Elena Messner - In die Transitzone

Здесь есть возможность читать онлайн «Elena Messner - In die Transitzone» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

In die Transitzone: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In die Transitzone»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als Daniel das südeuropäische Makrique erreicht, ist die Hafenstadt gezeichnet von den Ereignissen der letzten Monate. Wo früher in den Yachtclubs Partys gefeiert wurden, suchen die Einheimischen nun das Meer nach ertrunkenen Flüchtlingen ab. Der Hafen ist durch Streiks stillgelegt, die Bevölkerung gespalten. Daniel zieht durch die Straßen und sieht sich schnell mit den Sehnsüchten und Ängsten der Menschen konfrontiert. Als sich das Gerücht verbreitet, dass ein neues Boot am Horizont aufgetaucht sein soll, eskalieren die Ereignisse …

In die Transitzone — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In die Transitzone», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der große Mann in Uniform hatte, als er den Namen des Fremden mitbekam, ein, zwei Schritte auf sie zu gemacht. Sein Ton vertrieb sofort ein paar der Frauen, als er fragte: »Auf Durchreise, Daniel?« Er wartete kurz und schob dann nach: »Bleibst du, Daniel?«

Etwas in seiner Stimme oder etwas in seiner Frage klang hart nach, außerdem betonte er den Namen des Fremden zu stark.

Der Angesprochene sah sich um, oder eigentlich sah er bloß weg vom Mann, und da war ein plötzliches Misstrauen, mit dem ihn viele betrachteten. Der Schwarze fragte wieder nach, diesmal auf Englisch: »Passing by?« Er wartete, probierte andere Phrasen: »Staying? Just Passing? Going through?«, und noch einmal: »Do you stay?«, sprach in der Landessprache weiter: »Warum bist du gekommen?«, bis endlich eine kurze Antwort kam, etwas in der Art wie: »Ich soll es mir ansehen«, auch die Worte »Information« und »Zusammenarbeit« fielen, und dann noch: »Küstenwache« und »Hafenamt«, was wieder Gemurmel und Gerede auslöste: »Schscht, der redet so leise.« – »Verstehst du ihn?« – »Hey, Kleiner, verstehst du uns? – »Versteht ihn irgendwer?« – »Sollen wir langsamer reden?« – »Understand?« – »Lasst ihn in Ruhe!«

Der Uniformierte beugte sich weit hinunter, schob seinen kahlrasierten Kopf vor den des Fremden und forderte ihn wie zur Strafe, weil er weiterhin keine eindeutige Antwort gab, auf: »Zeig uns deine Papiere.«

Kurz gab es einen Aufruhr, dann Scherze und Lachen, der Schwarze wurde zur Seite geschoben, während er feierlich, als hätte er diese Entdeckung als Erster gemacht, verkündete: »Hmnagut. Der versteht nicht gut, ist neu in der Stadt. Er hat hier etwas zu tun.« Seine Stimme war nun fast besorgt, als täte es ihm leid, dass er zuvor einen falschen Ton angeschlagen hatte.

Das machte die Sache auch nicht mehr gut, Daniel war verunsichert, während ihn einige weiter ausfragten: »Kommst du aus Überzeugung?« – »Kennst du jemanden hier?« – »Gefällt dir, was der neue EU-Kommissar beschlossen hat?« – »Was interessiert dich an Makrique?« Er zuckte als Antwort auf alle Fragen nur mit den Schultern oder sagte ab und zu etwas Ausweichendes.

Er fühlte sich schon erschöpft, bevor er richtig angekommen war. Warum fragten sie ihn gleich solche Dinge, offen und aggressiv? So wie sie schnatterten, blieb kein Platz für ein echtes Gespräch.

Aber sie ließen ihn nicht in Ruhe, es ging ständig so weiter, und alles, was er widerwillig über sich erzählte, wurde multipliziert und diskutiert: »Er ist nur auf Besuch?« – »Auf Besuch ist er!« – »Kooperation sagt er.« – »Na, dann.« – »Du willst wirklich in der Stadt bleiben?« – »Der will bleiben und mittun.« – »Gefällt’s dir bei uns in Makrique?« – »Das Meer mag er!« – »Aus dem Norden? Ihr habt doch auch im Norden Zugang zum Meer.« – »Ich geh nur noch ans Meer, um mich auszufurzen.« – »Deswegen ist er gekommen?« – »Er meint doch wegen der Meeresgrenze.« – »Hab’s nicht verstanden.« – »Er sagt, Makrique taugt ihm.«

Auf jeden Kommentar folgte zumeist noch eine Beleidigung oder ein Schimpfwort, an niemand Bestimmtes gerichtet, sondern an die Anwesenden insgesamt. Die waren zueinander nicht gerade höflich, warum sollten sie es dann zu ihm sein, tröstete er sich selbst.

Die Besitzerin stellte sich neben ihn, stand mitten im Geschnatter und den Rufen, holte eine zerknitterte Visitenkarte aus ihrer Hosentasche: »Nimm!« Auf der schwarzen Karte war in pinker Kursivschrift ihr Vorname geschrieben, Nathalie, darunter in Gelb einige Zahlen und in Blau eine Adresse, all dies war durchgestrichen worden, darüber handschriftlich ein anderer Straßenname und andere Zahlen eingefügt. Daniel steckte die Visitenkarte ein.

Der Uniformierte hatte sich endlich weiter abseits hingestellt, er nickte ihm aus der Entfernung mehrmals aufmunternd zu, merkte dabei genau, dass seinem Blick ausgewichen wurde, und rief durch den Raum: »Nat, du solltest Tassioni Bescheid geben!«

Ihre Antwort blieb knapp, über mehrere Köpfe hinweg: »Die wird es schon noch erfahren«, aber der Schwarze schrie, wieder nur an sie gerichtet, als sei der, um den es ging, gar nicht da: »Wissen Malika und Hakim schon von ihm?«

Auch diesmal blieb Nat kurz angebunden: »Die Mokaddems werden es herausfinden, wenn sie es herausfinden.«

Die Fragen gingen derweilen weiter im Kreis, richteten sich an alle und an den Neuen: Wie er die derzeitige Situation in Europa einschätzte, was er von der Welt dachte, in der sie leben mussten, warum er allein, ob er überhaupt allein hergekommen war?

Immer wieder wehrte Daniel die Fragen der Umstehenden lächelnd ab und sagte mehr als einmal: »I’m just visiting«, und dann später etwas Gegenteiliges, als sei er sich selbst nicht sicher. Auch zuckte er weiterhin mit den Schultern und versuchte, nicht zum Uniformierten hin zu schauen, der ihm zuzwinkerte und dreimal eine Geste wie zum Gruß – oder als Warnung?, als Drohung? machte: Er tippte sich mit zwei Fingern an die dunkle Stirn, formte mit dem Mund den Namen: »Daniel«, und deutete mit beiden Daumen nach oben.

Wie konnte es sein, dass sie einfach nicht von ihm abließen?

Seine Antworten blieben recht allgemein: dass er aus dem Norden gekommen war, dass die Lage sich auch bei ihnen nicht verbessert hatte, aber auch nicht verschlechtert, dass er mit der lokalen Küstenwache seit Längerem in Kontakt war. Er nannte einen Namen, niemand reagierte darauf. »Zwecks Zusammenarbeit!«, das Wort wiederholte er noch einmal, als ob er nun doch Lust hatte, sich darüber auszutauschen, aber keiner reagierte darauf. Er unterbrach sich beim Reden mehrmals selbst, um hastig zu trinken, und kniff dabei die Augen zusammen, als ob er sich nur schwer konzentrieren konnte.

Nachdem er nun doch, wenn auch stockend, zu sprechen begonnen hatte, ließ die allgemeine Neugierde rasch nach. Nur wenige Leute ließen sich von seiner Art zu reden, von seinen langen Pausen und seinem Akzent nicht abschrecken und blieben bei ihm sitzen. Die Frauen waren bald wieder draußen, sie lachten und sangen.

So leicht war das also?

ANSICHTEN

Eine Wendeltreppe aus Stahl führte nach oben, in eine kleine Wohnung über der Bar. Daniel stand in einer Küche, die mit Geschirr vollgestellt war. Durch eine Tür sah er ins Badezimmer, dort waren überall Gläser und Fläschchen aufgestellt, die matt glitzerten, als wären sie mit Schleim oder Öl gefüllt. Nur wenig Licht fiel durch ein kleines Fenster herein, er trat näher und sah auf die Straße. Eine der Frauen, die mit ihm geredet hatten, stieg gerade in einen quer neben dem Lokal geparkten Laster, der über und über mit Sprüchen besprayt war.

Nat zog ihn ins Wohnzimmer, warf ein paar Bücher und Socken vom Sofa und setzte ihn dorthin. Vor der großen Fensterfront, von der aus man auf die Dächer der Häuser gegenüber schaute und dahinter das Meer im Dunkeln erahnen konnte, stand ein breiter Abstelltisch. Er entdeckte einen großen Haufen Fotografien von Menschen auf Schiffen, die mit geschlossenen Augen auf die Welle warteten und just in der Sekunde, bevor sie ihnen ins Gesicht platschen würde, eingefangen worden waren, Bilder von Ruder-, Segel-, Motorbooten mit Werbeaufschriften, Fahnen in Rot, Blau, Weiß, kleine Gestalten, die unter ihnen herauswuchsen. Immer wieder war Wasser abgelichtet, das gegen Holz, Metall, gegen die gläsernen Windschutzscheiben der Motorboote schlug, viele Schnappschüsse von Menschen, die an Segeln zerrten. Hunderte, wenn nicht Tausende Fotografien musste sie gemacht oder zusammengetragen haben, einige mit dem gleichen Motiv. Sie wühlte in ihnen, deutete auf eine, zog eine andere hervor, tauchte mit beiden Händen in den Haufen, um ein neues Bild herauszufischen, während sie mit ihm sprach, ihn fragte: »Schön, oder?«, auf eines der Fotos deutete: »Fest des Windes«, oder: »Von der Regatta letztes Jahr« und ihm vorschwärmte: »So ein Wochenende hast du noch nicht erlebt«, »Das war vielleicht was«, »Das sieht man einmal und nie wieder.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «In die Transitzone»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In die Transitzone» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «In die Transitzone»

Обсуждение, отзывы о книге «In die Transitzone» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x