Peter Lindenthal - Peregrinatio Compostellana anno 1654

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Peregrinatio Compostellana anno 1654: краткое содержание, описание и аннотация

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Dem hl. Jakobus verdanke er sein Leben, schreibt Pfarrer Christoph Guntzinger 1655 in seinem Buch Peregrinatio Compostellana: Im Alter von 6 Jahren sei er mit starkem Fieber darniedergelegen, aber als er Wasser aus der Muschel eines Jakobspilgers getrunken habe, seien Fieber und Krankheit augenblicklich geschwunden. Erwachsen geworden, macht er sich schließlich auf die lange Reise von Wiener Neustadt nach Santiago, um das einst von seiner Mutter für ihn abgelegte Gelübde zu vollziehen und dem hl. Jakobus, dem von Gott gesandten Bewahrer meines Lebens, meine Aufwartung zu machen.
In der Kutsche und im Sattel, per Schiff und – eher selten – zu Fuß ist Guntzinger unterwegs. Er reist zunächst über die Steiermark, Kärnten und Friaul zum Grab des hl. Antonius nach Padua, weiter über Mailand nach Genua und von dort mit dem Schiff über das Mittelmeer bis nach Xàbia südlich von Valencia. Weiter gehts über Alicante, Murcia, Madrid und Valladolid nach Nordwesten, um bei Astorga auf den heute klassischen Camino frances zu gelangen. Am 20. Juli trifft Guntzinger in Santiago ein, 3 Monate und 3 Wochen nach seinem Aufbruch.
Unterwegs lässt Pfarrer Guntzinger keinen Wallfahrtsort aus und nimmt für den Segen berühmter Reliquien größere Umwege auf sich, etwa um das heilige Kreuz von Caravaca zu besuchen. Nach dem Besuch von Finisterre reist Guntzinger auf dem Landweg zurück in seine Heimat, über Oviedo, Burgos, San Sebastian, Toulouse, Lyon, Genf und München und erreicht nach insgesamt 11 Monaten wieder Wiener Neustadt.
Der österreichische Jakobswegforscher Peter Lindenthal hat Guntzigners Buch in heutiges Deutsch gebracht und hat seinen Pilgerweg nachvollzogen. Dabei hat er Regionen und Landschaften abseits der touristischen Routen entdeckt, auch abseits der heutigen Jakobswege. Das reich bebilderte Buch ist somit eine Reise in die Vergangenheit, aber ebenso eine Reise auf einsamen Wegen in ursprüngliche Orte und Gegenden.

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Um die dritte Tagesstund versammeln sich der hohe und der niedere Stand der Geistlichkeit wie auch der Herzog und der Adel mitsamt Gefolge im Dom. Diesen verlassen in schöner Ordnung nicht nur die geistlichen Herren, sondern auch die Bruderschaften (von denen es eine große Zahl gibt) der Edlen und Unedlen, der Großen und Kleinen, alle in ihrem besten Gewand, psalmierend und betend, begleitet von Gesängen und Instrumentenmusik. Sobald sie auf die Masse des draußen harrenden gemeinen Volkes treffen, führen die Vornehmsten des Doms im Geleit der großen Menge und der anderen Domherren und Kapellanen die Angehörigen des Fürstengeschlechts und des Hochadels unter hohen Baldachinen zum Hafen. Die Prozession zieht zur alten Mole und wieder zurück. An der Spitze der Mole angelangt stimmen Klerus und Sänger das canticum zachariä, benedictus etc an. Während des Hin- und Rückwegs wird aus allen Geschützen gefeuert, auch auf den vornehmsten der im Hafen ankernden Schiffe und Galeeren. All das passiert in feinster Ordnung, obwohl sich das Krachen, Knallen und Schallen von allen Seiten entsetzlich anhört. Dazu kommt noch der Gesang der Prozessionsteilnehmer, das Getön von Trompeten, Pauken, Schalmeien, Trommeln und Pfeifen auf den Schiffen, das kein Ende nehmen will. Alle Galeeren, Schiffe und Boote sind mit roten und blauen Tüchern und Seidenstoffen behangen, von den Masten und anderen erhöhten Stellen auf den Schiffen flattern auserwählt schöne Schiffsflaggen. Der sanfte Wind erzeugt ein so prächtiges Spiel der vielen Farben, dass in Wahrheit ein menschliches Gemüt inniglicherweise muss erfreut werden. Der Zweck dieser Prozession ist, die allerhöchste Majestät Gottes versöhnlich zu stimmen, auf dass sie gnädigst jegliches Meereswüten abwende. Es gibt noch eine noch weiter ins Meer ragende Mole oder Damm, über die zu schreiben nicht meine Absicht ist. Um der Liebe und des Trostes der Reisenden willen erzähle ich aber ein bisschen von der Laterne, die weit und breit ihresgleichen sucht. Sie befindet sich auf einem hohen, starken Turm, der weit außerhalb des Hafens auf einem Felsen gebaut wurde und der des Nachts den aus der Ferne ankommenden Schiffen den sicheren Weg zeigt. Über 454 Stufen gelangt man zur eigentlichen Laterne, deren Ecken mit starken eisernen Schlössern aneinander befestigt sind. Das Glas ist groß und breit, wohl einen Daumen dick. Ein wunderschönes Werk. In der Nacht werden so an die 40 Lampen angezündet. In der Höhe laufen um den Turm übereinander liegende Gänge, auf welchen die Kennzeichen der gemeldeten ankommenden Galeeren und Schiffe befestigt werden. So wie es auch geschah, als der Principe d’Oria aus Barcelona kommend mit zwei Galeeren einlief. Unsere deutsche Nation hat auf dem Turm ein großes Geschütz aufgestellt, ebenso im herzoglichen Palast, der zur Zeit unter dem Kommando des löblichen Regimentsobristen Johann Baptist von Syttichhausen steht. Mir als Landsmann hat er während meines Aufenthalts viel Gnade erwiesen. Über das herzogliche Zeughaus, la Loggia di Banchi , etwas zu erzählen steht mir nicht zu und auch über die unsäglich teure Smaragdtafel bei San Lorenzo kann ich nichts sagen, weil ich sie selbst nicht gesehen habe.

Über die Kirche San Ambrosio kann ich jedoch berichten, dass es ihr an kostbarem Gezierde nicht mangelt. Vor allem die Franz-Xaver-Kapelle im Inneren wurde von den Jesuiten (die spirituell die ganze Zeit hindurch meine Wohltäter waren) wunderschön und mit teuerstem Marmor und anderem edlen Gestein ausgestattet, ebenso der Hochaltar und die ansehnliche Kuppel. Auch La Nunciata der Franziskaner ist nicht weniger gewaltig und herrlich. Dann noch La Fabbrica del Tempio , ein großer neuer Bau in der oberen Stadt. Von dieser kam ich im April zu einer anderen großen Kirche mit einem Turm aus schwarz-weißen Steinen, von der aus ich einen wunderbaren Blick auf die Riviera mit ihren in voller Blütenpracht stehenden Parkanlagen und Lustgärten hatte. Und aus der Kirche vernahm ich zu meiner Freude die von Frauen auf lateinisch gesungene Vesper.

Die Kirchenämter und Gottesdienste werden insbesonders im Dom zu San Lorenzo in dermaßen gravitätischer, zierlicher, vollkommener, ja heiliger Weise verrichtet, dass ihnen beizuwohnen jedem Christen ein herzlicher Trost ist. Weder im Chor noch am Altar geschehen ungehörige, oberflächliche oder schlampige Dinge, sondern im Gegenteil geht es rechtschaffen, voller Eifer und in gottesfürchtigem Ernst zu, ganz nach Art geistlicher politezza, in vollem Bewusstsein der göttlichen Amtspflicht. Das wöchentliche Heilige Amt wurde von den Domherren und den anderen Priestern in so anmutiger Lieblichkeit gefeiert, dass ich nicht sagen könnte, ob dabei innige Andacht oder aber Kunst und Fleiß den Vorrang genossen.

Weiter will ich mich nicht über religiöse Belange auslassen, auch die Beschreibung der Polizei erspare ich mir, ihre Uniform ist alles andere als prächtig. Die männlichen Bürger sind alle schwarz gekleidet, farbige Gewänder dürfen nur die Frauen tragen oder die Männer während einer Reise, ebenso wie das gemeine Volk und Fremde. NDiese sollten aber keine Messer oder andere Waffen bei sich tragen, denn werden sie damit aufgegriffen, droht ihnen Gefängnis oder manchem sogar die Stroppa di corda (Anm.: der Strick).

Die derzeit gültigen Silbermünzen haben eine schöne Prägung, nämlich die auserwählt schöne Frau mit Kind, die am Hochaltar des Doms zu sehen ist. Darunter steht der Spruch: Et rege eos . Die kupfernen Denare erreichen im Wert kaum unsere Heller, der Wert der Soldi entspricht dem unserer Kreuzer. 20 Soldi ergeben eine Lira oder ein Pfund, das sind etwa 18 Kreuzer bei uns. Für einen Ongar (bei uns etwa ein Dukat) bekommt man 9 Lire und 6 Soldi. Am besten kommt man aber mit den Doblen (Anm.: Dublonen) zurecht, die hier sehr gerne gesehen sind und für die man etwa 5 Pfund und 30 Kreuzer bekommt. Auch die spanischen Reales sind eine gute Währung, man verliert kaum beim Umtausch.

Insgesamt sieben Wochen hielt ich mich in Genua auf, bis endlich am 10. Mai, dem Kreuzessonntag, mein Schiff nach Alicante in Spanien gerüstet, beladen und bereit war, in See zu stechen. Die Kaufleute und anderen Passagiere wurden, ausgestattet mit einer frischen Beglaubigung, an Bord geführt, die Trossen gelöst und die Segel gesetzt, auf dass die Reise in Gottes Namen beginne.

Die einst mächtige Hafen- und Handelsstadt Genua, Langzeitrivalin von Venedig, erlebte ihre Blütezeit zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert, beruhend auf dem Handel mit dem Orient und seiner beherrschenden Rolle über die gesamte ligurische Küste und Korsika. Sie brachte den unter ihren vielen berühmten Seefahrern vielleicht berühmtesten hervor, Christoph Kolumbus. Sie ist heute noch eine bedeutende Hafenstadt, laut, lebendig, schmutzig. Zwanzig Prozent des italienischen Außenhandels gehen über Genua.

Zwei Kirchen in der Stadt lohnen den Besuch, vor allem die Kathedrale San Lorenzo, die nach der Legende vom Heiligen selbst im 3. Jahrhundert gegründet wurde. Der romanisch-gotische Bau, den wir heute sehen, wurde 1181 begonnen. Ein Rätsel ist mir, dass Guntzinger die Reliquie von Johannes dem Täufer erwähnt, nicht aber den Sacro Catino , eine orientalische Glasschale aus dem 9. Jahrhundert, von der gesagt wird, sie sei beim letzten Abendmahl benützt worden. Manche sehen in ihr sogar den Heiligen Gral.

Die zweite Kirche ist Santa Maria di Castello, bei der die Säulen eines früheren römischen Heerlagers in das Hauptschiff integriert wurden. In der Kapelle links vom Hauptaltar ist ein Kruzifix zu sehen, von dem es heißt, dass der Bart von Christus jedes Mal wächst, wenn die Stadt eine Krise durchmacht. (Da müsste der Bart angesichts der aktuellen Krise in Italien aber schon sehr lange sein ...)

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