Elena Messner - Nebelmaschine

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Für die Kultur ist kein Geld mehr da – die Krise einer Großbank hat sämtliche Landesmittel aufgebraucht, der Traum vom Wachstum liegt in Trümmern, und mit ihm der Kulturbetrieb. Einige arbeitslos gewordene Künstlerinnen und Künstler richten daraufhin in einer leer stehenden Industriehalle das «Theater auf Lager» ein. Dort wollen sie das Theaterstück einer Autorin umsetzen, die mit den Banken und dem Finanzwesen
hart ins Gericht geht. Die Bühnentechnikerin Veronika soll die ungewöhnliche Gruppe als Vertreterin für das Stadttheater unterstützen. Bald erkennt sie, dass viel mehr hinter dem «Theater auf Lager» steckt, als sie zunächst angenommen hat …
"Nebelmaschine" ist die leidenschaftliche Aufarbeitung eines Wirtschaftskriminalfalls – und eine inspirierende Hommage an die Durchsetzungskraft von politischer Kunst.

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Ich hatte das Gefühl, das sei eine schon lange währende Debatte, die sie immer wieder führten, um vor sich selbst ihren schockierenden Enthusiasmus zu legitimieren. Und da sich solche Gespräche in den folgenden Wochen häufen sollten, sind sie mir in der Erinnerung zu einer einzigen langen Diskussion verschwommen, die außerdem immer, wenn ich an sie zurückdenke, überschattet bleibt von dem Bild eines Spezialtransporters, aus dem wenige Wochen später mehrere Männer schwere, braune Kartons auf ihre breiten Rücken heben und in die Halle tragen sollten. Und auch dieses Bild ist wiederum von der Ansicht eines an die Decke des Lagers stoßenden bauchigen Nebels überdeckt, von meinem Starren in ein weißes sirrendes Loch.

An jenem Abend blieb der sich andeutende Streit jedenfalls höflich, es wurde gepfiffen und gelacht, kein echter Konflikt, im Grunde ein fröhlicher Disput unter Freunden. Man vergnügte sich, und es wurde spät. Die Letzten begannen gegen Mitternacht nach Hause aufzubrechen oder verabredeten sich in einem Nachtkaffee in der Innenstadt, ich denke, es war das »Flamingo«.

Ich stand noch eine Zeit lang da, wie ich später oft dastehen würde: an die Bar gelehnt, ein Bier in der Hand, neben jemandem, der auf mich einredete. In diesem Fall Edwin, der einer der Letzten im Raum war. Von den vielen Menschen, die ich am Anfang herumwuseln gesehen hatte, waren nur er und zwei Schauspielerinnen übrig. Die beiden unterbrachen ihn und fragten mich, ob ich mit dem Auto gekommen sei. Ich versprach, sie in die Stadt zu bringen. Edwin lehnte meinen Vorschlag ab, auch ihn mitzunehmen. Er war für den Wachdienst in der Halle eingeteilt. So lernte ich noch etwas an diesem Abend, nämlich, dass er als einziger aus der Gruppe über Nacht im Lager blieb, einerseits um auf alles, was sie bislang dort angehäuft hatten, aufzupassen, und andererseits, weil er nicht nach Hause wollte.

Draußen fiel mein Blick wieder auf die Zigarettenstummel, die vor der Halle verstreut waren. Daneben lagen jetzt ein paar zerschnittene weiße Schutzanzüge voller roter Flecken. Eine der Schauspielerinnen, die ich mitzunehmen versprochen hatte, war Iris, und sie fragte mich, während wir den Hang hinauf zu meinem Wagen kletterten: »Was bringst du uns morgen mit? Als Einstandsgeschenk?«

Sie lachte dabei laut, in hohen, sich hochschraubenden Tönen, ein Lachen, das ich später in vielen Varianten kennenlernen sollte, wobei jede dieser Varianten der vorangegangenen zum Echo wurde, das sich über Wochen hinweg zu einem zusammenzufügen schien: Da war das Kichern vor dem Anlegen des Lippenstifts oder dem Öffnen einer Puderdose, das kreischende Auflachen nach dem Zupfen der Augenbrauen mit der Pinzette, das Gelächter beim dritten Sektglas, der triumphale Jubel nach der Premiere. Das Lachen einer Frau, die mir im Rückblick zu einem noch größeren Rätsel als Laura wurde, gerade weil an ihr, Iris, wenn man sie kennenlernt, vorerst gar nichts rätselhaft zu sein scheint. Es ist kein Zufall, dass gerade diese beiden Frauen am häufigsten auf jenen Fotos zu sehen sind, die man den Berichten über das »Theater auf Lager« hinzufügt.

Ich erinnere mich: Nach diesem ersten Lachanfall, den ich erlebt hatte, folgte eine lange Atempause, und daraufhin ihre plötzlich scharf gestellte Frage: »Bringst du Blutkapseln?«

Da machte ich mir das erste Mal Gedanken über das Theaterstück, das sie aufführen wollten, und stellte fest, dass ich nichts darüber in Erfahrung gebracht hatte.

LINA UND LEOPOLD

Manuskript (Laserdruck auf Papier, s/w, einseitig, annotiert)

Ein Stück des »Theater auf Lager«

In der Regie von Michael Baugruber und Gisela Kattnig

Raumgestaltung: Niko Koschutnig

Technik und Lichtdesign: Edwin Tolmaier

Es spielen

Mateja Kippner als LINA RENDE

Iris Kertschnig als PETRA NEUHAUS

Franz Vogl als GERHARD (GERTSCHI) OBERBAUER

Roswitha Karner als MANAGEMENT 1 und

RENATE (KOLLEGIN)

Hannelore Werner als MANAGEMENT 2

Samuel Köhler als MANAGEMENT 3

Hans Gerd als HANSI (KOLLEGE)

Gustin Moll als GUSTAV (KOLLEGE)

Ludwig Malleg als LEOPOLD RENDE

картинка 3

DER ERSTE AKT (LAUT MANUSKRIPT)

Ort: Großraumbüro der auf Bankenberatung und Risikomanagement spezialisierten Firma International Smart Consulting Solutions. Alle Bürotische sind besetzt, an den meisten sitzen zwei bis drei Personen, nur an einem nahe der Glasfront sitzt eine Person allein. Über mehreren Tischen hängen Tafeln mit der Aufschrift: Clean Desk Policy. Man hat einen Laptop und mindestens zwei Smartphones vor sich liegen. Der konstante Geräuschpegel ist von Tippen, Gemurmel und regelmäßigem Telefonläuten bestimmt. Durch die übermäßig große Glasfront sieht man eine in der Vormittagssonne strahlende Stadt .

Tisch 1, der am weitesten von der Glasfront, die den Blick auf die Skyline der Stadt bietet, entfernt ist. LINA RENDE teilt sich den Arbeitstisch mit zwei Kollegen, nämlich HANSI und GUSTAV .

LINA ( sitzt am Bürotisch, betrachtet ein Foto )

HANSI: Warum schaust du dir die ganze Zeit Fotos vom Baby an – muss das sein?

LINA: Ich muss abpumpen. Ohne Foto rinnt bei mir nichts.

HANSI: Das geht nicht zu Hause?

GUSTAV: Setz dich woanders hin, wenn es dich stört. ( hebt sein läutendes Telefon ab, hört zu )

HANSI: Wohin denn? Ist ja alles voll.

GUSTAV ( ins Telefon ): Nein, da würde ich anders argumentieren: Das Delta zwischen Arbeitskosten und Nettolöhnen ist das Problem, es ist viel zu hoch, der Staat verdient mehr als der Mitarbeiter, und der Arbeitgeber zahlt drauf … schreibst es halt so in der Art. Passt. ( legt auf, dann zu HANSI ): Du sitzt zum ersten Mal mit einer Mutter bei uns am Tisch? LINA: Ich muss alle zwei Stunden pumpen. Die Milchproduktion versiegt sonst. Nach über zwölf Stunden ohne Blick auf das Baby glaubt mein Körper, ich habe kein Kind mehr.

Tisch 20, der eine privilegierte Position im Raum einnimmt, nahe an der Fensterfront, etwas erhöht. Hier sitzt PETRA NEUHAUS .

PETRA ( ins Mobiltelefon ): Dafür sorgen die Landeshaftungen. Solidität gesichert … Generös, kann ich sagen. … Ja, garantiert. Von zwei Landesregierungen bestehen schon Zusagen, Garantien gewährt … Nicht konservativ … Volumen zwanzig Millionen.

Tisch 1

GUSTAV: Willst du was trinken?

LINA: Wasser. ( Er reicht ihr eine Wasserflasche. Nachdem sie getrunken hat, fängt sie mit Blick auf das Babyfoto an, ihre Brüste abzupumpen .)

HANSI: Flexibles Büro, flexible Arbeit, flexible Mutter. Ist das wirklich mit oben abgesprochen?

LINA: Abgesprochen. Der Geschäftsleitung ist es lieber, wenn ich hier im Büro pumpe, als wenn ich alle zwei Stunden eine Pause mache.

GUSTAV: Da macht man sich Gedanken.

LINA: Ich mache mir auch Gedanken.

Tisch 20

PETRA ( ins Telefon ): Fremd- oder Eurowährung, wie Sie wollen, sehr großzügig. Wir haben Ihr Bankinstitut bereits vorgeschlagen. Man will sich hier nicht mehr nur auf einheimische Institute verlassen.

Tisch 1

HANSI ( sein Telefon läutet ): Ja? Richtig. Schreibst rein: »International Smart Consulting Solutions, spezialisiert auf den Dialog mit der Politik« … Oder nein, schreib: »Kontaktstelle zwischen Wirtschaft und Politik«. Oder: »Spezialisiert auf innovative Planung von effizienter Interaktion zwischen Banken und Politik« … Passt. Tschautschau. ( legt auf )

GUSTAV: Habt ihr Petra heute wieder gesehen? Die ist –!

LINA ( Konzentration aufs Abpumpen ): – wieder allein am Tisch?

Tisch 20

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