Peter Gerdes - Kurz und schmerzlos

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Wenn Stahnke ermittelt, dann weiß grundsätzlich niemand, wohin das führt. Nicht einmal der Hauptkommissar selbst. Denn wenn sich der ebenso bissige wie bodenständige Ostfriese von den schäumenden Strudeln seiner Phantasie mitreißen lässt, kann es passieren, dass ihm schnöde Fakten weniger wichtig erscheinen. Zum Glück hat er seinen Kollegen Kramer, einen unbestechlichen Analytiker, der dafür sorgt, dass sein Vorgesetzter nicht den Boden unter den Füßen verliert. Jedenfalls nicht allzu oft… Kurz und schmerzlos umfasst alle Stahnke-Kurzkrimis der letzten acht Jahre sowie die Stahnke-Fälle des schon lange vergriffenen Bands Das Mordsschiff .

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Auch draußen vor den Fenstern der Notsitzseite bewegte sich etwas. Eine graubraune Silhouette näherte sich langsam, nahm an Größe und Masse zu. Ein Güterzug war es, der vom Gleis einer Nachbarstrecke im Bogen herangeführt wurde. Die beiden Züge fuhren mit annähernd gleicher Geschwindigkeit, was zu einem faszinierenden, aber auch etwas beängstigenden Effekt führte. Wie ein großes Tankschiff, das sich viel zu schnell einer Kaimauer näherte und daran zu zerschellen drohte, schwamm ein mächtiger, elefantengrauer Kesselwagen schwungvoll heran, wölbte sich ihnen entgegen und schien jeden Augenblick die Fenster sprengen zu wollen, bis die Gleisführung endlich die Parallele erreicht hatte und die Annäherung beendet war. Langsam, Meter für Meter, fiel der Güterzug zurück. Der große Kesselwagen entschwand den Blicken, die er sekundenlang gefesselt hatte.

Auch die beiden Männer auf den Notsitzen hatten wie gebannt auf den Nachbarzug gestarrt. Eine Chance, die sich Stahnke nicht hatte entgehen lassen. Behutsam zog er den Fuß, unter dessen Sohle das Silbrige knisterte, zu sich heran und halb unter seinen Sitz. Jetzt noch ein kurzes Räkeln, ganz wie vorhin der kleine Junge schräg gegenüber, ein Veränderung der Position, wie sie jeder Reisende während der langen Stunden auf dem Polstersitz Dutzende Male vornimmt, und er hielt den Gegenstand in seiner Hand.

Bremsen quietschten. Das Ein- und Aussteigen ging schnell, sehr groß war der Andrang nicht. Ein schriller Pfiff schickte den Zug wieder auf die Strecke.

Im Sichtschutz seiner übereinandergeschlagenen Beine öffnete Stahnke vorsichtig die Faust und nahm das silbrige Ding in Augenschein. Im ersten Augenblick war er enttäuscht. Rauschgift hatte er erwartet, verpackt in Stanniol oder Haushaltsfolie; stattdessen war es nur ein Streifen aus einer Tablettenpackung. Ein leerer obendrein. Dann aber las er die Aufschrift und war wieder wie elektrisiert.

»Rohypnol« stand dort. Diesen Namen kannte er, auch wenn er im Moment nicht sagen konnte, wofür er stand. Aber er wusste, dass er diesen Namen bereits im Zusammenhang mit einem Verbrechen gehört hatte. Also handelte es sich vermutlich um eine illegale Droge.

Jetzt wusste er endlich, worüber diese beiden Galgenvögel dort drüben verhandelten. Rauschgifthändler waren das also. Ein Großhändler vermutlich, natürlich der mit den Lackschuhen, einer, der die internationalen Vertriebswege kontrollierte. Und einer, der für die Verteilung in der Region zuständig war; das war natürlich der Plastiktütentyp. Vermutlich hing er selber an der Nadel oder war tablettensüchtig. Rohypnol – der Name hatte etwas Hypnotisches. Wie mochte es wohl wirken, dieses Zeug? Er hatte das Gefühl, dass er das schon einmal gewusst haben musste und dass es ihm irgendwann wieder einfallen würde. Hoffentlich bald.

Draußen vor den Fenstern nahm die Anzahl der Parallelgleise zu. Ihr Zug wurde langsamer. Leer lag bereits hinter ihnen, Emden konnte nicht mehr weit sein. Die Frau sammelte schon ihre Siebensachen ein. Vorsichtig entwand sie dem immer noch tief schlafenden Kind das Teefläschchen, setzte die Schutzkappe drauf und versenkte es in ihrer ballonförmigen Reisetasche. Die Zeitung ließ sie liegen; anscheinend legte sie keinen Wert mehr darauf.

Entsetzt stellte Stahnke fest, dass auch die beiden ungleichen Männer ihre ebenso ungleichen Gepäckstücke unter ihren Sitzen hervorholten. Also wollten sie ebenfalls in Emden raus. Jetzt war guter Rat teuer. Sollte er auch aussteigen und die beiden weiter im Auge behalten? Dann würde der Zug ohne ihn weiter nach Norddeich fahren, das war klar, und seine Freunde würden vergeblich am Bahnhof auf ihn warten. Ein Handy hätte seine Lage erheblich verbessert, aber das lag natürlich wohlverwahrt in seiner Schreibtischschublade im Büro. Mist, verfluchter.

Aber was war das? Offenbar waren sich die beiden Männer doch noch handelseinig geworden. Der Elegante klappte gerade seinen Aktenkoffer auf, der Schlampige wühlte in seiner Plastiktüte. Also sollte die Übergabe gleich hier im Zug vollzogen werden! Großartig, was für ein Dusel, besser ging es doch gar nicht! Da konnte er ja zuschlagen und die beiden einsacken, ohne deswegen seinen Zug zu verpassen.

Ausgezeichnet war auch, dass er seine Handschellen nicht ebenso wie das Handy in die Schublade gepackt hatte. Von denen trennte er sich nun einmal nicht so leicht wie von diesem neumodischen Nervtöter. Er war eben Traditionalist, das gab er zu. Jetzt würde ihm das zugutekommen.

Beide Männer hatten offenbar gefunden, was sie in ihren jeweiligen Behältnissen gesucht hatten, und holten es hervor. Stahnke zückte seine Handschellen und erhob sich. Breitbeinig baute er sich vor den beiden Ganoven auf.

Fassungslos starrten die beiden ihn an, die Münder weit offen, die Augen beinahe aus den Höhlen quellend. Das, was sie in ihren Händen hielten, pressten sie unwillkürlich an sich, als könnten sie es jetzt noch vor dem Zugriff des Gesetzes schützen.

Was aber war es? Silbrig wie Tablettenstreifen sah es nicht aus, auch nicht bunt wie Euroscheine. Es waren – Bücher!?

»Gesangbücher«, sagte Stahnke, der nun seinerseits zu spüren glaubte, wie sich seine Augäpfel mehr und mehr aus ihren Höhlen hervordrängten. »Sie tauschen evangelische Gesangbücher aus?«

»Ja, allerdings«, sagte der Schlampige, der sich bereits wieder gefasst hatte, während der Elegante immer noch wie erstarrt auf seinem Notsitz hockte. »Mein Reformierter Kollege und ich haben festgestellt, dass wir beide gerade vom Evangelischen Kirchentag in Hannover kommen. Ich bin Lutheraner, daher kannten wir uns bisher nicht. Wir hatten eine sehr aufschlussreiche Unterhaltung und wollten nun – aber was geht Sie das überhaupt an? Und was bezwecken Sie mit diesem lächerlichen Auftritt?«

Irgendjemand musste in Stahnkes Oberstübchen einen Dampfstrahler angestellt haben; anders jedenfalls waren dieses Zischen, das plötzlich durch seinen Schädel schallte, und dieser enorme Schweißausbruch nicht zu erklären. Ich habe es wieder getan, dachte er. Ja, verdammt, I did it again, und da hilft jetzt auch kein Ooops mehr. Diese Blamage werde ich bis zur Neige auskosten müssen, jedenfalls bis nach Emden, und den Rest der Fahrt muss ich wohl stehend verbringen, denn in diesem Waggon kann ich mich auf keinen Fall mehr blicken lassen. Verdammt, verdammt, du blöder Kasperkommissar, hast du denn noch immer nichts gelernt aus dem, was deine Phantasieermittlungen dir schon alles eingebrockt haben?

»Mein Kollege hat Sie etwas gefragt«, ließ sich der Elegante vernehmen. Jetzt wurde sogar der mutig. Hilfe suchend blickte Stahnke sich um. Es war aber keinerlei Hilfe in Sicht, nur jede Menge gaffender Augenpaare.

»Meine Damen und Herren«, ergriff der Bordlautsprecher das Wort, »in wenigen Minuten erreichen wir Emden. Sie haben Anschluss …«

Die Frau auf der anderen Tischseite erhob sich, stellte ihre Ballontasche zurecht und griff nach dem schlafenden Kind. Viel zu früh und viel zu lange würde sie wieder im Gang stehen.

Sein Blick streifte die liegengebliebene Zeitung. Vermischte Meldungen, die Seite mit Klatsch und Tratsch, Mord- und Gerichtsberichten. Eine Schlagzeile sprang ihm ins Auge. Ein schon oft gelesener Name.

Und plötzlich war alles klar.

Sein massiger Körper beschrieb eine Vierteldrehung auf dem rechten Absatz, sein rechter Arm schoss vor, seine Hand vollführte eine hundertfach geübte Bewegung. Seine Handschellen klickten.

Fassungslos starrte die Frau ihn an. »Was?«, stammelte sie. »Warum?«

»Rohypnol«, sagte Stahnke. »Sie hätten das entführte Kind mit einem anderen Medikament betäuben sollen, nicht ausgerechnet mit dem Zeug, mit dem auch dieser belgische Kinderschänder Marc Dutroux und seine Frau ihre Opfer ruhiggestellt haben. Es ist zwar wirkungsvoll, aber zu bekannt.«

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