Carina Isabel Menzel - Miss of the Match
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Tatsächlich kann ich Sven nirgendwo entdecken, und nachdem ich an allen Tischen war, begebe ich mich schweren Herzens zu der Tafel in der Mitte, an der inzwischen noch mehr Leute stehen und wie hypnotisiert auf ein Smartphone starren, das jemand aufgestellt hat. Sven ist unter den Zuschauern.
Ich stoße ihn sanft an. „Spannend?“
Er nickt nur. Dann stöhnen sie alle auf und fluchen, als hätte man ihnen sonst was verkündet. Mein Blick wandert zum Display.
„Eine gute Chance“, schreit der Moderator, „eine gute Chance, aber verspielt ...“
Eine Wiederholung wird gezeigt, der Ball prallt am Pfosten ab. Ich muss mich anstrengen, damit ich überhaupt etwas erkenne, auf dem Minibildschirm kann man kaum die Spieler vom Rasen unterscheiden, mal abgesehen davon, dass das Internet offensichtlich wieder mal überlastet ist, es hier höchstwahrscheinlich auch kein freies WLAN gibt, das Bild andauernd stehen bleibt und sowieso nicht gerade das beste ist.
Unschlüssig, was ich tun soll, bleibe ich stehen und versuche, den Ball zu erkennen. Der Moderator ruft Namen durch die Gegend, mit denen ich nichts anfangen kann. Trotzdem erwische ich mich dabei, dass ich den Ball verfolge, wie er von Spieler zu Spieler wandert, über den Rasen, von einem Gegner abgefangen wird. Um mich herum werden sie wieder zappelig, dann eine Torchance für den Gegner, Ghana, glaub ich. Alle starren auf das Handy und da ... gehalten. Alle atmen auf. Ich auch. Warum? Was wäre schlimm daran gewesen, wenn der Ball ins Tor gegangen wäre?
Das Spiel geht weiter und ich bleibe stehen. Es hat eine seltsame Anziehungskraft, ich kann meinen Blick nicht mehr vom Display lösen. Ich muss auf die Toilette, aber ich zwinge mich zu bleiben. Es könnte ja etwas passieren, ich könnte die entscheidende Situation verpassen, in der ein Tor fällt ...
Moment, entscheidende Situation? Ich denke wie einer dieser fußballverrückten Typen um mich herum. Entscheidende Situation ... lächerlich. Was soll so ein Tor schon entscheiden? Über Leben und Tod?
Ich beschließe, mich aus der Menge zu lösen und endlich aufs Klo zu gehen. Hastig drängele ich mich zwischen den Männern hindurch.
Im Waschraum kommt mir Kathrin entgegen. „Ist was passiert?“
„Nein. Immer noch null zu null“, antworte ich.
„Gut.“ Kathrin wirkt erleichtert.
Ich sehe ihr hinterher, als sie nach draußen geht. Woher wusste ich, was sie meinte, als sie sagte: „Ist was passiert?“ Sie hätte sich schließlich auf alles beziehen können. Warum war mir klar, dass es um das Spiel ging? Sicher, was sollte hier auch sonst passieren? Was sollte sie anderes interessieren als das Spiel?
Warum versuche ich überhaupt, mir das Ganze auszureden? Warum lasse ich mich nicht einfach gehen, warum baue ich Mauern auf, die mich einschränken, nur weil ich das, was sie vor mir versperren, noch nie in Betracht gezogen habe? Ich habe mich noch nie für Fußball interessiert ‒ wer sagt, dass es immer so bleiben muss?
Etwas verwirrt lasse ich mir kaltes Wasser über die Arme laufen und verlasse die Toilette. Ich habe nichts gehört, offensichtlich ist kein Tor gefallen ‒ nichts ist passiert.
Als ich in den Saal zurückkomme, hat sich die Menschentraube um den Tisch aufgelöst. Irgendwer sagt etwas von Halbzeit. Wie lange ist eine Halbzeitpause?
Ich setze mich und frage Sven so beiläufig wie möglich: „Und wie steht’s?“
Er sieht mich verwirrt an. „Was steht?“
Klar, von mir erwartet man als Letztes, dass ich mich für Fußballergebnisse interessiere. Aber irgendetwas ist passiert, als ich vor ein paar Minuten das Spiel mitverfolgt habe. Ich habe eigentlich noch nie ein Fußballspiel gesehen und konnte deshalb nicht wissen, dass es so spannend ist. Ich hatte immer Vorurteile, was Fußball betrifft. Langweilig, sinnlos, albern. Aber gerade eben musste ich feststellen, dass nichts davon stimmt. Ich habe mich so von meinen Vorurteilen blenden lassen, dass ich mich gar nicht habe überreden lassen, es auszuprobieren. Ich habe meine Abneigung zu sehr genossen, als dass ich riskieren wollte, dass sich meine Meinung vielleicht ändert. Was sie jetzt offenbar getan hat.
„Wie es steht. Das Spiel“, antworte ich fest. „Immer noch null zu null?“
Sven nickt etwas verwirrt. „Ja.“
Zu meiner Erleichterung kommt Marc in dem Moment an den Tisch. „Kommt jemand mit raus? Ich brauche frische Luft.“
Ihm ist wohl das Geschwafel unserer Cousinen auf die Nerven gegangen, die bei ihm am Tisch sitzen. Ich grinse. „Klar.“
Als wir wieder hineingehen, ist eine Tür im Flur geöffnet. Sie führt nach draußen. Es ist schon dunkel und das blaue Licht, das den Korridor erleuchtet, verrät mir, dass es da draußen einen Fernseher gibt. Ich bleibe stehen und spähe hinaus. Eine Gruppe Kinder sitzt auf Biergartenstühlen und starrt in einen winzigen, uralten Fernseher, der auf dem Fensterbrett steht. Es ist wohl so eine Art Hinterhof, denn auf der Tür steht Privat. Ich trete nach draußen. Es mieft leicht nach Kloake und Abfall und außer dem Fernseher gibt es kein Licht.
„Was schaut ihr da?“, frage ich die Kinder. Erst jetzt fällt mir auf, dass ein Junge ein Deutschlandtrikot trägt. „Ist die Halbzeitpause um?“, füge ich hinzu.
„Noch nicht“, meint der älteste, der vielleicht dreizehn ist. „Aber gleich.“ Fast automatisch setze ich mich auf einen noch freien Stuhl. Ist zwar nicht das beste Bild, aber besser als nichts. Während noch die Tagesschau läuft, füllt sich der Hinterhof. Immer mehr Gäste nutzen die Gelegenheit, um nicht mehr auf dem Handy schauen zu müssen.
Mein kleiner Cousin Clemens setzt sich auf meinen Schoß. „Deutschland gewinnt“, strahlt er.
„Noch ist nichts entschieden“, lache ich.
Als das Spiel weitergeht, ist der Hinterhof rappelvoll. Die Menschen stehen dicht an dicht, hocken auf dem Geländer und auf den Treppen, die in den Biergarten führen. Alle starren wie gebannt auf den winzigen Bildschirm. Eine Weile passiert nichts. Doch ich merke, wie ich mitfiebere. Ich lasse mich anstecken. Um mich herum schreien sie Namen, rufen Aufforderungen, fluchen, wenn ein Torschuss danebengeht. Bibbern, wenn die Ghanaer den Ball haben.
Und ich? Mache mit. Lebe das Spiel, als täte ich das schon seit Jahren. Ich wusste nicht, dass es so einfach ist. Dass man sich so leicht anstecken und mitziehen lässt. Dass man automatisch fiebert. Kiki und Sven hatten recht. Es ist eine Stimmung, die man nicht beschreiben kann. Man muss sie erleben. Und ich bin mittendrin.
Dann ein Tor. Es kommt unerwartet. Der Spieler bleibt mit ausgebreiteten Armen auf dem Feld stehen, die anderen kommen dazu, rennen ihn über den Haufen. Und wir schreien. Jubeln. Es fühlt sich gar nicht an wie mein erstes WM-Spiel. Ich jubele und springe auf, als wäre ich schon immer Fußballfan. Bin ich das überhaupt jetzt? Und wie. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, was an Fußball langweilig sein soll. Irgendwer umarmt mich. Ich erwidere die Umarmung, völlig gleichgültig, wer es ist. Alle strahlen sich an. Halten sich aneinander fest. Ein unglaubliches Wir-Gefühl herrscht hier. Auch Svens Geschwafel macht plötzlich Sinn. Wir sind alle ein Team.
Ghana erzielt zwei Treffer. Wir fluchen. Aber nicht lange, Deutschland holt auf. Die Stimmung wird wieder ausgelassener. Emma und ein paar andere, die sich noch drin aufgehalten haben, kommen raus und erkundigen sich nach dem Spielstand. Zwei zu zwei. Dabei bleibt es. Das Spiel geht zu Ende. Egal, wie sehr wir unsere Mannschaft anfeuern, es fällt kein weiteres Tor. Aber dieses Unentschieden bedeutet noch gar nichts, wie mir irgendwer erklärt.
Den Rest des Abends bin ich seltsam beschwingt. Ich habe etwas dazugelernt. Ich habe gelernt, wie toll dieses Wir-Gefühl ist. Selbst wenn mich dieser Sport nicht interessieren würde, ist da immer noch die Stimmung, die zeigt, dass wir alle zusammengehören.
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