Honoré de Balzac - Verlorene Illusionen

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Romantriologie:
Die beiden Dichter
Ein großer Mann aus der Provinz in Paris
Die Leiden des Erfinders
Ein Gesellschaftsroman geschrieben von Honoré de Balzac.

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»Wenn du dein Gesicht gesehen hättest, während du lasest,« sagte sie – denn sie waren am Abend vorher, in dem Augenblick, als Louise auf dem Kanapee mit ihrer weißen Hand die Schweißtropfen weggewischt hatte, die im voraus Perlen auf die Stirn setzten, auf die sie eine Krone drücken wollte, dazu gelangt, »du« zueinander zu sagen – »es sprühten Funken aus deinen schönen Augen! Ich sah die goldenen Ketten aus deinem Munde hängen, die die Herzen an die Lippen des Dichters fesseln. Du wirst mir den ganzen Chénier vorlesen, er ist der Dichter der Liebenden. Du wirst nicht mehr leiden, ich will es nicht! Ja, mein Süßer, ich werde dir eine Oase schaffen, wo du dein ganzes Dichterdasein verbringen kannst wie du willst, bald tätig, bald lässig, untätig, arbeitsam oder sinnend; aber vergiss nie, dass du deine Lorbeeren mir verdankst, dass das für mich die edle Entschädigung für die Leiden ist, die mir nicht erspart bleiben werden. Armer, teurer Freund, diese Welt wird mich so wenig schonen wie dich, sie rächt sich für alles Glück, an dem sie nicht teilhat. Jawohl, man wird immer auf mich eifersüchtig sein; hast du es nicht gestern gesehen, sind nicht diese blutgierigen Schmeißfliegen schnell genug herangeflogen, um sich von den Stichen vollzusaugen, die sie dir beibrachten? Aber ich war glücklich, ich habe gelebt! Wie lange haben die Saiten meines Herzens nicht mehr einen solchen Vollklang gegeben!«

Tränen rannen über Louisens Wangen; Lucien ergriff ihre Hand und drückte statt aller Antwort einen langen Kuss darauf. So wurde der Eitelkeit dieses Dichters von dieser Frau geschmeichelt, wie es seine Mutter, seine Schwester und David getan hatten. Alle Menschen seiner Umgebung fuhren fort, das nur in der Phantasie bestehende Postament zu erhöhen, auf dem er thronte. Von aller Welt, von seinen Freunden wie von der Wut seiner Feinde, in seinen ehrgeizigen Vorstellungen bestärkt, wandelte er in einer Luft dahin, die voller Wahngebilde war. Die Phantasie junger Menschen ist naturgemäß so sehr der Mitschuldige solcher Lobeserhebungen und Ideen, alles beeilt sich so sehr, einem schönen, zukunftsreichen jungen Menschen zu dienen, dass es mehr als einer bittern und erkältenden Lektion bedarf, um solches Blendwerk zu verscheuchen.

»Meine schöne Louise, du willst also meine Beatrice sein, aber eine Beatrice, die sich lieben lässt?«

Sie hob ihre schönen Augen, die sie gesenkt gehalten hatte, und sagte mit einem himmlischen Lächeln, das ihre Worte Lügen strafte:

»Wenn du es verdienst... später! Bist du nicht glücklich? Ein Herz sein eigen nennen, alles sagen können, mit der Sicherheit, verstanden zu werden – ist das nicht Glück?«

»Ja«, antwortete er und verzog das Gesicht wie ein gekränkter Liebhaber. »Kind!« sagte sie scherzend. »Nun, du hattest mir doch etwas zu sagen. Du warst mit etwas beschäftigt, als du eintratst, mein Lucien.«

Lucien vertraute seiner Geliebten schüchtern die Liebe Davids zu seiner Schwester, die seiner Schwester zu David an und sprach von der beabsichtigten Heirat.

»Armer Lucien,« sagte sie, »er hat Angst, er könnte geschlagen oder gescholten werden, wie wenn er selbst sich verheiraten wollte! Aber was ist daran Schlimmes?« fügte sie hinzu und fuhr mit ihren Händen durch Luciens Haar. »Was kümmert mich deine Familie, wo du eine Ausnahme bist? Wenn mein Vater seine Magd heiratete, würdest du dich viel darum scheren? Liebes Kind, Liebende sind für sich allein ihre ganze Familie. Habe ich ein anderes Interesse in der Welt als meinen Lucien? Werde groß, erobere dir den Ruhm, das allein geht uns an!«

Diese egoistische Antwort machte Lucien zum glücklichsten Menschen auf der Welt. In dem Augenblick, wo er die tollen Gründe hörte, mit denen Louise ihm bewies, dass sie allein auf der Welt wären, trat Herr von Bargeton ein. Lucien runzelte die Stirn und schien verlegen; Louise machte ihm ein Zeichen und bat ihn, bei ihnen zum Essen zu bleiben. Sie sagte, es wäre schön, wenn er ihr André Chénier läse, bis die Spieler und die gewohnten Besucher kämen.

»Sie werden nicht bloß ihr ein Vergnügen damit machen,« sagte Herr von Bargeton, »sondern auch mir. Nichts bringt mich besser in Ordnung, als wenn ich nach dem Essen vorlesen höre.«

Lucien blieb, von Herrn von Bargeton und von Louise mit Auszeichnung behandelt, von den Lakaien mit dem Respekt bedient, den sie für die bevorzugten Freunde des Hauses hatten, im Hotel Bargeton. Mehr und mehr betrachtete er den Genuss eines Vermögens als sein eigen, dessen Nutznießung ihm gestattet war. Als der Salon voller Menschen war, fühlte er sich der Dummheit des Herrn von Bargeton und der Liebe Louisens so sicher, dass er eine herrische Miene annahm, zu der ihn seine schöne Geliebte nur ermutigte. Er genoss die Freuden der Despotie, die Naïs erobert hatte und die sie gern mit ihm teilte. Kurz, er versuchte an diesem Abend die Rolle eines kleinstädtischen Helden zu spielen. Einige unter den Anwesenden dachten, als sie die neue Haltung Luciens bemerkten, er wäre, wie man sich wohl für eine bestimmte Sache ausdrückt, mit Frau von Bargeton schon ganz und gar einig. Amélie, die mit Herrn du Châtelet gekommen war, sprach in einer Ecke des Salons, in der sich die Eifersüchtigen und Neidischen gesammelt hatten, von diesem großen Unglück als einer sichern Sache.

»Machen Sie Naïs nicht für die Eitelkeit eines jungen Menschen verantwortlich, der voller Stolz darauf ist, dass er sich in einer Welt befindet, in die er niemals zu kommen hoffte«, sagte Châtelet. »Sehen Sie nicht, dass dieser Chardon die anmutigen Phrasen einer Weltdame für ein gewisses Entgegenkommen hält? Er kennt noch nicht den Unterschied zwischen der Verschwiegenheit der wahren Leidenschaft und der Beredsamkeit der Protektion, die seine Schönheit, seine Jugend und sein Talent verdienen! Die Frauen wären sehr beklagenswert, wenn sie für alle Wünsche verantwortlich wären, die sie uns einflößen. Er ist sicher verliebt, aber Naïs ...«

»O, Naïs,« erwiderte die boshafte Amélie, »Naïs ist sehr glücklich über diese Leidenschaft. In ihrem Alter hat die Liebe eines jungen Mannes so viel Verführerisches! Man wird bei ihm wieder jung, man macht sich zum jungen Mädchen, man nimmt die Manieren, das ängstlich verlegene Wesen des jungen Mädchens wieder an, und man denkt nicht an die Lächerlichkeit ... Sehen Sie nur an, der Sohn eines Apothekers spielt sich bei Frau von Bargeton als Herr auf!«

»Die Liebe kennt nicht solche Schranken«, trällerte Adrian.

Am nächsten Tag gab es kein einziges Haus in Angoulême, in dem man nicht von der großen Intimität zwischen Herrn Chardon, alias von Rubempré, und Frau von Bargeton sprach: sie, die kaum ein paar Küsse getauscht hatten, wurden von der Welt schon des sträflichsten Glückes bezichtigt. Frau von Bargeton erntete nun die Strafe für ihre Stellung als Königin von Angoulême. Zum Seltsamsten in den Absonderlichkeiten der Gesellschaft gehören diese ihre launenhaften Urteile und ihre verrückten Anforderungen. Es gibt Menschen, denen alles erlaubt ist: sie können die unvernünftigsten Dinge machen, ihnen steht alles wohl an; alle beeifern sich, ihre Handlungen zu rechtfertigen. Aber es gibt andere, gegen die die Welt unglaublich streng ist: die müssen alles recht machen, dürfen sich nie täuschen, nie einen Fehler machen, nicht einmal eine Dummheit begehen; man könnte sie für bewunderte Statuen halten, die man von ihrem Postament nimmt, sowie der Frost ihnen einen Finger oder die Nase beschädigt hat; man gestattet ihnen nichts Menschliches, sie sind verpflichtet, immer göttlich und vollkommen zu sein. Ein einziger Blick, den Frau von Bargeton Lucien zuwarf, galt da ebensoviel wie die zwölf Jahre Liebesglück zwischen Zizine und Francis. Ein Händedruck zwischen den beiden Liebenden zog alle Blitzstrahlen der Charente auf sie herab. David hatte aus Paris geheime Ersparnisse mitgebracht, die er für die Kosten, die die Hochzeit erforderte, und für den Aufbau des zweiten Stockwerks des väterlichen Hauses bestimmte. Dieses Haus vergrößern, hieß doch für sich selbst arbeiten. Früher oder später musste es ihm anheimfallen; sein Vater war achtundsiebzig Jahre alt. Der Buchdrucker ließ also die Wohnung Luciens aus Fachwerk errichten, um die alten Mauern des rissigen Hauses nicht zu überlasten. Es machte ihm Freude, die Wohnung im ersten Stock, wo die schöne Eva ihr Leben verbringen sollte, artig einzurichten und zu schmücken. Es war für die beiden Freunde eine Zeit ungetrübter Heiterkeit und Freude. Lucien war wohl der erbärmlichen Verhältnisse des Provinzdaseins müde und hatte die schmutzige Knickrigkeit satt, die aus einem Hundertsousstück eine enorme Summe machte, aber er ertrug doch, ohne zu klagen, die sorglichen Überlegungen der Armut und ihre Entbehrungen. Seine düstere Melancholie war dem strahlenden Ausdruck der Hoffnung gewichen. Er sah über seinem Haupte einen Stern strahlen, er träumte von einem schönen Dasein und pflanzte sein Glück auf dem Grabe des Herrn von Bargeton auf, der es von Zeit zu Zeit mit schweren Verdauungsstörungen und der glücklichen Manier hatte, die Unbehaglichkeiten nach dem Mittagessen für eine Krankheit zu halten, die man mit denen nach dem Abendessen kurieren müsste.

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