Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Es war ein regnerischer Tag; am Abend sollte die Gesellschaft bei Pottgießer sein, zu der Arnold geladen war. Gegen vier Uhr brachte der Diener eine Karte mit dem Namen Maxim Spechts.

Specht trat ein, noch eleganter gekleidet als neulich, sorgfältig rasiert und frisiert, lächelnd und liebenswürdig. Er schilderte alsbald das Leben, das er jetzt führte, und mit innerer Unsicherheit versuchte er es, die Vergangenheit mit der Gegenwart in einen geistigen Einklang zu bringen. Aber wenn jemand einen allzu vollen Becher trägt, kann er nicht gut verbergen, daß seine Hand von der überquellenden Flüssigkeit benetzt worden ist. Arnold war nachdenklich. Er fragte sich umsonst, weshalb Specht gekommen sei; er fragte sich, was aus dem sozialistischen Schullehrer geworden sei, der so großen Jammer mit dem Elend des Volkes empfunden hatte.

»Sie scheinen viel zu lesen«, bemerkte Specht, auf die zahlreichen Bücher blickend, die auf dem Tisch lagen. »Übrigens kann ich Ihnen einen Roman empfehlen, den ich jetzt gelesen habe. Ich will Ihnen das Buch leihen. Es ist eine geistreiche Satire auf unsre heutige Gesellschaft.«

Arnold schüttelte den Kopf. »Ich brauch’ das nicht,« erwiderte er abwehrend. »Das Geistreiche schmeckt mir nicht. Romane les’ ich nicht. In den Romanen erbleichen die Leute zu oft.«

Specht meckerte. »Köstlich«, sagte er.

»Wie geht es Ihnen bei Ihrer Zeitung?« fragte Arnold.

»O, ausgezeichnet. Ich habe mir eine angesehene Stellung gemacht. Ich sage Ihnen, Arnold, ich habe Dinge gesehen und Menschen kennen gelernt, von denen ich mir früher in meiner Schullehrerweisheit nichts habe träumen lassen. Es ist doch was Herrliches um so eine Großstadt.«

»Ja, das haben Sie immer behauptet.«

»Und finden Sie das nicht?«

»Es ist mir zu viel, vorläufig. Ich muß mich erst hineinleben.«

»Was mich betrifft, so tanze ich von einem Vergnügen ins andere. Kostet aber auch teuflisches Geld; besonders die Weiber. Weiber gibt es hier, Arnold!« Er schnalzte mit der Zunge. »Ich brauchte nur einen reichen Verwandten oder Freund,« fuhr er fort, »und ich würde es bis zum Minister bringen.«

Der Zusammenhang der Argumente entging Arnold.

Specht verabschiedete sich mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen; er habe was auf dem Herzen, fügte er hastig hinzu.

Arnold stand am Fenster und sah ihn auf der Straße in einen eleganten Wagen steigen, der vor dem Haus gewartet hatte. Ei, dachte er, dem muß es gut gehen.

Der Diener kam mit einer Anfrage von Doktor Borromeo herauf, ob Arnold am Pottgießerschen Abend teilnehmen würde. Arnold bejahte. Dieser Abend stellte sich ihm nicht als Vergnügen dar, sondern er betrachtete ihn ernsthaft als einen Teil seiner Aufgaben.

Als Borromeo Arnolds Antwort erhalten hatte, ging er in das Zimmer seiner Frau. Leise trat er ein, als ginge er auf den Fußspitzen. Anna saß lesend am Fenster. Ein blasses, sommerfleckiges Fräulein kämmte ihr das Haar. Der Doktor stutzte und wollte sich wieder entfernen.

»Hast du mir etwas zu sagen, Friedrich?« fragte Frau Borromeo sanft. »Geben Sie acht, Lina, Sie tun mir weh,« wandte sie sich an das Fräulein und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden.

»Ich wollte dich nur verständigen, Anna, daß es mir unmöglich ist, zu Pottgießer zu gehen,« sagte der Doktor.

»Berufspflichten?« spottete Anna Borromeo, ohne den geringsten Verdruß zu zeigen. »Dann wird mir nichts übrig bleiben als ohne dich zu gehen,« fügte sie kalt hinzu.

Borromeo zuckte die Achseln und sah einer umhersummenden Biene nach. Er stand wie ein untertäniger Auftragnehmer an der Türe.

»Dein Neffe wird mich führen, denke ich,« sagte Anna stirnrunzelnd.

Der Doktor bejahte.

»Er zeigt überhaupt glänzende Talente zum Gesellschaftsmenschen,« fuhr sie fort. »Ich muß gestehen, daß ich nach deiner Schilderung etwas anderes erwartet habe. Ich habe einen Himmelsstürmer erwartet und sehe nichts als einen stillen, jungen Mann, der sich ganz artig anzupassen versteht.«

Das Frisierfräulein war fertig und empfahl sich. Doktor Borromeo begann langsam auf und ab zu gehen und sich den Bart zu streichen. »Ich habe keinerlei Verantwortung dafür übernommen, bis zu welchem Grade du dich an Arnold amüsieren kannst,« sagte er endlich. »Wenn du an ihm nicht mehr findest, als er dir zeigt, so kann es dir gehen wie dem reichen Mann mit Jesus Christus. Wir sind nie erbärmlicher, als wenn wir auf etwas herunterzublicken glauben, was hoch über uns steht.«

Anna Borromeo senkte den Kopf. Sie war verständig genug, um einzusehen, daß sie einen falschen Ton angeschlagen habe. Ihr Wesen war anteilvoller, als sie rasch erwiderte: »Ganz gut; nehmen wir an, er ist das, was du in ihm siehst. Warum scheint er dann so dumpf, so erstaunt, so simpel? Wenn so ein Mensch, wie du ihn glaubst, in unsere Kreise versetzt wird, müßte er doch wie Dynamit wirken. Aber es macht den Eindruck, als ob ihn alles kalt ließe. Er lächelt und schaut und schweigt. Er hat sogar gelernt, sich in unserer Manier zu verbeugen. Warum höre ich nichts von ihm, was mir Aufschluß gibt? Warum tut er nichts, was mir imponiert?«

Anna Borromeo hatte ihr Gesicht erhoben. Ihre Wangen waren blaß, der Ausdruck ihrer Augen leidenschaftlich und drohend. Sie leugnete, um zu leugnen. Sie haßte, weil sie zu lieben sich fürchtete.

»Lassen wir es,« sagte Borromeo verdrießlich und wehrte mit der Hand ab.

»Du hast schlechte Gewohnheiten mir gegenüber angenommen,« sagte Anna. »Es ist leicht, ein Thema abzubrechen, das einem über den Kopf wächst.«

Friedrich Borromeo blieb vor ihr stehen. »Du hast recht,« begann er sachlich, »aber würde es dich denn bekehren, wenn ich dir sagen würde, worin du irrst? Keine Wahrheit gilt als die erlebte. Ein Charakter von nicht so hoher Bedeutung würde das tun, was du von Arnold erwartest. Er würde um sich werfen, Funken schlagen, sich geberden, fruchtlose Unternehmungen anstellen. Dieser Mensch aber hat die Ruhe, das zu erwarten, was die Natur in ihm erschafft –«

Er hielt inne, als er das ungläubige Lächeln Annas bemerkte, schob mit einem wunderlichen Ausdruck seinen Kragen zurecht und verließ das Zimmer.

Anna Borromeo läutete dem Zimmermädchen, welches über eine Stunde um sie beschäftigt war. Als sie fertig war und in das Speisezimmer trat, kam auch schon Arnold herab. Der Wagen wartete unten.

Das Haus, welches Pottgießer bewohnte, war eine Sehenswürdigkeit. Marmorbelegte Fluren führten zu den Empfangsräumen. Die Säle waren so hochgebaut und luftvoll, daß auch die gedrängteste Versammlung ihnen nichts von ihrer Weite zu rauben schien. Kostbare Kunstgegenstände, Bilder, Statuen, Teppiche, Nippes, Vasen boten sich dem Auge in Fülle.

Arnold gewahrte Natalie und begrüßte sie. Sie war in hellgrünem Moireekleid, trug Perlen um den Hals und Diamanten im Haar. Es war bezaubernd, sie lächeln zu sehen, als ob sie sich selbst beneide und bewundere. Während sie an Arnolds Seite ging, grüßte sie die Grüßenden, schelmisch beschämt oder mit kindlichem Triumph. Jeden kannte sie, jedermanns Erlebnisse wußte sie zu erzählen. Da war eine junge Frau, sechs Jahre verheiratet und noch kinderlos. Und warum? Weil sie es für unvornehm gehalten hatte, im ersten Ehejahr ein Kind zu bekommen, wurde der Storch abbestellt. Aber im zweiten Jahr kam auch keines, im dritten und im vierten auch nicht. Großer Familienrat; aber der Storch ist beleidigt und der Sprößling hält es jetzt nicht mehr für vornehm, geboren zu werden.

Arnold machte ein dummes Gesicht zu dieser Erzählung.

Und dort unter dem Kandelaber stand eine magere Person, — ist es nicht unappetitlich, so mager zu sein? Ihr Mann hat sich aus einem Fenster gestürzt, weil sein eigener Freund diese Magerkeit appetitlich gefunden. Schlecht ist die Welt, nicht wahr? Dieser rotbärtige und vollbackige Herr hat große Unterschlagungen verübt und nur seine herzlichen Beziehungen zur Gräfin Palansky haben ihn vor dem Kerker geschützt. »Keine von diesen Frauen ist ihrem Manne treu,« flüsterte Natalie, und Vergnügen und Wohlwollen färbte ihr Gesicht. »Sie naschen von jedem Tisch und sind überall gleich satt. Tausend Geschichten kann ich Ihnen erzählen. Es ist sehr hübsch hier, nicht wahr?« So plauderte Natalie.

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