Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Bei Gott, die­ser lie­der­li­che Zap­per war schuld dar­an, dass Herr Klappe­kahl die Sit­zung ver­säum­te. Es war schon zwölf Uhr vor­bei, und als der Apo­the­ker auf den Markt­platz ge­lang­te, stan­den die Her­ren vom Ma­gis­tra­te schon alle auf der Rat­haustrep­pe, im Be­griff heim­zu­ge­hen. Vor­dem sie sich trenn­ten, un­ter­hiel­ten sie sich noch einen Au­gen­blick. Der klei­ne Kauf­mann Pal­tow mit dem schlau­en, glat­tra­sier­ten Ge­sicht und der mäch­ti­gen Nase zün­de­te sich ge­ra­de eine Zi­gar­re an, wieg­te sich auf sei­nen krum­men Bei­nen hin und her und hör­te eine Ge­schich­te an, die der Se­kre­tär, Herr von Fei­er­gro­schen, er­zähl­te – ein sehr adret­ter jun­ger Mann mit ei­nem rot­gol­de­nen Ba­cken­bart, ei­nem gol­de­nen Knei­fer auf der Nase und Lackstie­feln an den Fü­ßen. Da war ja auch La­nin! Er ver­ab­schie­de­te sich ge­ra­de von dem di­cken Bäcker­meis­ter Vogt und dem Ad­vo­ka­ten Gru­pe.

»Die Ehre, La­nin!« rief Klappe­kahl. »Die Ehre – die Ehre«, er­wi­der­te La­nin und lüf­te­te sei­nen Hut. Klappe­kahl fand es na­tür­lich, dass er nicht ste­hen­blieb, um zu plau­dern. Wenn man sol­che Ge­schich­ten im Hau­se hat!

Auf der Rat­haustrep­pe ward der Apo­the­ker mit lau­ten Ru­fen emp­fan­gen. »Da kommt un­ser pünkt­li­cher Stadt­va­ter!« mein­te Herr von Fei­er­gro­schen, und Pal­tow fand, dass Klappe­kahl heu­te zu lan­ge Toi­let­te ge­macht habe.

»Es ist nicht mei­ne Schuld«, ent­schul­dig­te sich Klappe­kahl. »Die­ser un­glück­li­che Zap­per macht mir viel Sor­ge. Wenn man solch einen jun­gen Men­schen im Ge­schäft hat, geht nichts vor­wärts.« Dann nahm er den Se­kre­tär bei­sei­te. »Wie sah denn La­nin heu­te aus?«

»Ich habe nichts be­merkt. Wa­rum?«

»Wie? Sie wis­sen’s noch nicht?« Herr Klappe­kahl rück­te dem Se­kre­tär nahe auf den Leib, steck­te sein Ge­sicht in den rot­gol­de­nen Ba­cken­bart und er­zähl­te die Ge­schich­te von der Rosa. – Be­lus­tigt hör­te der schö­ne Se­kre­tär zu.

»Nicht mög­lich!« Er lach­te, vor­sich­tig den Kopf zu­rück­bie­gend, da­mit die Glä­ser ihm nicht von der Nase fie­len. Die an­de­ren Her­ren ka­men auch her­an – sie woll­ten auch hö­ren, und Klappe­kahl er­zähl­te im­mer wie­der die An­ge­le­gen­heit. Er war gut un­ter­rich­tet, füg­te neue Ein­zel­hei­ten hin­zu, und die al­ten Her­ren, die Hän­de in den Ta­schen, ga­ben ih­rer Ent­rüs­tung Aus­druck, wäh­rend ein Lä­cheln ihre blas­sen Lip­pen kit­zel­te. Nur der Se­kre­tär nahm die Sa­che nicht so ernst. Er fand das al­les ganz in der Ord­nung. »Gott, ich habe nie et­was an­de­res er­war­tet. Der Rosa Herz sah man ja die Le­bens­neu­gier­de an den Au­gen an. Sie hat die ers­te Ge­le­gen­heit be­nützt, sich zu be­leh­ren. Die­ser – oder ein an­de­rer, ei­ner muss­te es sein. Mir hat sie ge­nug Bli­cke zu­ge­wor­fen. Soll der jun­ge Tel­le­r­at viel­leicht den Sprö­den spie­len? Lä­cher­lich! Er ist ein sym­pa­thi­scher Jun­ge, ich ken­ne ihn. Sie ist ein hüb­sches Mäd­chen. Ich fin­de nichts Merk­wür­di­ges an der Ge­schich­te!«

»Ja, aber La­nin«, warf Pal­tow ein. »Der hat doch auf den jun­gen Mann für sei­ne Toch­ter ge­rech­net, sagt man.«

»Gut! Wa­rum nicht?« Herr von Fei­er­gro­schen fand, dass die Af­fä­re mit der Rosa Lan­ins Plä­ne nicht durch­kreuz­te. Man soll­te doch nicht glau­ben, der jun­ge Tel­le­r­at wür­de die Rosa hei­ra­ten. Ge­wiss nicht! Er konn­te ja noch im­mer reu­ig zu Sal­ly La­nin zu­rück­keh­ren. Sol­che Ju­gend­ver­hält­nis­se sind für bei­de Tei­le nur Vor­stu­di­en für das spä­te­re Le­ben. Die Stadt­vä­ter schüt­tel­ten die Köp­fe, sie fan­den das fri­vol. War der alte Herz nicht ein an­stän­di­ger Mann und Bür­ger der Stadt, trotz sei­ner Bal­lett­ver­gan­gen­heit? Wur­de er nicht in den bes­ten Häu­sern emp­fan­gen? Nein, man durf­te die Ge­schich­te nicht so be­ur­tei­len, als wäre Rosa Herz die erst­bes­te. Ge­hört man zur gu­ten Ge­sell­schaft, so muss man sich auch da­nach be­neh­men, nicht wahr? Über Am­bro­si­us wa­ren alle ei­nig, dass er ein lie­bens­wür­di­ger, net­ter jun­ger Mann sei. Leicht­sin­nig – ja! Aber er war jung und rei­cher Leu­te Kind. Der alte Herz, Rosa, La­nin, das wa­ren die Schul­di­gen. Breit­bei­nig stan­den die er­hitz­ten al­ten Her­ren auf der Rat­haustrep­pe, lie­ßen die Bre­lo­ques auf den spit­zen Bäu­chen klir­ren und mach­ten be­däch­ti­ge Ge­sich­ter. Vor ih­nen lag – in der Mit­tags­glut – der Markt­platz. Un­ter den lei­ne­nen Schutz­dä­chern schlum­mer­ten die Ver­käu­fe­rin­nen mit­ten un­ter den Hau­fen grü­nen Ge­mü­ses. Land­leu­te hat­ten sich auf das Pflas­ter ge­setzt; einen Korb mit Ei­ern ne­ben sich, ein mat­tes Huhn un­ter dem Arm, steck­ten sie ihre Köp­fe über ei­nem Sup­pentopf zu­sam­men, kau­ten lang­sam und be­däch­tig, müde zu den sonn­be­glänz­ten Dä­chern auf­schau­end. Nur we­ni­ge Käu­fer wa­ren zu se­hen. Hier und da ging eine alte Dame mit ei­ner Hand­ta­sche am Arm kos­tend von Korb zu Korb, oder ein Kind stell­te sich vor der Obst­bu­de auf die Fuß­spit­zen, um sich die größ­te Bir­ne aus­zu­su­chen. Leu­te, die an der Rat­haustrep­pe vor­über muss­ten, grüß­ten ehr­er­bie­tig hin­auf, und die Stadt­vä­ter dank­ten, zo­gen ru­hig und me­cha­nisch, als Män­ner, die das Grü­ßen ge­wohnt sind, die Hüte ab und zeig­ten ihre blan­ken Glat­zen.

»Mei­ner Seel! Da ist sie!« rief der Se­kre­tär plötz­lich.

»Wo – wo?« Alle reck­ten die Häl­se, schütz­ten mit der fla­chen Hand die Au­gen vor der Son­ne.

Auf der an­de­ren Sei­te des Plat­zes er­schi­en Rosa; den grau­en Som­mer­man­tel lose um die Schul­ter ge­wor­fen, den Stroh­hut im Na­cken, die Stirn voll wil­der blon­der Haar­bü­schel, ging sie trä­ge und ein we­nig miss­mu­tig ein­her. Als sie an den Her­ren vor­über­kam, grüß­te zu­erst der Se­kre­tär, und die an­dern grif­fen un­will­kür­lich auch an die Hüte. Rosa dank­te mit ei­nem ar­ti­gen Kopf­ni­cken.

»Da kann man sa­gen, was man will«, be­merk­te Klappe­kahl, »sie hat eben nicht so­li­des Blut in den Adern. Das habe ich schon er­kannt, als sie noch so – groß war. Sie ist aus an­de­rem Teig ge­ba­cken wie un­ser­eins – Büh­nen­blut.«

Das war’s. Alle stimm­ten dem bei, bis auf den Se­kre­tär, der nach­denk­lich sei­nen gol­de­nen Bart zupf­te. Man trenn­te sich: »Auf Wie­der­se­hen! – Bon­jour! – Habe die Ehre!« Ein je­der woll­te heim; die Sup­pe war­te­te, und ein je­der war froh, Ro­sas Lie­bes­ge­schich­te als hüb­sche Über­ra­schung nach Hau­se brin­gen zu kön­nen. Ja, die­ser Lie­bes­ge­schich­te ge­hör­te der Tag. Sie wur­de nicht nur bei den Mit­tags­ti­schen der gu­ten Ge­sell­schaft mit je­dem neu­en Gang im­mer wie­der neu auf­ge­tra­gen, sie war auch die Gra­tis­zu­ga­be für jede Fla­sche Soda, für je­des Pil­len­schäch­tel­chen, das in der Apo­the­ke ver­ab­reicht ward, für je­des Band, das Herr Pal­tow ver­kauf­te. Na­tür­lich, so et­was war seit Men­schen­ge­den­ken nicht pas­siert! Wenn man sich am hel­len lich­ten Tage hin­ter die Türe ei­ner Tröd­ler­bu­de stellt und sich küsst, wenn man gu­ter Sit­te und alt­her­ge­brach­ter Moral acht­los in das Ge­sicht schlägt, dann kann man nicht er­war­ten, dass die Leu­te ru­hig zu­se­hen und schwei­gen. Man küsst sich in ho­hen Bür­ger­krei­sen bei der Ver­lo­bung und gleich nach der Ver­hei­ra­tung, das muss je­des gu­ter­zo­ge­ne Bür­ger­mäd­chen wis­sen. Wenn aber zwei Kin­der aus gu­ten Häu­sern es un­ter­neh­men, im An­ge­sicht der Fir­ma La­nin einen aben­teu­er­li­chen Ro­man ab­zu­spie­len, dann müs­sen sie sich auch dar­auf ge­fasst ma­chen, dass die Bür­ger­schaft, um die Wür­de des Stan­des zu wah­ren, ernst­lich da­ge­gen Pro­test ein­legt. Den­noch war all die­ses Rosa durch­aus nicht klar. Dass Sal­ly sie be­lauscht hat­te, war lä­cher­lich und wi­der­wär­tig, ge­wiss! Und den­noch war et­was dar­an, das Rosa nicht miss­fiel. Sal­ly, die im­mer so groß­tat, die alle Welt glau­ben ma­chen woll­te, Am­bro­si­us sei in sie ver­liebt – nun hat­te sie eine Nie­der­la­ge er­lit­ten, die ihr wohl zu gön­nen war. Jetzt soll­te Sal­ly ein­mal Rosa be­nei­den, wäh­rend Rosa bis­her im­mer Sal­ly be­nei­det hat­te um Klei­der, Bän­der, Ta­schen­geld, Bon­bons. Wie pro­sa­isch und arm muss­te Sal­ly sich selbst jetzt er­schei­nen. Ihr ent­ge­gen­tre­ten, da­vor scheu­te Rosa noch zu­rück und hat­te sich bei Fräu­lein Schank krank­mel­den las­sen.

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