Von Erik - Die falsch gestellten Weichen

Здесь есть возможность читать онлайн «Von Erik - Die falsch gestellten Weichen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die falsch gestellten Weichen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die falsch gestellten Weichen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der diskussionsfreudige Konservative Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn war ein Mann des leidenschaftlichen Einspruchs, wenn um des lieben Friedens willen faule Kompromisse in Gemeinplätze gekleidet wurden. Wer ihm gegenüber behauptete, linke und rechte Extreme berührten sich, der wurde leidenschaftlich belehrt: «Rechts steht für Persönlichkeit, Vertikalität, Transzendenz, Freiheit, Subsidiarität und Vielfalt, links steht für Kollektivismus, Horizontalismus, Materialismus, Gleichheit-Nämlichkeit, Zentralismus und Einfalt (in beiden Sinnen des Wortes).» Folgerichtig war das Credo des Denkers «Right is right and left is wrong!»; es steht sprichwörtlich für die Arbeit der intellektuellen Rechten bis zum heutigen Tage.
Einer entsprechenden politischen Bildung seiner Leser war Kuehnelt-Leddihn sein Leben lang verschrieben. In seinem umfassenden Grundlagenwerk «Die falsch gestellten Weichen. Der Rote Faden 1789–1984» weist er detailliert und quellengesättigt nach, wie sich im Gefolge der Französischen Revolution weltweit eine revolutionär-gleichmacherische Grundströmung entwickelte und als «Ewige Linke» (Ernst Nolte) bis in die unmittelbare Gegenwart hinein wirksam war und bleibt. Kuehnelt-Leddihns tiefgreifende Einführung in die Probleme der Gegenwart hat über die Jahre nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Dieses Standardwerk für jeden politischen Menschen abseits des Mainstreams ist zum 110. Geburts- und 20. Todestag des großen österreichischen Intellektuellen nach langer Zeit nun wieder ungekürzt verfügbar.

Die falsch gestellten Weichen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die falsch gestellten Weichen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die wahren Wurzeln der Demokratie sind individualpsychologisch und massenpsychologisch. Schon Bertrand Russell, dem niemand extremkonservative Gefühle nachsagen kann, bestand darauf, daß die Demokratie primär vom Neid genährt wird. 6)Auch dürfen wir hier die identitär-animalischen Urtriebe des Menschen nicht vergessen. 7)Sie sind neben der technischen Entwicklung der wichtigste Faktor in der grimmigen Landschaft der Neuesten Zeit. Kein Wunder, denn die technologische Massenproduktion ist durch ihre Massengüter massenformend und massenfördernd. So natürlich auch die zum Teil elektronisch „vielfältigenden“ Massenmedien.

Auch darf man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, daß die Demokratie auch gar nicht „Volksherrschaft“ ist, sondern ein Dominium der Mehrheit über die Minderheit, wobei nichteinmal immer und überall die Minderheiten eine Möglichkeit haben, zu Mehrheiten zu werden. Wann hatte die (katholische) Zentrumspartei im Zweiten Reich die Möglichkeit, eine Mehrheit zu erringen? Oder die katholische Social Democratic Labour Party in Nord-Irland? Oder irgendeine Bauernpartei in einem hochindustrialisierten Land? Solche Möglichkeiten für alle Parteien gab und gibt es dort, wo sie bloße Ins und Outs sind, also in entintellektualisierten und ideologisch uniformen Ländern wie Neuseeland oder den Vereinigten Staaten.

Vergessen aber darf man auch nicht, daß die Demokratie bei den Primitiven sehr wohl vorhanden ist; sicherlich ist sie eine der ursprünglichsten gesellschaftlich-politischen Formen. Zwar gibt es die Familie von allem Anfang an (reicht sie ja auch ins Tierreich hinunter), 8)aber doch herrscht bei den Allerprimitivsten – zumindest unter Gleichaltrigen – ein Gefühl der ungefähren Gleichheit. In der Gruppe gibt es noch keine richtige Führung: die Entscheidung kommt von Mehrheiten, die sich herauskristallisieren. Erst mit der Zeit stellt es sich heraus, wer klüger, wissender, erfahrener, ja auch physisch stärker ist, und wem man deshalb besser folgen sollte. Später erst wird diese Führung kollektiv oder echt personal, schließlich sogar erblich. Von Freiheit ist auf diesem Niveau allerdings noch nie die Rede. Man darf nicht vergessen, daß gerade Primitive nur ein Minimum an Freiheit genießen und der Begriff der Persönlichkeit eigentlich erst durch das Christentum mit seiner jüdischen Vorgeschichte in die Welt gekommen ist. 9)Die Urdemokratie wird von einer Reihe von Ethnologen und Anthropologen bestätigt. 10)

Herrschaft ist allerdings immer schwer zu ertragen. Der Freiheitsdrang ist mehr oder weniger immer da. Herrschaft aber ist Folge der Erbsünde oder, wenn man will, der angeborenen Schwächen und Unvollkommenheiten der Menschen. In der Heiligen Schrift wird Herrschaft zum erstenmal als Teil des Fluches erwähnt, den Jahwe auf Eva herunterdonnerte: „Nach dem Mann wird dein Verlangen sein, und er wird über dich herrschen. 11)“ Theologen haben in der Vergangenheit oft darüber gestritten, ob es ohne Erbsünde (menschliche Unvollkommenheit) den Staat gegeben hätte. Der Konsensus der meisten (aber nicht aller) geht in die Richtung der Unbedingtheit des Staates, wir aber schließen uns der Überzeugung einer Minderheit an. 12)Eine Gesellschaft hätte es unter allen Umständen gegeben, nicht aber den Staat. Verkehrspolizisten? Wie schon José Ortega y Gasset hervorgehoben hat, ist das Automobil Symbol unserer Sterblichkeit. Wenn man unsterblich ist, hat man Zeit, von Paris nach Saigon zu Fuß hinüberzuwandern. Vielleicht macht ein Sportwagen Vergnügen, um mit ungeheurer Geschwindigkeit dahinzuflitzen, aber den Unsterblichen stört auch der Frontalzusammenstoß mit einem anderen Wagen nicht. Reparatur des Autos? Sicherlich nicht im „Schweiß der Nasenlöcher“, wie es in der Bibel heißt. Arbeit macht Spaß! 13)

Wenn aber das Beherrschtwerden ein Fluch oder Teil eines Fluches ist, dann will man ihm entgehen – so wie der Krankheit, dem Tod, der schmerzhaften Geburt, der schweren Arbeit, dem Patriarchat, der Scham und dergleichen mehr. Man will die Fremdbeherrschung durch die Eigenbeherrschung ersetzen. „Wir werden nicht regiert; wir regieren uns selbst“, ist die begeisterte Formel. Die übliche Lösung des Problems ist aber lediglich die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit – oder auch die Einstimmigkeit, wie sie in Polen (mit dem Liberum Veto als Sanktion) praktiziert wurde und schließlich zum Niedergang und den Teilungen Polens führte. 14)Sie war selbstmörderisch, aber logisch. Denn wer nicht vom Nachbarn oder vom Vertreter der Nachbarn beherrscht werden will, muß auf die Einstimmigkeit bestehen, die es auch heute noch im Geschworenensystem der amerikanischen Gerichte gibt. 15)Darüber hinaus gäbe es aber noch eine andere „Lösung“: das Los. Mehrheitsherrschaft und das Los kennzeichneten die athenische Demokratie, die sich zuerst allerdings Isonomia , „Gleichrechtlichkeit“, nannte.

Hier also, auf griechischem Boden, erlebten wir eine modernere, kultiviertere Erneuerung der Primitivdemokratie unter Volksführern (demagogoi) , wobei zu bemerken ist, daß auch der griechische Begriff des Demos (analog dem deutschen „Volk“) zwiespältig ist. ( Ochlos ist allerdings die Hefe.) Die athenische Demokratie hatte Staatsmänner wie Perikles, aber auch eine ganze Reihe von Pöbelanführern. Die antielitäre Grundeinstellung eines guten Teils der Athener kann kaum in Zweifel gestellt werden. Der Ostrazismus war ein purer Ausdruck des Massenneids.

Der dunkelste Augenblick in der Geschichte der Demokratie Athens war jedoch die Verurteilung des Sokrates aus politischen Gründen mit politischen Argumenten. Im Gymnasium bekamen wir den Justizmord an Sokrates verfälscht dargestellt. Die „Verführung der Jugend“ stellten wir uns nur zu oft sexuell vor, aber tatsächlich war sie ideologisch: Sokrates kritisierte die Demokratie, die ihm als völlig vernunftwidrig erschien. Er zitierte Homer und Hesiod gegen die Volksherrschaft, die Richter aber gehörten dem demokratischen Lager an, das nach dem Fall der Dreißig Tyrannen wieder zur Macht gekommen war. 16)

Das erklärt auch die antidemokratischen Überzeugungen seines Schülers Plato und die scharfe Kritik der Demokratie bei Aristoteles, 17)der nach einem neuen Ausbruch der Demokratie von Athen nach Chalkis floh, um nicht (in seinen Worten) das Schicksal des Sokrates zu erleiden.

Die Wirkung dieses sokratischen Traumas hielt auch durch das ganze Mittelalter bis in die Neuzeit an. Die Scholastiker, in die Fußstapfen des Aristoteles tretend, unterschieden drei gute Formen der Regierung in steigender Reihenfolge: die Republik als die schwächste, die Aristokratie als bessere und die Monarchie als die beste. Umgekehrt sahen sie in der Tyrannis als Karikatur der Monarchie (corruptio optimi pessima!) die schlechteste, in der Oligarchie eine weniger schlechte, in der Demokratie aber von den schlechten Staatsformen noch die erträglichste – was aber den Spätscholastiker Bellarmin nicht davon abhielt, vom deterrimum regimen democratiae zu schreiben. 18)Es gab zwar während des Mittelalters Republiken, aber diese wurden in der Mehrzahl oligarchisch oder aristokratisch verwaltet. (In der Schweiz fungierten diese Kantonaloligarchien noch bis ins 20. Jahrhundert hinein.) Tatsächlich aber war es auch so, daß nicht die Monarchie einem nach Macht strebenden Adel die größten Chancen gab, sondern die Republik (oder die Scheinmonarchie), denn in der Monarchie kann der Adel nur eine zweite Geige spielen. In antimonarchischen Linksbewegungen haben deshalb Adelige stets verhängnisvoll mitgewirkt. Wie dem auch immer sei, von Europas Geistesgrößen allerersten Ranges hat kaum jemals einer im reiferen Alter an die Überlegenheit der Demokratie geglaubt.

Die geistigen Väter der Französischen Revolution, die zur Wiederbelebung der Demokratie nach fast zweitausendjährigem Schlummer führte, waren vor allem zwei Männer: Jean-Jacques Rousseau und der Marquis de Sade, wobei auch einige andere Geister mithalfen, so Morelly, Diderot, die übrigen Enzyklopädisten, aber auch Voltaire, obwohl letzterer wahrlich für die Demokratie als solche nichts übrig hatte. Allerdings muß man sich auch daran erinnern, daß der „Demokratist“ Rousseau diese Staatsform nur für sehr kleine Einheiten, die nicht über die Größe eines Schweizer Kantons hinausgingen, verwirklichen wollte. 19)Er sah für mittlere Länder in der Oligarchie und für große in der Monarchie die geeignete politische Form. Doch war sein Prinzip des Contrat Social , also des Gesellschaftsvertrages, deutlich totalitär, noch mehr aber seine These von der Volonté Générale , die er aber nicht in Gegensatz zur Freiheit stellen wollte. Schließlich konnte man auch durch den „Allgemeinwillen“ zur Freiheit gezwungen werden. 20)

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die falsch gestellten Weichen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die falsch gestellten Weichen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die falsch gestellten Weichen»

Обсуждение, отзывы о книге «Die falsch gestellten Weichen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x