Emmanuelle Bayamack-Tam - Arkadien

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Die junge Farah, überzeugt, ein Mädchen zu sein, begreift eines Tages, dass ihr Körper nach und nach männlicher wird. Krankhafte Mutation oder sagenhafte Metamorphose?
Ihre Eltern haben in einer libertär lebenden Kommune Zuflucht gefunden, deren Mitglieder in der modernen Welt nicht zurechtkommen. Farah wächst in diesem von riesigen Wald- und Wiesenflächen umgebenen Paradies auf, wo sie mit anderen Kindern erlebt, wie die Erwachsenen mehr schlecht als recht ihre Ideale umsetzen: Absage an gesellschaftliche Normen, Freikörperkultur, freie Liebe und zwar für alle, auch für Alte und Kranke.
Das Wunder der Liebe entdeckt Farah mit Arcady, dem spirituellen Oberhaupt dieser bunten Gemeinschaft. Alles könnte so schön sein – wäre nicht ein Migrant in ihr Paradies eingedrungen, der die Kommune in helle Aufregung versetzt. Das Prinzip der universalen Liebe entpuppt sich als Lippenbekenntnis, man will sich hier genauso abriegeln wie in der Außenwelt. Alle, bis auf Farah, die sich jeder Zuschreibung entzieht: Mit ihrer jugendlichen Kühnheit wird sie zum Prüfstein für die Gemeinschaft und entwirft eine Utopie, in der wirklich alle Menschen aufgehoben sind, ungeachtet ihrer nationalen, sozialen oder sexuellen Identität.
Emmanuelle Bayamack-Tam zeichnet mit ihrem preisgekrönten neuen Roman in aller grausam-komischen Schonungslosigkeit ein Porträt unserer Welt – und lässt darin sanft das Bild der Unschuld aufleuchten.

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»Warum nimmst du dir dafür nicht Nello? Der ist doch süß, dieser Nello.«

Nello, beziehungsweise Daniel, ist nicht übel, aber er gibt sich nicht die geringste Mühe, begehrenswert zu erscheinen, und läuft immer so rum, als würde er tausend Tode sterben. Bevor ich mit ihm was auch immer ausprobiere, müsste ich ihm diesen leidenden Blick austreiben.

»Oder Salo. Wie wär’s mit Salo?«

Salo ist unser Bipolarer, darum weiß ich nicht so recht, wie ich Arkadys Vorschlag aufnehmen soll. Habe ich Lust auf einen Mann mit fixer Idee? Denn das ist Salo nun mal: Er hat seine Marotten und kann sich stundenlang über etwas auslassen, ohne den sichtlichen Überdruss oder die Ausweichmanöver seines Gegenübers zur Kenntnis zu nehmen. Ohnehin scheint sein Bewusstsein für die Existenz anderer Menschen nur sehr schwach ausgeprägt zu sein. Natürlich ist das auch bei vielen vollkommen zurechnungsfähigen Leuten der Fall, dennoch wünsche ich mir, dass mein erster Liebhaber sich zur Abwechslung mal ein wenig auf mich konzentriert. Nichts gegen das Gemeinschaftsleben oder die kollektive Liebe, aber ich hätte es gern etwas exklusiver. Dabei ist die Liebe im Liberty House diffus und unbestimmt: Jeder bekommt seinen Teil und alle verfügen über das Ganze – was mir in der Theorie mehr zusagt als in der Praxis. Seit ich hier angekommen bin, teile ich alles mit allen: die Duschen, die Mahlzeiten, die Haushaltspflichten, die Abende am Kaminfeuer oder die Sonnengrüße. Selbst meine Eltern gehören mir nicht mehr, und manchmal ertappe ich sie dabei, wie sie mich verdattert anblicken, als wären sie derart mit ihrer eigenen Existenz beschäftigt, dass sie meine vollkommen vergessen hätten. Ihre elterliche Sorge haben sie ganz und gar Arkady übertragen, wie sie sich im Übrigen aller Lasten entledigt haben, aller Verpflichtungen und Zwänge eines Erwachsenenlebens. Treffe ich sie zufällig im Flur oder im Gemüsegarten, reagieren sie recht gnädig auf meine Liebkosungen, die an einen hechelnden Welpen erinnern, wirken zugleich aber auch immer leicht erstaunt, als fragten sie sich, was ihnen diese Zärtlichkeitsbekundungen eingetragen hatte.

Da ist es kein Wunder, dass ich zumindest bei einem Menschen leidenschaftlichere Gefühle und eine stärkere Hingabe als die laue Zuneigung wecken möchte, die mir die Mitglieder unserer Bruderschaft entgegenbringen, Eltern und Lehrmeister eingeschlossen. Ich würde es sehr gern über Dating-Portale versuchen, aber die multimediale Bibliothek an meiner Schule sperrt diese Internetseiten, als wäre es völlig ausgeschlossen, dass Jugendliche nach der Liebe suchen. Wenn Arkady mich also auch künftig verschmäht, habe ich nur dann eine Chance, auf einen Partner zu stoßen, der meinen Ansprüchen genügt, wenn ich weiterhin durch die Straßen der Stadt streife, diese Straßen, die im Regen blinken, als wollten sie mich vor der Verzweiflung bewahren und sagen: Nur Geduld, die Liebe wird kommen.

9.

Da manche Zusagen leichter einzuhalten sind als andere, bringt mich Arkady wie versprochen zum Frauenarzt. Sollte er aber glauben, mich deswegen nicht mehr entjungfern zu müssen, täuscht er sich gewaltig – so leicht kommt er mir nicht davon. Der Frauenarzt heißt Madame Tourteau, und ich ahne zwar, dass in diesem Namen eine geheime Anspielung auf deren Fachgebiet steckt, bin jedoch viel zu gestresst, um zu erraten, was ein Taschenkrebs mit Gynäkologie zu tun hat. Ohne genau zu wissen, was mich erwartet, fürchte ich mich vor der Untersuchung meiner Geschlechtsorgane und dem Durchkneten meiner unterentwickelten Brustdrüse. Meine Angst erweist sich als unbegründet, denn Madame Tourteau ist reizend und zeigt sich kein bisschen überrascht, dass ich von meinem geistigen Führer begleitet werde. Der gibt sich allerdings als mein Vater aus und wedelt mit dessen elektronischer Gesundheitskarte vor der Nase der netten Ärztin herum.

»Und was führt dich hierher, Farah?«

»Na ja, ich hab meine Regel nicht.«

»Aha. Seit wann?«

»Wie, seit wann?«

Sie sieht mich ebenso müde wie geduldig an:

»Deine Regel. Wie lange hast du sie schon nicht mehr? Du hast wohl Angst, schwanger zu sein?«

»Das ganz sicher nicht: Ich bin Jungfrau!«

Unwillkürlich blicke ich aus dem Augenwinkel zu Arkady, um mich zu vergewissern, wie diese Mitteilung auf ihn wirkt, aber er behält seinen väterlich zufriedenen Blick bei, während Madame Tourteau ihre Sonntagsrede über die Unregelmäßigkeiten des Menstruationszyklus bei sehr jungen Mädchen hält:

»Es besteht wirklich kein Anlass zur Sorge. Erst recht nicht, wenn du noch keinen Geschlechtsverkehr hattest.«

Jetzt blickt sie Arkady aus dem Augenwinkel an. Vermutlich fragt sie sich, inwiefern ich im Beisein meines Vaters die Wahrheit sagen kann. Dieser legt eine schützende Hand auf mein Schlüsselbein und beeilt sich, das Missverständnis aufzuklären:

»Farah hat noch nie ihre Regel gehabt. Kein einziges Mal. Darum sind wir hier. Normalerweise ist es mit fünfzehn …«

Madame Tourteau macht sich schwungvoll daran, uns zu beruhigen:

»In Frankreich beträgt das Durchschnittsalter für die erste Regelblutung zwölfeinhalb Jahre! Das heißt, manche Mädchen bekommen sie mit acht und andere mit sechzehn. So ist das nun mal.«

»Ja, aber die Mädchen in meiner Klasse …«

»Tss, tss, ich werde dich trotzdem untersuchen, aber ich beharre darauf: Es ist durchaus nicht unnormal, mit fünfzehn noch keine Regel zu haben. Zieh dich aus. Soll dein Papa so lange rausgehen?«

Auf keinen Fall will ich mit Madame Tourteau allein sein. Sie macht zwar einen netten Eindruck, aber man weiß ja nie, genauer, man weiß nur allzu gut Bescheid. Ich für meinen Teil weiß aus Erfahrung, dass ich bei anderen das Schlimmste zu wecken vermag, sadistische Triebe und wahnhafte Anfälle. Papa soll bleiben.

Mit den Füßen in den Steigbügeln erdulde ich stumm, dass Madame Tourteau ein Metallobjekt in meine Scheide einführt und schonungslos, wenn auch mit nachlassendem Eifer darin herumwühlt. Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit, doch irgendwann zieht sie ihr Folterwerkzeug wieder raus und wirft die gepuderten Latexhandschuhe beiseite.

Arkady hüstelt höflich:

»Ob das ratsam ist, so ein Spekulum bei einer Jungfrau?«

Sie blickt ihn entrüstet an und entgegnet:

»Monsieur, um die Vagina und den Gebärmutterhals zu untersuchen, hat man bis dato nichts Besseres gefunden als das Spekulum. Mit dem man überdies alle möglichen Proben entnehmen kann. Im Fall Ihrer Tochter ist das allerdings …« Sie hält inne, damit er sich selbst ausmalen kann, warum der Fall seiner Tochter so viel heikler ist als das Gros ihrer gynäkologischen Praxis.

»Ich werde eine Echografie vornehmen. Wissen Sie, was das ist?«

Ich stelle fest, dass sich mittlerweile alles zwischen Arkady und Madame Tourteau abspielt, als läge ich nicht mitten im Raum auf dem Rücken, so nackt wie am Tag meiner Geburt. Offenbar kennt sich Arkady mit bildgebenden Verfahren in der Medizin bestens aus, keine Ahnung, wie er dazu kommt, sodass er mit der Ärztin über Wellen, Ultraschall und Piezoeffekt plaudert, während sie ihre Sonde über meinen gelverklebten Bauch führt und bläulich pulsierende Bilder uns ihr rätselhaftes Signal senden. Fast rechne ich damit, dass auf dem Bildschirm ein Fötus in 3D erscheint, doch nichts erscheint, natürlich nicht. Es vergeht Zeit. Madame Tourteau scheint immer mehr Aufnahmen zu machen und Maße zu nehmen, wobei sie die Abzüge mit gestrichelten Linien versieht, die genauso mysteriös anmuten wie alles andere, wie diese Lichttrichter, in denen dunkle, kaum konturierte Gebilde treiben.

»Gut …«

Offensichtlich ist es alles andere als gut , trotzdem wische ich mir den Bauch ab und ziehe mich rasch wieder an, damit die Diagnose mich nicht in hilfloser Rückenlage erwischt. Die Mühe hätte ich mir auch sparen können, da die Ärztin mich keines Blickes würdigt: Wenn sie nicht gerade ihre Aufnahmen durchsieht, fingert sie an ihrem Montblanc herum oder wendet sich an Arkady, wobei sie aus lauter Verlegenheit jeweils beim Satzanfang hängenbleibt:

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