»Damit du mir nicht umfällst oder ausrutscht«, erklärt ihr Henry. »Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich muss mir auch was anderes anziehen. In Boxershorts duscht es sich so schlecht. Lauf nicht weg, ich bin gleich wieder da.«
Lauf nicht weg, denkt sie sich. Wie auch?
Henry verlässt den Raum, und sie steht völlig allein und absolut hilflos da. Alles kann man mit ihr machen und nichts könnte sie dagegen tun. Leicht versucht sie, ihren Oberkörper zu bewegen. Doch ihre Hände bleiben fest hinter ihrem Rücken fixiert, und die Fesseln an ihren Fußgelenken hindern sie daran, die Beine in eine andere Position zu bringen. Sie versucht, beide Beine gleichzeitig anzuheben und spürt, wie das Gewicht ihres Körpers auf ihren Kopf und ihren Hals übertragen wird. Sofort stellt sie auch diesen Bewegungsversuch wieder ein.
Dann erschrickt sie. Da sind Geräusche. Kommt Henry wieder? Sie schaut gebannt auf die Tür. Doch sie geht nicht auf. Die Geräusche werden lauter und entpuppen sich als Musik. Rhythmische elektronische Musik. Sarah wird unruhig. Wo bleibt er nur?, fragt sie sich. Was ist, wenn mir was passiert? Wenn ich keine Luft mehr bekomme und ohnmächtig werde? Aber davon ist sie weit entfernt, und sie stellt sich nur eine Frage: Was kommt als Nächstes?
Dann endlich öffnet sich die Tür, und Henry kommt zurück. Er hat sich in der Tat umgezogen. Nett, denkt sich Sarah.
Er trägt einen schwarzen Body, knielang an den Beinen und an den Armen bis zu den Ellenbogen. Vermutlich aus Latex, geht es Sarah durch den Kopf. Dazu stabile Boots. Viel mehr kann sie aufgrund des schummrigen Lichts und der dominierenden Dunkelheit nicht erkennen. Doch als er sich ihr nähert, meint sie einen Reißverschluss durch seinen Schritt gehen zu sehen. Später, hat er gesagt. Und was kommt jetzt?
Er stellt sich direkt vor sie und greift mit seinen Armen um sie herum. Er drückt sie an sich. Ganz fest und genießt es, dass sie sich dem nicht entziehen kann. Seine Hände wandern auf ihre Pobacken. Wieder drückt er sie an sich, und diesmal soll sie spüren, was er dabei empfindet. Und sie spürt es zwischen ihren Beinen, als er sich ein wenig reibend an sie drückt.
Zum Glück ist da noch eine Schicht Latex zwischen, denkt sich Henry. Sonst könnte es schneller vorbei sein, als ihm lieb ist. Außerdem will er sich zunächst um Sarah kümmern.
Also entfernt er sich wieder von ihr, geht hinter ihr an die Wand und dreht einen Wasserhahn auf. Er prüft die Temperatur und befindet diese dann für angenehm warm. Er füllt einen Eimer, greift einen Waschlappen und ein Stück Seife und geht wieder zu Sarah.
»Na, dann wollen wir mal«, grinst er sie an, taucht Lappen und Seife in das Wasser und beginnt, sie zunächst am Bauch einzuseifen. Es folgen die Beine, die gefesselten Arme und der Rücken darunter.
Sarah empfindet es als sehr angenehm. In ihrem Körper baut sich eine Spannung auf, wie sie es bisher noch nicht erlebt hat.
»Die interessanten Stellen habe ich mir für zuletzt aufgehoben«, flüstert Henry, der ihre Ungeduld bemerkt. So beginnt er, sehr langsam und sehr ausführlich ihre Brüste in kreisenden Bewegungen zu massieren. Mal mit Waschlappen, mal ohne. Mal gleiten seine Handflächen über die glatte Haut, mal drückt er sie zärtlich zusammen. Seine Finger spielen mit ihren festen Nippeln.
Als Zeichen körperlichen Wohlbefindens bleibt Sarah nichts anderes übrig, als schnurrende Geräusche von sich zu geben. Sie spürt, wie sich in ihrem Schritt etwas regt. Sie versucht, die Beine aneinander zu bringen, doch natürlich gelingt es ihr nicht. Dafür hat sie aufgrund der kompletten Fesselung zu viel Spannung im Körper. Erlöse mich endlich, denkt sie sich. Egal wie, aber komme zur Sache.
Doch Henry befasst sich als Nächstes mit ihren Pobacken. Auch hier geht er wie schon bei ihren Brüsten sehr intensiv und zeitaufwendig vor. Er drückt beide Hälften zusammen und zieht sie auch mal auseinander. Dabei begegnet ihm zum ersten Mal ihre hintere Körperöffnung. Er beschränkt sich aber darauf, alles gründlich mit dem Waschlappen zur reinigen. Er umkreist das Epizentrum ihrer Rückansicht. Mal sanft, mal fester. Und es scheint ihr zu gefallen.
Henry hat plötzlich einen Gedanken. Möchte sie mehr als eine Außenwäsche? Deutet er ihre Signale richtig? So richtig sicher ist er sich nicht. Soll er? Soll er nicht? Sein Finger umkreist die hintere Öffnung und übt leichten Druck auf den sich dort befindlichen Muskel aus. Aber zu mehr kann er sich nicht entscheiden. Er möchte es. Sehr sogar. Aber bei aller Intimität: Wäre das nicht zu früh zu viel? Während er weiterhin ihre hinteren Rundungen bearbeitet, entschließt er sich in einem Moment kurzer Überzeugung dann doch, es darauf ankommen zu lassen. Bei allem, was in den letzten zwölf Stunden bereits geschehen ist, kommt es darauf jetzt wohl auch nicht mehr an.
Tu es, denkt sich Sarah. Tu es. Sie versucht, es ihm zu signalisieren und drückt ihren Hintern, so weit es geht, in seine Richtung. Dann spürt sie, dass etwas in sie eindringt. Schmerzfrei und unkompliziert. Es muss sein Finger sein. Sie stöhnt auf und denkt wieder kurz darüber nach, was hier gerade eigentlich passiert. Sie steht gefesselt im Keller ihres Arbeitskollegen und spürt seinen Finger im Arsch. Und sie schämt sich nicht dafür. Nicht jetzt und nicht hier.
Nach ein paar Augenblicken zieht er den Finger heraus und greift wieder zum Waschlappen. Er streift ihn über seine Hand, führt diese von hinten durch ihren Schritt und beginnt die einzigen Stelle von Sarahs Körper zu waschen, an der er, abgesehen vom Kopf, noch nicht gewesen ist.
Sarahs Stöhnen ist eindeutig und animierend. Die pure Energie rast durch ihren Körper, als Henry endlich dort anlangt, wonach es ihr schon so lange verlangt. Sie kann nicht sehen, was er macht. Sie ahnt nur, dass er hinter ihr kniet und sie mit etwas Rauem massiert. Und wie er es macht. Als ob ihr gesamter Empfindungsbereich gleichzeitig auf allen Ebenen stimuliert wird. Sie will sich bewegen. Doch sie kann nichts weiter tun, als es geschehen zu lassen. Sie kann ihre Finger bewegen, ohne damit einen Effekt zu erzielen. Und sie kann die Augen öffnen und schließen. Und in dem Moment, in dem Henry aufhört, reißt sie genau die weit auf. Da erscheint er bereits in ihrem Sichtfeld. Sofort legt er wieder Hand an, indem er sie weiter im Schritt bearbeitet und mit der anderen Hand abwechselnd ihre Brüste und ihre Warzen drückt, knetet oder streichelt.
Sie stöhnt und fühlt die Wellen langsam stärker werden. Weiter, weiter, ist ihr einziger Gedanke. Es dauert nicht mehr lange. Und dann explodiert sie. Sie reißt und zerrt an allen Fesseln. Doch sie geben nicht nach. Sie will irgendetwas machen. Vergebens. Sarah stöhnt so lang und ausgiebig unter ihrem Knebel, was für Henry nur eines bedeuten kann. Sie kommt.
Ihre Gedanken rasen mit Lichtgeschwindigkeit durch das Universum. So stellt sie sich den Urknall vor. Erde, Saturn, Jupiter, Venus. Nur ganz langsam kommt sie wieder zurück. Ist das tatsächlich gerade passiert?
Henry steht auf und begutachtet das, was er sieht. »Hat es dir gefallen?«, fragt er sie, während er nochmals mit beiden Händen über ihre Brüste gleitet.
Sie nickt.
So vergehen weitere Minuten. Oder sind es Stunden? Beide scheinen sich der subjektiven Wahrnehmung von Zeit und Raum hinzugeben.
Dann allerdings merkt sie doch, dass sie so langsam ein Problem bekommt. Sie muss ihre Blase leeren. Wie soll sie sich bemerkbar machen? Aber wenn sie sich für das nicht schämen muss, was soeben passiert ist, dann muss sie sich auch nicht dafür schämen, das Unmögliche nicht verhindern zu können. So sieht sie keine andere Möglichkeit, als ihrem Bedürfnis freien Lauf zu lassen. Schließlich ist der Abfluss direkt unter ihr und Henry steht noch mit Eimer und Waschlappen da. Also gibt sie ihrem Drang nach.
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