Marie Ebner-Eschenbach - Ein Buch, das gern ein Volksbuch werden möchte
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„Dem ist es recht, Panie Kochanku!“ 4 4 Lieber Herr!
rief Joseph mit einem Ausbruch überwallender Empfindung und machte Miene, auf dem jedem andern als dem Doktor verbotenen Weg in das Bereich seines Wohltäters zu stürzen …
Der aber erhob sich gebieterisch von seinem Stuhle und bannte den Jüngling mit einem strengen:
„Bleib, wo du bist!“ an seinen Platz.
In grausamen Worten hielt er ihm seine Armut und seine Aussichtslosigkeit vor. Ihn empörte der Gedanke, daß dieser Mensch vielleicht auf ihn gerechnet habe, respektive auf seinen Geldbeutel, und er faßte den Entschluß, dem interessierten Schlingel nach beendeter Erntearbeit die Tür zu weisen. Vorläufig wies er ihn aus dem Zimmer und legte sich mit dem Vorsatz zu Bett, den Pächter am folgenden Tage ernstlich zu ermahnen, der Löffelei zwischen seiner Tochter und Joseph ein Ende zu machen.
Gerade an diesem Tage jedoch ereignete sich etwas, das ihn von jedem unwesentlichen und nebensächlichen Gegenstand ein für allemal abzog.
Er wurde am frühen Morgen zu dem plötzlich erkrankten Sohn einer benachbarten Gutsfrau berufen, konnte die besorgte Mutter über den Zustand des Patienten beruhigen und wäre am liebsten sogleich wieder nach Hause gefahren. Das gestattete jedoch die landesübliche Gastfreundschaft nicht. Gern oder ungern hieß es an einem reichlichen Frühstück teilnehmen, das im Salon aufgetragen war. Dort hatte sich eine große Anzahl Schloßgäste versammelt, eine Gesellschaft, dem Doktor wohlbekannt und so widerwärtig, als ob sie aus lauter Kurpfuschern bestanden hätte. Anhänger und Anhängerinnen „König“ Adam Czartoryskis, Konspiranten gegen die bestehende gute Ordnung, Schwärmer für die Wiedereinführung der alten polnischen Wirtschaft. Die Frau des Hauses, noch jung, schön, enthusiastisch, seit dem Tode ihres Mannes unumschränkte Herrin der großen Güter, die sie ihm zugebracht hatte, war die Seele der ganzen Partei und ihre mächtige Stütze. Sie unterhielt eine lebhafte Korrespondenz mit der Nationalregierung in Paris, empfing und beherbergte deren Emissäre und verwendete jährlich große Summen für Revolutionszwecke.
Dieses fanatische Treiben mißfiel dem Doktor und entstellte ihm das Bild der in jeder andern Hinsicht, als gute Mutter, als kluge Verwalterin ihres Vermögens und als humane Herrin ihrer Untertanen verehrungswürdigen Frau.
Mit verdrießlicher Miene nahm er am Teetische Platz, aß und trank und sprach kein Wort, indes Herren und Damen eifrig politisierten. Ihm war, als sei er von Kindern umgeben, die, statt Soldaten zu spielen, zur Abwechselung einmal Verschwörer spielten.
Da legte eine weiße Hand sich plötzlich auf die Lehne seines Sessels.
„Warum so verstimmt, angesichts des schönsten Wunders, mein lieber Doktor?“ sprach Gräfin Aniela W. zu ihrem Lebensretter.
Rosenzweig erhob und verneigte sich:
„Welches Wunder meinen Euer Hochgeboren?“
„Das der Wiedererweckung des polnischen Reiches!“ versetzte die reizende Frau, und aus ihren Taubenaugen schoß ein Adlerblick, und ihre zierliche Gestalt richtete sich heroisch auf.
Der Doktor verbiß ein Lächeln, und sogleich riefen mehrere Patriotinnen in schmerzlicher Enttäuschung:
„Sie zweifeln? O Doktor, – ist das möglich? Ein so gescheiter Mann!“
„Ich zweifle nicht, meine Damen! Wer sagt, daß ich zweifle?“
„Ihr Lächeln sagt es, das ganz unmotiviert ist, da wir Ernst machen,“ sprach die Gräfin und kreuzte die Arme wie Napoleon.
„Der Augenblick, das fremde Joch abzuschütteln, ist gekommen … Sie dürfen es erfahren, weil Sie ein guter Pole und unser Vertrauter sind! Das Zeichen zum Ausbruch der Revolution wird in Lemberg auf dem ersten Balle des Erzherzogs gegeben werden!“
Allgemeines Schweigen folgte dieser freimütigen Erklärung. Die Verschworenen waren betroffen über die Eigenmächtigkeit, mit der Aniela über das gemeinsame Eigentum – den Plan der Partei – verfügte.
Doch war sie viel zu liebenswürdig und sah auch viel zu reizend aus, als daß man ihr hätte zürnen können. Sie trug ein Pariser Häubchen mit einer Kaskade aus gesinnungstüchtigen rot und weißen Bändern. Den köstlichen Stoff des Morgenkleides hatte ihr Gemahl von seiner letzten Missionsreise nach Rußland, aus Nishnij Nowgorod mitgebracht, – unter welchen Gefahren!
Ach, es war eine ganze Geschichte … Heute wurde sie aber nicht erzählt, am wenigsten in diesem Augenblick, in dem es vor allem galt, den üblen Eindruck zu verwischen, den die Politikerin auf ihre Umgebung hervorgebracht hatte.
„Ihr Kleingläubigen!“ rief sie, „zweifelt ihr an der Treue und Zuverlässigkeit eines Mannes, der dem Vaterlande mein Leben erhalten hat?“
Einige junge Herren beeilten sich zu protestieren, und ein alter Schlachziz mit langem, herabhängendem Schnurrbart erhob sein Madeiragläschen, leerte es auf einen Zug und sprach:
„Vivat, Doktor Rosenzweig!“
Die Frau vom Hause wiederholte:
„Vivat, Doktor Rosenzweig, dem so viele von uns ihre eigene Gesundheit und die ihrer Kinder verdanken!“
Sie stürzte nach diesem Toast den Rest ihrer sechsten Tasse Tee hinunter, und statt sich erkenntlich zu zeigen, brummte der Arzt:
„Wie oft habe ich Euer Hochgeboren ersucht, nicht so viel Tee zu trinken. Sie ruinieren Ihre Nerven!“
Die schöne Festgeberin lächelte überlegen:
„Guter Gott, meine Nerven! An die werden bald ganz andre Zumutungen gestellt werden!“
„Ich verstehe – auf jenem Revolutionsballe!“
„Ja, Doktor! Ja!“ rief Gräfin Aniela dazwischen, – „dem Ball, auf dem wir ein welthistorisches Ereignis inaugurieren!“
„Bei der Mazurka oder bei der Française?“
„Beim Kotillon. Die Damen wählen zugleich alle anwesenden Offiziere. Die Offiziere legen zum Tanz ihre Säbel ab. Die Säbel werden fortgeschafft. Kaum ist das geschehen, so werfen sich die Polen auf die waffenlosen Feinde und machen sie nieder!“
„Vivat!“ rief der Schlachziz, „alle nieder, ohne Pardon!“
Einige Damen widersprachen und schlugen vor, den Offizieren Pardon zu geben, die ihn verlangen würden. Sie zogen jedoch ihren Antrag zurück, als sie bemerkten, daß er Zweifel an der Echtheit ihres Patriotismus erregte.
„Meine Herrschaften,“ sagte Rosenzweig, „dieser Plan ist wundersam ausgedacht, aber ausführen werden Sie ihn nicht.“
„Warum?“ rief's von allen Seiten, „was soll uns hindern?“
„Ihre eigene Hochherzigkeit, Ihr eigener loyaler Charakter. Edle Damen und edle Herren, wie Sie, können hassen, können befehden, aber sie verraten nicht, und sie morden nicht.“
„Monsieur!“ entgegnete ein neunzehnjähriges Bürschlein, das eben aus einer Pariser Erziehungsanstalt heimgekehrt war. „Ihr Argument würde im Kriege gelten, aber es gilt nicht in einer Konspiration.“
„Ganz richtig – weil ja …“ Dem alten Schlachziz war plötzlich eingefallen, daß er jetzt eine Rede halten sollte; er sprang auf, schlug die Fersen aneinander und rief nach langer Überlegung:
„Vivat, Polonia! Vivat, König Adam!“
Nun erhob sich in der Ecke des Zimmers eine zitternde, klanglose Stimme. Wie aus der Tiefe eines Berges kam sie hervor, einem Berge von Seiden- und Schalstoffen, von Spitzen, Rüschen und Bändern. Die Stimme gehörte der Starostin Sulpicia, Großtante der Hausfrau, bei der die hochbejahrte Dame ein sehr reich mit Butter bestrichenes Gnadenbrot genoß.
„Olga, Duschenka moja,“ 5 5 Mein Seelchen.
sprach sie, „denke vor allem an dein ewiges Heil!“
Mit Schrecken hatte die Schloßdame das leise Sinken des Enthusiasmus ihrer Gäste wahrgenommen, indessen sie selbst nach der siebenten Tasse Tee auf dem Gipfel der Begeisterung angelangt war. Die Greisin goß mit ihrer Ermahnung Öl ins Feuer. Es schlug auch sogleich lichterloh empor in dem lauten, feierlichen Ausrufe:
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