Hannelore Veit - USA

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Die USA-Korrespondenten Hannelore Veit und David Kriegleder beschreiben das Stimmungsbild eines zerrissenen Landes.
Die ORF-Korrespondenten unternehmen mit ihrer Reportage eine Reise durch ein gespaltenes Land, von New York bis Los Angeles, von North Dakota bis Florida. Was sind die Themen, die die USA in diesem Wahlkampf 2020 beschäftigen? Was berührt sie wirklich? Wie polarisiert ist dieses Land? Sie treffen auf Trump-Anhänger und -Gegner, sie sprechen mit Menschen in Großstädten und ländlichen Bundesstaaten, mit Menschen, die sich von der Politik in Washington vernachlässigt fühlen, und mit jenen, die täglich Rassismus zu spüren bekommen. Und sie fragen junge Leute, was sie sich von der Zukunft erwarten. Es ist ein Querschnitt durch die Gesellschaft, beschrieben von zwei Amerika-Kennern, die dieses Land mit kritischem Blick und großer Zuneigung betrachten.

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Der gesamte Hudson-Yards-Gebäudekomplex wird nach seiner Fertigstellung über 20 Milliarden Dollar gekostet haben – das teuerste privat finanzierte Immobilienprojekt der US-Geschichte. Viele New Yorker sehen darin aber vor allem eine architektonische Sünde und einen weiteren öffentlichen Ort, der alles bietet außer Sitzbänken und somit zum Konsum zwingt, statt zum Verweilen einzuladen.

»Hier sehen Sie eine weitere Oase der Superreichen«, richtet sich Mike Pellagatti an seine Tour-Gäste, ohne seine Abneigung gegenüber dem neuen Stadtviertel zu verbergen. »Ein weiterer Ort, an dem Menschen mit zu viel Einkommen ihr Geld in irgendwelchen gläsernen Wolkenkratzern anlegen können – ja, von denen haben wir hier in New York wahrlich mehr als genug.«

Die US-Immobilienbranche sei seiner Meinung nach überhaupt der größte Killer der US-Mittelklasse, erzählt mir Mike anschließend im Interview, »sogar noch schlimmer als die Finanzbranche«. Wundere es irgendjemanden, dass ausgerechnet ein Bauherr und Immobilienhai aus New York im Weißen Haus sitzt?

Stadt des Widerstands, Stadt der Armut

Pellagattis Ausführungen verdeutlichen: New York City besitzt in den Vereinigten Staaten der Gegenwart eine interessante Doppelrolle. Die Metropole ist die ehemalige Heimatstadt Donald Trumps – das Biotop, in dem er zum Baumogul aufgestiegen ist. Gleichzeitig verkörpert die Stadt die absolute Antithese zu Trumps Amerika. Das multikulturelle und bunte New York ist eine Hochburg der Demokraten. Hillary Clinton war Senatorin des Bundesstaates New York, ehe sie gegen Trump ins Rennen ging und den Kürzeren zog.

Mike Pellagatti hat bei den Vorwahlen 2016 den demokratischen Sozialisten Bernie Sanders unterstützt, der seiner Konkurrentin Clinton nur knapp unterlag. Sanders ist zum Zeitpunkt unseres Treffens erneut im Rennen um das Weiße Haus, doch der junge New Yorker bezweifelt, dass ihn die Demokraten wirklich zu ihrem Kandidaten nominieren werden. »Das ist doch alles geschoben: Unser politischer Prozess ist mittlerweile eine einzige Reality Show und deswegen hat Trump gute Karten, wiedergewählt zu werden. Ich denke, die aufrichtigen Demokraten werden es schwer haben, mit Inhalten durchzukommen, und ich befürchte, dass die Dinge zuerst noch viel schlechter werden müssen, ehe sie wieder besser werden. Wer weiß, vielleicht steht der nächste Finanzcrash schon vor der Tür?«

Der Tour-Bus fährt weiter und erreicht den Stadtteil Greenwich Village – Pellagatti setzt seine revolutionär angehauchte Stadtführung fort.

»Zu unserer Linken befindet sich jener Straßenblock, in dem in den 1960er Jahren die berühmten Stonewall-Proteste stattfanden, die sich heuer zum 50. Mal jähren. Hier haben sich Homo- und Transsexuelle im Kampf um Bürgerrechte Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei geliefert …«

»… Und an dieser Ecke haben New Yorks Straßenmusiker vor mehreren Jahrzehnten das Recht erkämpft, ohne Genehmigung allerorts spielen zu dürfen – dieses Recht gilt bis heute. Sehen Sie, in diesem Land wird einem nichts geschenkt, alles muss erkämpft werden – glauben Sie mir, ich bin der Sohn italienischer Einwanderer und weiß, wovon ich spreche …«

»… Ach ja, und bevor ich’s vergesse, an dieser Ecke hier kriegt ihr die besten Mac and Cheese der ganzen Stadt!«

Die aktuelle Situation der Stadt erinnere ihn frappant an die historischen Schilderungen über das New York der 1920er Jahre, sagt Pellagatti. Die Wirtschaft boome, die Reichen werfen mit Geld um sich, aber ein Großteil der Bewohner bleibe auf der Strecke. »Ich habe noch nie so viele Obdachlose gesehen wie jetzt …« Einige von ihnen würden in der Nacht auf der Straße schlafen und tagsüber in der Stadt arbeiten gehen – denn die Mieten seien dermaßen in die Höhe geschossen, dass sich auch viele berufstätige Menschen kaum noch ein würdiges Wohnen leisten können. Das Gleiche gelte für die Lebensmittelpreise, »und dann spüren wir auch noch die Auswirkungen von Trumps Zöllen auf chinesische Importprodukte.«

Viele seiner Freunde seien in den vergangenen Jahren aus New York City weggezogen, weil sie sich das Leben hier nicht mehr leisten können, erzählt Pellagatti, »aber sie können es sich ebenso wenig leisten, zu weit weg zu ziehen, denn die Jobs sind alle in der Stadt – eine echte Zwickmühle.«

Auch er selbst sei vor Kurzem wieder zurück in die Wohnung seines Vaters im angrenzenden New Jersey gezogen, um Geld zu sparen – denn sein Touristenbus-Unternehmen könne ihm nicht immer genug Arbeitsstunden garantieren. Mikes zwei jüngere Brüder leben noch im Apartment ihrer Mutter. »Unsere Elterngeneration hat zumindest noch fixe Jobs, meine Mom arbeitet seit Jahrzehnten beim selben Arbeitgeber, einer amerikanischen Airline – von so viel Beständigkeit kann meine Generation nur träumen, wir werden mit der Gig-Economy, der Vergabe von Mini-Aufträgen, verarscht.«

Der Traum von Hawaii und die harte Wirklichkeit in New York

Pellagatti wollte sich angesichts so großer wirtschaftlicher Unsicherheit eigentlich ein zweites Standbein aufbauen – als saisonaler Touristenführer auf den US-amerikanischen Pazifikinseln Hawaii. Er habe dort über sein Occupy Wall Street Aktivisten-Netzwerk Kontakte geknüpft und die Hauptinsel Oahu mehrmals besucht. »Viele Leute sagen, wir fliegen nach Hawaii, wir gehen ins Paradies – Strand, Piña Colada, Hula-Mädchen mit Blumenkränzen –, aber das entspricht nicht der Realität: Der Bundesstaat hat das größte Obdachlosen-Problem im ganzen Land.« Und die Tourismusbranche dort verschleiere die Probleme, weswegen er gerne eine alternative Hawaii-Tour auf die Beine gestellt hätte. Doch die strengen Regulierungen und die Bürokratie Hawaiis hätten diesen Plan vorerst zunichte gemacht. »So bleibt mir nichts anderes übrig, als die sozialen Bewegungen Hawaiis hier aus der Ferne zu unterstützen – demnächst gibt es in New York eine große Demonstration gegen den geplanten Bau eines Teleskops auf dem Land der hawaiianischen Ureinwohner, da werde ich sicher mitmarschieren«, so Pellagatti. In Planung sei auch ein Aktivistentreffen rund um bleiverseuchtes Trinkwasser in der nahe gelegenen Stadt Newark.

Der rote Doppeldecker-Bus passiert den ehemaligen Standort des World Trade Center, das am 11. September 2001 durch Terrorangriffe zerstört wurde. Ein kollektives Trauma, das das Land und die Stadt bis heute nicht ganz überwunden haben. Ein stimmiges Mahnmal erinnert an die Opfer des Anschlags – daneben ragt das neue One World Trade Center über 500 Meter in den Himmel. Der Bus hat die Südspitze Manhattans erreicht und biegt in die Wall Street ein, das Herz des Finanzdistrikts und Sitz der US-Börse. Einige Tour-Gäste steigen aus, um ein Selfie mit der berühmten Charging-Bull-Statue zu bekommen. Diese Skulptur eines Stiers war ursprünglich als befristetes Street-Art-Projekt konzipiert und wurde erst danach zu einer permanenten Installation – »ein Symbol für die Marktgläubigkeit dieser Stadt«, erzählt Tour-Guide Pellagatti den verbleibenden Passagieren mit einem unüberhörbaren Seufzer. Der rote Bus rollt zur letzten Station weiter, Pellagatti bedankt sich für die Aufmerksamkeit und sammelt Trinkgeld ein. Ein Senioren-Paar aus Kalifornien bedankt sich für die Tour, »toll, dass Sie die Dinge beim Namen nennen«, sagt die ältere Dame, während sie Mike einen 20-Dollar-Schein zusteckt. »Falls Sie noch Zeit haben, würde ich Ihnen einen Spaziergang zum nahe gelegenen Zuccotti-Park ans Herz legen«, erwidert der junge New Yorker. »Dort hat die Occupy-Wall-Street-Bewegung ihren Anfang genommen, die 99 Prozent der Bevölkerung haben begonnen, gegen das eine Prozent der Superreichen zu kämpfen – ein Kampf, der bis heute andauert und uns alle betrifft.«

Im Juni 2020 erreiche ich Mike nach mehreren erfolglosen Versuchen am Telefon. Seine Lebensumstände haben sich seit unserer gemeinsamen Stadtrundfahrt deutlich verschlechtert: Die Corona-Krise hat New York City besonders hart getroffen, der Tourismus ist zusammengebrochen, Pellagatti hat seinen Tour-Guide-Job verloren. Er arbeitet jetzt aushilfsweise in einem Kaufhaus in New Jersey und erzählt mir, wie unglücklich er über den verordneten Corona-Shutdown der Stadt ist. Die Quarantäne-Maßnahmen hält er für übertrieben. Mike schildert, wie er in eine tiefe Depression gestürzt ist, aus der er sich gerade erst langsam und mit Hilfe von Therapie befreit. Derzeit bereite er sein Comeback als alternativer Touristenführer vor – die Stadt New Orleans reize ihn dabei besonders. Mike Pellagatti unterstützt die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus, die sich auch auf den Straßen des Big Apple abspielen. »Vielleicht sind sie ein weiterer Schritt hin zu einer größeren sozialen Revolte, die unser verrottetes System wegfegt«, sagt der junge New Yorker.

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