Ilse Tielsch - Die Ahnenpyramide

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Schon als Mädchen hat Anni ihren Vater zum Stammbaum der Familie gelöchert, viele Jahre später spürt sie selbst deren Wurzeln nach. Ihre Vorfahren werden dabei ebenso lebendig wie die versunkene Welt Böhmens und Mährens. Sie begegnet Bauern, Handwerkern, kaiserlichen Beamten und Ärzten, berichtet von guten Zeiten, von Veränderung und Fortschritt. Über vier Jahrhunderte lang kamen die Menschen mit all ihren Besonderheiten und Eigenarten meist friedlich miteinander aus, bis der Nationalsozialismus und die Schrecken des 2. Weltkrieges Anni und ihre Eltern gewaltsam von ihren Wurzeln trennen.
Ilse Tielsch ist die bedeutendste mährische Zeitzeugin einer ganzen Epoche und tritt mit ihrer Literatur für Völkerverständigung und Frieden ein.

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Dann hörte ich noch, wie sie sagte: Später einmal wird sie sich vielleicht dafür interessieren.

1

Wir wissen nicht, woher sie gekommen sind und wann sie ins Land zogen, was sie mitbrachten an Hausrat, Geräten, Kleidung und vielleicht Sämereien, Tieren. Wahrscheinlich hatten sie, was sie besaßen, auf Wagen gepackt, einfache Bauernwagen mit eisenbeschlagenen Holzrädern, wahrscheinlich sind diese Wagen von Pferden gezogen worden, vielleicht waren sie von Stoffplanen überspannt, die sie über eiserne Reifen gebreitet hatten, die ein Dach bildeten, einen primitiven Schutz gegen den Regen und gegen die Kälte der Nächte, vielleicht lagen unter diesem Dach ihre Kinder auf einem Häufchen Stroh, saßen die Frauen vorne auf einem als Sitz quergelegten, mit Eisennägeln befestigten Brett, hielten die Zügel in den Händen, gingen die Männer neben dem Wagen her, um die Zugpferde zu entlasten.

Als man sie geworben hatte, als man sie überredete, das Land, in dem sie gelebt hatten, zu verlassen, Hab und Gut, alles, was beweglich war und was sich mitnehmen ließ, aufzuladen, mit Stricken festzubinden an Karren, als man sie dazu brachte, nach dem fernen, fremden Land Böhmen aufzubrechen, das sie nicht kannten, dessen Sprache sie nicht sprachen, was hat man ihnen damals versprochen? Reiches Bauernland, fruchtbare Erde, guten Absatz für im Handwerk gefertigte Waren, eine sorgenfreie Zukunft für ihre Kinder? Hat man Werber in ihr Land geschickt, Männer, die der überzeugenden Rede fähig waren, die die anfangs Zögernden überredeten, den Unentschlossenen Mut machten, MENSCHENFÄNGER, die von Haus zu Haus gingen, auf den Marktplätzen sprachen? Waren es einzelne, die aufbrachen, aus den Dörfern und Städten, die sich zu Trecks zusammenschlossen, oder sind miteinander verwandte, befreundete Familien aufgebrochen, halbe Dorfgemeinschaften, ganze Straßenzüge? Wir wissen es nicht.

Sie könnten aus Sachsen gekommen sein, wo heute noch Familien ihres Namens leben. Wahrscheinlich sind sie lange unterwegs gewesen auf holprigen Straßen, schlechten Wegen, auf denen die Wagenräder einsanken, wenn es regnete, die Pferde strauchelten, die Wagen kippten, nur mit viel Mühe sich wieder aufrichten ließen, durch Wälder, in denen habgieriges Gesindel lauerte, Räuber ihr Unwesen trieben, Durchreisende überfielen und um ihren geringen Besitz brachten. Sie müssen unter den letzten gewesen sein, die kamen, als das fruchtbare Bauernland schon vergeben war, als in den offenen, dem Handel freundlichen Tälern schon andere, Mutigere, Entschlossenere saßen. Für sie blieb ein Stückchen Land in einem hochgelegenen Tal, felsiges Hügelland, Grasland, Urwald, von Felskoppen umgeben, karge Erde, auf der nur dünnhalmiges Korn und Gebirgshafer gediehen, später die genügsame Kartoffel. In den Wäldern wuchsen die wilden Erdbeeren und Heidelbeeren, die Kirschen reiften erst im August und wurden nicht groß, die Beeren der Eberesche machten die Zähne stumpf und die Mundschleimhaut bis in den Hals hinein rauh, so herb schmeckten sie. Viel später Geborene sollten sich erinnern: NUR DER FLACHS GEDIEH ÜPPIG AUF DEN HÄNGEN, BLAU BLÜHEND WARF ER WELLEN IM WIND. Ob sie enttäuscht waren, ob sie an Rückkehr dachten? Sie waren als Freie gekommen, nach eigenem Willen und aus eigenem Entschluß. Sie hätten umkehren und dorthin zurückkehren können, woher sie gekommen waren. Aber kehrt man dorthin zurück, wo man alles, was man besaß, was man nicht mitnehmen konnte, verkauft, verschenkt, anderen überlassen hat, geht man dorthin zurück, wo man Abschied für immer genommen hat, zu jenen, die abgeraten, vielleicht Enttäuschung vorausgesagt haben, von denen man vielleicht verlacht und verspottet werden wird? Wagt man die beschwerliche Reise, die man unter gefährlichen Umständen unternommen, hinter sich gebracht hat, ein zweites Mal?

Sie blieben, nahmen das Land, das man ihnen zuwies, rodeten es, schlugen die Wälder, gruben die Steine aus der roten Erde aus. Immer wieder wurden die Häuser, die sie gebaut hatten, niedergebrannt, von den Hussiten, von den Schweden, von kaiserlichen Truppen, wurde gemordet, geplündert, geraubt und zerstört. Immer wieder flüchteten sie sich in die Wälder, kehrten zurück, begannen neu, bauten Hütten und Häuser wieder auf, brachten die zertrampelten, verwüsteten Felder wieder in Ordnung. Sie gaben nicht auf, blieben im Land, überlebten Hungerjahre und Katastrophen, Mißernten und Seuchen, sie zeugten unzählige Kinder, die, sofern sie überlebten, zum Teil im Ort selbst seßhaft blieben, zum Teil in die umliegenden Dörfer und Städte zogen. Manche dieser Kinder sind später wieder fortgegangen, weit weg aus Böhmen, sogar nach Amerika. Die meisten aber blieben, ließen sich in der Umgebung nieder, waren Bauern, Feldgärtner oder übten ein Handwerk aus. Ein Oberlehrer aus Wildenschwert im Bezirk Landskron stieß bei heimatkundlichen Forschungen auf den ersten eingetragenen Namen. ADAM muß um 1580 geboren worden sein. Neben dem Sterbedatum im Kirchenbuch befindet sich die Berufsbezeichnung RUSTICUS.

Einer von Adams Söhnen zeugte Georg, den wir der besseren Übersicht wegen GEORG DEN ERSTEN nennen, Georg der Erste zeugte GEORG DEN ZWEITEN, Georg der Zweite zeugte PAULUS, Paulus zeugte GOTTLIEB, Gottlieb zeugte JOHANN WENZEL DEN ERSTEN, Johann Wenzel der Erste zeugte JOHANN WENZEL DEN ZWEITEN. Johann Wenzel der Zweite zeugte zehn Kinder mit ANNA JOSEFA, einer geborenen BÜHN.

Wir besitzen eine Fotografie des Hauses, das sie erbauten und in dem sie lebten, in dem sie ihre Kinder zur Welt brachten und starben. Es ist ein gut erhaltenes Bauernhaus, über dem Steinsockel weiß gekalkt, das Obergeschoß aus Holz. Zwei Fenster auf der Seite der Eingangstür, die in einen kleinen, gemauerten Windfang mündet, drei Fenster an der Giebelseite, gegen den bescheidenen Vorgarten hin, mehrere Fenster wahrscheinlich an der auf der Fotografie nicht sichtbaren Breitseite, an die sich ein Stallgebäude (Scheunentrakt) mit breiter Einfahrt anschließt. Der hinter dem Windfang wieder in die Normallinie zurückspringende Hausteil enthielt wahrscheinlich Kammern und Stall. Das Dach in zwei Stufen abfallend, die untere flach, als Wetterschutz über die Fenster gezogen, mit Holzbalken abgestützt, die obere steiler, vielleicht später aufgesetzt, mit Holzschindeln gedeckt. Vor der offen stehenden Haustür zwei ausgetretene Steinstufen, dann ein schmaler Weg über ein aufgeschüttetes grasbewachsenes Hügelchen hinunter zur Straße. Grasumwachsen das ganze Haus, der steinerne Sockel, der aus schmalen Holzlatten gezimmerte Vorgartenzaun, Gras gegen den gewölbten Torbogen zur Einfahrt hin, nach rückwärts zur Stalltür, wo der hölzerne Karren steht. Gras auch im Vordergrund der Fotografie, in die, vom Rand her, die hölzerne Wagendeichsel ragt. Vor dem Windfang ein Kirschenbaum, mehrere kleine, ruppige Bäume mit dünnem Geäst.

Ein gutes Haus, sicher mehrere hundert Jahre alt. Ein kleines Haus, wenn man Vergleiche zieht zu den wuchtigen Vierkanthöfen anderer Gegenden, solche Vergleiche darf man nicht anstellen, sonst schrumpft es sofort, wird zur engen Behausung bescheidener Bauersleute. Ein großes Haus, wenn man die Hütten und Keuschen der Häusler in der Umgebung betrachtet, aus Holzbalken gezimmert, mit Kalk bestrichen, der Fußboden aus gestampftem Lehm, in der Kammer oft nur ein einziges Bett, in dem die Eltern mit den jüngsten Kindern schliefen, die anderen lagen auf Strohsäcken, auf der hölzernen Ofenbank, auf dem Fußboden. Die Ställe fensterlos, die Stallwände mit einer Laubschicht gegen die Kälte des Winters umgeben. Ein großes Haus, wenn man vergißt, was man an größeren Häusern gekannt hat, wenn man die Armut und Kargheit der Felder bedenkt.

Ich setze die Brille auf, meine Augen sind nicht mehr jung genug, um die Gräser, die Unkrautpflanzen, die Blätter der Bäume zu unterscheiden. Die kleinen, ruppigen Bäumchen vor den Vorgartenfenstern, denke ich, könnten magere Apfelbäumchen sein. Ich will es genau wissen, noch genauer, um noch besser zu sehen, halte ich eine Lupe vor mein rechtes Augenglas, gehe nahe an die Fotografie heran, kneife das linke Auge zu. Etwas Seltsames geschieht. Das Bild wird plastisch, dreidimensional, die Kanten der Mauern treten hervor, die Fensterflügel mit den kleinen gläsernen Scheiben stehen von der Hauswand ab, ich sehe die Zwischenräume in den Holzschindeln des Daches, die Spalten unter den Steinen der Stufen, der hölzerne Karren steht da, als könnte ich ihn greifen, die Wagendeichsel ist rund und glatt. Ich erkenne, daß die schmale Tür hinter dem Windfang aus weiß gekalkten Holzbrettern gemacht ist, daß von unten her ein feuchter dunkler Streifen in die weiße Farbe hochkriecht, auch die aus Steinen gefügte Rampe vor der Tür ist dunkel und feucht, die Nässe steigt aus dem Stallmist hoch, der unterhalb der steinernen Rampe gelagert ist. Ich sehe die Schattenstellen auf den Blättern der Bäume, sehe, daß die Blätter sich alle nach einer Seite hinneigen, biegen, also haben sie sich, als die Fotografie gemacht worden ist, leicht im Wind bewegt. Ich halte die Lupe vor mein rechtes Augenglas, neige mich noch näher zu dem Bild hinunter, das vor mir auf dem Tisch meines Wohnzimmers liegt, da streift mich ein Windhauch, ich fühle ihn auf der Haut. Ich stehe auf der schmalen Dorfstraße, die Sonne scheint, die Blätter der Bäume bewegen sich, ich höre sie rauschen, die nach außen geöffneten Flügel eines der Fenster klappern, die kleinen, ruppigen Bäume werfen dünne Schatten, die Schatten bewegen sich. Ich rieche Gras, rieche Erde und Staub, fühle Sonne und Wind auf der Haut. Nein, Stimmen höre ich nicht, nicht die Stimmen von Erwachsenen, auch keine Kinderstimmen. Aber ein Flügel der Haustür steht offen, ich sehe durch den Spalt in den schattigen Hausflur hinein.

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