille, einen Schlapphut, einen Wettermantel und außerordentlich große Stiefel. Unter dem Arm hatte er einen dicken Folianten. Sein Gesicht war schwammig und aufgedunsen; die Lippen schwollen förmlich aus dem Bart heraus, der in der Dämmerbeleuchtung schier eine kanariengelbe Farbe zeigte.

Verena sagte leise ein paar russische Worte. Tetzner blickte Arnold an und lachte gutmütig.

Fragend schaute Arnold von einem zum andern. Verena reichte ihm die Hand und sagte mit freundlich-ernstem Lächeln: »Ich hoffe, Sie wiederzusehen.« In ihren Augen lag auf einmal etwas Kameradschaftliches.

Dreiunddreißigstes Kapitel

Von nun an ging Arnold mit ganz anderm Sinn an eine Tätigkeit, deren bloße Grenzen zu bestimmen er bisher mit bedenklicher Leidenschaft bemüht gewesen war. Er begriff endlich, daß die Fülle ihn verwirrt, die Vielfältigkeit zerstreut hatte, und er beschloß, dem nächsten, praktisch ausnutzbaren Ziel zuzusteuern.

Es war, als ob Wolken aus seinem Gehirn fortgeblasen seien.

Er verschaffte sich ein genaues Verzeichnis der Fächer, deren Kenntnis zur Abiturialprüfung erfordert wurde. Nicht so leicht wurde es ihm zu erfahren, bis zu welchem Grade diese Kenntnisse reichen mußten. In der Universität wies man ihn da- und dorthin. Schließlich nahm er einen Wagen und fuhr in die Wohnung eines Professors der Jurisprudenz, den er hatte nennen hören. Der Mann war mürrisch und kalt. Doch Arnolds bestimmtes Auftreten und Fragen schüchterten ihn ein; er gab Auskunft wie ein aus dem Schlaf geweckter Schüler. Arnold notierte; seine heitere Liebenswürdigkeit verwunderte endlich den Gelehrten und nahm ihn für den Besucher ein. Er glaubte den Eifrigen warnen zu sollen: dies Brot mache keinen fett, der Andrang sei groß und die Brüste der Alma mater seien schlaff geworden. Arnold verstand den Schmälenden nicht. »Ich bin nicht hungrig,« sagte er kurz, dankte und entfernte sich.

Er suchte nun einen Studenten, mit dessen Hilfe er Lateinisch und Griechisch treiben konnte; von beiden Sprachen waren nur Anfangsregeln in seinem Kopf. Er folgte dem Rat des Professors und hinterlegte seine Adresse beim Pedell der Universität. Am nächsten Morgen schon ging es treppauf, treppab im Borromeoschen Haus. Junge Männer mit leidenden und düstern Gesichtern kamen. Sie trugen meist eine angenommene Demut zur Schau, eine Unterwürfigkeit, die schlecht zu den Vorstellungen Arnolds paßte. Was aber viel entmutigender und schrecklicher auf ihn wirkte, war die große Menge dieser nahrungslosen Studenten. Im Korridor, wo oft zehn oder fünfzehn auf einmal warteten, hatte der Diener Mühe, ihre Eifersucht und Vordringlichkeit zu zähmen. Jeder wollte der erste sein, und nicht durch seine Person oder sein Wesen glaubte er den andern verdrängen zu können, sondern durch die größere Niedrigkeit des Preises seiner Dienste. Von Einem zum Nächsten wurde Arnold unentschlossener. Manches Gesicht war ihm sympathisch, da stieß ihn wieder ein gewisser dunkler Schmerz darin ab. Blutlos und kraftlos tauchten ihre Züge vor ihm auf, redeten nicht, sondern lispelten und verschwanden wieder troglodytisch-fahl. Arnold fragte oft nach ihren Lebensumständen, ihrer Heimat, ihren Absichten, aber jeder betrachtete sein Geschäft als abgetan, sobald seine Erwartungen durch ein Interesse getäuscht wurden, das ihm frivol erschien. »Ich bin nicht da, um Sozialpolitik zu treiben,« meinte einer höhnisch, »dafür bleibt mir Zeit, wenn andere bei der Tafel sitzen.« Arnold schwieg, überlegte, dann sagte er, daß er eben jemand suche, der darauf Antwort zu geben verstünde, »und das muß ihm ebenso natürlich sein, wie mir, zu fragen.«

Der Student entfernte sich mit einem kurzen Auflachen, und Arnold, der keinen mit leeren Versprechungen hingehalten, wollte nun auch die übrigen nicht mehr sehen. Seiner Natur widerstrebte es, sich in ein ungesundes Mitleid einzubohren und betrübende Verhältnisse entweder als etwas Unabwendbares hinzunehmen oder durch unreife Handlungen noch mehr zu verwirren. Ihm war es klar geworden, daß eine geregelte Tätigkeit, die auf Taten zielt, mehr ist als eine verfrühte Tat.

Er beschloß sich an Verena zu wenden, welche ihm vielleicht eine geeignete Person empfehlen konnte. Zu seiner Arbeit hatte er nun die schönste Muße; Frau Anna war auf dem Land, Borromeo war in Prozeßangelegenheiten nach Ungarn gefahren. Der Sommer und Sonnenschein zog Arnold nicht ab. Tag und Nacht waren seine Fenster offen, und er begnügte sich mit dem kleinen Himmelsstück zwischen den Dächern und mit den kurzen Vogelschreien, die über die Straße hallten.

Verena Hoffmann antwortete ihm unverzüglich, sie wisse einen geeigneten Menschen und werde ihn bald schicken. Sie sei indessen wieder mit Herrn Hyrtl zusammen gewesen, fügte sie hinzu; »er erzählte mir, da die Rede darauf kam, Interessantes von Ihnen. Er scheint in bezug auf seine Freunde ein sehr ruhmrednerischer Mann zu sein, aber dennoch möchte ich Sie bald wiedersehen. Ein Punkt vor allem gibt mir zu denken. Sollte es Geschwätz sein, so hätte ich den Mann unterschätzt, der so etwas für ein kurzes Gespräch erfindet.« Die Schrift war fein und rundlich, genau wie Verenas Hals und Hände.

Was bedeutet das? dachte Arnold. Was will sie wissen? und was könnte Hyrtl von mir wissen? Er hatte kaum Zeit, den Brief auszulesen, da hinter dem meldenden Diener ziemlich aufgeregt Specht ins Zimmer trat. Ohne seinen Hut abzunehmen, warf er sich in einen Sessel, spannte die Knie zwischen seine Arme und das vorgehaltene Spazierstöckchen und sagte, indem er die kleinen, unruhigen Augen aufriß: »Gott sei Dank, daß Sie zu Hause sind. Ich wäre verzweifelt, wenn ich Sie nicht angetroffen hätte. Sie müssen mir helfen, lieber Freund. Ich habe gestern abend an Hyrtl vierhundert Gulden auf Ehrenwort verloren. Wir haben Macao gespielt, ich, Hyrtl, ein gewisser Herr Osterburg und noch ein Herr. Es ging ziemlich hoch. Bis heute abend muß ich — Sie begreifen, Arnold, — meine Ehre –« Er stotterte, denn Arnolds verwundertes und verletztes Gesicht ließ ihn nicht das Beste hoffen.

Arnold schüttelte den Kopf. »Nein, lieber Specht,« sagte er, »nein.«

Maxim Specht nahm langsam den Hut vom Kopf, griff nach seinem seidenen Taschentuch und wischte die feuchte, runde Stirn. »Sie wollen grausam sein, Liebster,« flüsterte er mit gezwungenem Lächeln und einem Versuch, liebenswürdig-beredt zu erscheinen, »aber man straft sich selbst, wenn man seine Freunde verläßt. Sie sind reich genug, um dieses Sümmchen durch die Finger zu blasen, ich aber –,« er wollte nach der Uhr sehen, zog aber die Hand zurück — »wenn ich bis Abend nicht zahle, kann mir nur noch eine Pistole kaufen.« Er schob den Zeigefinger hinter den Kragen und fuhr damit um den Hals.

»Das sind nichtswürdige Dinge, die Sie da vorbringen,« antwortete Arnold. »Es ist so wenig Verstand darin, daß ich gar nicht anfangen mag, Ihnen Widerspruch zu halten. Wenn man spielt, kann man doch nicht mehr verspielen, als man hat. Das wäre nicht ehrenhaft und könnte keine Ehrenschuld sein. Ich, lieber Specht, das sage ich Ihnen, will nicht Geld an Ihre Stiefelsohlen hängen, damit es auf der Straße liegt. Ich glaube nämlich, mit Geld muß man Edles beginnen, damit es edel wird.«

»Ach Liebster, machen Sie doch nicht in meiner kleinen Misere den Reformator,« klagte Specht mit einer müden Kopfbewegung, während seine Augen halb gehässig, halb verzweifelt blitzten. »Ich muß nun doch für das Geschehene einstehen. Theorien sind gut für das Kommende. Sie sollen mir nichts schenken. Ich lasse mir nichts schenken. Warten Sie nur, bis meine Zeit anbricht; ich habe Wurzel gefaßt, ich werde auch Früchte tragen.«

Arnold schämte sich für Specht, denn sein praktischer Sinn nahm diese Reden mit Verachtung auf. Ein spöttisches Lächeln lag um Spechts Lippen, offenbar nur durch den Wunsch erzeugt, nicht allzu klein zu werden und nicht gar zu mürbe zu erscheinen.

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