Julia Kastein - Great again?

Здесь есть возможность читать онлайн «Julia Kastein - Great again?» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Great again?: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Great again?»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Drohen die USA politisch auseinanderzubrechen?
Die USA – Sehnsuchtsland der Freiheit und des wirtschaftlichen Aufstiegs für die einen, arrogante Supermacht mit imperialistischer Agenda für die anderen. Man kann sich reiben an Amerika. Und mit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump 2017 ist vielen bewusst geworden, dass »God’s own country« noch immer voller Überraschungen steckt. Gerade noch glänzte der Stern des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama und schon ist man sprachlos angesichts von Trumps »America first«-Politik.
Seit der politische Quereinsteiger im Weißen Haus residiert, tobt ein Kulturkampf in den USA. Trumps Anhänger glauben, die globalistische Linke habe ihn angezettelt, um das Amerika der Gründerväter zu zerstören. Sie sind zur Gegenrevolution übergegangen, um zu bewahren, was sie für das historische Erbe des Landes halten. Trump führt diese Revolte mit seiner »Make America great again«-Kampagne an. Er hat Jobs geschaffen, die Wirtschaft stimuliert, den Umweltschutz aufgeweicht und Handelskriege angezettelt. Hat er Amerika damit »great again« gemacht? Zumindest bis zum Ausbruch der Corona-Krise, die die USA besonders hart getroffen hat? Oder bis der Tod von George Floyd landesweit die »Black Lives Matter«-Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt mobilisiert hat?
Die ARD-Auslandskorrespondenten Julia Kastein und Sebastian Hesse-Kastein haben sich auf den Weg gemacht, auf einen Roadtrip durch ein verändertes Land. Sie haben Amerikaner aus den unterschiedlichsten Lebenswelten getroffen, ihnen zugehört. Sie haben den amerikanischen Alltag gelebt, auch im Corona-Lockdown. Die Reportagen und Fotos in diesem Band fügen sich zu einem Gesamtbild, das die USA dieser Tage neu und ganz anders darstellt. Ein zerrissenes Land, das auf der Suche nach sich selbst ist.

Great again? — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Great again?», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Im Gottesdienst aber hält sich auch Jay aus Rücksicht auf die Gemeinde an die vom Bundesstaat empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen. Keine Gesangbücher, weil Singen wegen der fliegenden Tröpfchen zu gefährlich ist. Abstand auf den Kirchenbänken. »Wir mussten uns was Neues ausdenken. Unser Pianist hat einfach ein paar von den alten Hymen angespielt. Und die Gemeinde musste raten. Er hat uns ganz schön zum Grübeln gebracht. Ein paar von den älteren Frauen meinten: ›Was spielt er da?‹ Ich habe auch nicht alle erkannt …«

Jay, der aus dem Nachbarstaat Maryland stammt und wie Seth an den Menschen in West Virginia ihre Neigung zum Widerspruch schätzt, macht aus seiner Meinung zu den Anti-Corona-Maßnahmen kein Hehl: Alles völlig übertrieben. »Ich bin seit 25 Jahren Pfarrer. Ich habe Gemeinden während SARS betreut, während der Schweinepest. Und das war viel schlimmer. Wenn man H1N1 bekommen hat, dann war das ein Todesurteil. Aber bei Covid hat man eine Überlebenschance von 98 Prozent.«

Ich widerspreche Jay nicht. Aber die Fakten tun es. Laut »Centers for Disease Control« gab es in den USA im ersten Jahr der Schweinepest 12 000 Tote. An Covid-19 starben allein in den ersten drei Monaten über 100 000 Menschen. Und auch die Sterberate ist bei Covid-19 deutlich höher: 1,3 statt 0,001 Prozent.

Doch der wirtschaftliche Stillstand und die Lockdown-Regeln seien mindestens so gefährlich wie das Virus selbst, findet Jay: »Wenn man so lange ans Haus gefesselt ist und nichts mehr machen darf, dann ist dies das Todesurteil für Leute, die sowieso schon an Depressionen leiden.« Erst vor ein paar Tagen habe ihn eine Frau angerufen, deren Sohn sich deshalb das Leben genommen habe.

Jay fürchtet, dass das Corona-Virus dem Ort endgültig den Todesstoß versetzen könnte – ohne, dass überhaupt viele Menschen hier erkrankt sind: »Der Tourismus ist nach dem Ende der Kohle das Einzige, was die Gegend am Leben hält. Eines der letzten großen Sägewerke hat gerade dichtgemacht. Dadurch drohen auch die verbliebenen Druckereien einzugehen. Wenn die Jobs weg sind – wo sollen die Familien dann hin?«

Angst vor dem Virus. Und Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Nicht nur in Thomas wird das von vielen als Gegensatz gesehen. Umfragen zeigen: Republikaner haben mehr Angst um die Wirtschaft. Und Demokraten mehr Angst um die Gesundheit.

John von der »Purple Fiddle« hat Angst vor beidem: dem Virus und was es für seine Zukunft bedeutet. Zu Beginn der Pandemie sei er völlig verzweifelt gewesen, erzählt er mir. Inzwischen ist sein Kampfgeist zurückgekehrt. Auf seiner Webseite bewirbt er immer noch Konzerte, von denen er nicht weiß, ob sie stattfinden können. Aber er ist sich sicher: »Wir werden überleben.«

III

Zerrissenes Land, oder:

Warum Nancy und Dick nur selten über Politik diskutieren

SEBASTIAN HESSE-KASTEIN

»Da sind sie: die widerlichen Fake-Fake-News-Journalisten!«, brüllt der Präsident der Vereinigten Staaten. Und zeigt mit dem Finger direkt auf mich.

Es ist kurz vor Weihnachten 2019, genauer gesagt der 17. Dezember. Es ist der Tag, an dem der Kongress in Washington das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump auf den Weg bringt. In demonstrativer Geringschätzung seiner Ankläger verbringt der Präsident den Abend lieber dort, wo man ihn feiert und wo man bedingungslos zu ihm steht: auf einer »Rally«, einer seiner berüchtigten Wahlkampfveranstaltungen. Dieses Mal in einer Kleinstadt im Bundesstaat Michigan, deren Name passender nicht sein könnte für diesen historischen Abend: Battle Creek. Trump redet sich in Rage, teilt aus, zieht alle Register seiner Reality-TV-geschulten Entertainer-Kunst. Die Menge johlt. Trump ist in seinem Element. Alles ist so, wie er es mag. Hier kann er genüsslich austeilen gegen die »Enemies of the people«; Feinde des Volkes, so nennt dieser Präsident die Medien. Die Lügenpresse, die ihm nicht ausreichend huldigt. Immer wieder im Verlauf seiner Ansprache hetzt Trump gegen die anwesenden Journalisten, die am hinteren Ende der Halle in einem abgesperrten Bereich hinter Metallzäunen eingepfercht sind. Jedes Mal, wenn Trump zur Medienschelte ausholt, drehen sich 5 000 Menschen um, blicken feindselig zum Medienpferch, schreien: »Buh!«, »Fuck off!«, und drohen mit dem Stinkefinger.

Es ist kalt auf den Straßen von Battle Creek, Michigan, bitter kalt. Es ist kurz vor Weihnachten und man sollte meinen, dass sich die Einwohner der 50 000-Einwohner-Stadt in einer Dezembernacht wie dieser zu Hause einmummeln. Doch 20 000 Menschen haben sich aus nah und fern auf den Weg gemacht zur »Kellogg Arena«, der größten Veranstaltungshalle weit und breit. Alles ist Kellogg in Battle Creek. Der Cornflakes-Hersteller ist der größte Arbeitgeber weit und breit. Und Kultursponsor. In der »Kellogg Arena« treten sonst Def Leppard, Fleetwood Mac oder Kiss auf. Und hier finden Basketball- und Eishockeyspiele statt. Die heutige Attraktion toppt alle anderen: »Ist ein Trump-Wahlkampfauftritt nicht der großartigste Ort, auf dem man auf Erden sein kann?«, fragt der Präsident die Teilnehmer von Battle Creek. Tausende Neugierige sind an diesem Dezemberabend gekommen, um die Trump-Show zu sehen. Die Allermeisten sind trotz stundenlangen Anstehens nicht in die Halle gekommen. Erstaunlich viele bleiben trotz der Eiseskälte. Der Auftritt wird vor den Arena-Toren auf Großbildleinwände übertragen.

Obwohl ich zu den »very, very dishonest people« (Trump über Berichterstatter, die kein Dauerloblied auf ihn singen) gehöre, genieße ich das Privileg eines separaten Presseeingangs, was mir das Bibbern in der Adventsnacht erspart. In der Halle, kurz bevor Trump unter tosendem Beifall den Saal betritt, stehle ich mich aus dem Pressepferch hinaus und mische mich unter die Teilnehmer. Tippelschritt für Tippelschritt arbeite ich mich vor in Richtung Rednerpult. Um mir die volle Dröhnung der Trump-Performance abzuholen. Um mich zwischen die Hardcore-Fans zu mogeln, die es zu Füßen ihres Idols geschafft haben. Mit ihnen, die den New Yorker Immobilienhai ins Weiße Haus gebracht haben, möchte ich ins Gespräch kommen.

Doch kaum habe ich mein Mikrofon gezückt, da taucht wie aus dem Nichts ein Secret-Service-Mann auf. »Sir, Sie müssen hier weg«, sagt er, »Sie dürfen den Pressebereich nicht verlassen!« Ich protestiere, halte dem Mann entgegen, dass ich nur hier, wo die Fans sind, meinen Job machen kann. Doch er bleibt unerbittlich. »Sir, es ist zu Ihrem eigenen Wohl!« Zunächst bin ich sauer. Was fällt ihm ein, mich bei der Recherche zu behindern? Es reizt mich, ihm einen Vortrag über Pressefreiheit und Demokratie zu halten. Doch das verkneife ich mir dann. Kurze Zeit später ereilt mich dann der Gedanke, dass der Sicherheitsmann vielleicht recht haben könnte. Dann nämlich, als der Präsident seinem Wutausbruch gegen meinen Berufsstand freien Lauf lässt. Ich hatte diese Tiraden vorher schon im Fernsehen gesehen. Und Trumps Formulierungen, seine Stanzen sind ja immer dieselben. Aber unmittelbar dabei zu sein, die ganze Wucht der Aggression frontal abzukriegen, das ist ein ganz anderer Schnack. Über 5 000 Augenpaare, die dich hasserfüllt anstarren. Der ohrenbetäubende Lärm der Buhrufe. Der Hass, den dieser Präsident schürt, ist auch ohne direkten Körperkontakt physisch spürbar. Auf einmal bin ich dankbar für den hüfthohen Aluminiumzaun, der mich von der wütenden Menge trennt. Der erinnert mich an Haikäfige, die Taucher schützen vor tödlichen Raubfischattacken. Womöglich sind die Personenschützer Trumps, die unzählige Mal dabei waren, wenn der Präsident die Massen gegen anwesende Journalisten aufhetzte, tatsächlich ernsthaft besorgt, dass es irgendwann nicht bei Beschimpfungen bleiben könnte. Sondern dass sich Trump-Anhänger bemüßigt fühlen, das Unrecht, das ihrem Idol durch feindselige Berichterstattung widerfährt, auf handgreifliche Weise zu sühnen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Great again?»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Great again?» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Great again?»

Обсуждение, отзывы о книге «Great again?» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x