Christopher Ecker - Fahlmann

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Georg Fahlmann steht unter Druck. Das Studium, die Ehe, der zermürbende Job im Bestattungsunternehmen seines Onkels und insbesondere die Frauen: Es wird ihm alles zu viel. Viel lieber schreibt er an seinem historischen Kriminalroman, der vom Käferforscher Carl Richard Bahlow auf einer paläontologischen Expedition in Deutsch-Ostafrika handelt. Aber je länger Fahlmann an seinem Roman arbeitet, desto brüchiger wird das, was er bis dahin für Realität hielt. Wer erfindet eigentlich Bahlow? Und wer erfindet Fahlmann? Und überhaupt: Wer erzählt das ganze Buch? Und wieso scheint sich in einem heruntergekommenen Pariser Hotel, dessen Räume ständig ihre Position verändern, das gesamte Romanpersonal versammelt zu haben? Unterhaltsam, komisch, anspielungsreich, vielschichtig und hintersinnig – Christopher Eckers ebenso spannender wie kunstvoller Roman über Toplyriker in Tierkostümen, skandalöse Zwischenfälle im Bestattungswesen, käferessende Entomologen, allmächtige Leierkastenmänner, durchsichtig werdende Schönheiten und einen Botaniker, der das Schicksal des Planeten in den Händen zu halten meint, lässt die Welt noch einmal eine große Erzählung sein.

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«Jetzt gleich?», fragte Heinz.

«Das wär mir eigentlich am liebsten.»

«Kein Problem.» Heinz grinste. «Willst du wissen, wie sie heißt?»

Ich war noch nie ein guter Schauspieler. «Also gut», sagte ich. «Wie heißt sie?»

Und Heinz zerlegte ihren Namen mit lüsterner Grimasse in stöhnende Silben. Er ließ jede Silbe so brünstig auf der Zunge zergehen, dass ich vor Ekel eine seelische Gänsehaut bekam.

Jasmin hieß sie, Jasmin Rimbach.

4Es kam einer Flucht gleich, dass der frisch graduierte Entomologe Carl Richard Bahlow im Jahr 1910 nach Deutsch-Ostafrika reiste, um dort im Auftrag der Insektenhandlung Staudinger & Bang-Haas nach seltenen Arten zu suchen. Unter normalen Umständen hätte Bahlow das anfangs hartnäckige, später erpresserische Angebot der Firma niemals angenommen, aber nachdem Staudingers Briefe aus Dresden-Blasewitz zunehmend deutlicher geworden waren und sogar von Polizeigewahrsam und Festungshaft sprachen, übergab Bahlow dem höhnisch abwartenden Beamten des Kieler Hauptpostamtes den Brief mit der Zusage. Es mochten Wochen sein, die er durch die gut bezahlte Flucht gewann, zu der ihn die Firma nötigte, vielleicht sogar Monate. Womöglich wuchs in dieser Zeit sogar Gras über die ganze Sache; doch dass dies eine kindische Hoffnung war, wusste er selbst.

Bahlow sollte sich, nur so viel war ihm bekannt, einer Expedition des Berliner Geologisch-Paläontologischen Universitäts-Instituts und Museums anschließen (unterstützt von Sr. Hoheit des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg, Regenten von Braunschweig), die seit 1909 im Süden Deutsch-Ostafrikas ihr Lager aufgeschlagen hatte, aber erst am Tag vor der Abreise würde er in Marseille weitere Instruktionen von einem Außenagenten der Firma erhalten, einem gewissen Herrn Kuider. Mit dem Herabsausen des Stempels wurde es unwiderruflich: Afrika! Der Postbeamte sah Bahlow, dessen Kenntnisse über Deutsch-Ostafrika sich auf das Wissen beschränkten, dass der Kilimandscharo drei Gipfel besaß, streitlustig an. Der murmelte ein leises «Dankeschön» und ließ sich von seinen Füßen durch die Kieler Chausseen nach Hause tragen, wo er sogleich sein möbliertes Zimmer kündigte. Kaum eine Woche später erhielt er per Eilboten den Fahrschein nach Marseille.

In den Tagen vor der Abreise dachte er oft an dieses Ölgemälde von Jan Baptist Weenix, das einen herausfordernd nachdenklichen René Descartes zeigt, der ein Buch in der Hand hält. Die Wahrhaftigkeit des Buchtitels hatte den jungen Bahlow im Utrechter Centraal Museum erschüttert: Mundus est fabula. Wahrscheinlich lebt es sich besser, wenn man alle Geschehnisse als Bestandteil einer Geschichte sieht, überlegte er beim Kofferpacken, als Kettenglieder einer deutbaren Geschichte, die man jedoch nicht liest, sondern erlebt. Einige Stunden später überlagerten ähnliche Gedanken das mesmerisierende, abteilfüllende Rattern der Dampflokomotive, doch erst in Marseille beschloss er, mitzuspielen und die Zeichen zu deuten. Erinnerte der helle Kalkstein der Stadt nicht an vom Sonnenlicht gebleichte Knochen? Aber was hatte das zu bedeuten? Stand das für Afrika?

Der Entomologe beobachtete mürrische alte Männer, die im Schlick nach Muscheln gruben. Die Hosenbeine hochgekrempelt watete er durch das warme Wasser, und als das Mittelmeer seine Füße umspülte, behutsam den Boden unter den Sohlen untergrub, sackte er tiefer in den Sand und versuchte wankend und armrudernd das Gleichgewicht zu wahren, Symbole, Wolken, Zeichen, Bahlow malte Schlaufen und Kreise in den Sand, ja, er fühlte sich tatsächlich wie die Figur in einem groß angelegten Spiel, die ihre ohnmächtigen Züge auf dem Brett (sei es zu Fuß durch Marseille oder mit dem Schiff nach Dar es Salaam) aus der Vogelperspektive verfolgt, und mit einer Wärme, die er nicht für möglich gehalten hätte, gedachte er seines Craniums, der bergenden Schale, die sein Ich vor dem Zugriff der anderen schützte. Der restliche Tag geizte nicht mit weiteren Botschaften. Natürlich wies die an einen Kutschverschlag gepinselte Abkürzung MDL auf seine Reiseroute hin (Marseille – Dar es Salaam – Lindi). Und bedeutete die Sandschnur im Treppenhaus, die plötzlich abriss, nicht die erzwungene Abreise aus Kiel? Von Eindrücken übersättigt fiel Bahlow in das zu weiche Bett.

Als er erwachte, kam ihm sein Verhalten am Vortag lächerlich vor, diese krampfhafte Suche nach Zusammenhängen. Sie wollten, dass er nach Afrika fuhr, um Insekten zu sammeln. Also würde er es tun. Tat er das nicht, gaben sie den Behörden verfängliche Hinweise. Er verbummelte den Vormittag, gönnte sich den kostspieligen Luxus einer Rasur. Zur festgesetzten Stunde wartete er am Quai du Port und trank starken Kaffee aus einer verblüffend kleinen Tasse. Die Schattenblätter eines Lorbeerbaumes huschten über Tischplatte und Handrücken, Frauen, Mädchen, Bahlow vermied es, ihnen in die Augen zu sehen, erschienen sie ihm doch so unberührbar fern wie die exotischen Käfer in den versiegelten Schaukästen seiner Studienzeit. Schönheit bevölkerte die knöcherne Stadt, im Französischen heißt es «la mort», femininum, bloß nicht in die Augen sehen. Zu seiner Rechten bewachte das bleiche Fort Saint-Jean die Einfahrt des Alten Hafens, Bahlow fütterte die Tasse mit Zuckerstückchen und versteckte Kinn und Oberlippe in einer grüblerischen Hand, hatte doch die Konjunktion seiner empfindlichen Gesichtshaut mit dem schabenden Messer eines Marseiller Barbiers zu unappetitlichen Pusteln geführt, Pusteln, die aufplatzten, wenn er mit dem Fingernagel daran kratzte, Pusteln, die milchige Tropfen freigaben, durchzogen von feinen Blutfäden, Mädchen, Frauen. Der junge Mann, der in einem Café an der Hafenpromenade auf einen Außenagenten der Insektenhandlung Staudinger & Bang-Haas wartete, trug einen verdreckten Ulster (mit dem er erfolgreich eine ärmliche Tuchweste verbarg), der Stehkragen scheuerte am Sonnenbrand, und obwohl sich ein drittes Lebensjahrzehnt in Form eines straff gespannten Gürtels abzuzeichnen begann, wirkte Bahlows Erscheinung kraftlos und schwächlich, das Echo einer asthmatischen Kindheit in ständig wechselnden Seebädern. Frauen. Mädchen. Was, wenn sie alle nackt gingen? Sich vor ihm nach Münzen bückten? Ablenken. Muss mich ablenken, muss ganz Auge werden.

Neugierige standen auf der Plattform des Forts Saint-Jean; als ironischen Kommentar zu Bahlows Warten ließ man ein Schiff in den Vieux Port einfahren: den Anker zum Grundfassen gerichtet, die Bugsprietwände losgehakt. Auch der lästige Mitreisende namens Strigaljow, der am Nachbartisch eine Zeitung in offenbar kyrillischer Schrift las, betrachtete das Schiff, und als sich ihre Blicke kreuzten, nickte die verhärmte Gestalt freundlich; Bahlow errötete vor Ärger. Nicht genug, dass ihm dieser Strigaljow während der Bahnfahrt unaufhörlich von den Abgründen der russischen Literatur berichtet und ihm kandierte Früchte aufgenötigt hatte, nein, der aufdringliche Bursche musste sogar in derselben Pension wie er Quartier beziehen, einer billigen Unterkunft, zu der eine Treppe von der Allée de Meilhan hinaufführte. Heute Morgen hatte Bahlow ihn im Frühstücksraum demonstrativ geschnitten. Unauffällig ließ er die Repetieruhr in der Hosentasche anschlagen: fünfzehn Uhr und fünfzehn Minuten. «Doktor Bahlow?»

«Ja?»

«Wir sind verabredet. Mein Name ist Kuider.» Der Greis legte einen Stock mit Elfenbeinknauf zu Bahlows weichem Hut auf einen freien Stuhl. Kuider trug spiegelnde Lederschuhe, eine einreihige Weste, gestreifte Kammgarnbeinkleider (dunkel), die Manschetten und Frontknöpfe glänzten golden. Bahlow war froh, sich eine schwarze Diplomatenkrawatte umgebunden zu haben. Neben ihnen warf Strigaljow einige Münzen auf das Tischchen und entfernte sich in ungelenker Hast. Kuider legte den Zylinder auf den Tisch, warf den Cutaway über die Lehne des zur Garderobe umfunktionierten Stuhles. Seine Bewegungen wirkten jugendlich, aber Bahlow konnte Kuiders tatsächliches Alter nicht schätzen, braune Flecken, Pergamenthaut, Falten und Furchen bildeten Spinnennetze und Flussdeltas, Augen, strenge Augen, eine gebieterische Stimme fragte: «Sie sind gut angekommen?»

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