Christina Auerswald - Magdalene und die Saaleweiber

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Wenn Aberglaube droht, eine Liebe zu zerstören
Halle an der Saale im Jahr 1693. Else lügt, doch alle denken, dass sie die Wahrheit sagt! Die Altmagd tut, als ob sie Visionen hätte. Sogar Magdalenes Mann hängt an Elses Lippen. Sieht er nicht, dass alles nur ein Schauspiel aus Berechnung ist? Wie kann er glauben, dass Magdalene zu den Saaleweibern gehört, den zauberkräftigen Frauen, die sich abends am Flussufer treffen und ihre magischen Kräfte aus Tieropfern ziehen? Magdalene kann das Lügenwerk und seine Folgen nicht hinnehmen. Doch dann steht sie in Flammen. Und bald zieht das Geschehen größere Kreise …

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Else musste früher eine schöne Frau gewesen sein. Das Besondere waren ihr Lächeln und das Strahlen ihrer blauen Augen, das sie manchmal zeigte, wenn sie sich unerwartet über etwas freute. In solchen Fällen schien es, als würde sie sich nach kurzer Zeit selbst zur Ordnung rufen, um zu ihrem gewohnten missgelaunten Gesicht zurückzukehren.

Das Beste waren Elses gutmütige Momente. Die tauchten hin und wieder zu Beginn der Dämmerung auf, wenn die Frauen die Arbeit in der Küche fast geschafft hatten und langsamer wurden, wenn ihnen die Arme vom Häckseln, Raspeln oder Kneten schwer waren, wenn das Licht sank und die Sehnsüchte sich auf das Abendessen richteten. In dieser Zeit konnte Else ins Reden kommen. Manchmal redete sie von früher. Alle alten Leute waren so, das wusste Magdalene. Die Jungen taten die schwere Arbeit und die Alten genossen das Privileg, manchmal die Arme sinken zu lassen und zu reden.

Wenn Else von früher redete, dann meinte sie ihre Zeit in Weißenfels. Nach dem zu urteilen, was sie am Rand erwähnte, war sie ein bettelarmes Mädchen gewesen, selbst Tochter einer einfachen Hausmagd, und von einem Vater redete sie nie. Es musste eine schöne Zeit gewesen sein, trotz des Hungers, von dem Else sprach, als wäre sie stolz darauf, trotz der Flöhe, die sie zur Genüge gespürt und der Lumpen, die sie getragen haben musste.

Else kam nur ins Erzählen, wenn sie die Anwesenheit ihrer Herrin vergaß. Magdalene versuchte sich in solchen Momenten nicht zu rühren, sie fragte nicht nach, sagte keinen Ton. Vielleicht würde, hoffte sie, damit etwas aus Else aufbrechen, ein freundlicher, liebenswerter Kern, der alles gut machte. Sie stellte sich vor, wie Else als junges Mädchen am Saaleufer zusammen mit anderen Kindern gelacht und gekichert hatte, die blonden Haare aufgeflochten, ein schönes Mädchen.

Else kannte eine Menge Geschichten. Ihre Geschichten von früher gingen unmerklich in Sagen über, in Märchen. Sie glitten aus Elses eigenen Erlebnissen in die Welt von Feen und Hexen, woben sich aus dem Stoff der Jugend am Saaleufer in die Welt der Erzählungen anderer. Manchmal, wenn es Rosina oder Gertrud zu viel wurde, fragten sie nach und sagten, dass sie ihr nicht glaubten. Else behauptete jedes Mal, nichts als die blanke Wahrheit zu sagen, und dann stritten die Mägde. Magdalene musste still im Hintergrund bleiben und zuhören, wie sie für eine Weile zankten, aber jedes Mal kam der Streit zu einem schnellen Ende, denn die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Geschichten ließ die jungen Mägde klein beigeben.

So war es auch an einem dämmrigen Abend eine Woche nach dem Tag, an dem Else begonnen hatte, sich besonders schlecht zu benehmen. Magdalene war draußen gewesen und hörte, dass Else in der Küche zu reden angefangen hatte. Sie trat in den Korridor und erhaschte die ersten Worte. Wenn sie in die Küche ginge, würde Else sofort aufhören, deshalb blieb sie vor der halb offenen Küchentür stehen und lauschte. Einen freundlichen Abend mit einer schönen Geschichte konnten alle gut gebrauchen, damit wieder Frieden ins Haus einkehrte.

»Seid still, sonst rede ich nicht weiter«, schimpfte Else. Sie hatten also gestritten.

»Schon gut«, hauchte Gertrud. Rosina runzelte die Stirn, das sah Magdalene vom Korridor aus, weil die Kindermagd am nächsten zur Tür stand. Es konnte sein, dass Else gleich eine besonders gute Sage erzählte, es konnte aber auch sein, dass sie beleidigt war und schwieg. Dieses Mal redete sie weiter.

»Hört zu«, fuhr Else fort, »die Saaleweiber sind gewissermaßen das Gegenteil der extraordinären Weiber. Die sind Gott nahe und vom Glauben durchdrungen. Die Saaleweiber dagegen sind teuflisch und tragen Aberglauben unter die Menschen. Es gibt sie, seit es den Teufel gibt. Am Anfang hat unser Christentum sie niederringen können, aber jetzt treiben sie wieder unbehelligt ihr Werk, die Saaleweiber. Und warum? Weil keiner mehr glaubt, dass es sie gibt.«

»Saaleweiber«, wiederholte Gertrud ängstlich.

»Saaleweiber sind gewöhnliche Hexen. Es ist diese Art Hexen, die es hier in der Gegend gibt.«

»Versündige dich nicht, Else«, murmelte Rosina.

»Wenn es doch wahr ist?«, seufzte Gertrud.

Elses Stimme grub sich in die Küchenluft. »Die Saaleweiber haben magische Kräfte.«

»Zauberkraft! Gibt’s die neuerdings auf dem Markt zu kaufen? Woher sollen sie die haben?«, spottete Rosina.

Else wurde lauter, als sie antwortete. »Aus einem magischen Ritual. Sie übertragen einander ihren Zauber durch ein Tieropfer.«

»Was für ein Tieropfer?«, fragte Gertrud mit zitternder Stimme.

»Sie schlachten ein Huhn oder einen Hasen und lassen den Kadaver an einem geheimen Ort liegen. Wenn die Knochen weiß geworden sind, nehmen sie sie an sich. Dort drin steckt die magische Kraft.«

»Und was machen sie damit?«

»Sie behalten sie oder geben sie an eine andere weiter. Die kleinen Knochenstücke sind es, die machen aus den gewöhnlichen Frauen Hexen.«

»Hexen?« Gertrud war kaum noch zu verstehen.

»Saaleweiber sind Hexen. Sie können schwimmen und tauchen, sie können sich sommers wie winters unterm Wasserspiegel der Saale verstecken, vor allem, wenn sie in Gefahr geraten. An Land sehen sie aus wie Menschen, aber wenn sie ins Wasser gehen, verwandeln sie sich in Fische. Sie treffen sich unten am Ufer, abends um die Stunde, bevor die Tore schließen. Das fällt nicht weiter auf. Sie sehen aus wie gewöhnliche Hausfrauen, die können nicht nachts verschwinden, sondern nur abends, wenn alle glauben, sie wären in alltäglicher Sache unterwegs.«

»Wann, um welche Zeit? Wenn ich das Abendessen vorbereite?«, fragte Gertrud.

»Um die Stunde, wenn Rosina den Hans hütet und Herr Rehnikel im Kontor arbeitet. Ich habe um diese Zeit mit meinem Gebet zu tun, ihr seht doch, dass ich mich jeden Abend auf den Boden knie und bete.«

Für einen Moment herrschte Grabesstille, bevor Gertrud hinzufügte: »Das ist genau die Stunde, in der Frau Rehnikel den französischen Armen Brot bringt. Sie sagt, das wäre Barmherzigkeit.«

Die Stille begann zu knistern und breitete sich in der Küche aus.

Magdalene vor der Tür schnappte nach Luft. Warum hatte Else die kleine Gertrud dazu gebracht, solch eine Ungeheuerlichkeit auszusprechen? Damit sie hinterher sagen konnte, sie hätte nicht selbst gegen die Herrin gehetzt?

»Ach was, sie bringt wirklich Brot zu den Armen«, fuhr Rosina heftig in das Schweigen hinein. »Was sollen die Andeutungen, Else! Wir treffen oft welche von den Franzosen, wenn wir zum Markt gehen. Sie sind freundlich und bedanken sich bei unserer Meisterin.«

»Franzosen, dieses Ketzerpack!« Elses Stimme vibrierte dunkel vor Verachtung. »Wer weiß, wofür die sich bedanken.«

Magdalenes Herz klopfte heftig. Das leise Wohlwollen, das sie noch wenige Augenblicke zuvor für Else empfunden hatte, war wie fortgeblasen. In Else steckte kein Staubkorn von Liebenswürdigkeit, diese Frau war nur böse. In ihren Augen standen nichts als Gift und Galle. Else glaubte, schlauer als alle anderen zu sein und dachte, Rosina und Gertrud auf ihre Seite ziehen zu können. Sie meinte, sich selbst als besonders gläubig und Magdalene als Hexe hinstellen zu können. Magdalene legte eine Hand an den Türrahmen und sah, dass ihre Finger zitterten.

Elses Stimme hüpfte höher. »Es betrifft nicht alle, sondern nur die Frauen, die das Amulett besitzen.«

»Was für ein Amulett?«, fragte bebend Gertrud.

»Ein Amulett, das sie an einem Lederband um den Hals tragen«, antwortete Else. »Das ist das Schmuckstück, in dem die zauberkräftigen Knochen stecken. An dem erkennen sich die Saaleweiber untereinander. Ansonsten geben sie sich wie gewöhnliche Frauen. Man sieht es ihnen nicht an.«

Ärgerlich antwortete Rosina: »So etwas soll unsere Meisterin haben? Das wolltest du doch sagen, Else. Das glaube ich nicht.«

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