Julia Kastein - Great again?

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Drohen die USA politisch auseinanderzubrechen?
Die USA – Sehnsuchtsland der Freiheit und des wirtschaftlichen Aufstiegs für die einen, arrogante Supermacht mit imperialistischer Agenda für die anderen. Man kann sich reiben an Amerika. Und mit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump 2017 ist vielen bewusst geworden, dass »God’s own country« noch immer voller Überraschungen steckt. Gerade noch glänzte der Stern des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama und schon ist man sprachlos angesichts von Trumps »America first«-Politik.
Seit der politische Quereinsteiger im Weißen Haus residiert, tobt ein Kulturkampf in den USA. Trumps Anhänger glauben, die globalistische Linke habe ihn angezettelt, um das Amerika der Gründerväter zu zerstören. Sie sind zur Gegenrevolution übergegangen, um zu bewahren, was sie für das historische Erbe des Landes halten. Trump führt diese Revolte mit seiner »Make America great again«-Kampagne an. Er hat Jobs geschaffen, die Wirtschaft stimuliert, den Umweltschutz aufgeweicht und Handelskriege angezettelt. Hat er Amerika damit »great again« gemacht? Zumindest bis zum Ausbruch der Corona-Krise, die die USA besonders hart getroffen hat? Oder bis der Tod von George Floyd landesweit die »Black Lives Matter«-Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt mobilisiert hat?
Die ARD-Auslandskorrespondenten Julia Kastein und Sebastian Hesse-Kastein haben sich auf den Weg gemacht, auf einen Roadtrip durch ein verändertes Land. Sie haben Amerikaner aus den unterschiedlichsten Lebenswelten getroffen, ihnen zugehört. Sie haben den amerikanischen Alltag gelebt, auch im Corona-Lockdown. Die Reportagen und Fotos in diesem Band fügen sich zu einem Gesamtbild, das die USA dieser Tage neu und ganz anders darstellt. Ein zerrissenes Land, das auf der Suche nach sich selbst ist.

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Seit jenem Winterabend in Battle Creek habe ich immer wieder nachgedacht über die Menschen, denen ich dort begegnet bin. Landauf, landab gibt es Legionen von ihnen. Als Publikum der Trump-Shows sind sie auf einmal sichtbar. Sie feiern ihr Idol. Aber noch mehr feiert er sie. Wie konnte es passieren, dass einer wie Trump kommen musste, um diese Menschen aus dem Verborgenen ins Rampenlicht zu holen? Wo waren die vorher? Warum wurden sie übersehen? Klar ist, dass Trump ihnen Würde verspricht und Aufmerksamkeit verleiht. Der Working Class Hero des 21. Jahrhunderts: ein habgieriger und selbstverliebter Immobilienmogul. Wer hat dieser Revolution den Boden bereitet? Wer hat diesen Kulturkampf provoziert? Ein Name fällt auffällig häufig, wenn man Amerikaner nach der Verkörperung des Elitären in der Politik fragt: Hillary Clinton, Trumps unterlegene Gegenspielerin von 2016.

Am 9. September des schicksalhaften Wahljahres beging die demokratische Präsidentschaftskandidatin den vielleicht schwerwiegendsten Fehler ihrer politischen Karriere. Die Szene war aus der Sicht eines republikanischen Wahlkampfstrategen eigentlich zu gut, um real zu sein. Hier passte alles. Als habe Donald Trump sich die Situation für eine polemische Wahlkampfrede zusammenspintisiert. Wenn es noch Zweifel daran gab, dass Clinton die Kandidatin einer abgehobenen, arroganten Küstenelite war: Sie hatte sie selber ausgehoben. Hier ist die Szene:

Ausgerechnet von einer LGBTQ-Versammlung (LGBTQ, das steht für »Lesbisch, Gay, Bisexuell, Transgender, Queer«) ließ sich Clinton dafür feiern und beklatschen, dass sie Teile der Trump-Verehrer als Bemitleidenswerte oder auch Klägliche schmähte. In einen »basket of deplorables«, einen »Korb für Bedauernswerte«, gehöre die halbe Anhängerschaft Trumps. Das Etikett saß: Nach anfänglicher Entrüstung konterten die Geschmähten strategisch klug. Sie funktionierten den Schmähbegriff in sein Gegenteil um: in ein selbstbewusst geführtes Markenzeichen. Wir sind die Deplorables! Ihr da oben mögt auf uns herabschauen, uns verachten, uns für vernachlässigbar halten! Aber wir sind viele! Wir sind die Mehrheit, die bislang schwieg, jetzt aber ihr Schicksal in die eigene Hand nimmt. Deplorables! So, wie Schwarze sich manchmal selbst als »Nigger« bezeichnen. Oder Homosexuelle sich »Schwuchteln« nennen. Schmähbegriffe entwerten, indem man sie sich aneignet. Bis heute veranstalten republikanische Frauenorganisationen, wie »Women for Trump«, sogenannte »DeploraBalls«. Also Partys, Bälle, bei denen das ländliche, konservative, gottesfürchtige Mittelklasse-Amerika selbstbewusst seinen eigenen Lebensstil feiert. Und sich nicht mehr verschämt kleinmacht gegenüber metrosexuellen Jetsettern, die Amerikas Mainstreamkultur so lange idealisierte. »DeploraBalls« für »deplorables«. Kampfbegriffe, die eine ungeheure Wucht entfalteten. Viel wirkungsvoller noch als das deutsche »Wir sind das Volk!«, das in der Pegida-Umdeutung etwas ganz Ähnliches meint. Oder die AfD-Ankündigung: »Wir holen uns unser Land zurück!« An Sprachwitz sind die Amerikaner ihren deutschen Seelenverwandten bisweilen überlegen: »Adorable Deplorable« ist auf T-Shirts mancher Trump-Fans zu lesen, »bewundernswerter Bedauernswerter«. Das amerikanische »deplorables« stiftet als Selbstbezeichnung nicht nur ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Es führt gleichsam noch den Nachweis für die Arroganz der anderen mit sich.

Der Begriff hat sich schnell verselbstständigt. Clinton hat die Wirkung ihrer Worte unterschätzt, als sie das Bild vom »basket of deplorables« in die politische Debatte einführte. Ein Gefäß zur Entsorgung von denjenigen, die man aufgegeben hat, die man politisch ohnehin nicht mehr erreichen kann. Die verloren sind. »Deplorable«, das lässt sich mit »bedauernswert« übersetzen, mit »bedauerlich«, »kläglich« oder auch »verurteilungswürdig«. Klingt im Deutschen noch ein wenig nach Mitgefühl, im Englischen aber herablassend. Klanglich irgendwie nach Deportieren. Bei einer Spendengala in New York hatte Hillary Clinton den »basket of deplorables« erstmals eingesetzt: eine Art Abfallbehälter für Trump-Anhänger, die, so Clinton wörtlich, »rassistisch, sexistisch, homophob, xenophob, islamophob« sind. Volle Keule! Und um alle Klischees zu komplettieren, bestand diese Gala aus Spendern und Clinton-Unterstützern aus der LGBTQ-Community. Was in den liberalen Küstenstädten längst eine kulturell bedeutsame und politisch einflussreiche Lobbygruppe ist, das steht im konservativ-ländlichen Amerika für etwas ganz anderes: Sinnbild des gesellschaftlichen Umsturzes, der Menschen mit traditionellerem Lebensstil an den Rand drängen soll. Clinton mag nur extreme, hasserfüllte Rassisten gemeint haben, aber die Instinktlosigkeit ihrer Wortwahl hatte effektvoll ihr eigenes Negativimage als arrogante Klientelpolitikerin bestätigt – und die dramatische Spaltung des Landes weiter vertieft.

Der Riss quer durch das Land, dem Trump seine einstige »greatness« zurückzugeben versprach, verläuft nicht entlang einer klar gezogenen Linie. Der Spalt trennt nicht einfach progressive Metropolen und traditionelle Landregionen. Der Frontverlauf im amerikanischen Kulturkampf ist so komplex, dass er sich sogar durch die kleinste gesellschaftliche Einheit zieht: die Familie. Trump spaltet sogar im Mikrokosmos. Einer Umfrage zufolge sagen 39 Prozent der Ehepaare in den USA, dass Trump in ihrer Beziehung, ihrer Partnerschaft, für Stress gesorgt hat. Was massenhaft im Verborgenen geschieht, hat ein prominentes amerikanisches Ehepaar zur öffentlichen Inszenierung gemacht: die notorischen Conways. Kellyanne Conway (Jahrgang 1967) ist Trumps Chefberaterin und hat seine Wahlkampagne im Jahre 2016 geleitet. Ehemann George T. Conway III. (Jahrgang 1963), Verfassungsrechtler, ist einer von Trumps schärfsten Kritikern. Die Conways sind Amerikas kuriosestes Ehepaar. Ihren politischen Rosenkrieg hat die New York Times treffend als die »George and Kellyanne Conway Show« beschrieben.

Die frühe Liebesgeschichte der Conways ist auf bizarre Weise mit Donald Trump verknüpft. Sie beginnt in New York City. Im Sommer 1999 begegneten sich Kellyanne und George zum ersten Mal, im Trump-Tower auf der Fifth Avenue. Conway war Partner in einer New Yorker Anwaltskanzlei. Fitzpatrick, so Kellyannes Mädchenname, war Kampagnenmanagerin für die Republikanische Partei. Zwei Jahre später heiratete das Powerpaar, das sich wunderbar ins Personeninventar eines Tom-Wolfe-Romans einfügen würde. Das sprichwörtliche »Fegefeuer der Eitelkeiten« hüllte diese Liebesgeschichte in stimmiges Licht. Die Conways bezogen ein Luxusapartment im Trump-Tower in Manhattan. Im Foyer des glamourösen Skyscrapers sind sie erstmals dem Erbauer und Eigner des Towers über den Weg gelaufen: Donald Trump. Eine schicksalshafte Begegnung. Der Beginn einer eigenartigen Freundschaft. Im Trump-Tower haben die vier Conway-Kinder ihre ersten Lebensjahre verbracht. Nach Trumps Wahlsieg wurde Kellyanne Conway Trumps Chefberaterin im Weißen Haus. Die Familie zog um nach Washington DC, in ein 8-Millionen-Dollar-Haus. George Conway hatte dem Vernehmen nach auf einen gutdotierten Posten im Justizapparat gehofft. Er ging leer aus.

Kaum jemand aus dem konservativen Lager in Washington schießt so scharf und unerbittlich gegen Präsident Trump wie George Conway. Trump sei der »Idiot-in-Chief«, ein pathologischer Lügner, ein Krimineller, findet George. Und twitterte an die Adresse Trumps: »Sobald man versteht, was eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist, versteht man Sie! Und man versteht, warum Sie nicht geeignet und unfähig sind für die angesehene Stellung, die Sie vorübergehend innehaben.« Gleichzeitig verteidigte Kellyanne ihren Boss mit unnachgiebiger Hartnäckigkeit. Von einem Conway geschmäht, vom anderen Conway gestützt: Trump versucht den Spaltkeil anzusetzen. George, ein »absoluter Versager«, sei nur eifersüchtig auf den Erfolg von Kellyanne, spottet Trump. An anderer Stelle nennt er ihn den »Ehemann aus der Hölle«. Doch während nur wenige Paare die ständige Spannung aushalten könnten, andere Ehen längst zerbrochen wären über eine derart dramatische Differenz, kommen die Conways offenbar damit klar. Gelegentlich lassen sie durch einen öffentlichen Schlagabtausch Druck aus dem Kessel. So hat George seine Frau vorgeworfen, sie sei hirngewaschen von einem Kult. Kellyanne leide am Stockholm-Syndrom, an einem Übermutterkomplex, um einen selbstzerstörerischen Kind-Mann zu beschützen. Die Gemahlin schießt zurück: »Niemand kennt mich nur wegen meines Ehemanns. Aber viele Leute kennen meinen Mann nur wegen mir!«

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