Lu Bonauer - Die Liebenden bei den Dünen

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Romy und Silas wollen zusammen sterben. Vor langer Zeit hatten sie sich dieses Versprechen gegeben. Gemeinsam sitzen sie vor ihrem Haus in
den Dünen, halten sich an den Händen, bereit zu gehen.
Wenige Stunden später erwacht Silas. Neben ihm im Schaukelstuhl liegt
der leblose Körper seiner großen Liebe.
Wieso ist er nicht gestorben?

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Ich bin froh, sagte Romy, dass du bei mir bist. Sie gab Silas das Glas, seine Hände zitterten, so wie ihre, als sie ihr Glas nahm, dann schwiegen sie wieder, bis Romy ihm zuflüsterte: Ich habe nie aufgehört, Page 16dich zu lieben. Und er sagte dasselbe, beugte sich etwas auf ihre Seite und strich ihr noch einmal über die Wange, so wie er es immer getan hatte. Er wollte ihr sagen, dass es nun Zeit sei – da hatte sie schon den ersten Schluck mit dem Strohhalm zu sich genommen, sodass er sich beeilte. Sie stellten die leeren Gläser zurück, nahmen sich, wie abgemacht, an den Händen und schlossen die Augen. Die Luft war flirrend, sie fühlte sich an wie Seide; die angekommenen Wellen zogen sich zurück, und neue rollten ans Ufer.

Page 17

Kapitel II

In die Stille hinein tröpfelte ein Rauschen. Silas wusste im ersten Moment nicht, von wo es kam, ob von draußen oder von drinnen, aus seinem alten Körper.

Er setzte sich im Schaukelstuhl auf und rieb sich ungläubig die Augen. Die Wellen rollten ans Ufer, zogen sich zurück, die wogende Masse drückte neue Wellen ans Land; weit in der Ferne, weit draußen auf dem Meer, ein Punkt, ein Schiff, vielleicht ein Frachter – und während er noch schaute, ließ ein schwacher Widerhall die Luft erbeben. Es war sein eigener Herzschlag.

Das Nächste, was er feststellte: dass Romys Hand nicht mehr in seiner war und neben ihm herunterhing – er erstarrte.

Er wusste nicht, wie lange er neben Romy gesessen hatte. Zwischen den vielen Fragen, die gleichzeitig an seine Schläfe hämmerten, verlangte sein ärztliches Gehirn nach Ordnung. Er sah sich in Gedanken aufspringen, die notwendigen Schritte einleiten, vielleicht den Magen auspumpen, reanimieren; aber er tat nichts, blieb einfach sitzen, saß wie betäubt auf der Veranda.

Als er erneut feststellte, dass Romy tot und daran nichts zu ändern war, ging ein Ruck durch seinen Oberkörper. Er starrte beim Aufstehen nur nach vorn, das Meer, der Punkt in der Ferne, als könnte Page 18er sich an ihm festhalten und sich zurück in das Leben ziehen. In was für eine närrische Situation war er da hineingeraten? Er wollte sich augenblicklich zu Romy begeben, mit ihr zusammen unterwegs sein, und nun ließ er sie im Stich.

Er hatte das Gefühl, die Stufen der kleinen Treppe zum Strand zu überfliegen, so wie früher in seiner Kindheit, wenn er in der Stille der Nachmittage die Böschung zu den Gütergleisen hinuntergesprungen war.

Was jetzt, Silas, was jetzt?

Er suchte in der Ferne nach dem Punkt, aber er konnte ihn nirgends sehen; das riss ihn aus seiner Lethargie. Er musste Herr werden über diese Situation, aber wie? Er war unvorbereitet. Unvorbereitet – was dachte er auch für einen Unsinn; das riss ihn nochmals aus der Versunkenheit, sodass er zurückzustapfen begann. Der Sand unter den Füßen kam ihm anders vor, wie ein sumpfiger Untergrund, der ihn nicht gehen lassen wollte, wohin er auch immer gehen wollte. Zurück natürlich, dachte er, zurück zu Romy. Ach, Romy, du meine Güte – er glaubte plötzlich, ihr Vorhaben würde erst morgen sein, natürlich, er hatte sich in der Zeit geirrt, es musste so sein; und er drehte sich wieder Richtung Horizont, fand es verrückt, nur nach diesem einen Punkt Ausschau zu halten, da es doch Tausende von Punkten gab, die unterwegs waren, und Tausende, die – noch unbeachtet – sich aneinanderreihten Page 19zu einer Geraden, einer Strecke, einem Weg, zu einer Verbindung, bedeutungsvoll und besonders auf ihre Weise, wie die Verbindung zwischen Romy und ihm.

Als sich ihre Wege das erste Mal kreuzten, war das Jahr 1960 schon sieben Monate alt. Bis zu diesem Augenblick waren sie sich noch nie begegnet, obschon sie beide mittlerweile in derselben Stadt wohnten – war es so gewesen?

Silas dachte darüber nach. Er sah Romy vor sich, kurzärmlig und vertieft in dieses Buch, das in ihr gemeinsames Leben nachhallen würde bis zu diesem Tag. Dieser Tag, an dem er hier stehen würde, verloren, verirrt in seiner Seele.

• • •

Lange bevor sich ihre Wege das erste Mal kreuzten, verbrachten beide in ihrer Kindheit und Jugend viel Zeit mit Lesen, etwas, auf das in ihrer Erziehung Wert gelegt wurde. Geistige Werke waren konstante und selbstverständliche Begleiter. So verkopft sie sich während der gesamten Schulzeit nach außen gaben, insgeheim beschäftigten sie sich mit den Fragen der Liebe. Unabhängig voneinander schworen sie, sich der Liebe nur dann hinzugeben, wenn sie ihnen das Herz rasen ließ, wie sie es aus den Geschichten kannten, und sich zugleich beide Intellekte ineinanderfügten. Da waren zwar Page 20einige, die sich für sie interessierten. Doch nie trat eine solche Liebe in der Pubertät und im Gymnasium auf, und niemand von ihren Freunden wusste wirklich, was in ihnen vorging.

Silas war in seiner Kindheit oft vor Langeweile starr, ballte in seiner wütenden Monotonie die Fäuste in der Tasche. Dann saß er an der Böschung in der Nähe seines Elternhauses, das außerhalb der Stadt lag, und zählte die Waggons der vorbeifahrenden Güterzüge.

Als er alt genug war, selbst mit dem Zug in die Stadt zu fahren, sog er die Betriebsamkeit in sich auf, schaute wildfremden Menschen zu, was sie gerade taten oder nicht taten, und vergaß darüber die Zeit.

Obschon es in seiner Familie keine Mediziner gab, war es für ihn das einzig Richtige, sein Studium dem Interesse für den Menschen und seinen Körper zu widmen. Unter den Mitstudenten war er sehr beliebt. Er konnte seine Gedanken bei den hitzigen Debatten in den Cafés gut ausdrücken. Aber wenn es um Liebesdinge ging, hielt er dicht und ließ niemanden in sein Inneres blicken. Er galt als fleißiger Student, der immer einen Spruch auf den Lippen hatte, und einmal die Woche lief er über zwei Stunden am Ufer des Stadtflusses entlang, mehr um seinen Kopf für neue Gedanken zu leeren als der körperlichen Ertüchtigung wegen.

Page 21

Romy war zwei Jahre jünger als Silas und wie er ein Einzelkind. Sie begann das erste Semester an derselben Universität, an der er bereits seit einem Jahr ein und aus ging. Da Bücher für sie wie die Luft zum Atmen waren, studierte sie im Hauptfach – neben Geschichte und Philosophie – Literatur. Sie war sich ihres Privilegs zu studieren bewusst, war dankbar für dieses freiheitliche und selbstbestimmte Dasein, welches sie sich auch nach dem Studium bewahren wollte.

Als Kind hätte sich Romy am liebsten alle Farben der Welt einverleibt. Sie mochte das Orangerot der untergehenden Sonne, das wässrige Blau des Herbsthimmels, das Ameisenschwarz, selbst das verblichene Weiß eines verputzten Hauses. Vor dem Wollladen konnte sie minutenlang stehen bleiben, bis sich ihre Mutter erbarmte und sie fünf Farben aussuchen ließ, mit denen sie zusammen einen Pullover anfertigten. Romys Lust, sich die Welt und ihre Farben anzueignen, führte zu einer wahren Sammelleidenschaft. War es damals die Wolle, die ihr Kinderzimmer füllte, waren es in späteren Jahren die Reisesouvenirs, die sie aus den fernen, mit Silas besuchten Ländern mitbrachte und für die sie im Haus bei den Dünen einen Platz fand.

Sie begann auch wieder zu stricken, bis sie irgendwann die Farben verwechselte, und wenn sie den Irrtum bemerkte, ärgerte sie sich, dass Silas ihr nichts gesagt hatte. Am meisten ärgerte sie sich über sich selbst – das wusste Silas, aber Page 22er sagte nichts, und sie wusste, dass er es wusste. Und dasselbe Prozedere wiederholte sich, wenn Silas manchmal die Wochentage verwechselte. Am Ende lachten sie darüber. All die Jahre, die geteilten Erinnerungen, Erfahrungen und Prägungen, die sie zusammengeschweißt hatten, ließen sie auch das erdulden.

Damals, vor vielen Jahren, da hatten sie von solchen Dingen noch keine Ahnung. Sie konzentrierten sich auf ihr Studium, widmeten sich lieber der Kraft ihres Verstandes als verschwenderischen Träumereien, richteten ihren Blick in die Studienbücher und auf Ereignisse in der Welt statt auf eigene Schwankungen und Versäumnisse. Sie bedauerten die Entwicklungen in Vietnam ebenso wie die Zwangsumsiedlungen der schwarzen Bevölkerung in Südafrika. Sie verfolgten alle politischen Entscheidungen, Schritte, Irrwege akribisch, aber für die eigene Liebe zeigten sie kein Interesse. Und wenn sie in trüben Gefühlen badeten oder existenzielle Langeweile empfanden, zogen sie es vor, sich draußen, vor der Universität, aufzuhalten statt in der Bedrücktheit ihrer eigenen vier Wände.

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