Bernhard Kellermann - Тотеnтаnz / Пляска смерти. Книга для чтения на немецком языке

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Тотеnтаnz / Пляска смерти. Книга для чтения на немецком языке: краткое содержание, описание и аннотация

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Действие романа «Пляска смерт». происходит в большом провинциальном немецком городе, где еще до прихода к власти Гитлера начинается процесс фашизации. Адвокат Фабиан, примыкающий к либеральной партии, долго противится давлению, которое на него оказывали нацисты, но, когда они приходят к власти, он вступает в их ряды, движимый желанием сделать карьеру. Отныне Фабиан наперекор личным желаниям и убеждениям становится проводником фашистской политики.
Среда немецкой антифашистской интеллигенции и ее трагедия изображены Келлерманом сильно и правдиво. Печать лично пережитого, заметная в романе, придает ему особую достоверность и большую разоблачительную силу.
В настоящем издании приводится неадаптированный текст романа на языке оригинала, снабженный комментариями и словарем. Печатается с сокращениями.

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Sein Bruder Wolfgang lebte in Jakobsbühl, einem alten Dorf, eine halbe Stunde von der Stadt entfernt. Dort hatte er sich von dem Erlös des Narzissbrunnens ein altes Bauernhaus gekauft, das inmitten eines Obstgartens lag. Nach Jakobsbühl führte eine Straßenbahn, aber das schöne Herbstwetter verlockte Fabian, zu Fuß zu gehen.

Er durchquerte den Norden der Stadt, wo zumeist Arbeiter wohnten, und kam an den ausgedehnten, modernen Werken Schellhammer vorbei, die gegen fünftausend Arbeiter beschäftigten. Sie hatten im wesentlichen den Wohlstand der Stadt begründet. Etwas später gelangte er aufs offene Land und in die alte Pappelallee, die nach Jakobsbühl führte.

Als Fabian die kleine hölzerne Gartentür neben dem Brunnen öffnete, nickte ihm die Wirtschafterin Wolfgangs, eine alte Bäuerin, aus dem niedrigen Küchenfenster zu. Durch eine kleine Diele gelangte er in Wolfgangs geräumigen Arbeitsraum, der so sehr mit Zigarrenrauch erfüllt war, dass er anfangs nichts unterscheiden konnte. Dann sah er bei dem hohen Atelierfenster, das in die Giebelwand des früheren Bauernhauses eingebaut war, zwei lebhaft plaudernde, zigarrenrauchende Männer in niedrigen Sesseln sitzen. Sie saßen vor einer lebensgroßen Figur, deren Ton noch feucht glänzte, auf einem runden Tisch vor ihnen standen zwei halbleere Weingläser. An dem hellen Arbeitskittel, dem wirren Schopf angegrauter dunkler Haare und der dünnen Virginia [27] Virginia – сорт сигар im Mund erkannte er seinen Bruder, während die krausen braunen Haare den Lehrer Gleichen vermuten ließen, der häufig bei ihm verkehrte. «Empörend und schamlos». rief Lehrer Gleichen eben mit einer lebhaften Gebärde aus und griff nach seinem Glas.

Wolfgang erblickte ihn zuerst, sprang auf und eilte ihm entgegen. «Der Frank». rief er erfreut aus. «Seht an, der Frank».

Auch Lehrer Gleichen erhob sich, um ihn zu begrüßen, und augenblicklich fiel Fabian wieder der Zauber seiner weichen schönen Stimme auf. «Welch eine angenehme Überraschung». fuhr der Bildhauer fort. «Du kommst gerade recht zu unserer kleinen Beratung, und wir wollen dich mit einem Gläschen begrüßen». Dabei öffnete er einen großen, mit roten Rosen bemalten Bauernschrank, der Reihen von Flaschen und Gläser aller Größen enthielt. Einige Gläser und eine Flasche stellte er auf die Tonkiste neben der noch feuchten Figur. «Ein Portwein, sage ich dir, Frank, der einen Toten aufwecken kann». rief er frohgelaunt aus und goß die Gläser voll, während er den Bruder mit zärtlichen Blicken betrachtete. «Ich habe mich nämlich heute entschlossen, den Akt endlich fertigzumachen und ihn im Oktober zur großen Ausstellung nach München zu schicken. Das also ist es, worüber wir uns beide besprachen. Dass du nun noch dazugekommen bist, Frank, betrachte ich als ein günstiges Zeichen des Himmels».

Fabian wandte den Blick zu der noch feuchten Tonfigur hin. «Der Kettensprenger». rief er aus. «Endlich also bist du soweit».

Wolfgang nickte. «Ja, das ist e», sagte er. «Er soll nun endlich fertig werden. Natürlich wird es noch einige heiße Wochen kosten». «Sie kennen ja Wolfgan», mischte sich Gleichen ein. «Er ist nie zufrieden. Ich behaupte aber, auch nur die kleinste Veränderung wäre ein Verbrechen».

Der Bildhauer lachte. «Am Rücken ist noch manches zu verbesser», widersprach er. «Nun, noch vier Wochen und dann mache ich Schluss. Ich verspreche es Ihnen, Gleichen». Er gab viel auf Gleichens Urteil.

Gleichen war nichts als ein kleiner Schullehrer, aber als Schriftsteller äußerst geachtet. Er schrieb besonders für Kunstzeitschriften.

Fabian kannte den «Kettensprenge». seit langer Zeit. Wolfgang arbeitete seit einem Jahr daran. Monatelang stand er zuweilen, in feuchte Lappen eingehüllt, unbeachtet in einer Ecke des Ateliers. Nun freute es ihn, dass Wolfgang die Arbeit endlich zu Ende gebracht hatte und sie ihm ganz außerordentlich gelungen zu sein schien.

Es war die Gestalt eines zarten Jünglings, der mit verhaltener Kraft und einem unmerklichen Lächeln der trotzigen Lippen die Glieder einer Kette über dem Knie sprengte. Nichts sonst. Die leicht vorgeneigte Haltung des Jünglings, das Aufatmen und Dehnen seiner Brust, die gebundene und unwiderstehliche Ballung seiner Kräfte schienen Fabian vollendet. Wolfgang verabscheute alles Übertriebene, Gewaltmäßige, Brutale, «mit Muskeln macht man keine Plasti», sagte er. Fabian gab seiner Bewunderung Ausdruck. «Herrlich». sagte er.

Erst jetzt aber sah Fabian, dass die Figur einen Sockel bekommen hatte, auf dem die Worte «Lieber tot als Skla». eingegraben waren. «Der Kettensprenger hat ja neuerdings einen Wahlspruch bekommen». sagte er. «Oder habe ich es früher übersehen».

Wolfgang schwieg eine Weile, dann lachte er auf. «Das ist ja die Sache». rief er aus. «Dieser Wahlspruch ist in erster Linie die Ursache, dass ich die Figur ausstellen will, und zwar gerade jetzt. Nicht wahr, Gleichen? Wir sprachen lange darüber».

Lehrer Gleichen nickte. «Es ist ein Protest». erklärte er, und flüchtige rote Flecke erschienen auf seinen fahlen Wangen. «Es ist ein Protest gegen würdelose Unterwürfigkeit». «Wird man den Protest nicht als Provokation empfinden». fragte Fabian.

Wolfgang zuckte die Achseln. «Es fragt sich sehr, ob man den Protest überhaupt als Protest erkennen wird. Wenn man ihn als Provokation empfinden sollte, um so besser. Mir ist alles einerlei. Jedenfalls werden Tausende den Protest sofort verstehen, und damit habe ich meine Absicht erreicht! Und nun wollen wir den Akt vorläufig wieder einhüllen».

Er legte feuchte Tücher um die Figur, dann verhüllte er den Sockel mit dem Spruch.

«Und nun wirst du uns erzählen, Frank, wie es in der Welt aussieh», wandte er sich an den Bruder. «Natürlich wirst du bei mir zum Mittagessen bleiben, das versteht sich von selbst. Gleichen hat schon zugesagt. Es gibt Pfannkuchen, die meine Retta herrlich zuzubereiten versteht. Setzen wir uns an den Tisch am Fenster».

Wolfgang war von einer fast immer gleichmäßigen Heiterkeit erfüllt, der Heiterkeit schöpferischer Menschen. Er war um zwei Jahre älter als sein Bruder, kleiner und stämmiger und hatte kräftigere und derbere Gesichtszüge. Sein Haar machte einen wirren und unordentlichen Eindruck und war schon stark von weißen Fäden durchzogen. Seine hellbraunen Augen waren ebenfalls von Heiterkeit erfüllt, aber sie hatten einen merkwürdigen, geheimnisvollen Ausdruck, den man nicht so rasch ergründen konnte. Im Gegensatz zu seinem Bruder schien er auf sein Äußeres geringen Wert zu legen. Sein heller Arbeitskittel war verknittert, voller Asche und Flecke trockenen Tons. Man sah deutlich, dass er mitten in der Arbeit steckte und Tätigkeit und Gedanken ihn erregt hatten. Er lachte häufig und sprach keineswegs die fließende, korrekte Sprache Fabians.

Lehrer Gleichen war etwas größer als beide, ein Mann mit krausen, fast schon völlig ergrauten Haaren, einem kantigen, zergrübelten Gesicht und düster glimmenden großen Augen. Er war sehr schweigsam, aber sobald er den Mund öffnete, war man aufs neue erstaunt über die Weichheit und Schönheit seiner Sprache.

Wolfgang zündete sich eine neue Virginia an und machte den Bruder auf die Glasur einer Schale aufmerksam, die auf dem Tische stand. «Es ist eine echte Sungschale [28] Sungschale f – чаша или блюдо династии Сун, правившей в Китае в IХ-ХIII вв. , sieh sie dir aufmerksam an, Frank, ich will das Geheimnis ihrer Glasur ergründen». Sie sprachen über Glasuren und Wolfgangs Brennofen, auf den er besonders stolz war.

Während sie plauderten, trat Wolfgangs Wirtschafterin ein, die Margarete hieß und Retta genannt wurde. Wolfgang war nicht verheiratet. Er war der Ansicht, dass Frauen und Kinder zuviel Unruhe ins Haus brächten und ein Künstler nur seiner Kunst leben sollte. Offenbar schien er sich ziemlich wenig aus Frauen zu machen, und Fabian hatte ihn nur einmal über eine Frau mit uneingeschränktem Lob sprechen hören, es war Frau Beate Lerche-Schellhammer, die sie schon seit ihrer Jugend kannten.

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