Hannelore Veit - USA

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Die USA-Korrespondenten Hannelore Veit und David Kriegleder beschreiben das Stimmungsbild eines zerrissenen Landes.
Die ORF-Korrespondenten unternehmen mit ihrer Reportage eine Reise durch ein gespaltenes Land, von New York bis Los Angeles, von North Dakota bis Florida. Was sind die Themen, die die USA in diesem Wahlkampf 2020 beschäftigen? Was berührt sie wirklich? Wie polarisiert ist dieses Land? Sie treffen auf Trump-Anhänger und -Gegner, sie sprechen mit Menschen in Großstädten und ländlichen Bundesstaaten, mit Menschen, die sich von der Politik in Washington vernachlässigt fühlen, und mit jenen, die täglich Rassismus zu spüren bekommen. Und sie fragen junge Leute, was sie sich von der Zukunft erwarten. Es ist ein Querschnitt durch die Gesellschaft, beschrieben von zwei Amerika-Kennern, die dieses Land mit kritischem Blick und großer Zuneigung betrachten.

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Der Konservative

Mit voller Überzeugung für Trump

Fargo, North Dakota картинка 4Hannelore Veit

Fargo – das ist der Name einer Stadt, der sofort ein Bild im Kopf entstehen lässt: karge Landschaft, kalt, unwirtlich. Wer immer den Filmklassiker der Coen-Brüder aus dem Jahr 1996 gesehen hat, wird ähnliche Eindrücke mitgenommen haben.

Ich plane eine Reportage über eine Familie, die Trump gewählt hat und zu Trump steht, aber nicht in das übliche Klischee der ungebildeten, selbstgefälligen und grölenden Trump-Anhänger fällt, die seine populistischen Ideen unreflektiert aufnehmen und die wir in den Medien so gerne als die Wählerbasis Trumps beschreiben. Fast die Hälfte der Amerikaner hat Trump 2016 gewählt. Mit seinen Stammwählern allein hätte Trump die Wahl nie gewinnen können.

Fargo, der Name fällt in einer Besprechung mit meiner Producerin Lauren. Sie hat dort eine Familie gefunden, die bereit ist, mit mir zu reden. Ich bin sofort Feuer und Flamme. Fargo wollte ich immer schon sehen.

Es ist März, als ich dorthin reise. Direktflüge gibt es keine. Anstatt in Minneapolis, einem großen Drehkreuz im Mittleren Westen, in einen Anschlussflug nach Fargo umzusteigen, beschließe ich, mit meinem Kameramann Markus ein Mietauto zu nehmen und quer durch Minnesota nach North Dakota zu fahren. Nicht nur, weil Fliegen umständlich und langweilig ist, sondern auch, weil ich so ein Gefühl für die unendliche Weite des Mittleren Westens bekomme. Vier Autostunden sind es bis Fargo, quer durch das Land der 10 000 Seen, wie Minnesota genannt wird. Die Landschaft verändert sich kaum, ein paar Hügel, flaches Land, so weit der Blick reicht. Selbst im März sind die Teiche hier im Norden noch zugefroren.

Der eiskalte, aber sonnige Märztag neigt sich dem Ende zu, als wir Fargo erreichen. Fast baumlos ist die Ebene rund um die Stadt, der kalte Wind raubt einem den Atem. Und doch: Fargo ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Gar nicht düster, kein gottverlassener Winkel, wie es der Film suggeriert. Fargo liegt am Red River, ist mit 120 000 Einwohnern die größte Stadt im dünn besiedelten North Dakota und hat ein hübsches Art-Déco-Zentrum, das mit seinen roten Backsteinfassaden erkennen lässt, dass sie schon sehr westlich liegt. Cowboy-Romantik schimmert durch. Fargo ist eine junge Stadt, das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 30 Jahre. Fargo bietet das, was viele andere Städte nicht haben: eine niedrige Kriminalitätsrate, kaum Arbeitslosigkeit und leistbare Wohnungen. Sie ist eine der lebenswertesten Kleinstädte der USA.

»Welcome, and please feel at home here.« John Trandem öffnet die Tür zu seinem Einfamilienhaus am Rande der Stadt. Mit seiner Frau Lydia und ihren drei kleinen Kindern lebt John in dem für europäische Verhältnisse geräumigen, neu gebauten Haus, vier Garagen lassen erahnen, dass Autos eine wichtige Rolle im Leben der Trandems spielen. John, der Mann, den ich gerne näher kennenlernen möchte, ist Besitzer einer kleinen Autowerkstatt. Solide Mittelklasse, sympathisch, drahtig, die schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. John ist Mitte 40, seine Frau Lydia um einiges jünger, zart, bildhübsch, schüchtern wirkt sie. Ihr Haus liegt in einer neuen Siedlung am Rande der Stadt: Bäume, die im Sommer Schatten spenden könnten, gibt es hier in dieser Siedlung – noch – keine. Die Vorgärten und die im Winter braunen Wiesen hinter den Häusern sind kahl. Die unvermeidlichen BBQ-Griller stehen – winterfest verhüllt – auf jeder Terrasse.

Religion, das Fundament des Lebens

Die Trandems sind so etwas wie eine konservative Bilderbuchfamilie, stolz darauf, ihre konservativen Werte hochzuhalten, und stolz darauf, tiefreligiös zu sein.

Johns und Lydias Gastfreundschaft ist überwältigend. Die Einladung zum Abendessen schlagen mein Kameramann Markus und ich zuerst aus – und wir bleiben dann doch. Vor dem gemeinsamen Abendessen reichen sich Eltern und Kinder die Hände: »Father, we thank you so much for this day, we thank you for all the opportunities you placed before us«: John ist es, der heute das Tischgebet spricht. Für die Kinder habe ich als Mitbringsel ein Miniflughafenset mitgebracht, ein Flugzeug zu wenig, weil ich mit zwei und nicht drei Kindern gerechnet habe. Kein Problem: »We’ll share«, wir wechseln uns ab, sagt Elsie, mit fast sechs die älteste der Trandem-Kinder. Wenn nicht genug für alle da ist, wird geteilt – ohne Aufforderung der Eltern. Kinder wie aus dem Bilderbuch eben.

John Trandem hat mir schon im Vorfeld gesagt, dass er sehr religiös ist. Er lässt uns für eine Stunde mit Lydia und den Kindern allein: Er geht zu seiner Bibelstunde. Wie jeden Montagabend. Lydia besucht ihre Bibelstunde für Mütter am Mittwoch. Ihr Glaube beeinflusst alles im Leben der Trandems. »Ich bin in einer Familie aufgewachsen, für die der Glaube wichtig war, für die der Kirchenbesuch wichtig war«, sagt Lydia. »Von Kindheit an.«

»Mein Glaube definiert mich«, sagt auch John. »Er ist ganz zentral in meinem Leben, bestimmt alles. Ich folge meinem Glauben. Als Christen sind wir dazu aufgerufen und der Glaube ist auch die Basis meiner politischen Ansichten.«

Und da sind wir schon beim Thema Donald Trump angekommen. »Nehmen Sie Donald Trump denn ab, dass er religiös ist?«, frage ich John. Trump ist zweimal geschieden, hatte unzählige Affären, brüstet sich, Frauen könnten ihm nicht widerstehen. »I just grab them by the pussy«, ich bin schließlich ein Star, ich kann mir alles erlauben, sagt er in dem inzwischen berühmt-berüchtigt gewordenen Pussygate-Video ins Mikrofon, als er sich unbeobachtet fühlt. Knapp vor der Wahl 2016 taucht dieses Video auf und ist ein gefundenes Fressen für die Presse, besonders für die Anti-Trump-Presse.

Die Trandems haben eine Antwort darauf, die unter Evangelikalen oft zu hören ist: »Trump ist wie wir alle«, sagt John. »Auch ich bin ein sündiger Mensch. Wenn ich jemanden nur dann wählen kann, wenn ich alles, was er in der Vergangenheit getan hat, okay finde, dann könnte ich niemanden wählen. Nicht einmal mich selbst.« Er lacht. »Trump hat vieles falsch gemacht, wie wir alle. Ich glaube ihm, dass er bereut, für mich ist er ein Mann des Glaubens. Davon bin ich überzeugt.«

Trump ist von Gott auserwählt, uns zu führen – das ist die Argumentation vieler konservativ Religiöser in den USA.

Lydia ist es nicht leichtgefallen, Trump zu wählen, das gibt sie zu. Sie lächelt leicht verlegen, als ich sie danach frage: »Eine schwierige Frage«, sagt sie, »ich habe lange gebraucht, bis ich mich mit der Idee anfreunden konnte. Ausschlaggebend für mich war, dass Trump sehr gläubige Menschen in sein Umfeld geholt hat.« In erster Linie war es Ben Carson, der Lydia zum Umschwenken brachte: Mit dem einstigen Trump-Rivalen um die Präsidentschaftsnominierung, dem einzigen Schwarzen unter den Republikaner-Kandidaten, einem hoch angesehenen Chirurgen und Pionier auf dem Gebiet der Trennung siamesischer Zwillinge, hatte sie Gelegenheit, ein Gespräch zu führen, als er 2016 nach North Dakota kam. Carson, der tiefgläubig ist, ist inzwischen Wohnbauminister im Kabinett Trump.

Im Wahlkampf hat Trump immer wieder seine – angebliche – Religiosität hervorgekehrt. Bei den Evangelikalen, einer großen und für die Republikaner wichtigen Wählergruppe, hat er damit punkten können – auch wenn das bei vielen Beobachtern in den USA für Erstaunen gesorgt hat. Es ist eine Sache, Trump zuzuhören, wenn er auf die Bibel seiner Mutter schwört, sich als strikter Abtreibungsgegner gibt oder behauptet, Mitglied einer Kirche in New York zu sein (die das auf unsere Nachfrage abstreitet), eine andere Sache ist es, ihm diese Wandlung vom Saulus zum Paulus auch abzunehmen.

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