Erik Kirschbaum - Rocking The Wall. Bruce Springsteen

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Rocking The Wall. Bruce Springsteen: краткое содержание, описание и аннотация

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"Rocking the Wall" ist dem legendären Bruce-Springsteen-Konzert gewidmet, das in Ost-Berlin am 19. Juli 1988 stattfand, das die Mauer erschütterte und die Welt veränderte. Erik Kirschbaum sprach mit vielen Fans und mit Veranstaltern in Ost und West, darunter Jon Landau, Springsteens Manager und Freund. Er schildert Szenen hinter den Kulissen und Erinnerungen von Leuten, die dabei waren, er hat Presse und Fernseh-Aufzeichnungen ausgewertet; sogar die Berichte der Stasi, die das Konzert im Auge hatte, standen ihm zur Verfügung. Das Buch begleitet den Leser auf eine unvergessliche Reise mit Springsteen durch die geteilte Stadt bis zum Open-Air-Gelände in Berlin-Weißensee, wo der Boss, auf der Bühne, eine mutige Rede gegen die Mauer hielt, während ihm eine alle Rekorde brechende Zuschauermenge von mehr als 300.000 begeisterten jungen Ostdeutschen zujubelte.

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Erik Kirsch­baum

ROCKING THE WALL- BRUCE SPRINGS­TEEN in OST-BER­LIN 1988 DAS LE­GEN­DÄ­RE KON­ZERT

Rocking The Wall Bruce Springsteen - изображение 1

INHALT

VOR­WORT

EIN­LEI­TUNG

Ka­pi­tel 1: KÖ­NIG DER WELT

Ka­pi­tel 2: TRÄU­ME IN DER MAU­ER­STADT

Ka­pi­tel 3: VER­LO­RE­NE KIN­DER

Ka­pi­tel 4: ÜBER SIE­BEN BRÜ­CKEN

Ka­pi­tel 5: SON­DER­ZUG NACH PAN­KOW

Ka­pi­tel 6: ICH STEH‘ AUF BER­LIN

Ka­pi­tel 7: VÖL­KER, HÖRT DIE SI­GNA­LE

Ka­pi­tel 8: GE­SCHICH­TE WIRD GE­MACHT

Ka­pi­tel 9: AM FENS­TER

Ka­pi­tel 10: VER­DAMP LANG HER

NACH­WORT

LI­TE­RA­TUR­HIN­WEI­SE

Bü­cher, Fern­seh­sen­dun­gen, Ar­chi­ve und Zei­tungs­ar­ti­kel

In­ter­views mit dem Au­tor

Aus­ge­wähl­te Ar­ti­kel aus dem In­ter­net

Im­pres­s­um

DANKE!

Ich möch­te mich bei al­len be­dan­ken, die ge­hol­fen ha­ben, die „ver­rück­te Idee“, ein Buch über ein ein­zi­ges Kon­zert zu schrei­ben, zu re­a­li­sie­ren, vor al­lem Jon Land­au, Bruce Springs­teens Ma­na­ger und Freund, der mir Ein­bli­cke hin­ter die Ku­lis­sen des Kon­zerts gab. Dave Marsh dan­ke ich für sei­ne fort­wäh­ren­de Un­ter­stüt­zung. Ein be­son­de­res Dan­ke­s­chön geht an Dave Gra­ham, Da­ni­el Remsper­ger, Ka­rin Scan­del­la, Dean Grant, In­g­rid Kirsch­baum, Ste­phen Brown, Axel Han­sen, Chris­ti­an Rütt­ger, Tom Wag­ner, Tho­mas Kru­me­n­acker, Scott Reid und Ste­ven Kirsch­baum, die ge­dul­dig Ent­wür­fe des Ma­nu­skripts la­sen und es ver­bes­sern ha­l­fen.

Ich hät­te die­ses Buch nicht schrei­ben kön­nen, wenn nicht vie­le Men­schen ihre Er­in­ne­run­gen an das größ­te Er­eig­nis der DDR-Mu­sik­ge­schich­te mit mir ge­teilt hät­ten. Ob als Kon­zert­be­su­cher, jour­na­lis­ti­sche oder wis­sen­schaft­li­che Be­ob­ach­ter, als Or­ga­ni­sa­to­ren auf DDR-Sei­te oder Mit­a­r­bei­ter im Springs­teen-Tross: Herz­li­chen Dank an Cher­no Jo­ba­tey, Jo­chen Staadt, Pe­ter Schwen­kow, Ge­rald Po­nes­ky, Yvon­ne Wag­ner, Ge­org Ker­win­ski, Con­ny Gün­ther, Bir­git Wal­ter, Her­bert Schul­ze und Ro­land Claus.

Mein Dank gilt Craig Wer­ner, Tho­mas Wil­ke, Phi­lip Mur­phy, Matt­hi­as Döpf­ner, und be­son­ders Da­nae Grant. An­er­ken­nen möch­te ich auch, dass mei­ne Vor­ge­setz­ten bei Reu­ters, Olaf Zap­ke und Ste­phen Brown, mir den Frei­raum ge­währt ha­ben, die­ses Buch zu schrei­ben. Ein gro­ßer Dank geht an Det­lef Kess­ler und Axel Müt­ze vom OS­NA­TON Ver­lag, die das Pro­jekt vor­an­ge­trie­ben ha­ben. Be­dan­ken möch­te ich mich auch bei al­len, die ge­hol­fen ha­ben, das Pro­jekt zu ver­wirk­li­chen, al­len vor­an Jane Dris­coll und Bri­an J. Boh­ling. Und auch, wenn ich nicht ein­mal sei­nen Na­men ken­ne: Mei­ne herz­li­che Dank­bar­keit gilt je­nem lang­haa­ri­gen Ber­li­ner Taxi-Fah­rer, des­sen gren­zen­lo­ser En­thu­si­as­mus noch mehr als ein Jahr­zehnt nach dem Kon­zert mich in­spi­riert hat, die­ses Buch zu schrei­ben. Viel­leicht er­fährt er ja auf die­sem Wege da­von.

Erik Kirsch­baum

Ber­lin, im Mai 2016

Für mei­ne El­tern, Da­nae und Do­nald

VOR­WORT

Zum ers­ten Mal hör­te ich von der gan­zen Sa­che in ei­nem Taxi in Ber­lin. Nach ei­nem mit­rei­ßen­den Springs­teen-Kon­zert 2002 in der Haupt­stadt ließ ich mich müde, aber zu­frie­den nach Hau­se chauf­fie­ren. Ich hat­te ge­ra­de noch einen Kor­re­spon­den­ten­be­richt für die Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters über das Kon­zert und über Springs­teens har­sche Wor­te über den da­ma­li­gen US-Prä­si­den­ten Ge­or­ge W. Bush ab­ge­setzt. Der hat­te Deut­sch­land ge­schol­ten, weil es nicht beim Irak-Krieg mit­mach­te. Nun woll­te ich ein we­nig ent­span­nen und das Kon­zert in mei­nen Ge­dan­ken nach­wir­ken las­sen.

Aber das ging ein­fach nicht. Denn der Ta­xi­fah­rer re­de­te in ei­nem fort auf mich ein und sprach über ein Kon­zert, das mehr als ein Jahr­zehnt zu­vor statt­ge­fun­den hat­te. Springs­teen, ja, der habe im Juli 1988 das bes­te Kon­zert al­ler Zei­ten ge­ge­ben. In Ost­ber­lin! Der „Boss“ habe nicht nur die DDR in ih­ren Grund­fes­ten er­schüt­tert mit sei­nem Auf­tritt vor 300.000 Men­schen. 300.000! Nein, das gan­ze kom­mu­nis­ti­sche Sys­tem hat er zum Wan­ken ge­bracht, sag­te der lang­haa­ri­ge und voll­bär­ti­ge Fah­rer voll Über­zeu­gung.

„Ja“, ant­wor­te­te ich ihm matt. „Springs­teen-Kon­zer­te sind im­mer Su­per-Er­eig­nis­se, der Mann hat’s drauf, die Mas­sen mit­zu­neh­men. Ich hab‘ auch schon vie­le Springs­teen-Kon­zer­te ge­se­hen.“

„Nein, Nein, Nein“ – der Ta­xi­fah­rer war jetzt nicht nur en­thu­si­as­tisch, son­dern schon leicht auf­ge­bracht. „Du ver­stehst nicht, es war nicht ir­gend­ein gu­tes Kon­zert“, be­harr­te er und wand­te sich mir zu. Dann er­zähl­te er wei­ter: 300.000 Leu­te hät­ten es live ge­se­hen, Mil­li­o­nen im Fern­se­hen, das gan­ze Land sei in Auf­ruhr ge­we­sen. Er dreh­te den Kopf wie­der in mei­ne Rich­tung und mit knob­lauch­ver­setz­tem Atem sag­te er fei­er­lich: „Es war das Un­glaub­lichs­te, was je­mals in der DDR statt­ge­fun­den hat.“

Für Mil­li­o­nen von Men­schen, die in den 60er-Jah­ren auf­wuch­sen, ist die Mu­sik von Springs­teen so et­was wie der So­und­track ih­res Le­bens. Die Tex­te sei­ner Songs aus vier Jahr­zehn­ten sind fest im kol­lek­ti­ven Ge­dächt­nis ei­ner gan­zen Ge­ne­ra­ti­on ver­an­kert, so wie: „It’s a death trap, it’s a sui­ci­de rap, we got­ta get out whi­le we’re young, cuz tramps like us, baby, we were born to run“, aus Born to Run , oder: „It ain’t no sin to be glad you’re ali­ve“, aus Bad­lands . Die gren­zen­lo­se Be­geis­te­rung je­nes Ber­li­ner Ta­xi­fah­rers war an­ste­ckend, und ich be­gann mich zu fra­gen: Spiel­te sich an je­nem Som­mer­abend 1988 im kom­mu­nis­ti­schen Ost­ber­lin wirk­lich et­was ganz Be­son­de­res ab, et­was, das weit über ein gu­tes Springs­teen-Kon­zert hin­aus Be­deu­tung hat­te?

Je mehr ich über je­nes Kon­zert er­fah­ren habe, des­to stär­ker fes­sel­te mich die Ge­schich­te. Etwa, als ich zum ers­ten Mal hör­te, dass Springs­teen den Mut hat­te, eine kur­ze Rede ge­gen die Mau­er zu hal­ten – in Ost­ber­lin! Mich fas­zi­nier­te auch zu er­fah­ren, dass sich 300.000 Men­schen – mehr als je­mals zu­vor und da­nach bei ei­nem Springs­teen-Kon­zert – auf­ge­macht hat­ten, den ame­ri­ka­ni­schen Rock­star live zu er­le­ben, ganz ab­ge­se­hen von den Mil­li­o­nen von Zu­schau­ern am Fern­se­her. Und na­tür­lich war ich er­grif­fen und be­geis­tert, als ich er­fuhr, wie Zehn­tau­sen­de ein­fach die Ab­sper­run­gen ge­stürmt hat­ten, um auf das Ver­an­stal­tungs­ge­län­de zu ge­lan­gen. Das al­les im ab­ge­schot­te­ten, au­to­ri­tär be­herrsch­ten Ost­ber­lin, der „Haupt­stadt der DDR“.

Ir­gend­wann däm­mer­te mir, dass der Springs­teen-Auf­tritt am 19. Juli 1988 mehr als nur ein mu­si­ka­li­sches High­light ge­we­sen sein könn­te. Er spiel­te im Som­mer 1988, und kei­ne 16 Mo­na­te spä­ter soll­te die Mau­er fal­len. Gab es einen Zu­sam­men­hang zwi­schen dem Kon­zert, der fried­li­chen Re­bel­li­on, die sich nur Mo­na­te spä­ter Bahn bre­chen soll­te und dem Fall der Mau­er am 9. No­vem­ber 1989? Die­se Fra­ge be­schäf­tigt mich seit­dem. Für mich steht fest, dass es eine enge Ver­bin­dung gibt zwi­schen der Be­geis­te­rung, die Springs­teens Auf­tritt in Ost­ber­lin aus­lös­te, zwi­schen der Er­mu­ti­gung an die Ju­gend der DDR durch sei­nem Ap­pell, alle Bar­rie­ren zu über­win­den und der Auf­bruch- und Wech­sel­stim­mung, die das Land in den Mo­na­ten da­nach er­griff und an des­sen Ende der Mau­e­r­fall stand.

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