Josef von Neupauer - Österreich im Jahre 2020

Здесь есть возможность читать онлайн «Josef von Neupauer - Österreich im Jahre 2020» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Österreich im Jahre 2020: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Österreich im Jahre 2020»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Am 13. Juli 2020 begeben sich zwei Amerikaner auf eine Reise durch ein exotisches und rätselhaftes Land in der Staatenunion Europas: Österreich. Das Land hat keine Armee und in Wien stehen nur noch drei Kirchen. Es gibt kein Geld und keinen Privatbesitz mehr, es herrscht Wohlstand. Die Gütergemeinschaft ist friedlich und sanft. Kaiser und Adel sind glitzernde Statisten einer klassenlosen Gesellschaft. In Österreich herrscht utopischer Kommunismus mit Monarchie. Die beiden Amerikaner kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Die Reisenden, ihre wechselnden Reiseleiter und Urlaubsbekanntschaften machen Ausflüge in der Umgebung Wiens, durchstreifen Stadt und Natur, besuchen Feste, Kultur- und Sportereignisse, und lassen sich Schritt für Schritt Österreich erklären. Wir erhalten Einblicke in eine datumsgenau jetzige und völlig fremde Welt. Die Rolle der Frau, die Aufgabe des Künstlers, das Leben und der Wert der Menschen überhaupt – das Panorama, das sich entfaltet, ist so skurril, umständlich und schrullig, wie sonst nur die Wirklichkeit selbst. Und eine plüschig-schmalzige Liebesgeschichte fehlt in diesem Buch natürlich auch nicht. Josef von Neupauers Roman Österreich im Jahre 2020 erschien 1893 im Verlag E. Pierson, Dresden und Leipzig. Eine bizarre Entdeckung, die an der Zeit ist.

Österreich im Jahre 2020 — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Österreich im Jahre 2020», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Fahrt ging nicht nach dem Stadtpalast der Hochbergs, da der Hof und der Adel bereits seit anfangs Mai die Landhäuser und Schlösser bezogen hatten, und der Fürst Hochberg hatte auf Wunsch des kaiserlichen Obersthofmeisteramtes die Repräsentation im kaiserlichen Lustschlosse zu Königstetten übernommen, wo auch einige Künstler und Gelehrte, gewesene Minister und einige Berühmtheiten aus dem deutschen Reiche Gäste des Kaisers waren. Es ging dort lustig zu und abends versammelte sich eine täglich wechselnde Gesellschaft von Fremden, die von Wien auf Besuch herauskamen, und von Beamten und Ärzten aus der Nachbarschaft, die sich gerade einen Abend frei machen konnten. Daher fuhren auf derselben Straße auch mehrere Wagen, die beinahe zugleich mit uns gegen 7 Uhr in der Einfahrtshalle des Schlosses hielten.

Das Schloss war im 19. Jahrhunderte Eigentum eines Grafen Bray und dann von der Zivilliste übernommen und neu aufgebaut worden. Es war damals ein jämmerliches Haus, zwischen Hütten eingekeilt. Jetzt steht es prächtig und frei da und der Blumenteppich an dessen Vorderseite ist ebenso herrlich, als der weitausgedehnte Park, der sich rückwärts zum Teile den Berg hinan zieht. Auch das Dorf war im 19. Jahrhunderte armselig und die kaum 1.200 Seelen zählende Gemeinde in mehr als zweihundert elenden Hütten verteilt, zwischen welchen schmutzige Straßen liefen.

Im ersten Empfangssaale eilte der Fürst Hochberg auf uns zu, uns zu begrüßen und willkommen zu heißen, nachdem ein Student, der die Ferien im Schlosse zubringt und eine Art von Sekretariat führt, um dem Fürsten die Repräsentationspflichten etwas zu erleichtern, ihm unsere Namen genannt und den Zweck unseres Besuches in Österreich, wie auch den Hauptzweck unseres Erscheinens bei diesem Empfangsabende gemeldet hatte. „Very glad to see you here; the Ambassadeur will be here this moment. In the mean while my daughter will keep you company and I shall have a talk with you afterwards.“ Damit enteilte der Fürst anderen gemeldeten Besuchern entgegen. Die Tochter des Fürsten, Lori Hochberg, lud uns zu sich in eine Fensternische, wo wir Platz nahmen, und nachdem die junge Dame einige Worte Englisch mit uns gesprochen, streifte ihr Blick unseren Freund Zwirner und sie richtete an ihn die Frage: „Werden wir Englisch konversieren?“ Darauf sagte Zwirner, dass er nicht Englisch verstehe, dass wir uns aber ganz gut in deutscher Sprache verständlich machen könnten. Darauf sagte die Prinzessin, sich der deutschen Sprache bedienend: „Ihr müsst wissen, dass wir in Österreich in einem wahren Babel leben. Als unser Land die neue Gesellschaftsordnung annahm, waren vier Hauptsprachstämme im Reiche vertreten, und acht Sprachen wurden gesprochen. Man einigte sich unter Franz Josef dem Standhaften, die deutsche Sprache als allgemeines Verständigungsmittel mindestens für die Gebildeten gelten zu lassen, was übrigens damals viel bestritten wurde. Seither hat sich ganz Österreich mit Vorliebe auf Sprachstudien geworfen und ist niemand im Lande, der nicht wenigstens zwei Sprachen geläufig spräche, viele sprechen aber an fünf und sechs lebende Sprachen, wie uns auch die Geschichte überliefert, dass Franz Josef der Standhafte mit jedem Bürger seines Reiches in der Sprache verkehrte, die diesem geläufig war, und als er einmal bei einem offiziellen Anlasse eine kroatische Ansprache mit einer deutschen Rede beantwortete, soll es einen Sturm im Wasserglase gegeben haben und der damalige Ministerpräsident für die Länder der ungarischen Krone musste Rede stehen.“

Diese jetzt zu einer Nationaltugend gewordene Polyglottie sei der Hauptgrund, weshalb seit 40 Jahren die Fremden aus allen Weltteilen Österreich und gerade Wien mit Vorliebe aufsuchten und die 30 Hochschulen in Wien, worunter auch an mehreren Vorlesungen in fremden Sprachen gehalten würden, von Studierenden aus Australien ebenso, wie Kolonien in Ostafrika besucht würden.

Wir waren noch nicht zu Worte gekommen, was uns recht lieb war, denn wir wurden überall überschüttet mit Aufklärungen und Freundlichkeiten und fürchteten, recht ungeschickte Dinge zu sagen, aber jetzt erlaubte ich mir doch, einzuwerfen, dass wir verwundert gewesen seien, dass Zwirner nicht Englisch verstehe, da er uns doch in englischer Sprache geschrieben habe. – Das erkläre sich wohl leicht, sagte Zwirner. Er habe gewiss ebenso viel Sprachentalent als irgendein anderer Österreicher, aber, da sein Beruf der eines landwirtschaftlichen Arbeiters sei, habe er sich die englische Sprache nicht für seine Berufsausbildung eigen machen müssen, sondern seine Privatstudien hätten ihn darauf geführt. Der Volksunterricht führe jeden in alle Zweige menschlichen Wissens so weit ein, dass er auf autodidaktischem Wege sein Wissen bereichern könne, wie es ihm gutdünkt. Da er sich nun mit dem Studium des Standes der sozialen Frage im neunzehnten Jahrhunderte zu seinem Vergnügen befasse, habe er die Notwendigkeit empfunden, die Zeitungen, Pamphlete und sozialpolitischen Werke Englands und Amerikas aus jener Zeit zu durchforschen, und dazu sei ihm die Kenntnis der englischen Sprache, aber nur insofern notwendig gewesen, dass er fließend lesen und schreiben lernen musste, was ihm nach jahrelangen Bemühungen auch gelungen sei.

Mit dem romanischen Sprachenstamme sei er vertraut, da er sich als zweite Landessprache die italienische Sprache gewählt habe, und nachdem die englische Sprache eine Mischung von deutschen und romanischen Wörtern und Formen sei, habe er sich mit Hilfe der Grammatiken und Wörterbücher in der Gemeindebibliothek von Tulln und durch jahrelanges Lesen von englischen Büchern eine vollkommene Vertrautheit mit dieser Sprache erworben. Da er aber niemals jemand habe Englisch sprechen hören, verstehe er kaum ein einziges englisches Wort, das man zu ihm spricht.

„Das ist erstaunlich Prinzessin!“, wendete ich mich an diese, die darauf bemerkte: „Ihr dürft mich nicht Prinzessin heißen, denn die Töchter der adeligen Geschlechter gehören nicht dem Adel an und vermählen sich auch niemals mit Adeligen.“ Dabei streifte sie wieder unseren Freund Zwirner mit einem temperamentvollen Blicke, der mir schon mehrmals aufgefallen war. „Nennt mich also Lori Hochberg“, schloss das schöne Mädchen. Lori war eine imposante Erscheinung; lange kastanienbraune Flechten hingen über den Rücken herab, die funkelnden Augen und der schwellende Mund verrieten das zur Liebe geschaffene Weib und als ich jetzt meine Augen auch mit Wohlgefallen auf Zwirner ruhen ließ, ward es mir klar, dass das ein prächtiges Paar geben würde. Zwirner war ein schöner Mann von wahrer Hünengestalt und edler Haltung und nichts deutete auf seinen Beruf, als etwas starke und große Hände, die übrigens heute in Stulphandschuhen staken. Seine Tracht erinnerte an altdeutsche Bilder und war aus kurzgeschorenem Samt von verschiedenen Farben zusammengesetzt; die Beine waren bis zu den Knien mit Gamaschen aus feinem Leder bekleidet und den breitkrempigen Hut zierten Federn von verschiedenem Wildgeflügel.

Auch Zwirner schien seine Augen gerne über die schöne Gestalt Loris gleiten zu lassen, die er zum ersten Male sah. Aber er war durch Loris Benehmen nicht beunruhigt; im Gegenteile schwebte auf seinen Lippen immer ein Anflug von ganz leiser Ironie, die aber nichts Verletzendes hatte.

„Ich hatte noch nicht Zeit“, sagte er, „unsere amerikanischen Freunde über die Stellung unseres Adels, die Umgangsformen in Österreich und über unsere Auffassung von der Gleichheit der Menschen vollständig aufzuklären. Das will ich besorgen und deine Bemerkungen ergänzen. Doch bitte ich dich, liebe Freundin, den Gästen Aufschluss zu geben, welche Besuche heute erwartet werden, die ihnen interessant sein könnten.“

Wir wurden wieder ins Gespräch gezogen und da wir Lori unseren Beifall zu erkennen gaben, dass man in Österreich so verschiedenartige und geschmackvolle Trachten zu Gesicht bekomme, was sie wieder mit einem lächelnden Blicke auf Zwirners Prachtgestalt beantwortete, nahm sie eine Mappe von dem Tischchen, neben welchem sie Platz genommen hatte, und sagte: „Vergleicht nur einmal diese Trachten aus dem 19. Jahrhunderte und das verkrüppelte Menschengeschlecht jener Tage mit unseren heutigen Volkstypen.“ – Zwirner war damit vollkommen vertraut, da ihn seine Studien längst darauf geführt hatten, und er erzählte übrigens, dass man sich damals selbst über die zeitgenössische Tracht lustig machte und dass man die ungeschlachten zylinderförmigen Hüte „Ofenröhren“ nannte und die lächerlich verschnittenen Röcke „Frack“. –

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Österreich im Jahre 2020»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Österreich im Jahre 2020» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Österreich im Jahre 2020»

Обсуждение, отзывы о книге «Österreich im Jahre 2020» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x