Marthe Cohn - Im Land des Feindes

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"Im Land des Feindes" erzählt die wahre Geschichte der französischen Jüdin Marthe Hoffnung Cohn, die ihr Leben aufs Spiel setzte, um in Nazi-Deutschland kriegswichtige Vorhaben auszukundschaften. Aus einer Familie in der Grenzregion stammend, die verfolgte jüdische Kinder bei sich aufnimmt und später Menschen in die Freie Zone schmuggelt, ist ihr dieses Engagement eine Selbstverständlichkeit. Die Résistance, der sich Marthe unbedingt anschließen will, lehnt die zierliche Frau zunächst ab, doch aufgrund ihrer ausgezeichneten Deutschkenntnisse und ihrer unauffälligen Erscheinung wird sie als Spionin nach Deutschland geschickt. In hochdramatischen und gefährlichen Situationen beweist sie Geistesgegenwart und ungeheuren Mut. Marthe Cohns Geschichte, geprägt vom leidvollen Schicksal ihrer Familie und ihres ganzen Volkes, beeindruckt durch den Kampfgeist einer Frau, die in ihrer Jugend alles riskierte und auch heute noch unermüdlich als Zeitzeugin für Gerechtigkeit und Freiheit eintritt.

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»Für Ihre Familie ist Poitiers vorgesehen«, sagte uns der gestresste Beamte der Stadtverwaltung. »Es ist ja nur eine vorübergehende Vorsichtsmaßnahme, bis sich alles wieder beruhigt hat. Betrachten Sie es als einen Kurzurlaub. Versuchen Sie, bei Verwandten oder Freunden unterzukommen. Nehmen Sie nur mit, was Sie unbedingt benötigen. Aber verlieren Sie keine Zeit.«

Benoît, der jüngste Bruder meines Vaters, wohnte in Poitiers, etwa siebenhundert Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Das schien am anderen Ende der Welt zu sein. Deshalb gingen alle davon aus, dass die Stadt vom Krieg verschont bliebe. Da die Argumente der Behörden nicht von der Hand zu weisen waren, beschlossen wir nach einer kurzen Beratung mit Freunden und Verwandten, so bald wie möglich aufzubrechen.

»Seht es als verspäteten Sommerurlaub an«, versuchte meine Mutter uns aufzumuntern, als es am nächsten Morgen ans Packen ging. »Ehe ihr euch verseht, sind wir wieder zu Hause.«

Ich war mittlerweile 19 Jahre alt und sah unserer Abreise mit gemischten Gefühlen entgegen. Während ich meine persönlichen Sachen in einem kleinen Koffer verstaute, gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Metz war mein Zuhause. Hier hatte ich meine Freundinnen und meine Arbeit. Andererseits könnte ein neues Leben in einer fremden Stadt ein großes Abenteuer sein, auch wenn mich die ungewisse Zukunft ein wenig ängstigte. Aber was würde Cécile machen, die sich mit ihrem Hutsalon einen treuen Kundenstamm aufgebaut hatte? Und Stéphanie, die unbedingt Ärztin werden wollte? Und würden Hélène und Rosy, die hervorragende Schülerinnen waren, die Schule abschließen können?

Als ich aufblickte, sah ich Jacquie mit schreckgeweiteten Augen im Türrahmen stehen.

»Kommen jetzt die Deutschen?«, fragte er und steckte schnell wieder den tröstenden Daumen in den Mund. Dieser unschuldige kleine Junge, der miterlebt hatte, wie verrohte Gestapo-Beamte in sein Zuhause eingedrungen waren und alles kurz und klein geschlagen hatten, und der brutal dem Schoß seiner Familie entrissen worden war, musste furchtbare Angst haben.

Ich tadelte mich innerlich für meinen Egoismus, lief zu ihm und drückte ihn fest an mich. »Nein, Jacquie«, sagte ich und strich ihm über sein flaumiges braunes Haar. »Die Deutschen werden nicht in Frankreich einmarschieren. Niemals. Das versprech ich dir.«

Eine fremde Welt

Poitiers war für uns eine fremde Welt. Oberhalb des Zusammenflusses zweier Flüsse auf einem Hügel gelegen, umgeben von den Dörfern im Tal, war Poitiers, verglichen mit dem geschäftigen, kosmopolitischen Metz, eher ländlich und verschlafen. Anders als noch vor ein paar Jahren, als Scharen von Juden aus dem Osten hierherkamen, lebten jetzt nur noch drei oder vier jüdische Familien in dieser überwiegend katholischen Gegend. Ich hatte den Eindruck, dass die Leute nicht mal wussten, wie ein Jude aussah, und überrascht feststellten, dass wir weder Hörner noch Schwänze hatten. Sie waren warmherzig und freundlich und gaben uns das Gefühl, willkommen zu sein. Schließlich waren wir Landsleute und fürchteten wie sie den gemeinsamen Feind.

Mit unseren wenigen Habseligkeiten kamen wir zunächst bei Onkel Benoît und seiner schwangeren Frau Fannie in ihrer kleinen Wohnung am Place de la Liberté im Zentrum der Stadt unter. Benoît war Börsenhändler und einer der wenigen Menschen, mit denen sich mein Vater verstand. Er hatte in seinem Leben schon viel mitgemacht: Seine erste Frau war bei einem Autounfall ums Leben gekommen, ein Kind war gestorben, als es noch ganz klein war, und sein überlebender Sohn war autistisch und sprach kein Wort. Trotz dieser Schicksalsschläge war Benoît gelassen und unbeschwert, also das genaue Gegenteil seines aufbrausenden Bruders. Mein Vater hatte Benoît im Waisenhaus unter seine Fittiche genommen und die beiden Brüder standen sich seitdem sehr nah. Benoîts Gegenwart hatte eine beruhigende Wirkung auf meinen Vater.

Es war für Benoît und Fannie sicher nicht leicht, plötzlich neun Leute – einschließlich meiner Großmutter – bei sich aufzunehmen. Wir blieben allerdings nur ein paar Tage und zogen dann in die leere Wohnung darunter. Später stießen noch Jacquies Onkel Oskar Kluger und ein paar andere Verwandte aus Metz zu uns, darunter mein geliebter Onkel Léon – ein jüngerer Bruder meiner Mutter –, seine Frau Claire und ihre gemeinsame Tochter Myriam.

Léon war Geschäftsmann. Er besaß einen Laden in Metz und hatte ebenso wie wir alles zurücklassen müssen. Er verehrte meine Mutter und schätzte meinen Vater. Er sah gut aus, war intelligent und freundlich und als eins von acht Kindern an Trubel gewöhnt. Wie alle Brüder meiner Mutter mochte er mich besonders gern, weil ich ihn an sie als junges Mädchen erinnerte. Wir waren sehr froh, dass er uns in dieser fremden Stadt Gesellschaft leistete.

Mehrere Tage lang schliefen wir, wo wir gerade ein Plätzchen fanden: auf Sofas oder dem Fußboden, bis uns die Stadtverwaltung Unterkünfte zuwies. Cécile und ich teilten uns ein Zimmer in der Wohnung einer netten, gutbürgerlichen Familie, den Laffons, die überaus freundlich zu uns waren. Madame Laffon hatte einen Sohn im Ersten Weltkrieg verloren und wir konnten ihr keinen größeren Gefallen tun, als ihr zuzuhören, wenn sie uns jeden Tag seine zerknitterten Briefe von der Front vorlas und weinte, als wäre es das erste Mal. Sie schien nicht über den Verlust hinwegzukommen.

Tagsüber versammelten wir uns in Benoîts Wohnung oder erkundeten die Innenstadt und abends kehrten wir in unsere jeweiligen Unterkünfte zurück. Wir hatten weder ein eigenes Geschäft noch irgendwelche Einkünfte, ja nicht einmal ein eigenes Dach über dem Kopf. Vater konnte nicht arbeiten, da er nur gebrochen Französisch sprach und kaum jemand in Poitiers Deutsch verstand. Cécile, Stéphanie und ich streiften tagelang durch die engen, verwinkelten Gassen, bewunderten die Kathedrale, die wunderschönen romanischen Kirchen, die Universität und die galloromanischen Ruinen. Wir schlenderten durch das Straßengewirr und staunten über die Fachwerkhäuser aus dem 15. Jahrhundert und die Residenz der Herzöge von Aquitanien. Bald schon kannten wir die Stadt wie unsere Westentasche.

Nach einem Monat, als sich die Situation im restlichen Europa nicht gebessert hatte, begriffen wir, dass dies nicht nur ein kurzer Urlaub war. Cécile fand ein möbliertes Haus mit einem großen, ummauerten Garten in Chauvinerie, am Ende eines steilen Hügels nördlich des Bahnhofs, und so war unsere Familie endlich wieder vereint.

»Lasst uns ein eigenes Geschäft aufmachen«, schlug Maman kurz nach unserem Einzug enthusiastisch vor. »Dann hätten wir ein Einkommen und außerdem was zu tun.«

Mit Onkel Léons Hilfe und dem Geld, das uns Fred bei seinem letzten Heimaturlaub gegeben hatte, mieteten wir einen Laden in der Rue de la Regratterie und eröffneten einen Kleidergroßhandel. Wir tauften unser Unternehmen »Etablissement Elby«, L.B., nach den Initialen meines Onkels. Onkel Léon fuhr mit seinem Wagen in entlegene Dörfer und bot unsere Waren in kleinen Läden an. Schon bald florierte das Geschäft und Cécile, Léon und ich arbeiteten ununterbrochen, sechs Tage die Woche, um unsere Kunden zufriedenzustellen.

Maman blieb zu Hause und kümmerte sich um den Haushalt, während Papa die Auktionshäuser abklapperte und alte Uhren und Lampen ersteigerte, um sie später weiterzuverkaufen. Hélène, Rosy und Jacquie gingen zur Schule. Die friedliebende, stille und bescheidene Stéphanie, die immer noch unbedingt Ärztin werden wollte, begann ihr Medizinstudium an der örtlichen Universität. Jeden Abend kam sie strahlend nach Hause und erzählte uns begeistert, was sie gelernt hatte. Sie war intelligent und aufgeweckt und äußerst warmherzig. »Mein größter Wunsch ist es, anderen Menschen zu helfen«, sagte sie oft und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht so selbstlos war wie sie.

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