Jan Kjaerstad - Femina erecta

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Oslo 1940 – am Vorabend der Deutschen Invasion in Norwegen. Der Beginn einer Familiensaga, deren treibende Kräfte sechs Frauen sind.
Im Mittelpunkt stehen Rita Bohre und ihr Lebenswerk Femina erecta. Es handelt von der aufgerichteten Frau. Von Frauen, die immer aufs Neue aufstehen müssen.
Agnes tritt eine Pilgerreise an. Rita führt Gespräche mit Fridtjof Nansen in seinem Turm in der Villa Polhøgda. Maud segelt auf einem Floß den Kongo-Fluss stromabwärts. Bjørg schreibt Gedichte in der psychiatrischen Klinik Gaustad. Laila arbeitet als Kabinenmädchen auf der MS Bergensfjord. Ingri wird die jüngste Ministerin in der Regierung.
Etwa 2000 Jahre sind vergangen, und wir befinden uns in der Chinesischen Föderation. Durch eine gewaltige Katastrophe vor 1000 Jahren wurden alle gespeicherten Daten und Informationen vernichtet, doch weil Mitglieder der Long-Dynastie in vielen zentralen Positionen sitzen und diese Norwegen als ihre ursprüngliche Heimat betrachten, wurde eine von drei Frauen geleitete Gruppe mit der Aufgabe betraut, von den norwegischen Ahnen der Long-Dynastie zu erzählen, d. h. über das Geschlecht der Bohre aus der Zeit vor der ersten Emigrationswelle nach China.

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Er hörte von Birger und Karsten. Obwohl das Betreiben illegaler Zeitungen mit der Todesstrafe geahndet werden konnte, hatten Sie die Herausgabe der Thermopylen fortgesetzt. Sie waren von der Gestapo eingekreist und festgenommen worden. Vom Dachboden in den Keller. Karsten war nach Nordnorwegen gebracht worden, während Birger in Deutschland gelandet war. Jetzt würde er in Wirklichkeit erleben, wie es war, mit dem Rücken zum Ausgang der platonischen Höhle zu sitzen, dachte Sigurd.

Durch ein ausgeklügeltes System fanden alle Neuigkeiten ihren Weg durch die Zäune nach Grini. Noch nie war Sigurd so reich mit Informationen versorgt. Sie wussten, was sich in der Welt ereignete, wie es in Nordafrika zuging, sie hörten von Stalingrad, später von der Invasion in Sizilien, sie waren sich im Klaren darüber, dass das Kriegsglück der Achsenmächte sich gewendet hatte. Im Sommer 1943 wurde Hamburg, die Heimatstadt seines Großvaters, von den Alliierten bombardiert. Die Operation lief unter dem Codenamen Gomorrha, und die Brandbomben erzeugten ein Inferno, bei dem Gerüchten zufolge 50.000 Zivilisten zu Tode gekommen waren, unter ihnen auch Otto Keller, sein Vater, wie Sigurd später erfuhr. Die Moral der Deutschen sollte durch Terror gebrochen werden. Sigurd erinnerte sich an die Deutschlandreise, die er mit seinem Vater und seinem Bruder unternommen hatte, und die genau dort, in Hamburg, begonnen hatte. Vor dem Krieg hatte Harald ihm von dem Brief erzählt, in dem der Vater geschrieben hatte: »Hier bin ich sicher.« Und nun waren Mütter mit verkohlten Kinderleichen in den Koffern aus der Stadt geflüchtet. Ja, es stimmte, was seine Mutter sagte: In der Regel sind die Grausamkeiten gleich verteilt.

Direkt vor Kriegsausbruch war Sigurd der Arbeiterpartei beigetreten, und im Herbst 1944 ereignete sich etwas Entscheidendes. Er lernte Einar Gerhardsen kennen, der gerade aus dem KZ Sachsenhausen nach Grini zurückgebracht worden war. Die Anzahl der Häftlinge näherte sich den 5.000 und die Baracken waren überfüllt. Von dem Zeitpunkt an, als Sigurd eine ruhigere Arbeit als Assistent im Personalbüro zugeteilt wurde, nahm er an den geheimen Zusammenkünften teil, die in Verschlägen, Kellern und Werkstätten abgehalten wurden und bei denen die Frage erörtert wurde, auf welcher Grundlage, sobald der Frieden kam, der Wiederaufbau Norwegens stattfinden sollte. Bei diesen Diskussionen setzte sich Sigurd insbesondere für die Neuorganisation der Wirtschaft nach einem anderen Modell ein. Plötzlich fand er Verwendung für die Theorien über staatliche Maßnahmen, die er aus John Maynard Keynes Buch in Erinnerung hatte, ein Buch, das auch Gerhardsen gelesen hatte, und es ist keine Übertreibung: Sigurd – von politischen Gesinnungsgenossen auch der Admiral genannt – trug seinen Teil dazu bei, einige der ökonomischen Ideensamen zu pflanzen, die in den Jahren nach Kriegsende aufkeimen und in der Entwicklung jener Wohlstandsgesellschaft zur Blüte gelangen sollten, die selbst in unserer Zeit noch mit Interesse studiert wird. Ohne dass man sich recht im Klaren darüber war, lag sehr viel Macht zusammengeballt in dieser kleinen Gruppe, die im Gefangenenlager Geheimtreffen abhielt, und viele sind der Meinung, dass hier der Ursprung zu finden sei für die später bekannt gewordene Redensart: »Es wurde miteinander gesprochen.«

Unserer Ansicht nach, und insofern auch eine Erklärung dafür, weshalb wir uns zu einer so ausführlichen Erzählung über Sigurd Bohre veranlasst sahen, wurde hier in Grini das bislang erfolgreichste Gesellschaftsmodell bis zur Einigkeit hin ausdiskutiert, oder auskonversiert, ein Modell, das schon vor Kriegsbeginn im Ansatz bereitlag: jenes rätselhafte Phänomen, das unter dem Namen »Sozialdemokratie« firmierte – auch »das Einhorn der politischen Ideologien« genannt. Und Sigurd Bohre trug ebenfalls dazu bei, er war einer derjenigen, die am eifrigsten mit wichtigen Gesichtspunkten aufwarteten in diesem langen Dialog, zum Beispiel beschloss er seine Saga-Nacherzählungen immer mit der Äußerung, er sehne sich nicht nach einer neuen Wikingerzeit, sondern nach einer Gleichheitszeit. Sollte es nicht möglich sein, aus alldem eine neue Glanzzeit entstehen zu lassen – gegen den Rassen- und Ungleichheitsgedanken der Nazis? Er unterhielt sich mit Johs. Andenæs über die Jurisprudenz, er sprach über Ökonomie, zuerst mit Ragnar Frisch, gegen Ende hin auch mit Johan Vogt, und mit Anatol Heintz redete er über die Entwicklung des Menschen. Sigurd Bohre sammelte Kenntnisse, er bereitete sich vor, er sah den Tag kommen, an dem ihm all dieses Wissen von Nutzen sein würde.

Als der Krieg zu Ende ging, jubelte Sigurd genauso laut wie die anderen, doch in dem Bus, der sie von Grini zu dem fahnengeschmückten Universitetsplassen brachte, spürte er, fast gegen seinen Willen, wie sich diesem Jubel auch Kummer beimischte. Die Tage, obschon jetzt immer heller, würden grauer werden. Nie wieder würde er die eigentlichen Volksnationalhymnen »Oh, ich kenne ein Land« oder »Zwischen Hügeln und Bergen« mit derselben Inbrunst singen können wie vor der Nachtruhe in der Baracke.

IV

Sigurd Bohre ist in Gedanken versunken. Er ist auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie, zu Maud, Kaja und Roar. In der Stadt gibt es ein Fest, britische Kriegsschiffe liegen im Hafen, und der Kronprinz hat am Schlossbalkon eine Ansprache gehalten. »Vielleicht mögen wir an diesem Tag ein wenig besser verstehen, was es mit der Vorstellung von der Wiederkunft Christi auf sich hat«, sollte der Pfarrer Konrad Steen, nicht ohne einen säuerlichen Unterton, in der Zeitung schreiben. Langsam schlendert Sigurd die Welhavens gate hinauf, Welhaven, der vielem »Norwegischen« eher skeptisch gegenüberstand. Unterwegs inmitten von Fahnen und Hurrarufen, Kusshänden und strahlenden Gesichtern, spürt Sigurd, wie ihm vor Eifer ein Kribbeln über den Rücken läuft. Es ist ein warmer Maitag, die Spitzen der Laubbäume scheinen zu leuchten, er wirft sich die Jacke über die Schulter und krempelt demonstrativ die Ärmel seines weißen Hemds hoch, er ist bereit, mit anzupacken, Gemeinschaftsarbeit steht an, der Wiederaufbau des Landes, er ist voller Einfälle, Ideen, er will mit anfassen, will nach Hause und etwas aufschreiben, bevor es ihm wieder entfällt, denn er trägt die Hoffnung in sich, dass es auch in Friedenszeiten, außerhalb des Gefangenenlagers, so weitergehen wird – dass die Leute klugen Erziehern genauso begierig zuhören werden wie in Grini.

Als er aus einem Hinterhof Gegröle vernimmt, wirft er einen Blick durch das Tor. Mehrere Leute haben sich um eine junge Frau herum versammelt, aus deren Gesicht die Angst spricht, und als er jemanden »Verdammtes Deutschenflittchen« rufen hört, wird ihm klar, was hier abläuft. Ja, sieh einer an, denkt er, jetzt seid ihr auf einmal mutig geworden. Um wieviel weniger gefährlich war es denn auch, sich vor einem armen, verheulten norwegischen Mädel aufzuplustern als vor einem deutschen Maschinengewehr, das dich von einem Hügel auf der gegenüberliegenden Seite einer zu verteidigenden Brücke mit Blei bespuckte.

Es ärgert ihn, in seinen Tagträumen unterbrochen zu werden, denn er hat das Parteibuch in der Tasche stecken und weiß, die Arbeiterpartei wird in den kommenden Monaten vor der historischen Chance stehen, eine entscheidende Rolle in der Geschichte zu spielen, und dieses Parteibuch wird wie ein Siegel des Kublai Khan sein, ein Pass, der einem freies Geleit verschafft. Schon sieht er vor sich, wie er quer durch das ganze Land reist und vielleicht, sofern sein Engagement sich als wichtig genug herausstellt, mit der Zeit einen Platz in der Parteiführung bekommen wird. Denn nichts wird wichtiger sein als der wirtschaftliche Aspekt in der Politik. »Tatsächlich wird die Welt von wenig anderem gesteuert«, wie Keynes am Ende seines Buches schrieb. Die große Herausforderung wird darin bestehen, zu versuchen, die Entwicklung mit politischen Mitteln zu beeinflussen, jene Zufälle, jene irrationalen Kräfte im Zaum zu halten, die die Wirtschaft beherrschen.

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