Honoré de Balzac - Die Kleinbürger

Здесь есть возможность читать онлайн «Honoré de Balzac - Die Kleinbürger» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Kleinbürger: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Kleinbürger»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Honoré de Balzac gilt als Begründer des soziologischen Realismus. Mit seinem Roman 'Die Kleibürger' gibt er einen aufschlussreichen Blick in die Welt des Pariser Kleinbürgertums frei.

Die Kleinbürger — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Kleinbürger», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Sie sind geliebt, aber nicht angebetet worden!«

Dieses Wort Theodosius, von einem Blicke begleitet, der, wenn auch nicht in ihrem Herzen, so doch in ihrem Leben gelesen hatte, war die Lösung eines Rätsels, und Flavia fühlte sich durchschaut.

Der Advokat hatte nur einige Ideen wiedergegeben, die in der Literatur schon trivial geworden waren; aber was kommt es darauf an, aus welcher Fabrik die Reitpeitsche herstammt und was für eine Sorte es ist, wenn sie nur die empfindliche Stelle des Rassepferdes trifft! Das poetische Gefühl lag in Flavias Innerem und nicht in dem, was ihr Theodosius vorgesungen hatte, ebenso wie das Brausen nicht in der Flut steckt, wenn sie es auch erzeugt.

Ein junger Offizier, zwei nichtssagende Männer, ein unbeholfener kleiner Jüngling und der gute Colleville, das waren ihre traurigen Versuchsobjekte. Einmal in ihrem Leben hatte Frau Colleville von Glück geträumt, aber empfinden hatte sie es noch nicht können; dann hatte der Tod allzu schnell die einzige Neigung, bei der Flavia wirkliche Seligkeit empfunden hatte, vernichtet. Seit zwei Jahren vernahm sie die göttliche Stimme der Religion, die ihr verkündete, dass weder in der Kirche, noch in der menschlichen Gesellschaft von Glück und von Liebe die Rede ist, sondern von Pflicht und Resignation; dass für diese beiden großen Mächte das Glück in der Befriedigung ruht, die die Erfüllung mühseliger, schwer zu erfüllender Pflichten erzeugt, und dass die Belohnung nicht in dieser Welt erfolgt. Aber sie hörte noch eine andere laute Stimme in ihrem Innern, und da die Religion nur eine Maske für sie war, die sie notgedrungen vorbinden musste, und nicht auf wirklicher Bekehrung beruhte, und weil sie sie nicht ablegte, da sie in ihr ein Hilfsmittel erblickte, und ihre falsche oder wahre Frömmigkeit nur ein äußerliches Kleid war, das sie ihren Zukunftshoffnungen anpasste, so blieb sie in der Kirche, wie auf einer Bank im Walde an einem Kreuzwege, wo man die Aufschriften des Wegweisers liest, und mit dem Gefühl, dass bald die Nacht kommt, die Entscheidung dem Zufall überlässt.

So wurde auch ihre Wissbegier lebhaft erregt, als Theodosius ihr ihre den andern verborgene Lage klar machte, ohne dabei Ansprüche für sich geltend zu machen, sondern indem er sich allein an ihr inneres Empfinden wandte und ihr die Verwirklichung von Luftschlössern verhieß, die sich für sie schon sieben- oder achtmal in nichts aufgelöst hatten.

Seit Beginn des Winters hatte sie gemerkt, dass sie heimlich von Theodosius beobachtet und studiert wurde. Mehr als einmal hatte sie ihr graues Moiréekleid, ihre schwarzen Spitzen und ihren Kopfschmuck von mit Spitzen garnierten Blumen angelegt, um sich vorteilhaft zeigen zu können, und die Männer wissen immer recht gut, ob man für sie Toilette gemacht hat. Der grässliche Beau der Kaiserzeit hatte sich in faden Schmeicheleien erschöpft, aber der Provenzale hatte mit einem verständnisvollen Blick tausendmal mehr gesagt.

Von einem Sonntag zum andern hatte Flavia auf eine Erklärung gewartet; sie sagte sich:

»Er weiß, dass ich nichts habe, und er selbst besitzt keinen Heller! Vielleicht ist er wirklich fromm.«

Theodosius wollte nichts überstürzen, und wie ein geschickter Musiker hatte er sich die Stelle seiner Partitur angestrichen, wo er das Zeichen zum vollen Einsatz geben wollte. Als er merkte, dass Colleville ihn bei Thuillier verdächtigte, hatte er, nach geschickter Vorbereitung während drei bis vier Monaten, die er auf das Studium Flavias verwandt hatte, seine Ladung abgeschossen, und es war ihm damit ebenso geglückt, wie am Morgen mit Thuillier.

Als er sich zu Bett legte, sagte er sich:

»Die Frau habe ich gewonnen, der Mann kann mich nicht leiden; jetzt, in diesem Augenblick werden sie sich zanken, aber ich werde der Stärkere sein, denn sie macht mit ihrem Manne, was sie will.«

Darin hatte sich der Provenzale allerdings getäuscht, denn es hatte nicht den geringsten Streit gegeben, und während er das zu sich sagte, schlief Colleville bereits neben seiner kleinen, süßen Flavia, welche dachte: ›Theodosius ist ein überlegener Mensch.‹

Bei vielen Männern wird ebenso wie bei la Peyrade, die Überlegenheit durch die Kühnheit oder die Schwierigkeit des Unternehmens erzeugt; die Anstrengungen, die sie machen, straffen ihre Muskeln, und sie verbrauchen außerordentlich viel Kraft; dann, nach dem Erfolge oder dem Misslingen, ist alle Welt erstaunt, sie klein, elend oder erschöpft zu sehen. Nachdem er den beiden Personen, von denen das Geschick Celestes abhing, eine Wissbegierde eingeimpft hatte, die fieberhaft werden musste, spielte Theodosius den Beschäftigten: fünf bis sechs Tage hindurch war er von früh bis abends abwesend, so dass er Flavia erst dann wiedersah, als ihre Begierde einen Höhepunkt erreicht hatte, wo man alle Schicklichkeit beiseite setzt, und dass er den alten Beau zwang, zu ihm zu kommen.

Am nächsten Sonntag war er ziemlich sicher, Frau Colleville in der Kirche zu finden; sie traten auch beide in demselben Augenblick heraus, trafen sich in der Rue des Deux-Eglises, und Theodosius bot Flavia den Arm, die ihn auch annahm und ihre Tochter mit ihrem Bruder Anatole vorausgehen ließ. Dieses jüngste Kind, das jetzt zwölf Jahre alt war, sollte in das Seminar eintreten und war in Barniols Institut in Halbpension, wo es den Elementarunterricht erhielt, und der Schwiegersohn Phellions hatte natürlich den Preis für die Halbpension mit Rücksicht auf die erhoffte Verbindung zwischen Phellion und Celeste ermäßigt.

»Haben Sie mir die Ehre und die Gunst erwiesen, über das, was ich Ihnen neulich so unbeholfen sagte, nachzudenken?« fragte der Advokat mit einschmeichelndem Ton die hübsche Fromme und drückte ihren Arm ebenso zärtlich wie stark an sein Herz, denn er schien sich zu bezwingen, um im Widerstreit mit seinem Empfinden respektvoll zu erscheinen. »Täuschen Sie sich nicht über meine Absichten«, fuhr er fort, als Frau Colleville ihm einen Blick zuwarf, wie ihn die Frauen, die die hohe Schule der Leidenschaft durchgemacht haben, zu schleudern verstehen, und dessen Ausdruck ebensogut eine strenge Zurückweisung wie eine geheime Übereinstimmung der Gefühle bedeuten kann. »Ich liebe Sie, wie man ein schönes Wesen liebt, das im Kampf mit dem Unglück steht; die christliche Nächstenliebe umfasst die Starken wie die Schwachen, und ihr Schatz gehört allen. Zart, reizend, elegant wie Sie sind, geschaffen, die Zierde der vornehmsten Gesellschaft zu sein, welcher Mann kann Sie anschauen ohne das tiefste Mitgefühl im Herzen, dass Sie unter diesen widerwärtigen Kleinbürgern leben müssen, die nichts von Ihnen verstehen, nicht einmal den aristokratischen Reiz einer Ihrer Haltungen oder eines Ihrer Blicke oder eines der einschmeichelnden Laute Ihrer Stimme! Ach ... wenn ich reich wäre! Ach, wenn ich Einfluss hätte! Ihr Mann, der gewiss ein guter Kerl ist, müsste Generalsteuereinnehmer werden, und Sie würden ihn dann zum Deputierten machen! Aber ich, ein armer Ehrgeiziger, dessen erste Pflicht ist, seinen Ehrgeiz zu zügeln, da ich die letzte Nummer in dem Beutel der Familienlotterie bin, ich kann Ihnen nur meinen Arm anbieten, nicht mein Herz. Ich erhoffe alles für mich von einer reichen Heirat, und seien Sie überzeugt, dass ich meine Frau nicht nur glücklich, sondern zu eine der ersten Frauen des Landes machen würde, wenn sie mir die Mittel gewährte, vorwärts zu kommen ... – Es ist schönes Wetter, machen wir einen Spaziergang durch den Luxembourgpark«, fuhr er fort, als sie an die Rue d'Enfer gelangt waren, an die Ecke des Hauses der Frau Colleville, dem gegenüber ein Durchgang nach dem Garten über die Treppe eines kleinen Hauses führt, dem letzten Rest des berühmten Karthäuserklosters.

Das Anschmiegen des Armes, der auf seinem lag, verkündete ihm das stillschweigende Einverständnis Flavias, und da sie es verdiente, dass er ihr die Ehre eines gewissen Zwanges erwies, so zog er sie schnell mit sich fort, indem er hinzufügte:

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Kleinbürger»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Kleinbürger» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Kleinbürger»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Kleinbürger» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x