Marie Ebner-Eschenbach - Ein Buch, das gern ein Volksbuch werden möchte
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Die Papiere, die der Verstorbene bei sich gehabt hatte, wiesen ihn aus als den Maschinenschlosser Julian Mierski, der viele Jahre hindurch als Werkführer in einer Fabrik in Lemberg gedient hatte. In seinem Zeugnisse hieß es, der vorzügliche Arbeiter habe, zum Bedauern seines Dienstherrn, infolge schwerer Erkrankung entlassen werden müssen. Seitdem konnte er nichts mehr verdienen, sein Bruder aber, den er nach dem Tode der Eltern – arme Häusler in einem Dorfe bei Lemberg – zu sich genommen, nur gar wenig. So gingen, erzählte der Knabe, in Monaten die Ersparnisse von Jahren hin und wurden aufgezehrt bis auf einige Gulden, deren Anzahl er genau angab, und die sich auch richtig im Ranzen des Verunglückten vorgefunden hatten.
Die Großmutter hörte dem unter Tränen erstatteten Berichte aufmerksam zu.
„Horch, Nathanael, mein Kind,“ sagte sie. „Es ist nicht recht gewesen von dem Goj in Lemberg, zu verlassen den Mann in seiner Krankheit, der ihm in Gesundheit gedient hat viele Jahre.“
„Eine Fabrik ist keine Versorgungsanstalt,“ erwiderte Rosenzweig und befahl seinem Geretteten: „Sprich weiter.“
Dieser fuhr fort:
„Vor acht Tagen ist ein Bekannter von meinem Bruder gekommen und hat erzählt, daß es in Krakau eine Fabrik gibt, wie die unsre, und daß sie uns dort gewiß nehmen werden. Mein Bruder war sehr froh: ‚Komm, Joseph, wir wandern‘, hat er gesagt und hat auf der Reise immer gemeint, der lange Müßiggang ist es gewesen, der ihn nicht hat gesund werden lassen, beim Marschieren wird ihm besser. Auf einmal hat er aber nicht weiter gekonnt und hat sich in den Schnee gelegt, um ein wenig zu schlafen.“
„Und du hast das zugegeben?“ schrie der Doktor ihn an. „Weißt du nicht, was einem geschieht, wenn man sich bei solchem Frost in den Schnee legt?“
Der Knabe senkte seine großen Augen, aus denen unaufhörlich Tränen flossen, und schwieg.
„Was soll man anfangen mit einem solchen Chamer 3 3 Esel.
?“ fragte Rosenzweig die Großmutter.
Die Greisin entgegnete:
„Laß ihn heute noch ruhen unter deinem Dache. Sei ihm barmherzig. Er ist eine Waise wie du.“
Am nächsten Tage lautete ihr Rat:
„Behalte ihn. Unsre Magd wird ohnehin alt und wackelig und kann eine Hilfe brauchen. Behalte ihn und richte ihn ab zu deinem Dienst. Wer wird es verargen einem großen Mann wie dir, wenn er tut sich halten einen Famulus?“
So wurde der Findling ein Genosse des Doktorhauses und zwar, obwohl Rosenzweig das nicht gelten ließ, ein ungemein nützlicher. In den Augen seines Herrn blieb Joseph ein „Chamer“, der aus Büchern nichts lernte, nichts zu lernen vermochte. Mit achtzehn Jahren noch las er nicht ohne Schwierigkeit die einfachsten Kindergeschichten. Ihn zur Schule zu zwingen, hatte der Doktor schon nach den ersten Monaten aufgegeben, weil er nur mit Schlägen dahin zu bringen war, und weil sein Wohltäter nicht immer Muße hatte, ihm die zu spenden. Seine mechanischen Fertigkeiten hingegen waren groß und groß der Fleiß, mit dem er sie ausübte. Auch er pfuschte in jedes Handwerk, aber mit besserem Erfolg als dereinst der Doktor.
In allem, was er unternahm, offenbarte sich ein Schick, eine Leichtigkeit, ja sogar ein Geschmack, der den Pillenschächtelchen des Doktors ebensosehr zugute kam, wie den Blumenbeeten im Gärtlein vor dem Hause. Immer nur mit Verdruß hörte Nathanael ihn loben, „den Tagedieb, der nichts kann und nie etwas andres können wird als spielen.“
Er hatte einmal wieder diesen Vorwurf ausgesprochen, da entgegnete Joseph:
„Wenn du dich entschließen könntest, deine Felder in deine eigene Verwaltung zu nehmen, würde ich dir beweisen, daß ich kein Tagedieb bin.“
Der Doktor fuhr fort:
„Was sprichst du von meinen Feldern? Weißt du nicht, daß ich ein Jude bin und als solcher Grundeigentum nicht besitzen darf? Weißt du nicht, daß sogar mein Haus auf fremdem Boden steht?“ –
Joseph wurde rot vor Verlegenheit, sah jedoch dem Doktor vertrauensvoll und offen ins Gesicht und erwiderte:
„Du hast die Felder auf den Namen des Theophil von Kamatzki gekauft, aber sie sind doch dein.“
„Sag einmal, mein Junge, woher hast du diese Nachricht?“ fragte Rosenzweig, und höchst verdächtig war die Gebärde, mit der er dabei sein spanisches Rohr zu schwenken begann.
Gelassen antwortete Joseph:
„Das ist kein Geheimnis. Alle Leute wissen es und gönnen dir die Felder.“
Während dieses Gespräches standen die beiden mitten auf dem Wege, der schnurgerade von der Haustür zum Gartenpförtlein führte, zwischen zwei säuberlich mit Reseden eingefaßten Rosenbeeten. An den Stachelbeerhecken, die Joseph längs des Lattenzaunes gezogen hatte, reiften die ersten Früchte. Was man überblicken konnte an zart entfalteten Salatstauden, an Rüben mit kühnen Federbüschen, an gelblich zwischen gekräuselten Blättern hervorleuchtendem Blumenkohl, an schier kriegerisch behelmtem Zwiebelnachwuchs, an zierlichem Majoran und – dulce cum utile – als Begrenzung jeglichen Gemüsekarrees an duftendem Lavendel, dessen kleine Knospen zu schwellen anfingen, das war alles so kraftstrotzend und kerngesund, daß bei dem Anblick jedem Menschen, besonders aber einem Arzte, das Herz im Leibe lachen mußte. Mit geheimem Wohlgefallen betrachtete Rosenzweig die freundlichen Himmelsgaben und sagte:
„Weil du ein leidlicher Gärtner bist, bildest du dir ein, auch ein Landwirt sein zu können.“ Damit wollte er abbrechen, besann sich aber und fügte hinzu, indem er die Spitze seines Stockes mit großer Hartnäckigkeit in die Erde bohrte und diese Operation scheinbar höchst aufmerksam verfolgte:
„Ich hätte die Felder nicht – eigentlich mit einem gewissen Unrecht – in meinen Besitz gebracht, wenn ich nicht hoffen dürfte, sie bald zu Recht besitzen zu dürfen. Du wirst wohl wissen, daß eine Veränderung der Landesgesetze bevorsteht, und daß an den größeren Freiheiten, die sie dem Volke Galiziens gewähren werden, auch die Juden teilnehmen sollen.“
Joseph wußte das und hoffte, der Doktor werde die Felder, wenn sie einmal vor Gott und der Welt sein Eigentum sein würden, nicht mehr in Pacht geben, sondern selbst bewirtschaften.
„Dann wirst du Ställe und Scheuern bauen müssen,“ schloß der Jüngling. „Ich habe dem Architekten in der Stadt etwas abgesehen und die Pläne schon fertig.“
„Bist ein Narr,“ sprach der Doktor, verlangte aber nach einigen Tagen doch die Pläne zu sehen.
Nun, brauchbar waren sie gewiß nicht, doch als merkwürdig mußte man es gelten lassen, daß der Findling, dessen Schrift die eines siebenjährigen Kindes war, doch so nett und ordentlich und vielleicht auch in den Maßen richtig, einen Plan zu zeichnen vermochte. Das ist eben einer von denen, die tanzen können, bevor sie das Gehen erlernt haben. Es gibt solche Käuze. Sie setzen uns allerdings manchmal in Erstaunen; gewöhnlich wird aber nichts aus ihnen.
Nathanael, der einen Gedanken, der sein eigenes Wohl und Weh betraf, nie lange verfolgte, ohne die Großmutter zu seiner Vertrauten zu machen, fragte bald darauf bei ihr an, was sie zu einer Selbstverwaltung seiner Gründe sagen würde. Da zeigte es sich, daß dieser Gegenstand zwischen der Greisin und dem Findling schon erörtert worden war.
„Du wirst reich werden wie Laban,“ prophezeite die alte Frau. „Über dir ist des Herrn sichtbarer Segen.“
In diesem Frühjahr hatte es sich erwiesen, in diesem für Tausende unseligen Frühjahr 1845, als die Weichsel aus ihren Ufern trat und in einen schlammigen See verwandelte, was üppig und verheißungsvoll grünende Saat gewesen war. Unaufhaltsam wie ein Gottesgericht waren die Fluten hereingebrochen, hatten die ernährende Scholle hinweggespült und mit ihr das Hab und Gut und die Hoffnung derer, die sie bebauten.
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