Honoré de Balzac - Die Kleinbürger

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Honoré de Balzac gilt als Begründer des soziologischen Realismus. Mit seinem Roman 'Die Kleibürger' gibt er einen aufschlussreichen Blick in die Welt des Pariser Kleinbürgertums frei.

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»Sie sind viel geistreicher, als Sie glauben!«

Und er hatte zur Antwort bekommen:

»In jeder andern Laufbahn, mein lieber Theodosius, hätte ich sehr viel erreicht, aber der Sturz des Kaisers hat mir den Hals gebrochen.«

»Es ist noch nicht zu spät«, hatte der junge Advokat gesagt. »Was hat denn eigentlich Colleville, dieser Hanswurst, getan, dass er das Kreuz erhalten hat?«

Damit hatte de la Peyrade einen wunden Punkt berührt, den Thuillier vor allen Augen verbarg, und zwar so, dass selbst seine Schwester nichts davon wusste; aber der junge Mann, in dessen Interesse es lag, das Wesen dieser Bourgeois zu studieren, hatte den heimlichen Neid, der am Herzen des ehemaligen Vizechefs nagte, geahnt.

»Wenn Sie, der Sie so erfahren sind, mir die Ehre erweisen wollen, meinem Rat zu folgen«, hatte der Philantrop hinzugefügt, »und vor allem niemals mit jemandem von unsrer Abmachung zu sprechen, selbst nicht mit Ihrer vortrefflichen Schwester, wenn ich nicht meine Zustimmung gebe, so verpflichte ich mich, Ihnen den Orden unter dem Beifall des ganzen Viertels zu verschaffen.«

»Oh, wenn wir das erreichen könnten!« hatte Thuillier ausgerufen; »Sie wissen nicht, was ich dann für Sie tun könnte ...«

Das mag erklären, weshalb Thuillier sich so in die Brust warf, als Theodosius eben die Kühnheit gehabt hatte, ihm seine Ansicht unterzuschieben.

In der Kunst – und Molière hat wohl die Heuchelei zur Höhe der Kunst erhoben, indem er Tartüff für immer zum Komödiantentypus gemacht hat – gibt es einen Höhepunkt der Vollkommenheit, bis zu dem das Talent nicht heranreicht, sondern allein das Genie. Zwischen den Werken der Genies und denen der Talente besteht nur ein geringer Unterschied, und nur geniale Menschen können diesen Unterschied empfinden, der Raphael von Correggio, Tizian von Rubens trennt. Ja noch mehr: der Durchschnittsmensch lässt sich täuschen. Denn das Zeichen des Genies ist gewissermaßen die Leichtigkeit, mit der das Werk geschaffen zu sein scheint. Es muss, mit einem Wort, auf den ersten Anblick ganz einfach erscheinen, weil es immer ganz natürlich, selbst bei den erhabensten Sujets, ist.

Viele Bauernweiber halten ihr Kind ebenso wie die berühmte Dresdener Madonna. Nun, bei einem Mann von der Fähigkeit Theodosius' war der Gipfel der Kunst, dass man nachher von ihm sagen musste: »Jeder wäre darauf hereingefallen!« Er sah also im Salon Thuillier einen Zwist aufkeimen, er verstand Collevilles ziemlich klarsehende Natur und das kritische Wesen des Künstlers, der seinen Beruf verfehlt hat. Der Advokat wusste, dass er Colleville missfiel, der, infolge von Umständen, die zu berichten überflüssig wäre, Grund hatte, an die Geheimwissenschaft der Anagramme zu glauben. Bei keinem seiner Anagramme hatte er sich getäuscht. Man hatte sich auf dem Amte über ihn mokiert, als er, auf die Frage nach Minards Anagramm, verkündet hatte: »Ich werde ein großes Vermögen zusammenraffen,« und zehn Jahre später hatte sich das Anagramm bestätigt. Theodosius' Anagramm war fatal. Das seiner Frau hatte ihn erschreckt, und niemals hatte er es laut werden lassen, denn Flavia-Minard-Colleville ergab: »Die alte C***, ein beschimpfter Name, stiehlt.«

Mehrmals bereits hatte Theodosius dem jovialen Sekretär der Stadtverwaltung sich nähern wollen, war aber immer einer kühlen, bei einem so entgegenkommenden Manne wenig natürlicher Abweisung begegnet. In dem Augenblick, wo die Bouillottepartie beendet war, zog Colleville Thuillier in eine Fensternische und sagte zu ihm:

»Du lässt diesen Advokaten hier bei dir zu festen Fuß fassen, er hat heute abend das große Wort geführt.«

»Ich danke dir, lieber Freund, ein Mann, der gewarnt ist, ist so klug wie zweie«, antwortete Thuillier, während er sich heimlich über Colleville lustig machte.

Theodosius, der in diesem Augenblick gerade mit Frau Colleville plauderte, hatte seinen Blick auf die beiden Freunde gerichtet, und mit dem Ahnungsvermögen, das die Frauen zu gebrauchen verstehen, wenn sie wissen wollen, ob und in welcher Weise von ihnen die Rede ist, merkte er, dass Colleville ihm bei dem schwachen unbedeutenden Thuillier zu schaden versuchte.

»Gnädige Frau,« sagte er leise zu der fromm gewordenen Dame, »glauben Sie mir, wenn hier jemand imstande ist, Sie richtig zu würdigen, so bin ich es. Wenn man Sie ansieht, so möchte man sagen: eine Perle, die in den Schmutz gefallen ist; Sie sind noch nicht zweiundvierzig Jahr alt, denn eine Frau ist so alt, wie sie aussieht, und viele Frauen von dreißig Jahren, die nicht an Sie heranreichen, würden glücklich sein, wenn sie eine solche Figur hätten und ein so entzückendes Gesicht, das von der Liebe erzählt, die niemals die Sehnsucht Ihres Herzens zu befriedigen vermocht hat. Sie haben sich Gott zugewendet, ich weiß es, und ich empfinde zu viel Mitgefühl, als dass ich etwas anderes für Sie zu sein begehrte als Ihr Freund; aber Sie haben das nur getan, weil Sie niemals einen Ihrer Würdigen gefunden haben. Gewiss, geliebt sind Sie worden, aber Sie haben nie empfunden, dass man Sie anbetete, ich habe das geahnt ... Und Ihr Mann hier hat niemals verstanden, Ihnen eine Ihres Wertes würdige Stellung zu verschaffen; er hasst mich, als ob er fürchtete, dass ich Sie liebe, und will mich daran hindern, Ihnen zu sagen, dass ich eine Möglichkeit gefunden zu haben glaube, Sie in eine Sphäre zu bringen, die Ihrer Bestimmung entspricht ...

Nein, gnädige Frau«, sagte er laut und erhob sich, »nicht der Abbé Gondrin wird dieses Jahr in der Fastenzeit in unsrer bescheidenen Kirche Saint-Jaques du Haut-Pas predigen, sondern Herr d'Estival, ein Landsmann von mir, der sich dem Predigerberuf aus Mitgefühl für die Armen geweiht hat, und Sie werden da einen der weihevollsten Redner, die ich kenne, zu hören bekommen, einen Priester, der zwar kein sehr angenehmes Äußere hat, aber was für eine Seele! ...«

»Mein Wunsch wird also erfüllt werden,« sagte die arme Frau Thuillier; »ich habe die berühmten Prediger nie verstehen können!«

Ein Lächeln erschien auf Fräulein Thuilliers Lippen und auf denen mehrerer anderen.

»Sie befassen sich zu sehr mit theologischen Erklärungen, das ist schon lange meine Ansicht«, sagte Theodosius; »aber ich spreche niemals über Religion, und ohne Frau Colleville ...«

»Gibt es denn in der Theologie Erklärungen?« fragte der Mathematikprofessor naiv und geradezu.

»Ich will nicht annehmen,« erwiderte Theodosius und sah Felix Phellion an, »dass Sie diese Frage im Ernst gestellt haben.«

»Felix,« sagte der alte Phellion und kam schwerfällig seinem Sohn zu Hilfe, als er auf Frau Thuilliers blassem Gesicht einen schmerzlichen Ausdruck wahrnahm, »Felix unterscheidet bei der Religion zwei Kategorien: er betrachtet sie einmal vom menschlichen und einmal vom göttlichen Standpunkt, von dem der Tradition und dem der Begründung aus.«

»Was für eine ketzerische Ansicht, Herr Phellion!« entgegnete Theodosius; »die Religion ist eine Einheit; sie verlangt vor allem den Glauben.«

Durch diese Phrase festgenagelt, sah der alte Phellion seine Frau an:

»Es ist Zeit, meine Liebe ...«

Und er zeigte auf die Uhr.

»Oh, Herr Felix,« sagte Celeste leise zu dem offenherzigen Mathematiker, »können Sie nicht, wie Pascal und Bossuet, gleichzeitig ein Gelehrter und fromm sein? ...«

Mit den Phellions brachen auch Collevilles auf, und es blieben bald nur noch Dutocq, Theodosius und die Thuilliers zurück.

Die Schmeicheleien, die Theodosius Flavia zugeflüstert hatte, waren zwar lauter Gemeinplätze; aber es muss im Interesse dieser Erzählung bemerkt werden, dass der Advokat sich so sehr als möglich auf dem geistigen Niveau dieser vulgären Leute hielt; er schwamm in ihrem Wasser und redete ihre Sprache. Sein Maler war Pierre Grassou und nicht Joseph Bridau; sein Buch »Paul und Virginie«. Der größte lebende Dichter war für ihn Casimir Delavigne; in seinen Augen war der Zweck der Kunst vor allem die Nützlichkeit. Parmentier, »der Schöpfer des Kartoffelbaus« galt ihm mehr als dreißig Rafaels; der Mann mit dem kleinen blauen Mantel war für ihn »eine barmherzige Schwester«. Diese Ausdrücke Thuilliers wiederholte er zuweilen.

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