Sind Sie für oder gegen die Rasenroboter?
Schwierige Frage! Ich bin zwar der „faule Gärtner“, aber auch gegen die automatische Bewässerung, weil ich meine Pflanzen „besuchen“ will. Trotzdem ist automatisches Wässern und Mähen praktisch. Ob es tatsächlich viele tierische Opfer gibt, konnte ich bisher nicht verifizieren. Zweifellos sterben viel mehr Igel im Straßenverkehr. Aber Handmäher sind sicher ökologischer.
Wie oft gießen Sie den Rasen?
Im Prinzip gar nicht, denn ich habe einen Kräuterrasen. Aber wenn, dann alle drei, vier Tage intensiv (ca. 20–30 l/m 2) und dann wieder Pause. Damit wurzeln die Gräser tief und sind hitzefest. Hängt aber stark vom Boden und den Temperaturen ab.
In Ihrer Blumenwiese waren so herrliche Rasenpfade ausgemäht. Wie kommt man zu denen?
Das ist ganz einfach! Hier wird vom Frühjahr an immer gemäht, so entstehen diese Wege, mit denen man die Blumenwiese hautnah erleben kann.
Foto © Christoph Böhler
DER HOF WIRD ZUM WINTERQUARTIER
Sternjasmin (Trachelospermum)
Foto © Torgonskaya Tatiana/ Shutterstock.com
KÜBELPFLANZEN SIND MEINE GROSSE LEIDENSCHAFT
Der Traum vom Süden! Orangen, Zitronen, Oliven, aber auch Hanfpalmen oder die herrlichen Blüten der Kamelien. Wann immer ich im Urlaub in mediterrane Gärten kam, erwachte die Sehnsucht, diese Pflanzen auch bei mir zu ziehen.
Vor allem der duftende Sternjasmin( Trachelospermum jasminoides ) hatte es mir bei meinen Reisen nach Venedig angetan. „Wenn der dort wächst, dann muss er doch wohl auch bei uns mit sehr wenig Überwinterungstemperatur überleben“, dachte ich mir.
Die ersten Jahre wanderte der immer größer werdende Stock noch gemeinsam mit den vielen anderen Pflanzen in den Keller. Bei knapp zwölf Grad und einer künstlichen Beleuchtung mit einer speziellen (grausigen) rosa-violettfarbigen Pflanzenleuchte stand er dort. Es ging ihm so lala. Die Pflanze überlebte zwar, hatte in den ersten Wochen im Frühjahr immer Mühe, wieder so schön zu werden, wie er beim Einräumen war.
So kam es 2003 zum Projekt „Hof überdachen und einigermaßen wetter- und winterfest machen“. Hier waren ideale Überwinterungsvoraussetzungen für einige der robusten Kübelpflanzen, die seither prächtig gedeihen. Allen voran geht es dem Sternjasmin( Trachelospermum jasminoides ) ausgezeichnet, der nun schon seit dieser Zeit in ein und demselben Topf steht und jedes Jahr nur ein wenig Bodenaktivator und Dünger bekommt.
Foto © Christoph Böhler
Kamelien ( Camellia japonica ) blühen während der kalten Jahreszeit im Wintergarten.
Foto © Ole Schöner/ Shutterstock.com
# weiseerkenntnis
Weise Erkenntnis
Kamelien sind Mimosen
Wenn hier von Mimosen die Rede ist, dann freilich nur bildlich. Aber die Kamelien (meist Camellia japonica ) sind extrem anspruchsvoll, was Temperatur und Gießen betrifft. Den Sommer über halten sie praktisch alles aus, doch kaum zieht der Winter ins Land, darf es nicht zu warm sein, sonst werfen sie Blütenknospen und sogar Blätter ab. Wird dann auch noch das Gießen vergessen, ist es um die Pflanze fast schon geschehen. Gerade der Wurzelballen der Kamelien nimmt, wenn er einmal ausgetrocknet ist, kaum Wasser auf. In diesem Fall ist es besser, den Topf für einige Stunden in einen Eimer Regenwasser zu stellen, um die Erde wieder gut zu durchfeuchten.
Der herrlich duftende, immergrüne Japanische Liguster( Ligustrum japonicum ), der in vielen Gegenden frosthart ist, aber in manchen Regionen Österreichs wie im Salzkammergut wahrscheinlich nicht 100%ig überlebt, und der Klebsame( Pittosporum tobira ) können in einem kühlen Überwinterungsraum gesichert überwintern. Der Klebsame ist wie der Japanische Liguster extrem robust, wird während der Wintermonate kaum gegossen und beginnt ab April im Freien mit kräftigem Wachstum. Jahr für Jahr können solche Pflanzen im Frühjahr und bei Platzmangel auch schon im Herbst kräftig zurückgeschnitten werden. Wichtig ist allerdings die Temperatur, speziell in einem absolut sonnenlosen Überwinterungsraum, der z. B. zwischen Haus und Garage liegt und nur durch ein einfaches Glasdach überdacht wird. Geheizt muss erst bei drohendem Dauerfrost werden.
Japanischer Liguster ( Ligustrum japonicum )
Foto © Konstantinos Livadas/ Shutterstock.com
KAMELIEN, EINE EMPFEHLUNG
Sie sind Vorfrühlingsblüher und haben es am liebsten kühl, sehr kühl. Temperaturen um die null Grad sorgen dafür, dass die „Japanischen Rosen“( Camellia japonica ) erst im Frühjahr im Garten blühen und nicht versteckt schon früher im Überwinterungsraum. Man kann sie Anfang März ausräumen, dann heißt es allerdings, die Pflanzen mit Vlies zu schützen, wenn Frost droht. Doch selbst wenn die eine oder andere aufgeblühte Blüte abgefroren ist, die Knospen überstehen die Kälte problemlos – bis minus 3 und 4 °C. Tiefer sollten die Werte nicht sinken, denn dann kann es für die gesamte Pflanze gefährlich werden, da sie vom Überwinterungsraum noch ein wenig verwöhnt ist.
# meingartenschatz
Mein Gartenschatz
HANFPALME( Trachycarpus fortunei )
Die Hanfpalme ist in den letzten Jahren zum großen Star unter den Exotikgärtnern geworden. Ich überwintere alle Palmen, die im Topf stehen, bei 0 °C im Hof bzw. im Gewächshaus.
Blätter:Mittelhohe Fächerpalme; Blattkrone aus 50 und mehr grünen Fächern
Kultur:Gegen starke Fröste mit Vlies schützen: So einpacken, dass kein direkter Kontakt zum Laub besteht, denn dort ist die Temperatur am niedrigsten und diese Blätter werden sonst durch die Kälte vernichtet.
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