Elena Messner - Nebelmaschine

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Für die Kultur ist kein Geld mehr da – die Krise einer Großbank hat sämtliche Landesmittel aufgebraucht, der Traum vom Wachstum liegt in Trümmern, und mit ihm der Kulturbetrieb. Einige arbeitslos gewordene Künstlerinnen und Künstler richten daraufhin in einer leer stehenden Industriehalle das «Theater auf Lager» ein. Dort wollen sie das Theaterstück einer Autorin umsetzen, die mit den Banken und dem Finanzwesen
hart ins Gericht geht. Die Bühnentechnikerin Veronika soll die ungewöhnliche Gruppe als Vertreterin für das Stadttheater unterstützen. Bald erkennt sie, dass viel mehr hinter dem «Theater auf Lager» steckt, als sie zunächst angenommen hat …
"Nebelmaschine" ist die leidenschaftliche Aufarbeitung eines Wirtschaftskriminalfalls – und eine inspirierende Hommage an die Durchsetzungskraft von politischer Kunst.

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Erst am darauffolgenden Morgen, als Niko mich anrief, erfuhr ich von ihm, dass es an diesem Abend innerhalb der Gruppe zunächst zu einem Streit über Magdas Solidaritätsbrief und danach zum Beschluss gekommen war, sich nicht mehr für das sichere Alte (ein Begriff, den Niko in unserem Telefonat mehrmals wiederholte) im Repertoire zu entscheiden, sondern etwas selbstsicheres Neues einzustudieren (Worte, die er später gerne verwendete). Genauer gesagt: Ich erfuhr übers Telefon von ihm, dass sie planten, ein nigelnagelneues Stück (auch das Nikos Wort) zu verwirklichen. Seine Stimme war heiser vor Anspannung. Er hatte große Erwartungen: Ein Stück mit Bodenqualität sollte das werden, gut gewachsen und goldrichtig, hackende Schärfe in der Sprache, brutale Kargheit in der Inszenierung, Furche um Furche , die Zeitlosigkeit, die Zähigkeit und vor allem die Fruchtbarkeit des Themas, dazu das Demonstrative des Theaterstandorts (so redete Niko grundsätzlich von Kunst, aber es hörte sich bei ihm immer an, als rede er über Ackerbau).

Ich verstand nicht sofort alles. Ein flauer Sonntagmorgen, ich war gerade erst aufgewacht, noch nicht geduscht, nicht angekleidet, ungekämmt und müde, mit dem Telefon in der Hand am Rande meines Bettes sitzend. Ich erinnere mich, den Hörer sogar von meinem Ohr weggehalten zu haben. Kurz darauf Nikos Stimme wieder an meinem Ohr, etwas gefasster, weil ich ihn gebeten hatte, langsamer zu reden, danach seine vertraute, ruhigere Stimme, zwar immer noch aufgeregt, jedoch deutlich entspannter: Ja, Bodenqualität, wiederholte er, Bodenqualität hat dieses Stück, es wird zweckmäßig sein und über die Lage, die Verhältnisse, über unsere Tage berichten, über die unübersehbare Gegenwart, nicht nur die des Theaters, sondern auch die größere Gegenwart, nämlich die des Landes.

Ich erinnere mich, dass mir seine Aufregung zu viel war in dem Moment, es fiel mir schwer, etwas dazu zu sagen, so benommen war ich von seiner Begeisterung. Erst im Rückblick verstehe ich die Freude des Anfangs: Hier deutete sich tatsächlich neuer Boden an, es entstand etwas auf Brachland, und zwar etwas, das bis heute Folgen haben würde. Doch meiner Ansicht nach konnte nicht einmal er damals ahnen, wie weitreichend ihre Entscheidung sein würde.

Ich legte auf, blieb am Bett sitzen, das Telefon auf der Bettdecke, und stellte, während ich gähnend über alles, was Niko mir aufgezählt hatte, nachdachte, fest, dass mich eine Information am meisten überraschte, obwohl er diese wie nebenbei hatte fallen lassen: dass nämlich Laura das Stück geschrieben und ihnen auf Drängen eines Regisseurs zur Inszenierung überlassen hatte.

Ich sehe mich aufstehen und ins Bad gehen. Jetzt glaubte ich mir den allumfassenden Spott, mit dem sie mich und andere beäugt hatte, erklären zu können, denn mir war bis dahin in meinem Leben als Bühnentechnikerin keine einzige Theaterautorin begegnet, die nicht überheblich war. Ich sehe mich zähneputzend vor dem Spiegel über Laura als Autorin nachdenken, mit gemischten Gefühlen, die mir heute naiv vorkommen. Ich erinnere die Spiegelung der schmutzigen Bettwäsche vor meinen Augen. Zwei Eindrücke, die sich zu einem vereinen: die auf blauen Bodenfliesen zerstreute Wäsche und das Wissen um eine Laura, die Stücke schreibt. Ich konnte nicht ahnen, dass sie im Grunde keine echte Autorin war, ganz wie ihr Stück, retrospektiv gesehen, kein echtes Stück war (falls es so etwas wie echte Autorschaft überhaupt gibt, und echte Stücke).

Rückblickend kann ich jedenfalls sagen: Ich hatte nicht einmal den mindesten Verdacht, dass mir Niko in dem Telefonat irgendetwas hätte verschweigen wollen.

Seine Stimme lag mir noch im Ohr, als Iris anrief und mir ebenfalls die Neuigkeiten mitteilte. Mittlerweile war ich fertig angezogen. Sie redete zuerst von sich, von einer alten Liebschaft, dann von einem neuen Flirt , von ihrer Anfälligkeit für solche und solche Kerle, »immer das Gleiche«, lachte sie, »immer, immer, immer das Gleiche mit mir und den Männern«, ich wunderte mich, dass mir jemand, den ich kaum kannte, so viel von sich erzählte. Danach berichtete endlich auch sie vom Stück, und zwar im gleichen Tonfall wie davor von der Liebschaft. Von nun an, so meinte sie, werde das Theater von Unnötigem befreit bleiben: Dieses Stück würde mit wenigen Requisiten, nein, nicht mit wenigen, so holte sie aus, sondern fast ohne produziert werden. Das hatte mir bereits Niko erzählt, und es kam mir (obwohl ich es den beiden gegenüber nicht erwähnte) weniger als eine freie Entscheidung vor, sondern vielmehr als die notwendige Konsequenz aus dem Mangel an Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung standen.

Iris lud mich, wie auch Niko es getan hatte, für denselben Nachmittag noch ins Lager ein. Es sei wichtig. Und zwar erstens wichtig, weil sie mir den Flirt zeigen wollte, der da sein würde, weil zweitens eine Pressekonferenz geplant war und weil drittens die erste offene Probe zum neuen Stück abgehalten werden sollte.

»Jetzt kannst du deine Solidarität zeigen«, sagte sie (was ich nicht kommentierte).

Sie berichtete mir auch, und das überraschte mich dann doch, dass sie von nun an ihren gesamten Jahresurlaub in Anspruch nehmen würde, um die nächsten Wochen am neuen Stück arbeiten zu können. Ich fehlte ihr, fügte sie danach hinzu, und zwar wieder in dem Tonfall, den sie mir gegenüber seit unserem Kennenlernen angeschlagen hatte. An jeden Satz hängte sie auch diesmal ein meine Süße an, oder meine Liebe , und wenn sie unkonzentriert war, wurde daraus ein draga moja, ljubica moja , weil sie vergessen hatte, dass ich sie nicht verstand. Ich frage mich, ob sie mich wirklich mochte oder ob sie mit allen so redete, weil sie auch das als charakteristisch für die Art von Schauspielerinnen empfand, zu denen sie gezählt werden wollte.

Ich zögerte lange, ob ich in die Halle fahren sollte. Schuld daran war nicht Iris, sondern das Wetter. Es zog Nebel auf, er durchfeuchtete die Erde, und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie er den durchlässigen Boden des alten Lagers verwandeln würde.

Ich sehe mich durch meine Wohnung gehen, zunächst in die Küche, von der Küche zum Bett zurück, von dort wieder zurück in die Küche, an den Tisch, den ersten Kaffee trinkend, dann den zweiten. Ich weiß noch, dass ich lange auf den Topf Sauerkrautsuppe starrte, den ich spätabends aus dem Tiefkühler gestellt hatte, damit er über Nacht auftaute. Es schwammen Eisbrocken darin. Nur schwer entschloss ich mich nach dem dritten Kaffee, zu ihnen zu fahren, durch eine Landschaft, die mich deprimierte. Ich hatte aber abgewogen: Alleine zu Hause zu bleiben, noch dazu nach solchen Meldungen, erschien mir letztendlich nicht besser. Ich wollte wissen, was das für ein Stück sein sollte, das Niko und Iris so sehr in Begeisterung versetzt hatte. Ich muss auch zugeben: Neue Dramen, noch dazu von Frauen verfasste – davon gab es nicht viele an meinem Theater, daran hatte auch Magda, seit hundertfünfzig Jahren die erste Frau an der Spitze unseres Hauses, nichts geändert.

FORTSETZUNG DES DRAMAS (LAUT MANUSKRIPT)

Tisch 1, LINA RENDE hat abgepumpt und die volle Flasche sowie die Pumpmaschine verräumt, sie greift zum Laptop .

HANSI: Da war ein Artikel im »Kritischen Wirtschaftsforum«.

LINA: Ich weiß.

GUSTAV: Die haben uns beim Namen genannt.

LINA: Ich weiß.

HANSI: Vorwürfe wegen der Wending-Sache und der Regio Bank.

LINA: Ich weiß es!

GUSTAV: Wie haben die unseren Bericht in die Hände gekriegt?

LINA: Keine Ahnung. Wir haben es nur an Interne verschickt.

HANSI: Könnte es jemand von uns gewesen sein?

( Alle drei hören kurz auf zu tippen und sehen sich im Raum um .)

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