Kenneth E. Bailey - Jesus war kein Europäer

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Jesus war kein Europäer, sondern lebte in einer Kultur, die uns fremd ist. Dieses faszinierende, leicht verständliche Sachbuch liefert Einblicke in die Denkwelt Jesu und des Neuen Testaments. Durch die Beschreibung des kulturellen Umfelds, in dem Jesus gelebt und gewirkt hat, bekommt man ein tieferes Verständnis seiner Aussagen. Der Autor Kenneth E. Bailey hat Jahrzehnte lang im Nahen Osten gelebt und gelehrt. Für seine Analysen zieht er noch weitere arabisch-christliche Bibelausleger des Mittelalters heran. So erfährt man zum Beispiel, warum Jesus in der Krippe, aber nicht im Stall geboren wurde, oder warum er in den Staub schrieb, als die Ehebrecherin vor ihm stand. Eine wertvolle Neu-Interpretation vieler biblischer Texte.

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Bezüglich der Neuzeit hielt ich mich an Ibrahim Sa‘id, einen herausragenden ägyptischen protestantischen Geisteswissenschaftler, der im 20. Jahrhundert fachkundige Kommentare zu den Evangelien des Lukas und des Johannes auf Arabisch verfasste. Zusätzlich konsultierte ich immer wieder Matta al-Maskin, den koptisch-orthodoxen Gelehrten, der 2006 verstarb. Dieser hoch gebildete Mönch, der beinahe Patriarch seiner Kirche geworden wäre, brachte Jahre seines Lebens im Kloster damit zu, Kommentare zum Neuen Testament auf Arabisch zu schreiben. Seine sechs dicken Bände zu den Evangelien sind beeindruckend und außerhalb der arabischsprachigen christlichen Welt unbekannt.

Neben den alten und modernen Kommentaren gibt es noch die unterschiedlichen Textüberlieferungen. Für mich hat die arabische Bibel die längste und glanzvollste Geschichte aller Sprachtraditionen. Die alten christlichen Überlieferungen waren Übersetzungen des Neuen Testaments ins Lateinische, Koptische, Armenische und Syrische. Mit dem vierten Jahrhundert hörten diese Übersetzungsbemühungen allerdings auf. 8Die ältesten arabischen Neuen Testamente stammen möglicherweise aus dem achten, ganz gewiss aber aus dem neunten Jahrhundert. Sie wurden aus dem Syrischen, Koptischen und Griechischen übersetzt und wurden bis zur heutigen Zeit immer wieder überarbeitet und erneuert. 9Übersetzung ist immer Interpretation, und diese Versionen überliefen das Textverständnis der jeweiligen Kirche, die die Übersetzung erarbeitete. Sie sind eine Fundgrube für die Erforschung der Evangelienauslegung im Orient.

Rhetorische Muster in hebräischen Texten

Die vorliegenden Aufsätze thematisieren nicht nur die Kultur, sondern auch die Sprachkunst der antiken und neuzeitlichen Völker des Nahen Ostens, die seit Jahrtausenden in ihren Dichtungen und teilweise ihren Erzählungen mit Parallelismen arbeiten. In der westlichen Welt sind sie als „hebräische Parallelismen“ bekannt, die im Alten Testament häufig anzutreffen sind. Doch in der frühen hebräischen Literatur wurden diese Parallelismen zu einem Sprachkunstwerk verwoben, das ich als „prophetische Redegänge“ bezeichne. Die Bausteine dieser Redegänge sind verschiedene Kombinationen hebräischer Parallelismen. Manchmal werden Gedanken paarweise nacheinander präsentiert und erscheinen in geschriebener Form als AA-BB-CC-Muster. In anderen Fällen werden Gedanken vorgetragen und dann von hinten nach vorn als A-B-CC-B-A wiederholt. Dies kann man als „gespiegelten Parallelismus“ bezeichnen (andere gebräuchliche Bezeichnungen sind Ringkomposition oder Chiasmus). Ein drittes rhetorisches Stilmittel bezeichne ich als Stufenparallelismus, da es einem ABC-ABC-Muster folgt. Diese drei Grundformen sind häufig in einem einzigen Redegang vereint. Ein meisterhaftes frühes Beispiel einer solchen Kombination rhetorischer Stilmittel findet sich in Jesaja 28, wie in Abbildung 0.1 zu sehen ist.

Darum hört das Wort des HERRN, ihr Männer der Prahlerei,
Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist!
Denn ihr sagt:
1. a) Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossenb) und mit dem Scheol einen Vertrag gemachtc) Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährtd) wird sie uns nicht erreichen, Bund geschlossen mitTod, Scheol
2. a) denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemachtb) und in Trug uns geborgen. ZufluchtsortSchutz gesucht
3. Darum, so spricht der Herr, HERR:Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein,einen bewährten Stein,einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. bauenMaterial
4. Wer [an ihn – LXX] glaubt,wird nicht ängstlich eilen. Inschrift
5. Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage. bauenWerkzeug
6. a) Hagel wird die Zuflucht der Lüge hinwegfegen,b) und das Wasser wird das Versteck wegschwemmen. ZufluchtsortSchutz zerstört
7. a) Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden,b) und euer Vertrag mit dem Scheol wird nicht bestehen bleiben.c) Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt,d) dann werdet ihr von ihr zertreten werden. Bund aufgehoben mitTod, Scheol

Abbildung 0.1: Jesajas Gleichnis von den zwei Bauherren (Jes 28,14-18) 10

In diesem Redegang fallen mehrere rhetorische Merkmale auf.

Es gibt sieben Strophen. Diese Strophen sind spiegelbildlich angeordnet: Strophe 1 gehört zu Strophe 7, Strophe 2 zu Strophe 6, Strophe 3 zu Strophe 5. Die mittlere, 4. Strophe bildet den Höhepunkt, in welcher der Prophet das Volk dazu aufruft, zu glauben und nicht ängstlich davonzueilen. Dieser typische rhetorische Stil mit seinen sieben Strophen ist so alt und weit verbreitet, dass er einen Namen verdient. Ich habe mich für die Bezeichnung „prophetisch-rhetorische Form“ entschieden. Sie taucht zum ersten Mal in Psalm 23 auf. Im Markusevangelium findet man 17 Beispiele dafür. Zur Zeit des Neuen Testaments war dieses Stilmittel also mindestens tausend Jahre alt.

Strophe 1 hängt mit Strophe 7 zusammen und setzt einen „Stufenparallelismus“ ein. Im direkten Vergleich wird der Zusammenhang deutlich.

1 a) Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen
b) und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht. Bund geschlossen mit
c) Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt Tod, Scheol
d) wird sie uns nicht erreichen,
7 a) Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden,
b) und euer Vertrag mit dem Scheol wird nicht bestehen bleiben. Bund aufgehoben mit
c) Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, Tod, Scheol
d) dann werdet ihr von ihr zertreten werden.

Die vier Aussagen in Strophe 7 sind mit denen in Strophe 1 verknüpft und widersprechen ihnen direkt. Zeile 1c und 7c sind identisch.

Ein rascher Blick auf Strophe 2 und 6 zeigt die gleiche Verbindung. Nur gebraucht Jesaja in diesem Fall in seinem Stufenparallelismus je zwei Gedanken, die mit „Zufluchtsort“ und „Schutz“ zu tun haben. In Strophe 2 sind Zufluchtsort und Schutz intakt; in Strophe 6 sind sie zerstört.

Strophe 3 und 5 gehören ebenfalls zusammen, jedoch auf andere Art und Weise. Strophe 3 nennt den verheißenen neuen Grundstein; Strophe 5 beschreibt die zum Bau zu verwendenden Werkzeuge. „Recht“ wird die „Richtschnur“ sein und „Gerechtigkeit“ die „Waage“. Um ein Haus aus Stein zu bauen, muss der Maurer Baumaterialien (3) und Werkzeuge zum Bau (5) haben. Diese zwei Strophen gehören also offensichtlich zusammen.

Der Höhepunkt in der mittleren Strophe konzentriert sich auf den verheißenen Segen des Glaubens. Das Gebäude, das sie aufgebaut haben (Zufluchtsort und Schutz), wird erschüttert werden und einstürzen. Doch mit Glauben (an Gott) werden sie nicht flüchten müssen. Zudem hat die Mitte üblicherweise (und so auch hier) eine Verbindung mit dem Anfang und dem Ende. Die Herrscher von Jerusalem haben einen „Bund mit dem Tod“ (1), der nicht standhalten kann (7). Nur wer „glaubt“ (4), wird standhalten können. Die Mitte (4) besteht aus zwei Zeilen, und 4a gehört zu 1, während 4b in Verbindung mit 7 steht. Man kann es folgendermaßen betrachten.

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