# meingartenschatz
Mein Gartenschatz
SCHLAUCHPFLANZEN( Sarracenia sp.)
Es war das Schaufenster im botanischen Garten beim Tropengewächshaus, das mich schon als Kind begeisterte. Schlauchpflanzen in allen Größen waren und sind hier zu bewundern.
Blätter:Meistens aufrecht, röhrenförmig mit einer flügelförmigen Längsseite; aufgerollte Lippe an der Öffnung des Schlauches.
Kultur:Gedeihen in vollem Sonnenschein; gut abgelagerten Laubkompost mit Quarzsand (kein Kalksand!) und etwas Tongranulat mischen und auf einer Fläche auffüllen, die das Wasser nicht abfließen lässt (Wasserbecken oder eine Senke mit einer Teichfolie).
Besonderheit:Pflanzen wachsen rasch und kräftig und holen sich die Nährstoffe im Wesentlichen von den Insekten, die in den Schlauch kriechen und an der glatten Oberfläche nicht mehr nach oben können.
Verwendung:Zahlreiche Arten und Sorten mit großartigen Farbschattierungen; ideal sind solche Beete am Rand von Moorbeeten (allerdings mit Folie getrennt) oder im Uferbereich von einem Teich.
Foto © Only Fabrizio/ Shutterstock.com
DER UNTERSCHIED ZUM MOORBEET
Landläufig werden Rhododendren, Azaleen und Kamelien als Moorbeetpflanzen bezeichnet. Das stimmt allerdings nur bedingt. Gemeint ist damit, dass sie einen Boden benötigen, der wenig Kalk enthält. So gibt es kalkfreie Lehm- und Sandböden, in denen diese Pflanzen hervorragend gedeihen. Keinesfalls darf es in einem Beet mit Rhododendren oder Azaleen eine Staunässe geben. Das vertragen diese Pflanzen ganz und gar nicht. Und noch einen großen Unterschied gibt es zum „echten“ Moor. Leben dort Gewächse, die mit wenig bis gar keinen Nährstoffen im Boden auskommen, so benötigen die Rhododendren und Azaleen viele Nährstoffe. Gedüngt werden sie immer im zeitigen Frühjahr, etwa sechs Wochen vor der Blüte, mit einem Dünger, der kalkfrei ist und etwas Schwefel enthält, um doch noch vorhandene Kalkreste zu neutralisieren.
# weiseerkenntnis
Weise Erkenntnis
Laubkompost ersetzt Torf
Manchmal meint man, es gäbe bei bestimmten Problemen keine Alternative, doch das stimmt nicht immer. Lange Jahre habe ich für meine speziellen Pflanzenkulturen wie Kamelien oder Rhododendren mit schlechtem Gewissen Torf genommen. Nun verwende ich eine neue, torffreie Rhododendronerde, die aus Rindenhumus sowie Eichen- und Nusslaubkompost besteht. Angereichert mit einem Moorbeetdünger ist sie die beste Grundlage für ein kräftiges Wachstum dieser Pflanzen mit der „sauren“ Vorliebe. Wer also große Nussbäume im Garten hat, sollte nicht über das Laub jammern, sondern es extra kompostieren und damit die kleine Moorbeet-Erdfabrik errichten.
# gartenirrümer
Gartenirrtümer
Moore liegen im Schatten
Es ist nicht ganz leicht, den Überblick zu bewahren, denn viele der Moorbeetpflanzen sind eher im Schatten oder Halbschatten zu Hause als in der vollen Sonne. Aber ein echtes Moor mit den Insektivorien, dem Sphagnum und den vielen Moorbeeren ist ein absoluter Sonnenanbeter. Nur dort wachsen diese typischen Pflanzen. Wird es zu schattig, nehmen rasch Farne überhand und verdrängen die Moorpflanzen.
Foto © Sandra Mayr
Foto © Werner Schnetzer
Foto © Sandra Mayr
Foto © Sandra Mayr
Foto © Werner Schnetzer
# therealplogardentour
DAS AUSSERGEWÖHNLICHE LIEGT NAH!
Gartenreisen sind für mich auch Wanderungen durch Naturlandschaften. Ganz in der Nähe von meinem Wohnort gibt es gleich mehrere Moore. Das schönste liegt aber etwas oberhalb des Attersees im Gemeindegebiet von Unterach. Das sogenannte Egelseemoor ist ein relativ kleines, aus der Eiszeit stammendes Niedermoor, in dem viele seltene Pflanzen wachsen. Schon der Weg zu diesem Naturschutzgebiet ist idyllisch und auch für wenig Geübte leicht zu bewältigen. Schwingrasen & Knabenkraut: Am Rande des kleinen dunklen Moorsees findet man einen sogenannten Schwingrasen, der beim Gehen ein ungewöhnliches Gefühl des Schwebens auslöst. In diesem Boden wächst Sonnentau (für den ich die österreichweite Patenschaft übernehmen durfte) sowie zahlreiche Orchideen, darunter das Knabenkraut. Schon im zeitigen Frühjahr, wenn die Schneeschmelze einsetzt, lässt sich mit hohen Stiefeln das Moor erkunden und gut erkennen, dass unter den Wiesen überall das Wasser steht und für das Gedeihen der speziellen Pflanzen sorgt.
Naturschutzgebiet Egelsee
Kurze Wanderung von Unterach am Attersee, beim Seegasthof Stadler in Stockwinkel, 2 km Länge, Höhenunterschied: 140 Meter, Dauer: ca. 1 Stunde Im Sommer Bademöglichkeit
GARTENFRAGEN
ZU MOOR, MOORBEET & CO.
Preiselbeeren im Rottalmoos.
Foto © Duke of W4/WikimediaCommons (CC-BY-SA 4.0)
Schachtelhalm an einem feuchten Waldstandort.
Foto © Alesya Miloslavskaya/ Shutterstock.com
# livegartentipps
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