Honoré de Balzac - Verlorene Illusionen

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Romantriologie:
Die beiden Dichter
Ein großer Mann aus der Provinz in Paris
Die Leiden des Erfinders
Ein Gesellschaftsroman geschrieben von Honoré de Balzac.

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Anfang September war Lucien kein Faktor mehr, er war Herr von Rubempré und wohnte, im Vergleich mit der elenden Dachkammer, in der der kleine Chardon in Houmeau gehaust hatte, ganz prächtig, er war nicht mehr einer aus Houmeau, er bewohnte die Oberstadt Angoulême und speiste nahezu viermal wöchentlich bei Frau von Bargeton. Monseigneur hatte eine Freundschaft für ihn gefasst, und er fand Zutritt im Bischofspalast. Seiner Beschäftigung nach gehörte er zum Rang der höchstgestellten Personen. Schließlich musste er eines Tages unter die Berühmtheiten Frankreichs aufgenommen werden. Gewiss, wenn er seinen hübschen Salon, sein reizendes Schlafzimmer und sein sehr geschmackvolles Studierzimmer betrachtete, konnte er sich darüber trösten, dass er von den so schwer verdienten Löhnen seiner Schwester und seiner Mutter dreißig Franken monatlich nahm; denn er sah den Tag kommen, wo der historische Roman, an dem er seit zwei Jahren schrieb, »Der Bogenschütze Karls IX.«, und ein Band Gedichte, der »Die Margueriten« heißen sollte, seinen Namen in der literarischen Welt bekannt machen und ihm so viel Geld verschaffen sollten, dass er seiner Mutter, seiner Schwester und David das geschuldete Geld zurückzahlen konnte. Er fühlte sich, er hörte von seinem Namen die Zukunft schallen, und so nahm er diese Opfer mit vornehmer Ruhe entgegen: er lächelte über seine Not, fand an der letzten Wende seiner Armut einen Genuss. Eva und David hatten das Glück ihres Bruders ihrem eigenen vorangestellt, die Hochzeit verzögerte sich noch, weil die Handwerker mit den Möbeln, den Malereien, den Tapeten für den ersten Stock noch nicht fertig waren, denn die Sachen für Lucien waren zuerst erledigt worden. Wer Lucien kannte, konnte sich über diese Hingebung nicht wundern: er war so verführerisch! seine Art war so schmeichlerisch! er drückte seine Ungeduld und seine Wünsche so reizend aus! seine Sache war immer gewonnen, bevor er noch den Mund auftat. Diese verhängnisvolle Gabe verdirbt mehr junge Leute, als sie zum Heil ausschlägt. Viele von diesen großen Kindern gewöhnen sich an die Zuvorkommendheit, die man einem angenehmen jugendlichen Äußern entgegenbringt, freuen sich über den egoistischen Schutz, den die Welt jemandem gewährt, der ihr gefällt, wie sie ja auch dem Bettler, der zu ihrem Gefühl spricht, ein Almosen gibt, und sie genießen diese Gunst, anstatt sie nützlich zu verwenden. Sie täuschen sich über den Sinn und die Veränderlichkeit der sozialen Beziehungen und glauben immer, dass ihnen dies trügerische Lächeln werden müsse; aber der Augenblick, wo die Welt sie wie alte Koketten und unbrauchbare Lumpen an der Tür eines Salons und an einem Grenzpfahl verlässt, findet sie nackt, kahl, geplündert, ohne Geld und ohne Vermögen. Eva hatte überdies diesen Aufschub gewünscht, sie wollte alles, was für einen jungen Haushalt notwendig ist, mit möglichster Sparsamkeit einrichten. Was hätten zwei Liebende einem Bruder abschlagen können, der wohl, wenn er seine Schwester arbeiten sah, mit einem Ton, der vom Herzen kam, sagte: »Ich wollte, ich könnte nähen!« Und dann war der ernste, beobachtende David mitschuldig an dieser Opferwilligkeit. Trotzdem betrachtete er seit dem Triumph Luciens bei Frau von Bargeton die Umwandlung, die mit ihm vorging, mit ängstlichen Blicken; er fürchtete, Lucien könnte lernen, die Bürgersitten zu verachten. In dem Wunsch, seinen Bruder auf die Probe zu stellen, brachte David ihn einigemal vor die Wahl zwischen den patriarchalischen Freuden der Familie und den Vergnügungen der großen Welt, und wenn es vorkam, dass Lucien ihnen seine eitlen Genüsse preisgab, hatte er wohl ausgerufen: »Man wird ihn uns nicht verderben!« Mehreremal machten die drei Freunde und Frau Chardon miteinander Ausflüge, wie man sie in der Provinz macht: sie gingen in den Wäldern spazieren, die in der Nähe Angoulêmes am Ufer der Charente sich erstrecken; sie verspeisten ihre Vorräte, die Davids Lehrling zu einer bestimmten Stunde an einen verabredeten Ort gebracht hatte, im Grünen; dann kehrten sie abends ein wenig ermüdet heim und hatten noch keine drei Franken ausgegeben. Wenn es hoch kam, aßen sie in einem ländlichen Gasthaus zu Mittag, das die Mitte hielt zwischen einer Provinzkneipe und einer Pariser Schenke, und brachten es bis zu hundert Sous, die zwischen David und den Chardons verteilt wurden. David rechnete es Lucien sehr hoch an, dass er bei diesen ländlichen Festen die Genüsse vergaß, die er bei Frau von Bargeton und den üppigen Diners der großen Welt zu finden gewohnt war, denn jeder wollte jetzt den großen Mann von Angoulême feiern.

Unter solchen Umständen und in einem Augenblick, wo fast alles für den künftigen Haushalt bereit war – David war nach Marsac gereist, um seinen Vater zu bewegen, der Hochzeit beizuwohnen, da er hoffte, der Alte werde, wenn ihm seine Schwiegertochter gefiele, zu den sehr großen Unkosten des Umbaues etwas beitragen –, ereignete sich eines der Geschehnisse, die in einer Kleinstadt allen Dingen ein anderes Gesicht geben. Lucien und Louise hatten in Châtelet einen geheimen Spion, der mit der Hartnäckigkeit seines Hasses, dem sich Leidenschaft und Habgier gesellen, auf die Gelegenheit lauerte, einen Skandal herbeizuführen. Sixtus wollte Frau von Bargeton zwingen, sich so für Lucien zu kompromittieren, dass sie das werden musste, was man ›verloren‹ nennt. Er benahm sich als schlichter Vertrauter der Frau von Bargeton; aber er bewunderte Lucien nur in der Rue du Minage, überall anderswo riss er ihn herunter. Er war allmählich zu einem recht intimen Verkehr mit Naïs gekommen, die gegen ihren alten Anbeter kein Misstrauen mehr hegte, aber er mutmaßte über den Verkehr der beiden Liebenden zuviel. Ihre Liebe blieb zur großen Verzweiflung Louisens und Luciens platonisch. Es gibt in der Tat Liebesverhältnisse, die gut oder schlecht, wie man will, von Stapel gehen. Zwei Menschen werfen sich auf die Taktik des Gefühlsaustausches, sprechen, anstatt zu handeln, und schlagen sich auf freiem Feld, anstatt eine Belagerung vorzunehmen. So werden sie oft einander überdrüssig, indem sie ihre Sehnsucht ins Leere verpuffen. Zwei Liebende sind dann so weit, dass sie Zeit finden, nachzudenken und sich kritisch zu betrachten. Oft kehren so Leidenschaften, die mit fliegenden Fahnen und in strahlendem Schmuck, mit einer Glut, die alles umwerfen wollte, ins Feld gezogen waren, schließlich ohne Sieg, beschämt, entwaffnet, ärgerlich über ihren leeren Lärm, nach Hause zurück. Dieses Verhängnis erklärt sich manchmal mit der Schüchternheit der Jugend und dem Hinzögern, zu dem Frauen, die Anfängerinnen sind, neigen, denn diese Art gegenseitigen Betrugs passiert weder den erfahrenen Praktikern noch den Koketten, die mit der Leidenschaft umzugehen wissen.

Das Provinzleben steht überdies der Befriedigung der Liebe seltsam feindlich gegenüber und begünstigt in der Leidenschaft die verstandesgemäßen Auseinandersetzungen; und ebenso stürzen die Hindernisse, die es dem süßen Verkehr, der die Liebenden so sehr verbindet, entgegensetzt, die glühenden Seelen in Zwiespalt miteinander. Dieses Leben ist auf eine so ängstliche Spionage begründet, auf eine so große Durchsichtigkeit der Häuser, es erlaubt so wenig eine Intimität, die befriedigt, ohne die Tugend zu verletzen, die reinsten Beziehungen werden so sinnlos bezichtigt, dass viele Frauen entehrt werden, obgleich sie unschuldig sind. Manche unter ihnen werden dann ungehalten, dass sie nicht alle Wonnen eines Fehlers genießen, dessen schlimme Folgen sie alle tragen müssen. Die Gesellschaft, die ohne irgendeine ernsthafte Prüfung die offenkundigen Tatsachen, die langen geheimen Kämpfen ein Ende setzen, tadelt oder kritisiert, ist also ursprünglich mitschuldig an diesen Skandalen; aber die meisten Menschen, die gegen die angeblichen Skandale zetern, an denen zu Unrecht verleumdete Frauen schuld sein sollen, haben nie an die Ursachen gedacht, die sie schließlich zu einer öffentlichen Handlung bringen. Frau von Bargeton sollte in diese verrückte Lage kommen, in die so viele Frauen gekommen sind, die erst Verlorene wurden, nachdem sie ungerecht beschuldigt worden waren.

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