Elena Messner - In die Transitzone

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Als Daniel das südeuropäische Makrique erreicht, ist die Hafenstadt gezeichnet von den Ereignissen der letzten Monate. Wo früher in den Yachtclubs Partys gefeiert wurden, suchen die Einheimischen nun das Meer nach ertrunkenen Flüchtlingen ab. Der Hafen ist durch Streiks stillgelegt, die Bevölkerung gespalten. Daniel zieht durch die Straßen und sieht sich schnell mit den Sehnsüchten und Ängsten der Menschen konfrontiert. Als sich das Gerücht verbreitet, dass ein neues Boot am Horizont aufgetaucht sein soll, eskalieren die Ereignisse …

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Die Stimmen um ihn herum wurden langsam zu einem unverständlichen Murmeln, das er nur noch an der ihm fremd gewordenen Oberfläche seines Bewusstseins wahrnahm, es vergingen Stunden oder Minuten.

Diese Müdigkeit, dazu die Schwüle, er musste wohl eingeschlafen sein.

Man zog ihn von der Couch hoch. Was sollte dieses Drängeln, er stand ja schon, er ging ja schon, er konnte das schon selbst, »Verstehst du uns?«, der Geschmack in seinem Mund war unangenehm, und er spürte seine Arme nicht, sie waren taub geworden, als sein Kopf darauf lag. »Der versteht uns nicht.«

Nach einem Türknallen auf einmal die große Helligkeit. Er stand wieder auf der Straße, die Sonne brannte, der LKW und die Autos waren fort, man klopfte ihm auf den Rücken, und aus den grellen Bildern vor seinem Auge entstand die heiße Stadt, durch die ihn eine Gruppe von Menschen mitzog. Jemand reichte ihm Wasser, er trank im Gehen.

Einmal gut essen und dann ausschlafen wäre fein gewesen.

Sie gingen an einstöckigen Häusern und kleinen Stadtvillen vorbei, eine Steintreppe hoch, bis sich der Blick auf einen Hügel und eine Kathedrale öffnete. Kinder kletterten auf den Stufen herum und wurden von Frauen in schwarzen Kopftüchern angetrieben: »Lasst den Blödsinn!«

Der Hügel war mit Hunderten Menschen gefüllt, Motorroller und Fahrräder standen dazwischen oder waren ins Gras gelegt worden, da war auch der Laster mit den Toten, er hätte ihn fast nicht wiedererkannt, so übertrieben bunt geschmückt mit Tüchern, Blumenimitaten aus Plastik und kleinen Palmenzweigen. Die Reifen rollten über Straßenunebenheiten, dann über Gras, das zu dieser Jahreszeit einen Gelbstich hatte; die Erde auf dem Hügel war trocken. Im LKW sah er Bakary sitzen, der jetzt eine große Sonnenbrille trug und ein paar Worte in seine Richtung schrie.

Daneben gingen mehrere Frauen in langen weiten Gewändern, auch sie bunt geschmückt, mit Blumen und Zweigen im Haar, sie trugen große Körbe mit noch mehr Blumen und Tücher um den Hals. Bei dieser Hitze? Der Schweiß tropfte ihnen von Wangen und Kinn. Unter ihnen entdeckte er auch Malika, sie lief umher und gab Anweisungen. Dem improvisierten Leichenwagen hinterher ging eine weitere kleine Gruppe mit Blasinstrumenten, und hinter ihren Füßen rollten Kiesel den Weg hinab, sie wurden schneller und schneller, das erweckte den Eindruck, als löste sich die steinerne, heiße Oberfläche von der Erde ab.

Der Laster stoppte neben einer kleinen Bühne, und die Frauen machten sich daran, die Tür zum Laderaum zu öffnen. Wie erwartet lagen darin die Toten unter den braunen Decken, noch genauso aufgestapelt, wie er es an der Küstenstraße zuletzt gesehen hatte. Die Menge wuchs weiter an, Daniel wurde weggedrängt, mehrere Frauen positionierten sich neben den offenen Ladetüren, blieben fast bewegungslos stehen, sie sahen mit ihren Blumenkörben wie bewaffnete Wächterinnen aus.

Säuglinge, die über ihre Mütter und Väter krabbelten, oder kleine Kinder, die übereinanderkugelten, übermütig, niemand hinderte sie daran. Ein Mann fächelte sich mit seinem Hemd Luft zu, eine Frau verteilte Werbezettel für dieselben Buchtitel, die schon am Vorabend in der Bar beworben worden waren, »Erschlagt die Armen!«, »Die bleichen Füchse« und noch einige mehr. Mehrere Uniformierte spazierten zwischen den Menschen umher, nickten allen zu, jetzt erkannte er den kahlköpfigen Schwarzen, ein Gewehr hing ihm über der Schulter. Der hatte gestern in der Bar aber viel finsterer ausgesehen. Er schwitzte stark, schaute ernst drein, begrüßte nur ab und an einige Bekannte, tippte sich mit zwei Fingern an die Stirn, nickte, stellte ein paar Fragen oder wurde etwas gefragt. Er war groß in der Menge.

Der Lärm stieg rasch an, die Hitze auch, alles schien zu glühen, die Menschen, die Gegenstände, der felsige Grund. Daniel arbeitete sich wieder näher zur Bühne und zum LKW vor, doch die Menge hielt ihn weiterhin von den Ladetüren fern. Ein älterer Mann drückte ihm mehrere Anstecker in die Hand, dazu eine Schildkappe mit Aufdruck. Strengte ihn das alles nur so sehr an, weil er nicht ausgeschlafen war? Dieser Säugling auf dem Rücken seines Vaters, wie nervtötend er unweit von ihm loswimmerte, auf der Holzbühne trampelten Frauen und Männer hin und her, zerrten an Kabeln, riefen durcheinander, drehten an Knöpfen. Die Welt dröhnte grässlich, bis jemand ein Kabel umsteckte.

Ein Mann rief Malika eine Bitte zu, sie rief von der Bühne herab zurück: »Darum kann ich mich jetzt wirklich nicht auch noch kümmern«, und bekam als Antwort ein wütendes: »Knastschwester«, dann unterdrückte Flüche und böses Kichern, woraufhin sie die Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste und in seine Richtung rief: »Verschwinde!«

Ihr Körper bog sich vor und zurück. Sie schien sich zu ärgern, oder war es etwas anderes?, jedenfalls blickte sie immer wieder unruhig in die Menge und vor allem zum LKW, schaute sich dann erneut um, als warte sie auf etwas oder könne sich nicht entscheiden, anzufangen.

TEILNAHME

Von oben hatte sie zwar einen besseren Überblick, aber dafür Schwierigkeiten, die vielen Menschen auseinanderzuhalten. War der Charbonnier schon da? Wenn er es sich bloß nicht im letzten Moment noch anders überlegt hatte. Lief alles nach Plan? Die Mädels mit den Blumenkörben schauten nicht zu ihr herüber, es schien gut zu gehen. Bakary stand nah an der Bühne, biss dort unten in eine Feige, die Lippen zum gleichen braunroten, auffordernden Grinsen geformt, das er in ihrer Jugend auch immer schon aufgesetzt hatte, wenn er im Schatten liegend abgewartet hatte, bis eine Stechmücke auf ihrer Haut lag, um kurz bevor die Mücke stach, so fest zuzuschlagen, dass es wehtat. Bloß dass sein Gesicht mittlerweile zu alt für Schelmisches geworden war, er sah furchteinflößend aus, wenn er sie so anschaute.

Als wüsste sie nicht, auch ohne Hinweis seinerseits, dass die Menschen etwas erwarteten, als hätte sie nicht selbst mit den Im-Stich-Lassern dieser Stadt genug zu kämpfen. Schlimmer noch, mit der Angst, einmal selbst die zu sein, die alle im Stich lassen würde, gerade weil sie es irgendwann satt haben könnte, ständig gegen das Desinteresse der Menschen vorzugehen, das besonders groß war, wenn es um die gemeinsame Sache ging. Von Verbesserungen war nämlich keine Rede mehr, nur vom Durchhalten. Man konnte sich jeden Tag fragen: »Was haben wir falsch gemacht?«, auch wenn man überhaupt nichts falsch gemacht hatte, und wenn man sich das nicht selbst fragte, tat es ein anderer.

Sie fände es auch schöner, vor jemandem zu stehen, sich die Bluse aufzuknöpfen, die Hose herunterzuziehen, sich streicheln zu lassen – und nichts weiter. Vielleicht hätte das für ein gutes Leben gereicht, verschwitzte Boxershorts, ihr BH daneben, die Finger im Mund, Lecken und Kratzen auf Hintertreppen. Man hätte sich die Jugend leichter machen sollen, fand sie jetzt. Gleich gar keine allzu großen Hoffnungen hegen, sich stattdessen auf das Genießen und nicht auf das Drumherum konzentrieren. Warum hatte sie überhaupt studiert? Im Rückblick waren das verlorene Jahre, überflüssige Vormittage auf der juristischen Fakultät, Nachmittage, an denen man dafür Parkplätze bewacht und alte Kleider und Schuhe verscherbelt hatte, Blinden oder Kindern Märchen vorgelesen, auf der Straße Sonnenbrillen an Touristen verkauft, im Hochsommer Massagen am Hafen angeboten hatte. Nicht eben angenehm, die schwitzenden Touristenrücken. Wozu? Für die Demütigung nach dem Studium, fast zehn Jahre ohne feste Anstellung, die kurzfristigen Honoraraufträge und schlecht bezahlten Praktika, die Aushilfsstellen?

Lauter überflüssige Gedanken, dachte sie sich, man kann es ja nicht mehr ändern. Sie hatte eben weitergemacht, geplant, hatte betreut und beraten, hatte zu allem »Ja« gesagt, zu Ideen, zu Ansinnen, zu fast jedem Projekt, auch zu jeder angebotenen Freundschaft, niemand, für den sie sich nicht Zeit genommen hatte. Dass sie in dem schlecht subventionierten Sozialzentrum die Anstellung bekommen hatte, wodurch wenigstens zwanzig Stunden Arbeit nunmehr entlohnt wurden, änderte nichts daran, dass das Wort Ehrenamt immer noch weit hinein in den Alltag reichte. All das Hickhack, nur um »unsere gute Malika« zu werden, »Malika-Bitte-Sehr«, »Malika-Danke-Schön«, die im kleinen Büro einer Zwei-Personen-Rechtsberatung hockte, Anlaufstelle für drei Initiativen, vier Vereine und für das Forschungsinstitut, kurzum für alles, was am Sozialzentrum dranhing. Dort lernte man sie kennen, die Menschen, kamen ja so einige vorbei, Nervensägen und Großmäuler, Arme und Idioten; manchmal schliefen sogar welche dort.

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