Marthe Cohn - Im Land des Feindes

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"Im Land des Feindes" erzählt die wahre Geschichte der französischen Jüdin Marthe Hoffnung Cohn, die ihr Leben aufs Spiel setzte, um in Nazi-Deutschland kriegswichtige Vorhaben auszukundschaften. Aus einer Familie in der Grenzregion stammend, die verfolgte jüdische Kinder bei sich aufnimmt und später Menschen in die Freie Zone schmuggelt, ist ihr dieses Engagement eine Selbstverständlichkeit. Die Résistance, der sich Marthe unbedingt anschließen will, lehnt die zierliche Frau zunächst ab, doch aufgrund ihrer ausgezeichneten Deutschkenntnisse und ihrer unauffälligen Erscheinung wird sie als Spionin nach Deutschland geschickt. In hochdramatischen und gefährlichen Situationen beweist sie Geistesgegenwart und ungeheuren Mut. Marthe Cohns Geschichte, geprägt vom leidvollen Schicksal ihrer Familie und ihres ganzen Volkes, beeindruckt durch den Kampfgeist einer Frau, die in ihrer Jugend alles riskierte und auch heute noch unermüdlich als Zeitzeugin für Gerechtigkeit und Freiheit eintritt.

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An sieben Tagen in der Woche kamen immer dieselben SS-Männer in unser Haus, um uns auf ihrer Liste abzuhaken: Adjutant Wilhelm Hipp, zuständig für jüdische Angelegenheiten, sowie drei oder vier seiner bewaffneten Schergen. Unser Haus war nur eins von vielen, das sie aufsuchten. Hipp war ein kleiner, hässlicher Mann, der wie ein Troll aussah. Gegenüber seinen Kollegen bezeichnete er sich gern als »König der Juden«. Er war ein typischer Vertreter jenes Schlägertyps, der in den dreißiger Jahren die Ränge der NSDAP füllte. Es überraschte mich immer wieder, dass er überhaupt intelligent genug war, um einen vollständigen deutschen Satz von sich zu geben, geschweige denn einen französischen. Ich hatte nichts als Verachtung für ihn übrig, wenn er wie ein Pfau mit seinen doppelten SS-Streifen am Revers herumstolzierte.

Zu diesem Zeitpunkt war unsere Familie schon ziemlich geschrumpft. Zuerst hatte uns Cécile verlassen, dann Fred und schließlich Arnold. Hipp hatte wohl schon lange den Verdacht, dass sich Bauern als Fluchthelfer betätigten, aber er konnte es nicht beweisen. Als Arnold auf Drängen meiner Mutter im Juni 1942 über die Grenze in den Süden entkam, ärgerte sich Hipp maßlos, durchsuchte mit hochrotem Gesicht unsere Wohnung und durchwühlte unsere Post, um irgendeinen Hinweis auf Arnolds Aufenthaltsort zu finden.

Ich erklärte Hipp, dass mein Bruder einfach verschwunden sei. »Wir machen uns große Sorgen«, behauptete ich. »Wir wären Ihnen dankbar für jede Information, die Sie uns geben könnten.« Aber das kaufte Hipp mir nicht ab.

Nicht lange danach, am 17. Juni 1942, einem herrlichen Sommernachmittag, kam Noël Degouts Sohn Yves zu uns. Er war mit dem Fahrrad gefahren und völlig außer Atem. »Die Deutschen sind in unserem Haus«, stieß er mit schweißnassem Gesicht hervor. »Die Gestapo. Sie verhören jeden Einzelnen.«

Im Nachhinein scheint es verrückt, aber wir dachten keine Sekunde an unsere eigene Sicherheit. Damals wussten wir noch nicht, wozu die Nazis fähig waren. Das wusste niemand. Wir lauschten heimlich jeden Abend der BBC, aber da erfuhren wir wenig darüber, was mit den Juden in Europa geschah. Wir hatten nicht die leiseste Ahnung, was ihnen bevorstand. Wir gaben Yves ein Stück Brot und ein Glas kalte Milch, dankten ihm, dass er uns gewarnt hatte, und schickten ihn wieder nach Hause.

Abends saßen wir um unseren großen Esstisch aus poliertem Mahagoni und aßen Kirschen, die ein Ladenbesitzer meiner Mutter für uns Kinder mitgegeben hatte, obwohl er dafür ins Gefängnis hätte wandern können. Vor dem offenen Fenster zischten die Schwalben vorbei, während in der Wohnung Vaters unzählige antike Uhren tickten, bevor sie schließlich acht Uhr schlugen.

Wenige Minuten später hämmerte es an die Tür, begleitet von stürmischem Klingeln. Kurz darauf kamen Hipp und seine Männer hereingestürmt. Jacquie war zu diesem Zeitpunkt sieben und lebte seit vier Jahren bei uns. Inzwischen war er an die abendlichen Besuche gewöhnt, die so viele unglückliche Kindheitserinnerungen zurückbrachten. Unser größtes Problem war sein vorlautes Mundwerk. Es war meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er in Gegenwart der SS-Männer kein Deutsch sprach und damit verriet, dass wir alles verstanden, was unsere unliebsamen Besucher untereinander sagten.

Ich legte ihm die Hände auf die Schultern und flüsterte ihm zu, dass er still sein solle. Jacquie gehorchte, aber mit einem Mund voller Kirschen blieb ihm auch nichts anderes übrig. Bevor ich ihn davon abhalten konnte, spuckte er die Kerne mit erstaunlicher Treffsicherheit auf die Deutschen. Nachdem ein Kirschkern direkt vor Hipp auf dem Boden gelandet war, schlug ich Jacquie fest auf die Hand.

»Non, Jacquie!«, schimpfte ich. Ich wagte nicht, mir auszumalen, was passiert wäre, wenn der Kirschkern sein Ziel getroffen und einen dunkelroten Fleck auf Hipps makelloser Uniformjacke hinterlassen hätte. »So etwas macht man nicht. Auch im Krieg muss man immer höflich sein.«

Wir saßen schweigend da, während wir darauf warteten, dass uns Hipp wie üblich auf seiner Liste abhakte. Pavel war verständlicherweise vorsichtig im Umgang mit Deutschen und versteckte sich immer hinter der Standuhr, wenn sie kamen. Er schrumpfte sichtlich, als Hipps Blick auf ihn fiel.

Hipp stolzierte auf dem eleganten Esszimmerteppich auf und ab, während er jeden Einzelnen von uns fixierte. Seine schwarzen kniehohen Stiefel glänzten so sehr, dass ich mich darin hätte spiegeln können. Er hatte ein arrogantes Grinsen aufgesetzt, das mir Angst machte.

»Wer von euch ist Stéphanie?«, bellte er plötzlich.

Bevor einer von uns irgendetwas sagen konnte, erhob sich Stéphanie schwankend. Sie litt an einer chronischen Nierenentzündung und war ziemlich geschwächt.

»Das bin ich«, sagte sie leise.

»Sie sind verhaftet«, schnauzte Hipp, packte sie am Arm und führte sie zur Tür. Als er sie losließ, konnte man deutlich die Abdrücke seiner Wurstfinger erkennen. Die beiden bewaffneten Wachen mit ihren stahlgrau glänzenden Gewehren nahmen sie in die Mitte. Wir sahen uns an, aber keiner von uns wagte es, sich einzumischen. Stéphanie gab mit einem Nicken zu verstehen, dass sie bereit war, mitzugehen, und lächelte uns aufmunternd zu. Ihr letzter Blick galt unserer kleinen blonden Mutter, die kerzengerade in einer Ecke des Raums stand, die Finger so fest ineinander verhakt, dass ihre Knöchel weiß durch die Haut schimmerten.

Nachdem die SS-Männer abgezogen waren, herrschte absolute Stille. Keiner von uns hatte sich geregt, seit sie das Zimmer betreten hatten. Nachdem meine Mutter die ganze Zeit die Fassung bewahrt hatte, sackte sie jetzt in sich zusammen und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

»Sie kommt nie mehr zurück. Das weiß ich«, klagte sie und schlug sich mit der Faust auf die Brust.

In unserem Kummer vereint, saßen wir da und dachten an Steph. Ich sah sie vor mir, wie sie lachend den Kopf in den Nacken warf und ihr langes Haar über ihren Rücken fiel, während wir im Garten unserer Nachbarn in Metz Äpfel pflückten. Ich dachte an die Nächte, in denen wir zusammen mit Cécile kichernd im Bett gelegen, uns gegenseitig abenteuerliche Geschichten erzählt und über die Jungs getuschelt hatten, für die wir schwärmten. Ich versuchte, meine Mutter zu beruhigen, aber sie war untröstlich. Es war, als wäre in ihr ein Licht erloschen.

Mein Vater saß aschfahl und verhärmt am Esstisch, die Lippen fest aufeinandergepresst, den Kopf in die Hände gestützt. Fast ein Jahr lang hatten wir kein Wort miteinander gewechselt, weil ich seine Erziehungsmethoden missbilligte. Ich war wild entschlossen, dafür zu sorgen, dass unser kleiner Cousin, der schon so viel durchgemacht hatte, von seinen Wutausbrüchen verschont blieb. Das hatte ich meinem Vater bei unserem letzten Gespräch deutlich gesagt. Inzwischen war unsere Beziehung auf dem Tiefpunkt angelangt. Doch in den furchtbaren Minuten nach Stéphanies Verhaftung hatte ich das starke Bedürfnis, zu ihm zu gehen und ihn zu trösten. Aber mein Stolz hielt mich zurück.

Eineinhalb Stunden später hörten wir unten auf der Straße ein Auto vorfahren. Da nur die Deutschen Fahrzeuge besaßen, dachten wir zunächst, dass es ein SS-Fahrer wäre, der Stéphanie zurückbrachte. Dann hörten wir auf dem Bürgersteig Schritte und kurz darauf hämmerte jemand mit einem Gewehr an die Tür. Es war Hipp.

»Ihre Tochter weigert sich, mit uns zusammenzuarbeiten. Sie ist unverschämt und aufsässig«, schrie er meinen Vater an und packte ihn am Arm. »Ich verhafte Sie ebenfalls. Sie kommen mit.«

Wieder standen wir schweigend und nach außen hin gelassen da, während mein Vater seinen Hut nahm und unsanft zur Tür befördert wurde. Da hielt ich es nicht länger aus. Ich rannte zu ihm und schlang ihm die Arme um den Hals.

»Papa, ich hab dich lieb«, sagte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um seinen Bart zu küssen. Zu meiner großen Freude drückte er mich fest an sich. Er warf meiner Mutter einen liebevollen Blick zu und ging dann mit hoch erhobenem Kopf aus dem Zimmer.

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