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Titel
Widmung Meinen Töchtern
personis dramatae personis dramatae Elsa Mälzer Tochter des Braumeisters Johannes Mälzer Katharina Mälzer Elsas Mutter Johannes Mälzer Elsas Vater Siegtraut, Anneruth, Irmel Elsas Schwestern Andres Hinterthur ältester Sohn des Brauers Orwid Hinterthur Johanna und Maria Andres’ Schwestern Jost Hinterthur sein Bruder Reinhilde Hinterthur Andres’ Mutter Orwid Hinterthur Brauermeister Niclas Tylike Braumeister, zweiter Ehemann der Reinhilde Hinterthur Gunnar Tylike Niclas Tylikes Sohn und Erbe der Görlitzer Brauerei Ignatius Weidner Druckermeister Matthes Weidner dessen Sohn, Pastor nach Luther’scher Lehre ab 1520 Barbara Weidner des Druckermeisters Frau Susanna Weidner deren Tochter
personis historiae personis historiae Andres Hinterthur im 16. Jh. einer der wenigen namentlich belegten Görlitzer Studenten zu Wittenberg Christian Vollhardt Schwertfeger und Gassenrichter, flieht 1521 aus der Stadt Pleban Martin Schmid gen. Faber, geistliche Spitze in Görlitz bis 1520 Pleban Franz Rupertus gen. Rothbart, tritt seine Nachfolge an, predigt die Evangelien Rat der Stadt Johannes Haß, Stadtschreiber und Chronist; Bürgermeister: Michael Schartze (1517), Franz Schneider (1518), Peter Tyle (1519), Matthias Rosenberg (1520) Doktor Joppener Physikus seit 1517 Valentin Trotzdendorf Unterschulmeister bis 1518 Johannes VIII. Bischof zu Meißen Thomas Leiße Erzpriester von Görlitz Dr. Martin Luther Theologe, Reformator, 1483–1546
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Nachbemerkung
Glossar
Weiteres zu den historisch belegten Personen
Die Frau während der Reformation
Dank
Impressum
Meinen Töchtern
personis dramatae
Elsa Mälzer |
Tochter des Braumeisters Johannes Mälzer |
Katharina Mälzer |
Elsas Mutter |
Johannes Mälzer |
Elsas Vater |
Siegtraut, Anneruth, Irmel |
Elsas Schwestern |
Andres Hinterthur |
ältester Sohn des Brauers Orwid Hinterthur |
Johanna und Maria |
Andres’ Schwestern |
Jost Hinterthur |
sein Bruder |
Reinhilde Hinterthur |
Andres’ Mutter |
Orwid Hinterthur |
Brauermeister |
Niclas Tylike |
Braumeister, zweiter Ehemann der Reinhilde Hinterthur |
Gunnar Tylike |
Niclas Tylikes Sohn und Erbe der Görlitzer Brauerei |
Ignatius Weidner |
Druckermeister |
Matthes Weidner |
dessen Sohn, Pastor nach Luther’scher Lehre ab 1520 |
Barbara Weidner |
des Druckermeisters Frau |
Susanna Weidner |
deren Tochter |
personis historiae
Andres Hinterthur |
im 16. Jh. einer der wenigen namentlich belegten Görlitzer Studenten zu Wittenberg |
Christian Vollhardt |
Schwertfeger und Gassenrichter, flieht 1521 aus der Stadt |
Pleban Martin Schmid |
gen. Faber, geistliche Spitze in Görlitz bis 1520 |
Pleban Franz Rupertus |
gen. Rothbart, tritt seine Nachfolge an, predigt die Evangelien |
Rat der Stadt |
Johannes Haß, Stadtschreiber und Chronist; Bürgermeister: Michael Schartze (1517), Franz Schneider (1518), Peter Tyle (1519), Matthias Rosenberg (1520) |
Doktor Joppener |
Physikus seit 1517 |
Valentin Trotzdendorf |
Unterschulmeister bis 1518 |
Johannes VIII. |
Bischof zu Meißen |
Thomas Leiße |
Erzpriester von Görlitz |
Dr. Martin Luther |
Theologe, Reformator, 1483–1546 |
Als unser Gott und Herr Jesus Christus sagte:
Tut Buße usw., da wollte er,
dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.
Prolog
Görlitz, Nebelung 1517
Das Mädchen wurde von einem scharrenden Geräusch wach. Zuerst glaubte es, es sei wieder die Ratte. Eine fette Ratte hier oben unter dem Dach. Niemand schaffte es, die Ratte zu fangen. Nicht Meister Niklas, auch nicht sein Sohn Gunnar, nicht die klimpernde Reinhilde, des Meisters zweites Eheweib, und die schöne Peternelle erst recht nicht. Peternelle war die erste Magd. Das Mädchen die zweite. Keine Magd dieser Welt brachte eine so dreiste Ratte zur Strecke. Nicht die erste und nicht die zweite Magd.
Da! Da war es schon wieder, dieses Scharren, dieses Kratzen, das sich mit dem tosenden Herbststurm vermengte. Doch nun mischte sich noch ein ganz dumpfes Rumpeln unter das Übrige. Das Mädchen setzte sich auf. Das Stroh raschelte unter ihm. Es versuchte die Geräusche der Nacht besser voneinander zu trennen und zu verstehen, was sich hier oben zutrug. Auf das Rumpeln folgte träges Schleifen. So etwas brachte selbst die allerfetteste Ratte nicht zustande. Hier oben unterm Dach gab es kein Fenster, durch das der Mond einen gnädigen Lichtschimmer hätte schicken können. Einzig die Vorstellungskraft des Mädchens erhellte die Sache. Ihre Fantasie war farbenfroh und unzuverlässig wie ein Frühblüher.
Die Fingerkuppen ertasteten die rauen, knubbeligen Flicken auf der gemeinsamen Zudecke, fanden die Schultern der anderen und rüttelten so lange, bis Peternelle wach wurde. Natürlich hatte diese nur ein Murren für das Mädchen. „Lausch!“ Flüsternd reckte es den Hals in die stockdunkle Nacht. „Hörst du das nicht?“
Peternelle schnaufte wie jemand, der in tiefen Schlaf zurücksank. Mit dem jetzt sehr nahen Krachen versteifte sich Peternelles Körper. Sie rappelte sich auf. Schulter an Schulter saßen beide reglos.
„Sieh nach, was das ist!“, befahl Peternelle.
Das Mädchen zögerte. Natürlich zögerte es. Wer wollte schon mitten in der Nacht – in einer eher kalten als wohligen Nebelungnacht – mit blanken Füßen über den kalten Dielenboden tapsen, um ein unheimliches Geräusch zu ergründen? So etwas macht doch keiner!
„Na los!“, piekste Peternelles Zeigefinger sie gemein in die Seite. Ihr Tonfall war in den hohen Lagen altjüngferlich lang gezogen. Das Mädchen wusste, Peternelle würde es ihr bei nächster Gelegenheit heimzahlen, wenn es jetzt nicht gehorchte.
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