Die Autoren
Peter Hansbauer, Prof. Dr., ist seit 2004 Professor für Soziologie an der Fachhochschule Münster und koordiniert den Master-Studiengang Jugendhilfe. In Projekten und Veröffentlichungen befasst er sich insbesondre mit den Bereichen Jugendhilfe, Vormundschaft und Partizipation.
Joachim Merchel, Prof. Dr. phil., ist nach Tätigkeiten in der Heimerziehung, in der Fortbildung und beim Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW seit 1992 Professor für »Organisation und Management in der Sozialen Arbeit« an der Fachhochschule Münster, Fachbereich Sozialwesen (bis 2/2019), seit 9/2019 Leiter des Forschungs- und Diskursprojekts »Profil und Profilentwicklung im ASD« (Fachhochschule Münster in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft ASD e. V.). Außerdem ist er Mitglied im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft ASD e. V. und forscht u. a. zur Kinder- und Jugendhilfe, zum Sozialmanagement und zur Qualitätsentwicklung in der Sozialen Arbeit.
Reinhold Schone, Prof. Dr. phil. und Dipl. Pädagoge, war bis 2019 Professor für das Lehrgebiet »Organisation und Management in der Sozialen Arbeit« an der Fachhochschule Münster. Seit dem Wintersemester 2019/20 ist er dort im Rahmen einer Seniorprofessur für den Bereich Kinder- und Jugendhilfe und Jugendhilfeplanung tätig. Im Rahmen vielfältiger Praxisforschungsprojekte hat er besonders zu Fragen der Kinder- und Jugendhilfe (u. a. Kindeswohlgefährdung zwischen Jugendhilfe und Justiz, Kinder psychisch kranker Eltern, Schutzkonzepte in den Erziehungshilfen u. a. m.) geforscht.
Peter Hansbauer, Joachim Merchel, Reinhold Schone
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1. Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-033503-5
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-033504-2
epub: ISBN 978-3-17-033505-9
mobi: ISBN 978-3-17-033506-6
Mit dem so genannten »Bologna-Prozess« galt es neu auszutarieren, welches Wissen Studierende der Sozialen Arbeit benötigen, um trotz erheblich verkürzter Ausbildungszeiten auch weiterhin »berufliche Handlungsfähigkeit« zu erlangen. Die Ergebnisse dieses nicht ganz schmerzfreien Abstimmungs- und Anpassungsprozesses lassen sich heute allerorten in volumigen Handbüchern nachlesen, in denen die neu entwickelten Module detailliert nach Lernzielen, Lehrinhalten, Lehrmethoden und Prüfungsformen beschrieben sind. Eine diskursive Selbstvergewisserung dieses Ausmaßes und dieser Präzision hat es vor Bologna allenfalls im Ausnahmefall gegeben.
Für Studierende bedeutet die Beschränkung der akademischen Grundausbildung auf sechs Semester, eine annähernd gleich große Stofffülle in deutlich verringerter Lernzeit bewältigen zu müssen. Die Erwartungen an das selbständige Lernen und Vertiefen des Stoffs in den eigenen vier Wänden sind deshalb deutlich gestiegen. Bologna hat das eigene Arbeitszimmer als Lernort gewissermaßen rekultiviert.
Die Idee zu der Reihe, in der das vorliegende Buch erscheint, ist vor dem Hintergrund dieser bildungspolitisch veränderten Rahmenbedingungen entstanden. Die nach und nach erscheinenden Bände sollen in kompakter Form nicht nur unabdingbares Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit bereitstellen, sondern sich durch ihre Leserfreundlichkeit auch für das Selbststudium Studierender besonders eignen. Die Autor/innen der Reihe verpflichten sich diesem Ziel auf unterschiedliche Weise: durch die lernzielorientierte Begründung der ausgewählten Inhalte, durch die Begrenzung der Stoffmenge auf ein überschaubares Volumen, durch die Verständlichkeit ihrer Sprache, durch Anschaulichkeit und gezielte Theorie-Praxis-Verknüpfungen, nicht zuletzt aber auch durch lese(r)- freundliche Gestaltungselemente wie Schaubilder, Unterlegungen und andere Elemente.
Prof. Dr. Rudolf Bieker, Köln
Wie der Titel bereits andeutet: Das vorliegende Buch soll Leserinnen und Leser in die Kinder- und Jugendhilfe einführen, ihnen grundlegendes Wissen und grundlegende Orientierungen vermitteln zu dem, was sich in Deutschland als Vielfalt von Institutionen und Handlungsfeldern herausgebildet hat und im Begriff »Kinder- und Jugendhilfe« gebündelt wird. Man kann sich auf verschiedenen Wegen die Kinder- und Jugendhilfe zu erschließen versuchen: über die Rekonstruktion der geschichtlichen Grundlagen, über die Darstellung der rechtlichen Grundlagen (insbesondere des SGB VIII), über die additive Erläuterung von Handlungsfeldern und der darin wirkenden Einrichtungsformen u. a. m. Unsere Darstellung stellt einen anderen Faktor in das Zentrum: die Anforderungen an professionelles Handeln.
Die Einrichtungen und Dienste der Kinder- und Jugendhilfe sind dadurch zu einem gesellschaftlich relevanten Institutionensystem geworden, dass sie Erziehungsanforderungen, die in der Familie und in anderen pädagogischen Institutionen (z. B. Schulen) nicht durchgängig und ausreichend bewältigt werden (können), mit einer einigermaßen glaubwürdigen Bearbeitungs- und Erfolgsoption angehen. Die Akteurinnen und Akteure der Kinder- und Jugendhilfe – so die Erwartung – handeln nicht zufällig und nicht primär ›aus dem Bauch heraus‹, sondern methodisch strukturiert. Aber was macht diese »methodische Strukturierung« aus? Wodurch erweisen sich die in der Kinder- und Jugendhilfe tätigen Personen als »Fachkräfte« und die Einrichtungen als »kompetente, vertrauenswürdige Organisationen«, also als Teile eines Institutionensystems, dem man zutraut, Erziehungsanforderungen gut zu realisieren und die die Gesellschaft dementsprechend finanziert? Wie ist die spezifische Form von »Professionalität« zu beschreiben, bei deren Realisierung die Kinder- und Jugendhilfe die für ihren Bestand erforderlichen materiellen und immateriellen Ressourcen zugesprochen bekommen und die sie auch künftig aufrechterhalten kann?
Die Erläuterung der Anforderungen an professionelles Handeln bildet den thematischen Ausgangspunkt und die inhaltliche Klammer des Buches. Kapitel 4 charakterisiert die Handlungslogik für die Bearbeitung und Bewältigung komplexer Anforderungen, wie sie für sozialpädagogische Aufgaben und Kontexte typisch sind. Ferner wird in diesem Kapitel verdeutlicht, dass professionelles Handeln sich nicht allein in interaktiven Bezügen (Fachkraft – Leistungsadressat bzw. Leistungsadressatin) abspielt, sondern diese Interaktionen sich in einem organisationalen Rahmen vollziehen, der sich fördernd oder hinderlich auf die Herausbildung von Professionalität auswirkt. Professionalität in der Interaktion und Organisation stehen somit in einer engen Verbindung, und Organisation als professionalitätsbedingender Faktor ist wiederum nicht zu denken ohne die Einbindung in interorganisationale Bezüge und in eine (regional und überregional) gewachsene Infrastruktur. Professionalität als methodische Handlungsstrukturierung und deren organisationale und infrastrukturelle Rahmung, wie sie in Kapitel 4 charakterisiert werden, markieren also das thematische Zentrum der Darstellung (
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