Odo Marquard - Zukunft braucht Herkunft. Philosophische Essays

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Odo Marquard (1928–2015) gilt zu Recht als einer der scharfsinnigsten Essayisten unter den Philosophen. Sein ebenso pointierter wie polemischer und humoristischer Stil prägt sein Werk, das er selbst mit einem Augenzwinkern als «Transzendentalbelletristik» bezeichnet. Die Möglichkeiten der Philosophie sah er kritisch, sprach von Kompetenzverlust und schuf das Wortungetüm «Inkompetenzkompensationskompetenz» für die Bemühungen des Faches. Ironisch führte er aus, «Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt». Unverrückbar verteidigte er die Geisteswissenschaften. Den Menschen versteht er als Mangelwesen, als homo compensator. Marquard erhielt wichtige Preise, etwa den hochangesehenen Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa sowie den Cicero-Rednerpreis.
Dieser Band versammelt 17 zentrale und bleibende Texte aus seinem Werk. Das Nachwort von Franz Josef Wetz würdigt die philosophische Lebensleistung Marquards.

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Odo Marquard

Zukunft braucht Herkunft

Philosophische Essays

Mit einem Nachwort von Franz Josef Wetz

Reclam

2003, 2015, 2020 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2020

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961714-5

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-020617-1

www.reclam.de

Vorwort zur ersten Auflage 2003

Dieses Buch enthält sechzehn Essays von mir: fünfzehn, die ausgewählt sind aus meinen vier zwischen 1981 und 2000 erschienenen Bänden von Reclams Universal-Bibliothek, und einen weiteren, den letzten, der voraussichtlich in einem fünften Band dieser Universal-Bibliothek von mir erscheinen wird.

Ich danke dem Reclam Verlag – der in diesem Jahr sein 175- jähriges Bestehen feiert – dafür, dass er es für richtig gehalten hat, dieses Buch in der »Reihe Reclam« herauszubringen. Dr. Dietrich Klose – der schuld ist daran, dass ich bei Reclam publiziere, und dem ich dankbar bin für eine nun schon länger als zwanzig Jahre währende freundschaftliche Zusammenarbeit – hat den Anstoß auch zu diesem Buch gegeben. Ich selber hätte dazu nicht den Mut gehabt; und ich hätte auch nicht die Distanz gehabt, die initialen Vorschläge für eine Auswahl zu machen.

Aber dieser Band bietet zweifellos eine repräsentative Auswahl meiner Essays. Dass es sich dabei außerdem noch um ein Buch handelt, das zu meinem 75. Geburtstag erscheint, trägt allerdings zu meiner Entlastung bei: ich gehöre zu den feierschwachen Menschen und habe auch nichts übrig für Festschriften, die Mitmenschen von mir – als Angriff auf ihre ohnehin knappen Lebenszeitbudgets – mit zusätzlicher Arbeit belasten und belästigen. So bemühe ich hier nicht andere, sondern mich selbst durch diese Beiträge, die ich dann auch – was sich ja vielleicht sowieso gehört – auf meine eigene Kappe zu nehmen habe.

Es handelt sich um philosophische Essays. Ihr Verfasser ist ein endlichkeitsphilosophischer Skeptiker. Er ist – als Modernitätstraditionalist – der liberalen bürgerlichen Welt verbunden, zu der es keine historisch erreichbare Alternative gibt, die für uns wünschenswert wäre. Sie ist mehr Nichtkrise als Krise: ihre Abstraktheiten – gewaltenteilig und dadurch individualitätsfreundlich – sind halbwegs vertretbar kompensierte Abstraktheiten. Dabei tendiere ich – das ist zwischen 1981 und 2002 wohl mein Weg gewesen –, wie es sich für einen Skeptiker gehört, auf liberale Weise zum Konservativen.

Der Titel des vorliegenden Buches lautet »Zukunft braucht Herkunft«; das verlangt eigentlich formulierungsmäßig das Gegenstück: Herkunft braucht Zukunft. Dass die Herkunft Zukunft benötigt: das ist zwar tatsächlich so. Aber unser Leben ist endlich, also kurz: unsere unvermeidlichste Zukunft ist unser Tod. Diese sterblichkeitsbedingte Kürze unserer Zukunft bindet uns – denn wir können nicht dauernd neu anfangen – an das, was wir schon waren; darum bleiben wir überwiegend unsere Herkunft, und wer sie ändern will, trägt die Beweislast: die Last der Begründung dafür, dass Ändern hier – im konkreten Fall – gut ist. Skeptiker bestehen bei Zukunftsbegeisterungen darauf, dass die Zukunftsbegeisterung die Beweislast trägt, die zwar manchmal, aber insgesamt doch nicht gerade häufig zu tragen ist. Darum gehen Geschichtsphilosophien, die die große Zukunft planen, üblicherweise schief. Man kann zwar meinen: Veränderung ist immer Verbesserung; aber das stimmt ja nicht. Darum brauchen wir mehr als unsere Zukunft unsere Herkunft. Nicht wer sie aufrechterhält, sondern wer sie verwirft, hat die Beweislast, und schon im Zweifelsfall – und Skeptiker sind ja brauchbare Zweifler – muss man sie bewahren.

Im Zweifel für die Herkunft: Das ist – meine ich – ein skeptischer und ein konservativer Satz. »Konservativ« ist dabei ein ganz und gar unemphatischer Begriff, den man sich am besten von Chirurgen erläutern lässt, wenn diese überlegen, ob der Zahn, die Niere oder der Darm herausmüsse oder ob »konservativ« behandelt werden könne. Lege artis schneidet man nur, wenn man muss (wenn zwingende Gründe vorliegen), sonst nicht, und nie alles. Es gibt keine Operation ohne konservative Behandlung, denn man kann aus einem Menschen nicht den ganzen Menschen herausschneiden; und wer es trotzdem versucht, wird töten. Darum gilt: die Beweislast hat der, der von der konservativen Behandlung abweicht, also der Veränderer. Und darum gilt als – sterblichkeitsbedingte – Regel des konservativen Skeptikers: mehr als die Herkunft Zukunft benötigt, braucht die Zukunft Herkunft. Das führte zum Titel dieses Buches.

Vorwort zur zweiten Auflage 2015

Der vorliegende Band ist eine um das Kapitel »Fundamentalkantate« und ein Nachwort erweiterte Ausgabe des im Jahr 2003 unter demselben Titel in der Reihe Reclam erschienenen Bandes. Die Sammlung gibt einen Ein- und Überblick über die am meisten diskutierten Beiträge von Marquard, durch die er einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.

Die neu aufgenommene »Fundamentalkantate«, ein ebenso launiges wie ernstes Stück über Philosophie, verfasste der junge Marquard 1957 in Münster, wo er anschließend selbst dessen Aufführung organisierte.

Im Nachwort wird eine merkwürdige Eigenart dieses bürgerlichen Querdenkers der Nachkriegszeit näher beleuchtet, die seine Popularität mitbegründet. Marquard gibt sich in seinen Essays als konservativer Geist mit geradezu freidenkerischem Witz und Esprit zu erkennen – gewissermaßen als philosophischen Bourgeois und Bohemien in einer Person. Das Nachwort zeigt, wie diese scheinbar widersprüchlichen Tendenzen zusammenpassen und welcher gemeinsamen Quelle sie entspringen.

Franz Josef Wetz

Abschied vom Prinzipiellen

Auch eine autobiographische Einleitung

Die Philosophie – schreibt Aristoteles – ist die »theoretische Wissenschaft von den ersten Gründen und Ursachen«1: sie fragt nach den Prinzipien und – bei gesteigerter Prinzipialität – nach dem prinzipiellsten Prinzip.

Abschied vom Prinzipiellen: bedeutet das also Abschied von der Philosophie? Diese Frage ist hier identisch mit der Frage, ob die Skeptiker wirklich zu den Philosophen gehören oder nicht; denn die Titelformulierung dieses Bändchens und seiner Einleitung avisiert nicht den Kritischen Rationalismus – an dem mich der Dogmatismus seines Antidogmatismus stört –, sondern sie bekräftigt die Wende zur Skepsis. Diese Wende zur Skepsis ist in der Philosophie bisher mein Weg und meine Arbeit gewesen: darüber – mit gebremstem Erzählgestus: seminarrativ – zu berichten scheint ein sinnvolles Pensum für die Einleitung zu einem Buche zu sein, das einige jüngere Dokumente dieses Weges zusammenstellt. Dieser Bericht gliedert sich in drei Abschnitte: 1. Skeptische Generation; 2. Nachträglicher Ungehorsam; 3. Skepsis und Endlichkeit.

1. Skeptische Generation . Die Skepsis ist eine alte Sache, und natürlich gehört sie in die Geschichte der Philosophie: als pyrrhonische und akademische Skepsis der hellenistischen Zeit; als moralistische Skepsis von Montaigne und Charron; als aufklärerische Skepsis von Bayle und Hume; als anthropologische Skepsis von Schulze-Aenesidem und Plessner; als historistische Skepsis von Burckhardt und als antihistoristische Skepsis von Löwith. Das ist also eine wohlidentifizierbare Tradition der Philosophie, eine alte: Wie kommt – und dies zunächst, ohne von diesem Traditionszusammenhang zu wissen – gerade ein Mensch meiner Generation in diese Tradition hinein?

Helmut Schelsky hat in seinem zuerst 1957 erschienenen Buch

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