Christopher Ecker - Fahlmann

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Georg Fahlmann steht unter Druck. Das Studium, die Ehe, der zermürbende Job im Bestattungsunternehmen seines Onkels und insbesondere die Frauen: Es wird ihm alles zu viel. Viel lieber schreibt er an seinem historischen Kriminalroman, der vom Käferforscher Carl Richard Bahlow auf einer paläontologischen Expedition in Deutsch-Ostafrika handelt. Aber je länger Fahlmann an seinem Roman arbeitet, desto brüchiger wird das, was er bis dahin für Realität hielt. Wer erfindet eigentlich Bahlow? Und wer erfindet Fahlmann? Und überhaupt: Wer erzählt das ganze Buch? Und wieso scheint sich in einem heruntergekommenen Pariser Hotel, dessen Räume ständig ihre Position verändern, das gesamte Romanpersonal versammelt zu haben? Unterhaltsam, komisch, anspielungsreich, vielschichtig und hintersinnig – Christopher Eckers ebenso spannender wie kunstvoller Roman über Toplyriker in Tierkostümen, skandalöse Zwischenfälle im Bestattungswesen, käferessende Entomologen, allmächtige Leierkastenmänner, durchsichtig werdende Schönheiten und einen Botaniker, der das Schicksal des Planeten in den Händen zu halten meint, lässt die Welt noch einmal eine große Erzählung sein.

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«Herzschlag», vermutete ich.

Der Pfleger, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere, nickte erneut.

Das Gesicht des Aufgebahrten war zu einer Maske erstaunten Leids erstarrt; Heinz hob ein Augenlid: Eine geweitete Pupille stierte ins Leere. Die Haut des Toten hatte sich noch nicht verfärbt und wies lediglich an den Fingernägeln die aschgraue Tönung auf, die nach einem Herzschlag den ganzen Körper überzieht. Sie hatten uns wirklich schnell gerufen. Ich stellte mich an die Wand, blickte aus dem Fenster, sah in die Sonne hinein und kniff die Augen zusammen. In den Wimpern schillerte das Spektrum der Fraunhoferschen Linien. Oder hieß der gute Mann Frauenhofer? Ich blinzelte, Frauenhofer klingt blöd, ohne e, genau, schreibt sich wahrscheinlich ohne e, Grundkurs Physik, ich hatte nichts verstanden, alle Physiklehrer auf die Schwarze Liste, mit Befremden stellte ich fest, dass ich mir das Gesicht der Bäckereiverkäuferin nicht ins Gedächtnis rufen konnte, Abbild der Sonne auf der Netzhaut. So sehr ich mich auch konzentrierte, ich sah nur ihre schönen Unterarme vor mir, die Kuchenzange, die zugriff, vielleicht findet sie mich ja trotzdem sympathisch, ihre Möpse, vielleicht denkt sie, ich wäre schüchtern, gut, schüchtern ist gut, vielleicht hab ich mich gar nicht so schlimm blamiert … «Weißt du, was das ist?», fragte Heinz.

«Eine Trage?», mutmaßte ich.

Heinz nickte dem Pfleger aufmunternd zu, und dieser verkündete: «Das ist ein Ferno-Verstorbenen-Transporter.» Dann machte er die Spannungspause seines Lebens.

«Ein was?», fragte ich.

«Na, erklärs ihm schon!», sagte Heinz, und ich bekam erläutert, es sei ein Problem, die Verstorbenen aus den Krankenzimmern zu schaffen, ohne dass die Besucher und Patienten dadurch gestört würden. «Stell dir vor, du gehst deine Omma im Krankenhaus besuchen, tideldum, und da schieben sie gerade nen Toten ausm Nachbarzimmer. Da kannst du ja gleich wieder nach Hause gehn!» Der Ferno-Verstorbenen-Transporter sei die Lösung dieses Problems, denn diese scheinbar leere Krankentrage habe einen doppelten Boden, eine so genannte Leichenmulde. Das Wort «Leichenmulde» kam ihm verdächtig glatt von den Lippen. Was ging hier vor? Wieso wusste er so gut Bescheid? Hatte er einen Kurs an der Volkshochschule besucht? Leichenmuldenkunde für jedermann? Und wie ließ sich sein enormes Bedürfnis erklären, den Ferno-Verstorbenen-Transporter in den höchsten Tönen zu loben? Und (diese Frage machte mir am meisten zu schaffen) wieso hatte Heinz den Kerl dazu gebracht, mir alles zu erzählen? «Das ist doch ganz einfach», beantwortete der Pfleger eine rhetorische Frage, die ich nicht mitbekommen hatte. «Toter drauf, abgesenkt, Scheinabdeckung drauf und tideldum, fahr ich eine leere Trage zum Lift.» Als er seine Ansprache beendet hatte, freuten wir uns alle, Heinz wurde seinen Tampon-Witz los, im Gegensatz zu mir musste der Pfleger herzlich darüber lachen, und als er sich endlich getrollt hatte, sargten wir den Alten ein.

«Das Tideldum ist doch ein Hit!», sagte Heinz.

«Porno-Verstorbenen-Transporter», sagte ich.

«Das letzte Mal hat er noch viel mehr getideldumt.»

«Der hat doch ein Rad ab.»

«Tideldum!», sagte Heinz.

«Hast du ihn deshalb gebeten …?»

Ein ernstes Tideldum bestätigte meinen unausgesprochenen Verdacht.

Nachdem der Sarg im Transit verstaut war, leistete ich Heinz bei zwei Dosenbieren und einem eiskalten Apfelschnaps Gesellschaft. Krankenhäuser ziehen Kioske mit Stehausschank magisch an. Hier erscheinen ältere Herren in Bademantel und Hausschuhen, um ihr Päckchen HB zu kaufen, und kippen, da sie nun schon einmal die Strapaze der Hospitalflucht auf sich genommen haben, rasch noch einen Underberg oder ein Dosenbier. «Kommt ne Frau zum Arzt und sagt: ‹Mein OB steckt quer.›» Ich bewunderte die Zwanglosigkeit, in der Heinz mit der Verkäuferin scherzte; neben mir zitterte ein alter Mann im Trainingsanzug; unter seiner Augenklappe spähte gelblich verfärbter Mull hervor; ab und an packte er meinen Ärmel und erhob die Stimme, um sich über irgendwelche Missstände auf der Inneren auszulassen. Ich nickte unverbindlich und trank lauwarme Cola.

«Merkst dus?», fragte Heinz, als wir in den Transit stiegen.

«Was?» Ich manövrierte zwischen parkenden Autos durch (ab jetzt fuhr ich, denn die Abstecher zu Kiosken und Trinkhallen wären von nun an fester Bestandteil des Tages).

«Wie sie warten.»

«Wer wartet?»

Heinz deutete mit dem Daumen hinter sich. «Die Totenwürmer.»

«Tideldum», meinte ich vorsichtig, denn ich war mir nicht sicher, ob er Spaß machte.

Vor einigen Jahren hatte ich mit Achim einen seiner damaligen Freunde besucht, einen verpickelten Sonderling, der aus einem mir heute schleierhaften Grund einen platten Fisch, möglicherweise eine Scholle, auf dem Balkon seiner Einzimmerwohnung trocknete. Der Leib des toten Fischs hob und senkte sich in benommenen Atembewegungen. Das waren die Maden! Unter dem Fisch wanden sich so viele Maden, dass er zu atmen schien. Die Maden waren überall. Stolz lüpfte Achims Bekannter einen Blumentopf, und selbst dort, wo das kleine Abtropfloch im Topfboden das Wachstuch berührt hatte, ringelten sich zwei winzige, weiße, deutlich segmentierte Maden. Damals wurde mir schlecht, aber ich kotzte nicht. Mein Vater hätte wahrscheinlich in hohem Bogen über das rostige Balkongeländer gereihert, einem seekranken Entomologen nicht unähnlich, der sich grüngesichtig über die Reling des Schiffs beugt. Einmal kotzte Vater, als er eine Möhre für mein Meerschweinchen aus dem Kühlschrank holte. Sie hatte inmitten einer grauen, schleimigen Pfütze gelegen, klatschte schlaff und runzlig in Vaters Handfläche, von der Spitze tropfte verwester Schmand, Vaters Backen blähten sich gewaltig auf, ich sprang einen Schritt zurück, Vater sah sich ratlos um, eine Hand auf dem Mund, in der anderen die verfaulte Möhre, und dann explodierte das Mittagessen aus seinem jäh aufplatzenden Gesicht. Ich schaltete in den vierten Gang, und Heinz kommentierte das nnkrrkkks! des Getriebes mit diesem Spruch, den ich in meinem Leben schon so oft gehört hatte, dass ich ihn selbst dann vor mich hinmurmelte, wenn ich alleine im Transit saß und mir das übliche Malheur mit der Kupplung passierte.

«Schau mal, die Kleine mit dem Ranzen!» Heinz kurbelte das Fenster runter und brüllte: «Ich fühls! Ich kanns fühlen! Die Totenwürmer! Die sind überall, die Totenwürmer!»

«Mach das Fenster wieder zu», lachte ich.

Heinz rülpste. «Einen Scheiß werd ich tun! Uh, stinkt das!» Er fächelte mir den Rülpser zu, steckte sich eine Zigarette an, rauchte. «Hast du alles gesehen? Von Onkel Jörg, meine ich?»

«Es ging zu schnell.»

«Wirst dus ihm sagen?»

«Weiß noch nicht. Wenn ich es ihm sage, lässt ers vielleicht bleiben.» Und nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: «Jens hat ihn noch nicht gesehen.» Inzwischen hatte sich Onkel Jörg bestimmt angezogen und nahm die Aufträge entgegen. War er mit Heinz unterwegs, bat ein Anrufbeantworter, der sich meine Stimme ausgeborgt hatte, Namen und Adresse zu hinterlassen, versicherte, er werde halbstündlich abgehört, und log selbstbewusst: «Unser Wagen kommt binnen einer Stunde bei Ihnen vorbei.» Ich aß mein halbes Schweinsohr, die Totenwürmer seien überall, philosophierte Heinz. Wie konnte ich nur ihr Gesicht vergessen? Wäre sie mir auf der Straße begegnet, hätte ich sie sofort wiedererkannt. Aber wieso befand sich dort in meinem Gedächtnis, wo eigentlich ihr Gesicht sein sollte, ein großer, leerer Fleck? Nur ihre anmutigen Bewegungen waren geblieben, die Titten, die Kuchenzange, die skeptischen, grünen Augen, der Küster, ein Herr Friedler oder Fiedler, stakste wie ein Storch über den Rasen vor der Katholischen Kirche, den Kopf gesenkt, als suchte er etwas. Er sah uns vorbeifahren, verschränkte die Arme und fing im Rückspiegel zu grübeln an, bis ihn eine langgezogene Kurve aus dem Rahmen kippte. «Ich müsste nochmal in die Bäckerei.»

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