Tomas Espedal - Gehen

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Gehen, um zu verstehen
Ein Mann verlässt seine Frau, sein Kind, sein Haus. Er beschließt zu gehen, das Leben eines Landstreichers zu führen, und macht sich auf den Weg, der ihn zu sich selbst bringen soll. Er scheitert, trinkt, beginnt von Neuem. Den Leser nimmt er mit auf diese delirierenden, existenziellen und besessenen Reisen zu Fuß von Norwegen durch Deutschland nach Frankreich, nach Griechenland, durch ein Europa der Kunst, der Mythen, der Städte. Bestimmt vom Rhythmus harten Gehens, von der Dunkelheit der Trunkenheit und der vollständigen physischen Erschöpfung, tritt er in Dialog mit Rousseau, Rimbaud, Satie, Giacometti, Heidegger und erlebt ein Abenteuer des Denkens: Mit nichts als sich selbst, ganz auf sich zurückgeworfen, was bleibt, wer ist man?
Von der norwegischen Öffentlichkeit begeistert aufgenommen, ist Gehen ein hochkonzentrierter Text zwischen Roman, Essay und Reportage, den Paul Berf präzise und rhythmisch ins Deutsche übertragen hat.

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Zu lieben, will sagen, mich auf sie zu stürzen, sie anzuziehen, Slip und Strumpfhose, Unterhemd, Pullover, ihr die Mütze aufzusetzen und die Jacke überzustreifen und sie abzuliefern, anschließend zu rennen, jetzt rasend schnell, vom Kindergarten kommend, die Kurven und Treppen hinab, in die Wohnung zu stürmen und mich auf sie zu stürzen, ihr Pullover und Strumpfhose, Slip und Unterrock auszuziehen, sie ins Bett zu zwingen, will sagen, hier hast du mein Leben. Eine reine Freude, zu schlafen.

Eine ernste Freude, zu erwachen, jeden Morgen zum Ernst des Lebens zu erwachen. Es ist eine Freude, dass das Leben ernst ist. Du erwachst, das ist eine Freude, du erwachst zum Ernst, das Leben erwacht, nicht nur du, sondern auch der Nachbar und das Geschäft, die Straßen und Geräusche und die Luft, die sie nicht mehr atmet.

Die Freude am Leben. Ich liebe das Leben. Je älter ich werde, desto mehr freue ich mich über das Leben. Ich habe immer größere Angst vor dem Tod. Das erstaunt mich. Ich werde mit den Jahren nicht klüger, im Gegenteil, es könnte sogar sein, dass ich auf eine reine und allumfassende Dummheit zusteuere.

Die Freude, sich Ruhe zu gönnen, längere Zeit, zu Hause zu bleiben, eingesperrt in der Wohnung, die Tür abzuschließen, das Licht zu dämpfen, im Lampenschein am Schreibtisch zu sitzen, zu schreiben oder nicht zu schreiben.

Die Freude über den Schreibtisch, über die Dinge, den Aschenbecher und die Lampe, das Fenster, die Stühle, den Teppichboden und die Türen. Die Freude an den Dingen. Von Menschenhänden erschaffen. Das Haus, die Treppen, der Aufzug, all die Türen und Quadrate, Bücher und Briefe, dieser Schreibtisch, dieser Stift, aus Sprache erschaffen.

Es ist Dienstag, und erst heute, an diesem Tag, denke ich über die Freude nach, sprechen zu können. Ich freue mich, denken zu können, gerade heute freue ich mich, schreiben zu können, es ist Dienstag und ich bin froh, dass Dienstag ist.

Ich habe auch die Freude am Reisen nicht vergessen. Die erregende Freude daran, sich fortzubewegen, in einem Auto zu sitzen und loszubrausen, regungslos und in rasendem Tempo, ich liebe es, schnell zu fahren, schnell und weit, aus der Stadt raus, in der Dunkelheit, nachts zu fahren, aus der Stadt raus und wieder zurück. Oder die kurzen Strecken, mit Bus oder Boot, die gleiche Strecke hin und zurück; am liebsten sind mir die Fähren, oder Züge, sie weichen nicht von ihren ursprünglichen Plänen ab.

Wir vergessen. Wir vergessen das Fundamentale, die Freude darüber, aufwachen, in die Küche gehen und ein Glas Wasser trinken zu können.

Ein Glas kaltes Wasser!

Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst … Dieser Triumph, sich aufzurichten, vom Fußboden, und stehen zu bleiben und zu wanken, diese plötzliche Befähigung und kindliche Freude darüber, von Zimmer zu Zimmer gehen zu können.

Ja, am meisten freut es mich, zu gehen.

Es ist Dienstag und ich gehe aus. Ich gehe aus und trinke. Eine idiotische Freude. Die Freude darüber, zu schwanken und die Worte und das Gleichgewicht zu verlieren, zu torkeln und zu kriechen, es ist fast, als würde man wieder zum Kind.

4

Direkt gegenüber von dem Haus in der Vestre Torggate, in dem ich als Kind lebte, liegt eine Gaststätte. In dieser Gaststätte befindet sich eine Theke. An dieser Theke habe ich zwei Jahre fast jeden Abend gesessen und getrunken. Von meinem Tisch am Fenster aus habe ich zu jenem Fenster hinaufschauen können, an dem ich als Kind stand und zu den Lampen hinter der Glasfront hinabstarrte, unter denen ich jetzt sitze.

Gut möglich, dass sich unser Leben im Umkreis weniger entscheidender Orte abspielt und ich zu einem dieser Orte zurückgefunden habe. Eine Straße. Sie führt aufwärts, steigt steil an und kreuzt eine Stichstraße, ehe sie in Treppen übergeht; die Stufen zur Johanneskirche hinauf. Die Gaststätte liegt links, mein Elternhaus rechts; vor dem Hauseingang gibt es ein viereckiges Fleckchen Garten und einen Baum, ich glaube, es ist eine Buche, ich schreibe, dass es eine Espe ist, und hinter dem Eingang, in der Gaststätte, steht eine hufeisenförmige Theke, und hier sitzt meine neue Familie. Ja, das Lokal erinnert wirklich an ein Wohnzimmer. Hier sitzen mein Trinkbruder und meine Trinkmutter und mein Trinkvater, und dort sitzt meine Trinkschwester, sie gibt mir Bier und Zigaretten. Aber ich möchte allein sitzen. Ich möchte die ersten Biere allein mit den Gläsern und der Theke und dem Wirt trinken. Lauschen und schauen. Die immergleichen alten Geschichten hören, die gleichen Gesichter sehen und ein Anderer werden.

Wer wirst du sein? Wem wirst du begegnen? Wo wirst du landen? Was wird geschehen? Sich an die Theke zu setzen ist, als bräche man zu einer Reise auf. Trinken ist wie reisen, ohne sich vom Stuhl zu rühren.

Die Dunkelheit ist ein Ort, das Licht ist ein Weg, schrieb Dylan Thomas. Ich befinde mich in der Dunkelheit, habe meinen Stammplatz an der Theke gefunden und bestelle ein Bier. Das erste ist gut. Das zweite am besten. Das dritte ist besser als das erste, das vierte ist ganz ausgezeichnet, das fünfte auch, bei den restlichen geht es nicht mehr um den Geschmack, sondern ums Trinken, es geht um den Rausch. Ein gutes, langsames Vergessen. Nicht wie bei Wein oder Schnaps, nicht so ungeduldig, nicht so beflissen; wir werden hier lange sitzen, das ist die Kunst, zu sitzen und zu trinken, einen ganzen Abend bis in die Nacht hinein, darin besteht die Kunst: so lange ruhig sitzen zu bleiben, bis du dich bewegst. Sachte und unbeschwert reist du fort von dir selbst.

Man muss sich diesem Gedanken einmal stellen: Du wirst dein Leben lang mit dir selbst leben. Du kannst eine neue Geliebte finden, du kannst Freunde und Familie verlassen, verreisen, eine neue Stadt und neue Orte finden, du kannst verkaufen, was du besitzt, und dich von allem trennen, was dir nicht passt, aber solange du lebst, wirst du dich nie von dir selbst trennen können.

Es gibt Phasen im Leben, da sagst du dir: Du bist eine ungeduldige Person. Es gibt Phasen im Leben, da hast du Lust, auf den Hund zu kommen. Vor die Hunde und heim zu gehen. Du trinkst und gehst zu Bruch, du sinkst. Du arbeitest hart daran, bis zum Grund zu sinken. Du bist auf dem Weg nach unten, und das Gute an dieser Zerstörungsarbeit ist, dass du sie genießt.

Es gibt simplere Gründe dafür, dass ich trinke. Ich liebe Alkohol. Ich mag diese Theke. Hier fühle ich mich zu Hause. Es ist eine gute Theke. Die Theke ist ein guter Ort, ein Trinkort. Die Theke ist ein perverses Zuhause, ein unmögliches Wohnzimmer.

Es ist Dienstag, der beste Abend. Das Lokal ist voll, ich mag Gedränge. In eine niedrigere Einheit zu fallen, in eine Art untere Gemeinschaft; eine betrunkene Gesellschaft. In diesem Moment hat die Uhr zwölf geschlagen, es ist weder Dienstag noch Mittwoch, es ist Trinkzeit. Es ist Zeit, zu verschwinden, hier, inmitten deiner Freunde und deiner neuen Familie und all jener, die du nicht kennst. Du sitzt an der Theke und trinkst. Du hast dich in die Menge geworfen, und ohne dass es jemandem auffallen würde, sinkst du bis zum Grund hinab und bist fort.

5

Der Traum vom Verschwinden. Vom Fortsein. Eines Tages zur Tür hinausgehen und nicht wiederkehren.

Der Traum, ein anderer zu werden. Freunde und Familie zu verlassen, sich selbst zu verlassen und ein anderer zu werden; alle Bande abzuschütteln, Heim und Gewohnheiten zurückzulassen, Besitz und Geborgenheit, Zukunftsaussichten und Ambitionen aufzugeben, um ein Fremder zu werden.

Sich einen Bart stehen und die Haare wachsen lassen, seine Augen verbergen, eine Brille, zerschlissene Kleider, ausgelatschte Schuhe tragen, das Gesicht aufquellen, die Hände schwarz werden lassen, sich in seiner gewohnten Umgebung bewegen, unter seinen alten Bekannten, und beobachten, welchen Eindruck das alles auf einen macht, wenn man selbst fort ist.

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