Anke Feuchter - Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden

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Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden: краткое содержание, описание и аннотация

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Freitag, der 13. Oktober 2017. Katrin, Ende vierzig und ihres Alltags sichtlich müde, findet an einer Haltestelle ein Metroticket mit einer Telefonnummer.Ad hoc im nächsten ICE von Mannheim nach Paris, trifft sie in einem Bistro auf die zwanzig Jahre ältere Colette von resolut beeindruckender Erscheinung, die ihr zu einer Freundin werden wird.Beflügelt von einer so jungen wie von einer neu entfachten Liebe, stehen die Zeichen auf Veränderung. Im von Paris nicht weit entfernten Landstrich Perche prallen die Visionen einer sinnerfüllten Zukunft auf verschüttgegangene Bruchstücke aus der Vergangenheit.In Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden zeichnet Anke Feuchter einen Mikrokosmos aus deutsch-französischen Befindlichkeiten, der ungebremsten Lust am Savoir-vivre und einer Suche nach lebenswerten Utopien.

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Das konnte Colette, ein halbes Jahrhundert später, zugestehen.

Nach Dienstschluss auf dem Vorplatz des Museums traf sie Matthieu, was kein wirklicher Zufall war. Er arbeitete in der pädagogischen Abteilung des Musée d'Orsay.

„Salut, Colette!”, sagte er und fügte nach drei Wangenküsschen hinzu: „Hast du was? Du lächelst so sanft!” Colette zwinkerte ihm zu. „Ich bin chagallgleich durch den Caillebotte geflogen.”

Matthieu lachte. Er hätte sich gern nach Katrin erkundigt, traute sich aber nicht. Stattdessen machte er Colette darauf aufmerksam, dass einige Meter von ihnen entfernt Bernard mit zwei Motorradhelmen in der Hand am Geländer lehnte.

Colette winkte ihm zu. An Bernard hatte sie während des gesamten Wochenendes nicht gedacht. Bezeichnend für eine Beziehung, die nur sporadisch geführt wurde, und die Colette durch die letzten Jahre geschleppt hatte wie einen Mantel, den man nur aus Bequemlichkeit noch überwirft.

„Er wärmt mein Bett”, lautete einer ihrer Sarkasmen zu diesem Thema. Bernard blieb allerdings nie über Nacht. Er war verheiratet. Sorgfältig duschte er jeden verdächtigen Geruch von sich ab, bevor er in sein offizielles Leben zurückkehrte.

Katrin hatte vorgehabt, am Abend nach einem neuen Fahrrad zu suchen. Die Serie von Ärgernissen hatte ihr jede Lust dazu genommen. So trat sie wie am Freitag den Weg zur Haltestelle an. Heute lag zu ihren Füßen eine zusammengeknüllte Tüte der Bäckereikette Grimminger .

Zu lesen waren nur die ersten fünf Buchstaben: GRIMM.

4

„Und ihr habt euch nicht gefragt, wie dieses Ticket mit deiner Telefonnummer nach Mannheim an eine Haltetestelle kam?”

„Nein”, log Colette. Bernard spießte eine Tomate auf und bemerkte trocken:

„Ihr seid ein seltsames Trüppchen.”

„Es sind eben nicht alle Menschen Erklärungsfanatiker”, gab Colette beleidigt zurück.

„Und es interessiert dich gar nicht?”

Colette zuckte die Achseln: „Geht so.”

Bernard von Johannes zu erzählen kam nicht in Frage.

„Immerhin hat das turbulente Wochenende mich vor deinem Zorn bewahrt.“ Colette verzog das Gesicht. Vielleicht sollte sie besser doch der Liebschaft mit Bernard ein Ende setzen?

Im Briefkasten lagen mehrere Umschläge. Katrin sah sie durch – einer trug den Absender ihres nun offiziell bestätigten, neuen Vermieters, einer international operierenden Investorengruppe. Sie riss ihn auf und las, was sie bereits befürchtet hatte:

Wie langfristig angekündigt im Zuge der geplanten Umwandlung sämtlicher Mietobjekte dieser Immobilie in topsanierte Eigentumswohnungen des gehobenen Segments, kündige man das bestehende Mietverhältnis fristgerecht zum 28. Februar 2018.

Die mit den Mietparteien außergerichtlich und einvernehmlich vereinbarte Abfindung von 5.000 Euro werde nach erfolgter Übergabe des Objekts unverzüglich ausbezahlt.

Langsam ging Katrin hinauf. Sie schloss auf, warf Post, Tasche, Jacke auf den Boden und ging in die Küche. Dort öffnete sie den Kühlschrank, starrte hinein, klappte ihn wieder zu. Sie setzte sich auf den Boden davor und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. Ihre Knie fielen gegeneinander, als suchten sie Trost.

Genauso, wie sie mit acht Jahren viele Abende heimlich aus dem Zimmer schlich, das sie mit ihrem Bruder teilte. Dann saß sie, während ihre Eltern vor dem Fernseher Abendbrot aßen und Tagesschau sahen, im Flur neben der weiß furnierten Kommode mit dem Telefon und wartete auf nichts Besonderes.

„Schlaf erst mal darüber”, meinte Colette später am Telefon.

Um Katrin abzulenken, erzählte sie ihr, sie habe am Abend ihren langjährigen Liebhaber, ihren Amant , verlassen.

Streng genommen stimmte das nicht, denn Bernard wusste von der Trennung nichts. Als Colette aber laut aussprach, was ihr während des Essens mit Bernard schon durch den Kopf gegangen war, wurde ihr endgültig klar, dass sie genau das wollte. Nachdem sie sich von Katrin verabschiedet hatte, sprach sie auf Bernards Voicemail: aus und vorbei.

In dieser Nacht wurde viel geträumt.

Colette flog Hand in Hand mit Johannes über das Heidelberger Schloss. Katrin schwebte in einer gläsernen Kapsel durch eine Baumlandschaft. Sie wollte zu Matthieu, aber die Fahrt war endlos. Am Morgen fühlten sich die Schläferinnen der Welt entrückt.

Wie jeden Dienstag zog Katrin kurz nach sieben ihre ersten Bahnen im Hallenbad. Die Regelmäßigkeit der Schwimmzüge glättete die Unruhe in ihr. Morgenlicht fiel durch die Bogenfenster auf das Becken. Das Herschelbad in seiner imposanten Jugendstilarchitektur gehörte zu Katrins wenigen Lieblingsplätzen in der Stadt.

Am heutigen Dienstag hatte Colette dank des außerplanmäßigen Einsatzes vom Vortag frei. Sie machte sich auf den Weg in den weitläufigen Landschaftspark ganz im Osten der Stadt, dem Bois de Vincennes, der im Sonnenlicht des Oktobertags prachtvoll rotgolden schimmerte. Sie wollte Bäume, Luft und Gras. Vor allem aber wollte sie sich Erinnerungen aus dem Körper laufen, die keinen Platz in ihrem Leben haben sollten.

Nach ihrer Rückkehr aus Heidelberg 1977 war Colette mehrere Jahre zur Psychoanalyse gegangen. Das Scheitern ihrer Liebe hatte ihr zugesetzt, und sie wollte Antworten auf die Fragen, die das Leben ihr stellte. Auch wenn sie keine tiefe neue Beziehung mehr eingegangen war und sich eine „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt”- Attitüde mit lockeren Affären zugelegt hatte, kam Colette mit ihrem Leben gut zurecht. Sie fühlte sich stark und in gewisser Weise auch noch jung. Es gab nur wenige Aspekte ihrer Biografie, mit denen sie nichts mehr zu tun haben wollte. Johannes, die Konflikte, die Jahre in Deutschland zählten dazu.

Matthieus Anruf und seine Einladung zum Mittagessen freuten Colette. Sie hatte Matthieu über ihren Freund François kennengelernt. Er hatte ihr den Job im Museum vermittelt. Dafür war sie ihm dankbar. Unter anderem deshalb übernahm bei ihren gemeinsamen Mittagessen meist sie die Rechnung. Nach etwas höflichem Protest nahm Matthieu in der Regel an.

Er war chronisch pleite. Die WG mit François bot ihm daher die Chance, zu einem recht geringen Mietzins in einer wunderbaren Wohnung leben zu können. Dem Freund, dessen materielle Situation nicht eben als heikel zu bezeichnen war, war es hingegen lieb, einen Mitbewohner zu haben, mit dem er quatschen, fernsehen und bisweilen ein Glas Wein genießen konnte, ohne amouröse Verstrickungen befürchten zu müssen.

Warum Colette Katrin im Glauben gelassen hatte, Matthieu sei der Lebenspartner von François, gestand sie sich nur widerwillig ein. Hatte sie einen sechsten Sinn dafür, dass sich Matthieu und Katrin mögen könnten?

Johannes hatte seit Jahren nichts mehr verloren.

Nach dem Metroticket suchte er allerdings vergebens. Wütend auf sich trat er auf den Balkon hinaus und atmete tief durch.

Warum hatte er die Nummer nicht sofort in sein Adressbuch übertragen?

5

Wie Colette geahnt hatte, wusste Matthieu beim Mittagessen das Gespräch recht schnell auf Katrin zu lenken.

Mon Dieu , dachte Colette, sie gefällt ihm. Sie selbst schätzte Matthieu als Freund. Er sah gut aus und hatte Humor. Für Frauen, die nicht zwanzig Jahre älter waren als er, war allerdings Matthieu eine Gefahr in ihren Augen. Colette hatte lang genug in Deutschland gelebt, um die Unterschiede im Verhältnis von Männern und Frauen auszumachen. Was ein Franzose aus einem Repertoire charmanter Bemerkungen hervorzaubern konnte, klang in den Ohren deutscher Frauen fast immer wie ein besonderes Kompliment. Dann maßen sie den schönen Worten eine Bedeutung zu, die sie nicht hatten.

Der Mangel an Galanterie war mehr als einmal Streitthema zwischen Colette und Johannes gewesen. In ihrer Zeit in Paris war die spröde Zurückhaltung ihres Freundes nicht wirklich aufgefallen. Um Colette waren genügend andere, die ihr bestätigten, dass sie fantastische Beine, ein gewinnendes Lächeln und umwerfende Augen hatte.

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