Hans-Dietrich Reckhaus - Fliegen lassen

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Welchen Wert hat eine Fliege für dich? Und solltest du sie nicht besser retten, anstatt zu töten? Diese zwei Fragen haben die Welt von Hans-Dietrich Reckhaus vor acht Jahren brutal aus den Angeln gerissen. Mit seinem Biozid-Unternehmen stellte er Ameisenpulver, Ungezieferspray, Mottenpapier und Fliegenfänger her. Doch über den Wert von Insekten, hatte er sich nie Gedanken gemacht. Was folgte ist eine Transformation, die bis heute anhält: von einem Unternehmen, das Insekten bekämpft, zu einem Unternehmen, das Insekten rettet. Eine Geschichte, die zeigt, wie ein einzelnes Unternehmen eine ganze Branche revolutionieren kann. Und uns herausfordert, den Blick auf Wirtschaft und Natur radikal neu auszurichten.
"Wollen wir weiterhin möglichst viel Geld verdienen und damit etwas Gutes tun?
Eine Stiftung gründen, spenden …
Oder wollen wir lieber gleich Sinnvolles auf die Beine stellen und damit unser Geld verdienen?"

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1Bundesverband Sekundärstoffe und Entsorgung (BSVE), 2019

STUFE 1 IN BEWEGUNG SETZEN 2010 Oktober Nach drei Jahren Entwicklungsarbeit - фото 1

STUFE 1

IN BEWEGUNG SETZEN

2010

Oktober Nach drei Jahren Entwicklungsarbeit halte ich etwas in Händen, das wirklich funktionieren könnte. Eine Fliegenfalle, der man auf den ersten Blick nicht ansieht, dass sie eine Fliegenfalle ist. Weil eine bunte Scheibe die Klebefläche verdeckt, an der die Tiere haften bleiben und verenden. Insekten sollen im Verborgenen sterben. Das wünschen sich unsere Kunden.

Begeistert zeige ich meinem Bruder Arne den Prototypen. Seit Anfang der 1990er-Jahre kümmern wir uns gemeinsam um das Unternehmen unserer Eltern. Mein Bruder als Allrounder in Produktion und Verwaltung, ich als Geschäftsführer. Der Hauptsitz ist mit 50 Mitarbeitenden in Bielefeld, der zweite Standort mit zehn Mitarbeitenden im schweizerischen Teufen, knapp zehn Kilometer von St. Gallen entfernt. Im Grunde läuft alles super. Seit Jahren geht es mit dem Umsatz bergauf. Neben unserer Hausmarke recozit, die wir exklusiv an kleine Fachhändler verkaufen, wächst unser zweites Standbein »Handelsmarken« besonders gut. Für große Handelshäuser stellen wir Fliegenfänger, Insektenspray, Mottenpapier und Ameisenköder her, die sie dann unter ihrem eigenen Namen verkaufen.

»Das neue Produkt besteht aus drei Komponenten«, sage ich zu Arne. »Hier die runde Fangscheibe aus festem Polystyrol mit einem rückseitigen Klebestreifen fürs Anbringen am Fenster. Die Scheibe ist nicht mehr transparent wie bei unseren Vorgängern, sondern gelb. Gelb lockt Fliegen besonders gut an. Außerdem hat die Scheibe in der Mitte ein Loch für einen Saugnapf, auf dem eine Abdeckscheibe steckt.«

SONNENLICHT LÄSST DIE FALLE LEUCHTEN Arne nimmt die Fliegenfalle in die Hand - фото 2

SONNENLICHT LÄSST

DIE FALLE LEUCHTEN

Arne nimmt die Fliegenfalle in die Hand und sieht, dass die Innenseite der Abdeckscheibe, also die Seite zum Fenster, wie ein Spiegel silbern eingefärbt ist. So wird das Sonnenlicht reflektiert, die gelbe Fangscheibe fängt an zu leuchten und lockt dadurch noch schneller Fliegen an. »Wenn das funktioniert, Hans, dann ist das sensationell. Die Leute werden das kaufen! Lass uns die Wirksamkeit von Herrn Bucher in dem Schweizer Labor prüfen.«

A
Wer sich mit Insekten beschäftigt, merkt schnell: Es gibt unglaublich viele ARTEN – die eine Million, die wissenschaftlich beschrieben ist, macht nicht einmal die Hälfte aus, vielleicht sogar nur ein Zehntel. Keine andere Tiergruppe kommt auf eine so gigantische Zahl.Wie es den Tieren geht, hängt von vielen Faktoren ab: Wo leben sie, wie entwickeln sich Temperaturen und Feuchtigkeit vor Ort, finden sie genug zu fressen und Plätze zum Vermehren, und was machen ihre natürlichen Feinde?Klimawandel und Internationalisierung des Waren- und Personenverkehrs sorgen dafür, dass in manchen Regionen die Zahl bestimmter Insekten zunimmt. Gleichzeitig werden die Sechsbeiner immer stärker bekämpft und aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt. Wiesen werden versiegelt für immer neue Häuser, Straßen und Einkaufszentren. Zudem werden Wälder abgeholzt, Moore trockengelegt und Felder monokulturell bepflanzt – wenn überhaupt finden Insekten dort nur saisonal Futter. Zahlreiche Studien belegen, dass die Gesamtzahl der Insekten stark rückläufig ist. Allein in Westeuropa haben wir in den vergangenen 50 Jahren die Hälfte der Biomasse an Insekten verloren. Rund 40 Prozent der Insektenarten sind gefährdet und fünf Prozent bereits ausgestorben.Vermutlich ist die Lage aber noch ernster. Mehrere Studien konnten zeigen, dass Insekten nicht sofort sterben, es dauert mitunter Jahre, bis Arten schwinden und irgendwann ganz verschwunden sind. Insofern bilden die heutigen Zahlen nur die Vergangenheit ab – die Auswirkungen unseres gegenwärtigen Handelns ist bis dato unbekannt.

Dezember Kurz vor Weihnachten liegen die Testergebnisse vor: Volltreffer. Unser Produkt fängt die Fliegen schneller als die beiden großen Markenprodukte. Jetzt brauchen wir nur noch die richtige Vermarktung. Wieder treffe ich mich mit Arne, um die nächsten Schritte zu besprechen.

»Als Erstes solltest du das Produkt patentieren lassen«, sagt mein Bruder und stellt fest: »Die Fliegenfalle wäre das erste Patent in unserer Firmengeschichte.«

»Und dann?«

»Vielleicht als Handelsmarke für unseren Kunden Aldi? Der Discounter würde uns schnell große Mengen abnehmen können.«

»In Bezug auf einen kurzfristigen Erfolg hast du recht. Aber schon nach kurzer Zeit geht es wieder nur um den Preis und wir verdienen kein Geld. Wenn aber das Produkt so gut ist, wie wir es erwarten, dann kann es uns eine ganz neue Tür öffnen. Ich meine, eine neue, eigene Marke: insektizidfrei und zeitgemäß.«

STUFE 2 NEUE IDEE NICHT GLEICH DER ÖKONOMIE OPFERN 2011 Februar Unsere Freundin - фото 3

STUFE 2

NEUE IDEE NICHT GLEICH DER ÖKONOMIE OPFERN

2011

Februar Unsere Freundin Agathe Nisple ist Kulturvermittlerin. Über sie haben meine Frau Julianne und ich schon vor einigen Jahren Frank und Patrik Riklin kennengelernt. Die beiden Schweizer Konzeptkünstler haben bereits 2008 eine unterirdische Zivilschutzanlage in ein Null Stern Hotel verwandelt: Als Antithese zum Größen- und Luxuswahn kokettieren sie mit dem Sternesystem der Hotellerie, der Slogan: »Null Stern – the only star is you«. Hört sich spannend an. Gemeinsam mit unseren drei Kindern besuchen wir die Kunstinstallation in der Nähe von St. Gallen.

Als wir ankommen, stehen die eineiigen Zwillinge vor der Bunkeranlage und warten auf uns. Herzliche Begrüßung. Tour durch die Zimmer. »Eine Gemeinde gab uns den Auftrag, ihre ungebrauchte Bunkeranlage nutzbar zu machen«, erklärt Frank. »Das Ziel war, mit einfachsten Mitteln eine attraktive Übernachtungsmöglichkeit zu schaffen. Wir erhielten ein Honorar für die Idee und ein kleines Budget für die Realisierung. Schaut euch um: Betten, Nachttische, Lampen – alle Gegenstände stammen von den Dachböden der Einwohner.«

Patrik schaltet einen kleinen Monitor ein, um uns einen anderthalbminütigen Beitrag über ihre Kunstaktion zu zeigen. Verrückt. Nach nur wenigen Wochen gibt es Medienberichte in über 160 Ländern, darunter sogar ein längerer Bericht in den US-amerikanischen Fernsehnachrichten von CNN. Dazu die Nominierung für einen weltweiten Hotelpreis und Reservierungen für die nächsten drei Jahre!

AUS NICHTS NEUES SCHAFFEN Zu Hause reden wir viel über das erstaunliche - фото 4

AUS NICHTS

NEUES SCHAFFEN

Zu Hause reden wir viel über das erstaunliche Hotelerlebnis, schauen uns im Internet Filme über die Aktion an. Ein Satz der beiden bleibt hängen: »Kunst ist die Freiheit, aus nichts etwas Neues zu schaffen«. Ich muss an meine Fliegenscheibe denken. Wäre eine Kunstaktion von den beiden nicht auch für unser Produkt genau das Richtige? Mit einfachsten Mitteln und wenig Geld haben sie eine enorme Reichweite erzielt. Ich frage Julianne, als Kunsthistorikerin hat sie viel mehr Ahnung als ich. Ihre Antwort: »Auch wenn sich die Zusammenarbeit mit den Riklins für dein Produkt nicht so richtig auszahlen sollte, sie ist sicherlich für dich persönlich ein Gewinn! Die beiden werden dich auf neue Gedanken bringen!«

Mai Frank und Patrik öffnen mir die einfache, weiße Holztür des Atelier für Sonderaufgaben, wie sie ihr Unternehmen nennen. Es befindet sich auf der dritten Etage eines alten Lagerhauses aus gelben und roten Backsteinen im Zentrum von St. Gallen. Der circa 100 Quadratmeter große Raum scheint mit seinen nackten weißen, über drei Meter hohen Wänden, den verstaubten Heizkörpern, den großen Holzfenstern und dem alten blau gestrichenen Holzboden in den industriellen 1930er-Jahren stehen geblieben zu sein. Überall Gegenstände aus vergangenen Kunstaktionen: Plakate, Fotos, Kleberollen, Stative. Eine alte orangefarbene Kinobestuhlung, ein schwarzes Ledersofa sowie eine mit künstlichem Kuhfell bezogene Chaiselongue bieten Sitzmöglichkeiten. Gleichzeitig finden sich in diesem abstrakten Chaos auch penibel kontrollierte Orte. Zwei mehrere Meter lange Regale aus dünnem Blech sind vollständig mit einheitlichen, akkurat beschrifteten Aktenordnern bestückt. Zwei aufgeräumte Schreibtische stehen sich mit größtmöglichem Abstand gegenüber.

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