Elena Messner - In die Transitzone

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Als Daniel das südeuropäische Makrique erreicht, ist die Hafenstadt gezeichnet von den Ereignissen der letzten Monate. Wo früher in den Yachtclubs Partys gefeiert wurden, suchen die Einheimischen nun das Meer nach ertrunkenen Flüchtlingen ab. Der Hafen ist durch Streiks stillgelegt, die Bevölkerung gespalten. Daniel zieht durch die Straßen und sieht sich schnell mit den Sehnsüchten und Ängsten der Menschen konfrontiert. Als sich das Gerücht verbreitet, dass ein neues Boot am Horizont aufgetaucht sein soll, eskalieren die Ereignisse …

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Der Wagen war in eine Straße eingebogen, die vom Meer weg und einen eng bebauten Hügel hinauf führte. Einige Autos, Fahrräder und Motorroller fuhren ihnen noch immer hinterher, die Fahrräder fielen wegen der Steigung der Straße zurück. Daniel versuchte sie durch den Seitenspiegel zu beobachten, aber Bakarys Hände am Lenkrad versperrten ihm die Sicht. Die Fahrt dauerte insgesamt nicht lange. Bevor die kurvenreiche Straße wieder abwärts führte, hielten sie an. Die Männer sprangen aus dem Wagen, Bakary klopfte an die Glastür eines Lokals, die zwei anderen schlugen sachte gegen die Fenster. Niemand reagierte.

Hinter ihnen trafen die ersten Mopeds, dann weitere Autos ein.

Wie springlebendig die Männer wirkten, während sie versuchten, auf sich aufmerksam zu machen, alles an ihnen war beweglich und kraftvoll. Das fiel Daniel jetzt besonders auf, weil er sich beim Aussteigen wieder an die Ladung im LKW erinnert hatte. Wie konnte es sein, dass ihn die Erinnerung an die Toten in diesem Moment, obwohl er noch kurz davor geglaubt hatte, ihren Anblick nicht verkraften zu können, so wenig in Schock versetzte?

Bakary schlug heftiger gegen das Glas, einige der Männer fingen an, »Hallo!«, »Hey«, »Jemand da?« zu rufen, zunächst immer noch sachte, vorsichtig, fast steif, dann immer lauter, geradezu rücksichtslos. Erst nach einiger Zeit erhob sich im Inneren des Lokals eine Frau hinter einem der Tische.

ABMACHUNG

»Was willst du?« Hinter ihr standen mehrere Frauen, sie alle hatten ihr Haar streng zurückgebunden und tauschten mit den Besuchern Wangenküsse aus, ohne dabei zu lächeln, kaum dass sie überhaupt eine Miene verzogen. Mit einigen Männern, die verspätet hereinkamen, stießen sie zum Gruß nur die Fäuste kurz aneinander. Es stank nach Schweiß und Zigaretten. Bakary hob die Arme, abwehrend, fast entschuldigend: »Etwas mit dir besprechen, Malika.«

Er sah sich um, einige der Frauen folgten seinem Blick: »Ist Hakim hier?«

Eine Zeit lang blieb es still. Eine der Frauen, die weit auseinanderliegende Augen hatte, trat zur Seite, als Malika einen Schritt zurück machte, ihre Arme ausbreitete und in mehrere Richtungen deutete: »Siehst du ihn irgendwo?«

Sie schaukelte ihren dünnen, leicht gekrümmten Oberkörper dazu, unruhig. Als sie ihnen kurz den Rücken zukehrte, war an ihrem Hinterkopf das zu vielen Zöpfen geflochtene Haar zu sehen und eine kleine kahle Fläche dazwischen, wo die braune Haut hervorblitzte, die sich dann in ihrem Nacken und auf den Schultern fortsetzte, nur abschnittsweise von einem T-Shirt verdeckt. Irgendetwas störte Daniel an ihr, vielleicht bewegte sie sich auch nur zu viel.

»Siehst du nicht, dass wir Besuch haben?«, Bakary deutete auf ihn. »Der da ist neu in der Stadt.« Ihr Nicken war schamlos gleichgültig, statt ihn zu begrüßen, sagte sie nur gelangweilt zu Bakary: »Hab ich nicht gesehen«, dann ungeduldig: »Lass mich raten? Es ist wieder wegen einer Verabschiedung?«

Es folgten Berichte, Einwände und Bitten, ein paar Fragen: Wie viele Tote? Hinweise auf deren Herkunft? Darauf, woher das Boot kam. Wie es zum Schiffbruch gekommen war. Während sie die Details ausmachten, brachte man ihr einen Kaffee, und gerade als Bakary ein Problem mit dem Transport ansprach, fragte sie, wo der Zucker sei, dabei sah sie an ihm und auch an Daniel vorbei, der sich auf einen Barhocker gesetzt hatte und über der Theke lehnte. Fast direkt vor seiner Nase stand ein Basilikumstrauch in einer bunten Keramikschale, einzelne Blätter waren verwelkt, gräulich und trocken, andere immer noch hellgrün. Er beobachtete von seinem Platz aus alles reglos. Auch Bakary sah jetzt verärgert über Malika hinweg auf etwas an der Decke, als wüsste er, dass es während der Unterbrechung keinen Sinn habe, weiter nachzufragen. Und so schwiegen alle. Nachdem man ihr ein einzelnes Stück Zucker gebracht hatte, rührte sie langsam im Kaffee, danach erst reagierte sie auf die ihr gestellte Frage, abweisend und knapp: Den Transportweg werde sie freihalten. Sie diktierte einer der Frauen den Text für eine kurze Presseaussendung, dann ging es hin und her: Das Material vom letzten Mal?, sei noch im Keller, Musik oder nicht bei der Verabschiedung?, wie viele Reden?, das sei zu viel, das werde kaum möglich sein, sie könne für nichts garantieren.

Die Frauen hinter ihr schauten abweisend drein. Die mit den auseinanderstehenden schwarzen Augen trat immer wieder einen Schritt näher an Daniel heran, verschränkte die Arme, trat wieder zurück. Selbst im dunklen Licht des Lokals zog sie alle Blicke auf sich. Im Hintergrund hingen die Bilder zerstörter Städte, daneben einige an den Rändern klebrig wirkende, abblätternde Plakate, eines davon halb auseinandergerissen, das andere teilweise übermalt; eine Afrika-Karte mit eingezeichneten Routen, darauf das Logo einer Organisation, dem jemand zwei rot ausgemalte Teufelshörner aufgesetzt hatte. Aus den Lautsprechern hinter der Theke war eine Arabisch sprechende Radiostimme zu hören, ein Ventilator drehte sich neben schmutzigen Gläsern auf der Theke im Kreis.

Bakary sagte jetzt etwas an dem Ort unpassend Zärtliches zu Malika, sie rührte sich nicht, wirkte zerstreut, unkonzentriert, es war eine Spannung zwischen den beiden, fast als sähe man ein Flimmern. Zum Glück kicherte niemand, auch wenn einige der Frauen es sich kaum verkneifen konnten. Erst einige Augenblicke später, als hätte sie sich tatsächlich in Gedanken an diese Zärtlichkeit verloren, meinte Malika, das klinge zwar nett, bringe ihr aber nichts, dazu streckte sie ihre Hand aus und machte eine auffordernde Geste, gleich mehrmals hintereinander.

Man holte Flaschen, Gemüse- und Obstkörbe, einige Schachteln Aspirin, weitere Plastiksäcke und einen Karton mit mehreren Stangen Zigaretten aus den vor dem Lokal geparkten Autos und übergab alles den Frauen. Die schienen zufrieden, es gab nichts zu kommentieren. Als das Telefon auf der Theke klingelte, reichte man Malika den Hörer, sie sagte: »Ja?« Ein Augenblick kurzer Stille trat ein, bis sie fragte: »Was?« Dann schwieg sie erneut, antwortete nur: »In Ordnung« und legte auf.

Alle redeten jetzt durcheinander, bis Bakary unterbrach: »Das ist wirklich nicht wichtig, wir müssen los!«, und Malika zum Abschied betont beiläufig auf beide Wangen küsste. Beim Hinausgehen drehte er sich aber noch mal zu ihr um und sagte: »Du weißt doch: Die Leute erwarten etwas.« Als rumorte doch die Angst in ihm, nachlegen zu müssen, wandte er sich kurz vor der Tür an Daniel, der mit ihm hinausgehen wollte: »Du bleibst hier und hilfst ihnen.«

Danach ging er weg.

Daniel ließ sich befehlen, ohne viel zu fragen und ohne viel gefragt zu werden. Mikrofonständer, Verstärker und mehrere Kabelrollen trug er aus dem Keller des Lokals hoch und stellte sie im Raum ab. Er stieg sicher mindestens dreimal die Holztreppe hinab und wieder hinauf, setzte sich dann auf die Couch im hinteren Teil des Barbereichs, um durchzuschnaufen. Das gesamte Lokal war schon vollgestellt mit Geräten, er und ein paar Frauen warteten eine Zeit lang, bis ein paar der Schlepper zurückkamen, um die Boxen und Ständer wegzubringen. Man befahl, diktierte, rief sich zu, redete durcheinander, mehrere Telefone läuteten gleichzeitig: »Den Gerichtsmediziner informieren und einen Polizeifotografen vorbeischicken!« – »Wir sollten herausfinden, wer sie waren.« – »Das Boot ist in Sirte gestartet, so viel wissen wir bislang.« – »Die Behörden in Libyen haben wir in der Datenbank. Und dreizehn Organisationen kooperieren dort mit uns. An Amnesty auch? Das Flüchtlingswerk? Wer ist dort aktiv?« – »Vielleicht waren sie davor woanders.« – »Haben wir Kontakt zu einem Antirassismusbüro oder einem betreuten Lager?« – »Die Fotos sollten trotzdem hingemailt werden.« – »Da musst du telefonieren.« – »Ans Innenministerium schreibst du persönlich?« – »Heute nachmittag.« – »Fotografiert werden sie noch, bevor sie hingebracht werden.« – »Man hat keine Pässe und Ausweise gefunden.«

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