Simon Graf - Roger Federer

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Roger Federer ist der Weltstar aus unserer Mitte. Als kleiner Junge verliebte er sich in die gelben Bälle, heute fasziniert er die Massen auf dem ganzen Globus. Nicht nur wegen seiner Virtuosität auf dem Court und seiner Erfolge, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit. Dieses Porträt zeigt den Menschen und Sportler in all seinen Facetten. Und obschon er sich in anderen Sphären bewegt, können wir aus seiner Biografie viel mitnehmen.
Dies ist die um fünf zusätzliche Kapitel erweiterte Ausgabe des Bestsellers von 2018.

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Eine der durchaus vielfältigen Faszinationen des Sports für seine Zuschauer liegt darin, dass manche Athleten dem Tod ins Auge blicken. Im übertragenen Sinne natürlich. Diese besondere Faszination ist in konfrontativen Sportarten wie dem Boxen, aber auch im Tennis am deutlichsten ausgeprägt. Wenn man beispielsweise die Nahaufnahme eines Aufschlags sieht, wie der Schläger da nach unten saust, dann sieht es oft so aus, als wollte der Aufschläger jemanden umbringen. In diesem Sinne finde ich auch, dass der Handshake übers Netz am Ende fast immer etwas Erzwungenes hat. Tennis ist also ganz klar ein konfrontativer Sport, mit anderen physischen Konsequenzen als das Boxen, aber psychisch dem Boxen sehr ähnlich. Man will den anderen schlecht aussehen lassen, lässt nie von ihm ab. Natürlich beherrscht Roger Federer die Konfrontation, sonst wäre er nicht so erfolgreich geworden. Aber bei ihm – und vielleicht nur bei ihm – ist eine andere Komponente und mögliche Faszination des Sports, die ich Schönheit und Anmut nenne, ebenso ausgeprägt. Diese andere Komponente nimmt dann sozusagen der konfrontativen Grundlage des Tennis den Wind aus den Segeln. Man hat bei ihm fast den Eindruck, sie spiele gar keine Rolle. Diese spezielle, ja einzigartige Kombination macht ihn so faszinierend.

Was löst er bei Ihnen aus?

Wenn ich Federer zuschaue, habe ich das Gefühl: So muss es sein! So ist es richtig! Und ich verwende «richtig» hier als ein starkes philosophisches Wort. Man könnte dann auch weitergehen und sagen: Die Art, wie Federer spielt, ist ein Indiz dafür, dass die Welt eine gute Einrichtung ist. Dass etwas stimmt auf und an dieser Welt, obschon dauernd so vieles schiefläuft. Sie können das dann religiös auslegen oder nicht. Ich tue es nicht. Federer zuzuschauen, löst bei mir solche sehr elementaren Gefühle aus, die sich nur schwer in genaue Begriffe fassen lassen. Ich spüre jedenfalls: So ist die Welt richtig, nicht nur die Tenniswelt! Momentan bin ich sehr fasziniert von Vogelschwärmen. Wenn man einen Vogelschwarm beobachtet, wie da alles perfekt harmoniert, obschon es keinen führenden Vogel gibt und sie sich immer wieder ablösen. Wunderbar – und auch: richtig! Kürzlich fegte ein wahnsinniger Sturm hier bei uns über den Pazifik. Wie sich die Vögel da gegen den Sturm stemmten und in der Luft hingen, so muss es sein! Ein Gefühl dieser Art löst Federers Tennis bei mir aus.

Dabei ist die Schönheit des Spiels im Tennis ja nicht der Zweck, sondern nur eine angenehme Begleiterscheinung.

Immanuel Kant definiert Schönheit als Zweckmäßigkeit ohne Zweck. Das trifft es bei Federer. Denn alles, was man im Sport tut, hat ja zunächst eine Funktion im Wettkampf. Aber zugleich ist diese auch immer aufgehoben dadurch, dass es sich um ein Spiel handelt. Das gilt auch und besonders für die Profis, die nicht so gut wären, wie sie sind, wenn sie bei jeder Bewegung daran dächten, wie viel Geld auf dem Spiel steht. Und jene spielerische Komponente ist eben bei Federer besonders ausgeprägt. Er denkt wohl kaum daran, dass er schön spielen will, wenn er auf dem Platz steht. Er spielt, um den Passierball der Linie entlang zu spielen, den Volley ins Eck zu platzieren oder um mit dem Aufschlag zu punkten. Nicht, damit es schön aussieht. Aber selbst wenn sein Ball knapp ins Aus geht, sagt man bei ihm: schade, der war doch so schön! Man könnte als Gegensatz Boris Becker nehmen. Bei ihm stand stets die Konfrontation im Vordergrund. Er hat großartig gespielt, die Volleys, wie er durch die Luft geflogen ist, das war toll! Aber bei ihm spielte diese Schönheits- und Anmutskomponente keine große Rolle. Die Federer-Momente, die David Foster Wallace in seinem Essay so schön und präzise beschreibt, sind ja durchaus Schläge, die fantastisch, funktional und also tödlich sind. Aber es ist eben nicht die Tödlichkeit, die bei Federer hervorsticht, sondern die Schönheit.

Noch bevor David Foster Wallace den Begriff der Federer-Momente prägte, schrieben Sie von «Momenten des vollkommenen Glücks», die man als Sportzuschauer erfahren könne. Haben Sie beim Verfolgen eines Federer-Matches wie Foster Wallace auch einmal Laute ausgestoßen, dass Ihre Frau aus dem Nebenzimmer kam, um zu sehen, ob Sie okay seien?

(lacht) Ich würde gerne Ja sagen. Wenn man Sport mag und auf Ästhetik setzt wie ich, erlebt man bei Federer immer wieder Wow-Momente. Aber ich könnte nicht behaupten, dass ich einmal so geschrien hätte, wie das Foster Wallace beschreibt. Ich denke, für diese Intensität der Identifikation muss man wohl selber gut gespielt haben. Foster Wallace konnte ja bestimmt mit dem Schläger umgehen, er war ein ausgezeichneter College-­Tennisspieler gewesen. Ich schaffte es nur zum Auswechselspieler im Jugend-Wasserball.

Federer ist fast auf der ganzen Welt gleichermaßen beliebt. Weil er für globale Werte steht? Oder schlicht wegen seines Spiels?

Was sind eigentlich globale Werte? Das werden immer ganz selbstverständliche Durchschnittswerte sein. Dass man niemanden umbringen soll, zum Beispiel. Oder dass man etwas spenden soll, wenn man so reich ist wie Federer. Das ist eher banal, oder? Klar, Federer macht auch das alles sehr gut. Ich kenne ihn ja nicht persönlich, nur einmal glaubte ich, im gleichen Raum zu sein wie er, als ich an der Sporthochschule in Magglingen einen Vortrag hielt, in dem er vorkam. Aufgrund meiner Eindrücke bin ich jedenfalls überzeugt, das ist ein sehr netter Junge, der ungefähr alles richtig gemacht hat. Und dass er beispielsweise ganz normal ins Freibad geht, finde ich großartig. Aber es gibt viele, die dieselben Werte repräsentieren wie Federer. Überhaupt meine ich, dass man Sportler nicht zu moralischen Instanzen hochstilisieren sollte. Das Potenzial ist doch begrenzt. Es ist anerkennenswert, dass Federer eine Stiftung hat, dass er sich anständig verhält. Aber das Gefühl, das er beim Betrachter auslöst, wenn er eine Vorhand oder einen Volley spielt, geht weit darüber hinaus. Und mein Eindruck ist, dass wir sehr viel, allzu viel von seinem Spiel auf seinen Charakter projizieren.

So muss es sein So ist es richtig Philosoph Hans Ulrich Gumbrecht ist - фото 3

«So muss es sein! So ist es richtig!» Philosoph Hans Ulrich Gumbrecht

ist fasziniert von Federers Ästhetik.

So viele Rekorde Federer gebrochen hat, zwei seiner größten Spiele waren Niederlagen: die Wimbledon-Finals 2008 gegen Rafael Nadal und 2019 gegen Novak Djokovi´c. Wie beeinflusst das die Wahrnehmung von ihm?

Klar, man will immer gewinnen, alle Rekorde haben. Aber Federer ist davon anscheinend weniger abhängig als Rafael Nadal oder Novak Djoković. Es wäre wohl kein Problem, wenn er zwanzig Prozent weniger Titel gewonnen hätte. Weil sein Tennis so stimmig – und eben richtig ist. Sieg oder Niederlage sind ohnehin überschätzt, wenn man sich das große Bild anschaut. Siebzig Prozent der deutschen Fußballfans meiner Generation sollen in einer Umfrage, gefragt nach dem besten Spiel der Nationalmannschaft, das WM-Halbfinale 1970 gegen Italien genannt haben. Das verlor Deutschland bekanntlich 3:4 nach Verlängerung. Und es gibt ja keinen Mangel an WM-Titeln in der Geschichte des deutschen Fußballs. Sicher, man braucht als Fan das Siegenwollen als Motivation, um sich überhaupt auf ein Spiel einzulassen. Aber letztlich ist das nicht die Grundlage, nicht die Hauptkomponente an unserer Faszination für eine Mannschaft oder einen Sportler. Im Boxen sagt man ja, mindestens eine große Niederlage gehöre zu den ganz außergewöhnlichen Helden. Anders kann ein Boxer nicht wirklich populär sein. So gesehen, haben Federers große Niederlagen sein Profil nur noch prägnanter gemacht.

Wie würden Sie ihn einordnen im Vergleich mit den ganz Großen des Sports? Mit Muhammad Ali, Michael Jordan, Pelé, Babe Ruth oder Wayne Gretzky?

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