Michael Bahnherth - Männermaladien

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Alle reden von Genderstudies, Gleichbereichtigung und Emanzipation. Aber kümmert sich in diesen Tagen noch irgendwer um den Mann? Fragt sich, ob es ihn noch gibt, wie es ihm geht und welchen Überlebensstrategien- und philosophien er sich bedient, um Mann zu sein und zu bleiben in dieser Welt, in der er schon bessere Zeiten durchlebt hat. «Männer-Maladien» ist eine Reise in die realen und geträumten, existenziellen Daseinszustände des modernen Mannes, ein Streifzug durch seine Idenditäten und sein Denken und eine Bestandesaufnahme zeitgenössischer Männerphilosophien. Und es ist eine Krankengeschichte, eine Diagnose und ein Handbuch der praktischen und ideellen Arterhaltung einer angegriffenen Spezies. Nicht immer ganz ernst zu nehmend, aber durchaus ernst gemeint.

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Klar ist ja, dass wer sich nicht selbst liebt, auch nicht andere lieben kann, und jetzt kommt mir in den Sinn, dass wer schreibt, er sei bloss gelegentlich in sich verliebt, nicht nichts anderes kann vermutlich, als nur verliebt zu sein. Kommt hinzu, dass wenn ich verliebt bin, ich das Gefühl habe, auch zu lieben, und dass ich eine Liebe ohne ein sich immer wieder erneuerndes Verliebtsein gar nicht möchte. Dann doch lieber das Zweckbündnis zwischen mir und mir, dieser gemeinsame Haushalt. Das Haus, ja. Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich kein Typ bin, der ein Haus besitzen muss oder eine Eigentumswohnung. Ich bin lieber zu Gast. Die Welt ist meine Wohnung. Ich liebe die Welt, irgendwie und trotz allem, ich liebe alles an ihr, ihre Schönheit, ihre Brutalität, ihre Unzulänglichkeit, ihre Ungerechtigkeit, dass sie mich hält und dann doch einen Moment später fallen lässt. Die Welt ist okay.

Wo jetzt dieser triefende Pathos plötzlich herkommt; keine Ahnung. Ebenso wenig, was mich dazu gebracht hat, einen sabbernden Sermon über Selbstliebe et cetera zu tippen. Ich nehme alles zurück, wenn das geht, denke nochmals darüber nach und schreib es dann erneut. Ich hätte jetzt doch gerne ein Haus, fernab irgendwo, in lieblicher Landschaft mit zärtlichem Wind und sanftem Meer vor der Tür, und ich würde gerne lieben dort und geliebt werden. Ohne nachzudenken, und die Welt irgendwo weit weg.

Leben mit Therapie (I)

Ich sass liegend da, wie immer beim Therapeuten. Vor dem Fenster flog der Himmel vorbei, ein Baum tanzte, auf einem Ast machten zwei Tauben Liebe, und ich fragte mich, wann die Last meines Lebens begann, stärker zu sein als meine Kraft, und wann die Kunst, die Last zu tragen und dennoch zu fliegen, mir entflog. Und ob dieses Gefühl bloss vorüberziehende Laune war oder stationäres Leid. War ich bloss down in dem Ausmass, dass ein paar Whiskys mit den richtigen Leuten genügen würden, um mich wieder zu justieren? Oder war ich schon so ausgebrannt, dass ich nicht mal mehr die Energie hatte für ein paar Whiskys mit den richtigen Leuten?

«Michael, was denken Sie?», fragte mein Therapeut.

«Nichts. Ich schau zwei Tauben beim Vögeln zu.»

«Aha. Und was sehen Sie, Michael?»

«?»

«Was löst dieses Bild in Ihnen aus?»

«Verlust von Leichtigkeit», sagte ich.

«Wann, denken Sie, Michael, haben Sie Ihre Leichtigkeit verloren?»

«Mit dem Ende der Stillzeit, der Scheidung meiner Eltern, der Enttäuschung von der letzten Liebe, der letzten Rechnung meines Therapeuten?»

«Sie müssen hier nicht witzig sein, Michael.»

«Sie könnten etwas witziger sein, Doktor.»

«Es geht hier nicht um mich, Michael.»

«Ja, ja. Übrigens, die Tauben vögeln nicht mehr.»

«Macht Sie das traurig, Michael?»

«Na ja, alles ist mal zu Ende. Das ist Leben. Alles ausser Therapien wahrscheinlich.»

«Fragen Sie sich gelegentlich, weshalb die Sucht nach Leichtigkeit als Lebenseinstellung die Tendenz hat, irgendwann zur Last zu werden, und warum verdrängte Lasten nie leichter werden, Michael?»

«Weil wir keine Tauben sind?»

Leben als Schatzsucher (I)

Manchmal packen sie mich wieder, die Sehnsüchte aus der Zeit in meinem Leben, in der meine Existenz ein cineastisches Tagtraum-Gebilde war. Ich träumte meist, was ich gerade las, und das waren Schatzsucher-Bücher. Ich war ganz versessen darauf, irgendwo am schönen andern Ende der Welt einen Schatz zu finden, dort, wo das Meer unendlich ist, nur unterbrochen von kleinen, palmenbewachsenen Inseln, wo ein Wesen wie Brooke Shields gestrandet und so prall mit reiner Liebessehnsucht gefüllt ist wie eine überreife Kokosnuss mit Saft.

Zusammen würden wir in die dicht bewaldeten Hügel der Insel aufbrechen, Felswände überwinden, in ein abgelegenes Tal gelangen, das sich paradiesisch hinter einem schmalen Felsspalt auftut. Am Ende des Tals wäre eine Höhle, mit Fackeln gingen wir hinein, Hand in Hand, folgten den Gängen mit seltsamen Malereien aus einer andern Welt, würden Schreie hören und dann die Tempelwächter sehen, schwarze Wesen mit Kalkmasken und scharf geschliffenen Zähnen. Brooke würde hinter meinem Rücken Zuflucht suchen, ich die Tempelwächter dramatischerfolgreich bekämpfen, und danach lägen wir uns in den Armen … Ja, ich weiss. Ich war 15 damals.

Das waren schöne Nachmittage, trotz 15 und Pickeln und der Tatsache, dass die tollen Frauen andere immer toller fanden als mich. Wahrscheinlich hat mich diese Schatzträumerei charakterlich ein bisschen verdorben. Weil ich auch dachte, dass da draussen ein Schatz auf mich warten würde und dass mir etwas zufiele, das auf einen Schlag den Traum zum Leben und im selben Atemzug das Leben zum Traum macht.

Natürlich hätte ich es besser wissen müssen. Dass nicht der Schatz der Schatz ist, sondern dass die Schätze das sind, was man am Rand des Weges zu ihm findet. Die Menschen, die einem begegnen, der Mensch, den man in sich selbst antrifft. Das Mühsame an diesem Weg ist, dass da oft auch nichts ist oder Dinge aus dem Reich der Düsternis und dass man dann wieder Träume braucht, um ein wenig Licht zu haben.

Ich bin nie ernsthaft aufgebrochen, einen Schatz zu finden. Ich fing an zu schreiben, diese Schatzsuche mit ungewissem Ausgang und wie das zweitbeste aller Leben, das mir zur Verfügung gestanden hat. Schreiben, das ist Leben und Träumen zugleich. Wenn’s gut läuft. Wenn nicht, ist es wie ein Schatz, der nicht dort ist, wo man ihn vermutet hat.

Am Samstag hatte ich einen Rückfall und träumte mich wieder als Schatzsucher. Sah mich schon in Nordgriechenland bei diesem frisch entdeckten Hügel, auf dem zwei Frauen mit gelocktem Haar als ewige Wächterinnen ein Grab bewachen. Jenes von Alexander dem Grossen, das meistgesuchte der Welt. Unter Schatzsuchern die Nummer 3, gleich hinter der Bundeslade und dem Heiligen Gral. Unermesslich viel Gold würde man finden und Schmuck, Skulpturen, ein paar Knochen und Unsterblichkeit auch, der grösste Schatz für einen Sterblichen. Für die Kürze einer Ewigkeit träumte ich mich am Ziel. Anfangs dieser Woche verdichtete sich allerdings, dass es sich wohl nicht um Alexanders Grab handelt. Und genau so ist das Leben vielleicht. Wirklich wahr wird es nur in Träumen.

Leben als Schatzsucher (II)

Ein Grossteil der Existenz eines jungen Mannes spielt sich in Tagträumen ab. Hauptsächlich sind es zwei. Er träumt von den Frauen, die er nicht bekommt, und er träumt sich selbst so, wie er nie wird werden können. Wenn der junge Mann kein Glück hat, träumt er auch noch, wenn er ein älterer Mann ist, und er wird nie einen Baum pflanzen, ein Haus bauen oder Kinder haben, mit denen er aufwächst. Von allen Träumen, die nichts wurden, auch nicht tot, ist mir einer geblieben: Schatzsucher. Zuerst ging es mir nur um den Schatz, den Reichtum und das Abenteuer. Natürlich wäre mein Schatz in den Gewässern der Karibik gewesen, angenehmes Klima, sympathische Landschaft und so weiter. Mit dem letzten Geld ein Boot chartern, am letzten Tag der Suche, erschöpft schon vom drohenden Scheitern, den Schatz finden, Sonnenuntergang und Bierchen, und dann reich für immer, Ferraris, Bräute und nie mehr verzweifelt, der übliche Schatzsucher-Filmkitsch eben. Ich ahnte damals noch nicht, dass in einem drin ein ganzer Kontinent schlummert, für den ein ganzes Leben gar nicht ausreicht, um ihn zu bereisen. Ein Kontinent, in dessen Tiefen, vielleicht, ich bin mir nicht ganz sicher, ein paar Schätze verborgen liegen, die darauf warten, von mir entdeckt zu werden, und die mich reich machen, menschlich. Und so sind wir alle Schatzsucher und werden es immer sein, und alle leben wir mit dieser Ungewissheit, ob dort, wo wir tauchen oder graben, auch tatsächlich etwas zu finden ist. Natürlich sind wir enttäuscht, wenn wir nichts finden, aber darum geht es nicht. Es geht um das Suchen und dass wir nur so lange lebendig sind, wie wir weiter suchen und nicht müde werden, auch wenn wir wühlen müssen in den Kubikmetern von Ballast, der über den Schätzen unseres Daseins drückt, und ein Happy End noch weiter weg scheint als der blasseste Stern am Himmel.

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