Jakob Wassermann - Der Moloch

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Kurzbeschreibung
Synopsis
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Erstmals im Jahre 1902 erschienen.
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Nachdem er diese Worte in psalmodierendem Tonfall gesprochen, schwieg der Pfarrer und beleckte wieder die Lippen. Er hielt jeden möglichen Einwand für zermalmt, und mit Zufriedenheit betrachtete er seine auf den Knien liegenden gefalteten Hände.

Frau Ansorge hob den Kopf mit großer Mühe etwas empor und erwiderte mit ihrer von Krankheit gebrochenen Stimme: »Bemühen Sie sich nicht, Hochwürden. Wir brauchen keinen Vermittler zwischen uns und dem Himmel.«

Erschrocken schnellte der Geistliche von seinem Stuhl auf.

Frau Ansorge seufzte. Mit glanzlosen Augen blickte sie umher. Es war, als gehorche der Mund nicht mehr. Sie erhob abwehrend den Arm, wie um den Pfarrer zu verhindern, daß er sich bloßstelle.

Der geistliche Herr empfand etwas wie Furcht. Jetzt klopfte es an der Türe; der Doktor trat ein und begrüßte den Pfarrer mit jener Höflichkeit und halben Kollegialität, die eine wohltätige Gewöhnlichkeitsluft verbreitete. Der Geistliche murmelte ein paar Worte und verließ unruhigen Gesichts das Zimmer.

Ursula stellte sich neben den Doktor an das Bett. Arnold beobachtete vom Fenster aus, daß die Kranke schneller und vernehmlicher atmete als sonst. Der Doktor flüsterte Ursula etwas zu, worauf diese hinausging und nach einigen Minuten einen mit Eis gefüllten Kübel zurückbrachte. Dann kam der Doktor zu Arnold, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte, jetzt sei die Zeit zu einem operativen Eingriff gekommen. Arnold rüstete sich, um auf das Telegraphenamt zu gehen, aber der Doktor meinte, das werde er selbst übernehmen. Arnold schickte sich nun an, Friedrich Borromeo zu benachrichtigen; es drängte ihn hinaus, schon allein deshalb, um nach seiner Art im Vorwärtsschreiten Herr der Besorgnisse zu werden. Als er über den Marktplatz des Dorfes ging, sah er Beate aus der Kirche kommen; sie schaute unbeweglich vor sich hin und ihr Gesicht war weiß unter der Pelzkappe, vielleicht vom Widerschein des Schnees. Arnold widmete ihr nur flüchtige Aufmerksamkeit; eine Sekunde lang erschienen ihm der Pfarrer, die Kirche und Beate zusammen im Bunde zu stehn gegen das Leben der Mutter. Die grob voraussagende Miene des Doktors hatte seine Verachtung erregt und ihn zugleich vorbereitet. Er war nicht geschaffen, in der Dämmerung zu hoffen und zu fürchten; um ihn mußte es licht, das Drohende mußte beleuchtet sein. Das Schicksal der Mutter lag viel greifbarer vor ihm als das Schicksal Elassers und seiner Tochter, bis zu dem Augenblick, wo er von dem Versprechen des Kaisers Kunde erhalten hatte. Wie es auch mit der Mutter gehen mochte, dies nahe Unglück war begrenzt; es konnte mit einem Worte bezeichnet werden, mit zweien: Krankheit, Tod. So rücksichtslos trotz wachsender Angst vermochte er seinem Gefühle Klarheit abzupressen über das, was ihn selbst betraf, was sein eigenes und seines Eigentums Schicksal war. Dort aber hatte er nichts gefunden als eine unaussprechliche Bedrängnis. Der Grund war ihm verborgen. Ein gleichgültiger Jude, seine gleichgültige Tochter, ein gleichgültiges Kloster, ein fremdes Leiden, umflutet von einem Gewirr fremder Stimmen, was hatte ihn dabei gequält?

Als er zu Hause ankam, war Frau Ansorge nicht mehr bei Bewußtsein.

Siebzehntes Kapitel

Der Wiener Professor (samt einem Assistenten) und Friedrich Borromeo trafen auch diesmal zusammen ein. Die Operation wurde eine Stunde darauf vorgenommen. Arnold und sein Oheim befanden sich in demselben Zimmer wie neulich, jedoch in vollkommenem Schweigen. Wieder hatte sich Doktor Borromeo in seinen Pelz gehüllt, wieder schritt er mit seinem wiegenden, müden Gang auf und ab. Ein eigenes, morsches, bitteres, geduldiges Lächeln verzog bisweilen seinen Mund. Draußen war das ärgste Wetter, Sturm und Schneetreiben. Arnold konnte nicht anders, als beständig den leise knarrenden, uhrenhaft regelmäßigen Tritten Borromeos zu lauschen. Ohne daß er es recht wußte, wirkte die Gegenwart dieses Mannes lähmend auf ihn. Nun erschien der Assistent unter der Türe. Er trocknete mit einem Tuch die Hände; die weiße Schürze war mit Blut bespritzt. Sein Gesicht zeigte die Helligkeit eines siegreichen Kämpfers, als er sagte: »Alles steht gut.« Arnold ging dem jungen Mann entgegen und drückte seine noch feuchte Hand. Auch der Professor kam zum Vorschein und begnügte sich, mit emporgezogenen Brauen seine Befriedigung bemerkbar zu machen. Ursula, deren Gesicht noch in Tränen gebadet war, hantierte übereifrig umher. Knechte und Mägde standen im Flur und der Wind sauste durch die Spalten der geschlossenen Türe.

Arnold fühlte sich unheimlich. Auf einmal wußte er, als er die flüsternden Stimmen der fremden Männer vernahm, daß die Mutter sterben müsse. Er wollte in das Krankenzimmer, doch dies wurde ihm verwehrt. So verließ er das Haus, trieb sich zwei Stunden lang im Sturm umher, und ein nagender Schmerz ergriff ihn, während er an die Ärzte und an Borromeo wie an Gespenster dachte. Er stieß einen Schrei aus und rannte gegen den Hof zurück, bisweilen einknickend im Schnee, später seine tiefen Fußstapfen von vorhin benutzend. Er stürzte in das Zimmer der Kranken, trat ans Bett, umschlang sie mit den Armen und lachte halb triumphierend, halb vorwurfsvoll, als er sie lebend, wachend erblickte, freilich weiß wie die Leinwand, auf der sie ruhte. Frau Ansorge, erstaunt und müde, legte beide Hände auf seinen Kopf. Sein Ungestüm gab ihr zu denken.

Der Abend rückte schon heran, und das Wetter hatte sich ein wenig gebessert, da erschien Alexander Hanka. Er war förmlich versteckt in seinem Winterpelz, aber trotzdem war es zu verwundern, daß Hanka an solchem Tag eine Wanderung über die kaum gangbaren Straßen gewagt, um sich nach Frau Ansorges Befinden zu erkundigen. Er war auch frischer und belebter als sonst, schon in der Art, wie er Arnold die Hand reichte. Doktor Borromeo trat zu ihnen in das abseits liegende Zimmer. Es erwies sich, daß Hanka und Borromeo schon irgendwo einmal Bekanntschaft geschlossen hatten, und es blieb nur zu ergründen, wo. Arnold erstaunte, wie zwei anscheinend so ernste Männer sich spielerisch an ein Erraten und Suchen begaben, oberflächliche Erinnerungen betasteten und dabei nicht das mindeste von Belang zu sagen wußten. Am seltsamsten war das beziehungs- und ortlose dieser in gleichmäßigem Ton geführten Unterhaltung; vergessen war Frau Ansorge, vergessen das Haus und die Schatten, die es bedeckten, vergessen schließlich der, zu dem gesprochen wurde und jeder von beiden schien sich selber, sich allein dumpf und mechanisch anzureden. Arnold war schließlich froh, daß er mit Hanka allein blieb, da sein Oheim sich zur Wiederabreise vorbereiten mußte. Auch der Professor reiste; der Assistent blieb noch einen Tag, um eine schon gemietete Pflegerin aus Wien abzuwarten.

»Wie geht es Ihnen also?« fragte Hanka mit seiner tiefen Stimme, als er Arnold gegenübersaß. Er schlug ein Bein lässig über das andere und strich mit der Hand über das Knie. In seinen Augen lag etwas, das diese inhaltslose Frage vergessen machte. »Hoffentlich ist Frau Ansorge bald wieder gesund. Es soll ja nun Aussicht sein, wie?«

Arnold nickte. Was für ein Mensch, dachte er; ihn verwunderten die Worte Hankas, aber dennoch zog ihn irgend etwas an. Hanka seinerseits streifte den jungen Mann mit einem forschenden Blick und senkte dann rasch den Kopf. »Wollen Sie nicht einmal zu mir herüberkommen, wenn Sie sich langweilen?« fragte er mit offenbarer Anstrengung, ein überbrückendes Wort zu finden.

»Wenn ich mich langweile?« fragte Arnold. »Warum soll ich mich langweilen?« Er saß vorgebeugt, warf aber mit einem Ruck den Kopf in den Nacken und schaute Hanka nachdenklich an.

»Beneidenswerter,« murmelte Hanka und suchte nach einem andern Gesprächsstoff. »Was macht Herr Specht?« fragte er zögernd. »Hören Sie von ihm?«

Arnold schwieg. Für ihn war der Name Specht schon etwas Fernes und Unwirkliches.

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