Ascanio Celestini - Schwarzes Schaf

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Ascanio Celestini hat den Irren zugehört, ihren Geschichten, ihren Wahrheiten, Phantasien und Geistesblitzen. Ein Liebhaber der schwarzen Schafe.
Ins Irrenhaus kann man zufällig oder aus Versehen geraten. Ist einer schon verrückt, nur weil er mitten in der Sommersonne, wenn alle fröhlich sind, plötzlich in düstere Stimmung fällt? Wenn einer Angst hat im Dunkeln, manchmal auch am Tag? Was ist normal? Auf welch' dünnem Seil geht unsere Vernunft spazieren? – Nicola, der hier sein Leben erzählt, hat fünfunddreißig Jahre im Irrenhaus verbracht, da erlebt man einiges. Früher brachte seine Oma ihn in die Schule und der Lehrerin ein frisches Ei aus dem Hühnerstall. Nicola saß in der letzten Bank und war in der Klasse das schwarze Schaf. Später bringt die Oma ihn zu den Verrückten, aber einmal auch ans Meer … Man liest, was Nicola berichtet, über sich selbst und das Leben der anderen Insassen – zunächst mit dem Wohlwollen dessen, der vermutet, er sei kein schwarzes Schaf. Dann verschwindet diese Sicherheit. Wer ist nun verrückt, die Bewohner des Irrenhauses oder die anderen, die draußen leben? Nicola in der Anstalt oder das Mädchen an der Supermarktkasse? Beide werden andauernd überwacht und tun immer dasselbe. Aber am Ende der Geschichte dürfen wir mit Nicola befreit durchatmen und – lachen.

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Ich habe gesagt »ich hasse dieses Kaninchenkostüm. Das Kostüm wandert durch unser ganzes Haus, ich bin der Jüngste im Haus und dieses Kostüm ist für Neunjährige wie mich. Aber dieses Kaninchenkostüm wandert seit fast zwanzig Jahren durch unser Haus und alle ziehen es an. Es ist ein Kostüm aus den fünfziger Jahren. Ein fades Kostüm. Es ist so doof wie die fünfziger Jahre. Und ich bin bestimmt der hundertste Doofmann, der dieses doofe Kostüm anzieht. Und außerdem ist ein Drahtohr verrostet.

Ich wollte ein Tarzankostüm. Kennst du Tarzan? Das ist der Held aus so einem Dschungelfilm. Das ist so einer, der kann kein einziges Wort sagen außer Ich , Du , seinen Namen und den von dem Affen, der heißt Tschita . Und im Film lernt er noch den Namen von einer schönen weißen Frau, die heißt Dschäin . Und sein ganzes Leben kann er nur Sätze mit diesen Wörtern sagen, so wie ›ich Tarzan, du Tschita‹ oder ›ich Tarzan, du Dschäin‹, oder er ruft ›Tschita!‹, wenn er den Affen braucht, oder ›Dschäin‹, wenn die weiße Frau in Gefahr ist. Aber irgendwann wird dann klar, dass der Affe eifersüchtig ist auf die weiße Frau, und dann ist der Affe eingeschnappt und redet nichts mehr. Eigentlich redet er sowieso nicht im Film, bis auf so ein paar spitze Schreie, wenn er sauer ist …

Der Affe kann nicht mal seinen Namen sagen, er sagt nicht ›ich Tschita‹. Dafür redet die Frau wiederum ständig. Sie redet für alle. Sie redet dermaßen viel, dass sie einem viel zurückgebliebener im Hirn vorkommt als der Affe. Aber der Affe ist ganz behaart und das findet Tarzan eklig. Während die Weiße ganz unbehaart ist und Tarzan total staunt deshalb. Aber dann verliebt er sich und meine Großmutter sagt ›Tarzan hat entdeckt, dass auch die Weiße Haare hat. Aber nur da, wo es nötig ist, und Tarzan gefällt diese Frau und diese Haarverdichtung. Sie gefällt ihm mehr als der Affe.‹

Tarzan schwingt sich an den Lianen durch den Dschungel und schreit seine ganze wilde Liebe zu Dschäin heraus. Er hat eine zerrissene Unterhose an und kann nur fünf Wörter sagen. Meine Großmutter sagt, er ist liebeskrank. Sie sagt, die Liebe hat sein Hirn krank gemacht. Sie sagt, sein Irrenhaus ist der Dschungel und dort lebt er wie die Irren in der Anstalt. Er wacht auf, isst, pisst, kackt, schwingt an den Lianen, spricht fünf Wörter, isst wieder, pisst wieder und geht wieder schlafen. Und das Leben geht weiter.«

Vier

Ich wollte Tarzan sein, um Marinella zu erobern, die ist nämlich wunderschön. Schöner als Rita, Antonietta und Lucia, das sind die anderen Mädchen aus meiner Klasse. Schöner als Sofia Loren und Marilyn Monroe, als Gina Lollobrigida und sogar als Dschäin aus dem Tarzan-Film. Ich wollte Tarzan sein und stattdessen bin ich ein Karnickel mit rostigem Ohr.

Auch Zorro wäre noch gegangen. Selbst als so was wie der schwarze Pirat hätte ich Marinellas Herz erobern können, die als Ballerina verkleidet ist.

Ich wäre auch lieber als Ballerina gegangen. Auch wenn dann alle anderen aus der Klasse, die ganzen Zorros oder Piraten, Tarzans oder sonstwas, behauptet hätten, ich wär als Schwuler verkleidet … da bin ich doch lieber schwul. Lieber schwul als Karnickel! Deshalb wollte ich auch nicht zu der Karnevalsfeier im Gemeindesaal gehen. Aber meine Großmutter hat mich mit Gewalt hingeschleppt. Sie hat sich Schuhe und die festen Strümpfe aus der Apotheke angezogen und mich zu diesem Fest in die Kirche geschleppt. Meine Großmutter war angezogen wie eine Oma und zwischen uns allen sah sie aus, als hätte sie sich für Karneval verkleidet. Als alte Frau.

Und im Gemeindesaal ist auch Pancotti Maurizio, das ist der größte Schwachkopf der ganzen Schule. Er isst Erde und hat ganz dreckige Zähne. Dreckig vor lauter Erde, und einmal hat er sich ein Stück Zahn abgebrochen, als er auf einen Stein gebissen hat, und er hat angefangen zu heulen und ist zum Pfarrer gerannt. Und dann hat er gelacht, weil der Pfarrer ihm gesagt hat »das ist ja sowieso ein Milchzahn und wenn du größer wirst, wächst da ein gesunder Zahn nach.« Er ist echt der weltgrößte Schwachkopf. Und er war als Zauberer verkleidet. Und seine Mutter hat ihm so ein Kostüm gekauft, mit dem ganzen Zauberkram dabei, so Zauberkarten, wo Pancotti Maurizio immer zu dir sagt »wähle eine Karte«, und dann errät er die Karte. Und mit einem Zylinder, wo Pancotti Maurizio immer eine unechte, vertrocknete Taube draus hervorzieht. Und mit einem Zauberstab, der sich in einen Blumenstrauß verwandelt und Pancotti Maurizio schenkt ihn Marinella und ich polier ihm die Fresse, dem Pancotti Maurizio, wenn er versucht, sie in sich verliebt zu machen. Und der Pfarrer, als er mich in dem Kaninchenkostüm kommen sieht, sagt zu Pancotti Maurizio »hast du das auch aus deinem Zylinder gezaubert?« und alle lachen.

Und der Pfarrer ist auch ein Schwachkopf.

Und ich gehe in die Sakristei, um Insekten totzumachen. Ich kann ja auch Erde essen. Ich kann aber sogar Ameisen essen, und Fliegen und Spinnen.

Ich setze mich zu den ganzen Heiligen und Marias, die der Pfarrer in der Sakristei liegen hat, weil sie nicht alle in die Kirche passen. Ab und zu wechselt er dann die Spieler aus. Er stellt den Heiligen Antonius rein mit dem Teufel, der ihn in Versuchung führt, und nimmt den Heiligen Georg raus, der den Drachen tötet. Er stellt den Heiligen Franziskus rein, der mit dem Wolf redet, und nimmt den Heiligen Rochus raus, der mit dem Hund redet. Er wechselt Heilige aus und schickt sie in die Sakristei in Urlaub.

Ich schau mir diese Puppen an und kann nicht glauben, dass sie Heilige sind. Sie kommen mir vor wie riesige Pfarrer, die sich zu Karneval als Heilige verkleidet haben mit einem Heiligenschein aus Draht. Einem unechten Heiligenschein wie der Draht, der in meinem Karnickelohr steckt. Und mitten in dieser ganzen Spitzenmannschaft von Kirchengrößen taucht plötzlich Marinella als Ballerina verkleidet auf. Marinella, die selbst wie eine Heilige aussieht, auch wenn sie kleiner ist als die Statuen. Marinella ist die Hosentaschen-Madonna.

Marinella kommt zu mir und sagt »ich halt das nicht mehr aus, diesen Pancotti Maurizio mit seinen Zaubertricks«, und ich sage zu ihr »Pancotti Maurizio ist das schwachköpfigste Kind aller Zeiten!« und sie fängt an zu lachen. Also mache ich weiter und sage »komm, wir nehmen Pancotti Maurizio und schicken ihn mit einer Raumkapsel nach oben, wie diese Hündin Laika, die die Russen ins All geschickt haben. Pancotti Maurizio landet auf dem Planeten der Schwachköpfe, aber er ist so schwachköpfig, dass selbst die Schwachköpfe im All ihn schwachköpfig finden und ihn als Clown in den Weltraumzirkus tun. Und alle gehen in den Zirkus, um Pancotti Maurizio zu sehen, aber keiner will Eintritt zahlen, weil alle sagen, wir sind zwar schwachköpfig, aber nicht so schwachköpfig, dass wir Eintritt zahlen, um diesen Schwachkopf Pancotti Maurizio zu sehen. Und alle gehen rein ohne zu zahlen. Und am Ende der Vorstellung kommen sich die Schwachköpfe allesamt vor wie Professoren, denn im Vergleich zu dem Schwachkopf Pancotti Maurizio sind sie wahre Genies. Und dann verleihen die Bewohner des Schwachkopfplaneten sich gegenseitig den Nobelpreis. Der Bürgermeister verleiht dem Elektriker den Elektrik-Nobelpreis. Und dann verleiht der Elektriker dem Schreiner den Schreiner-Nobelpreis, und dann verleiht der Schreiner dem Fischhändler den Fischhändler-Nobelpreis, und dann …«, und dann Schluss. Ich sage nichts mehr, denn Marinella lacht wie diese Tiere, denen im Gehirn ein Knochen wächst und die verrückt werden. Und ich denke, wenn sie noch fünf Sekunden weiterlacht, explodiert ihr Kopf.

Ich denke, dass ich bisher den lustigen Jungen gespielt habe, aber Mädchen mögen keine lustigen Jungs, auch wenn sie sie zum Lachen bringen. Mädchen mögen Helden.

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